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Franziskanerkloster St. Elisabeth (Eisenach)

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In der Geschichte der Stadt Eisenach gab es zahlreiche, heute abgebrochene Kirchengebäude. Dazu zählen Klöster, Kirchen, Kapellen, Spitäler wie auch Synagogen.

Klöster

Nikolaikloster

Katharinenkloster

Franziskanerkloster St. Paul

Franziskanerkloster St. Elisabeth

Ein heute als Elisabethplan bekannter, inoffizieller Wallfahrtsort erinnert an ein hier im Spätmittelalter befindliches Franziskanerkloster und ist als Gedenkstätte für die Heilige Elisabeth, Landgräfin von Thüringen gedacht.

Lage

Am Fußweg von der sogenannten „Eselsstation“ zur Wartburg, kaum zweihundert Meter vor dem Burgtor, unmittelbar über der Zufahrtsstraße.

Die Klosteranlage befand sich am Platz einer heute „Elisabeth-Brunnen“ genannten , in den Fels des Burgberges eingetieften Schöpf-Brunnenanlage, welche die nächstgelegene Trinkwasserquelle war.


Geschichte

Um 1225 entstand unterhalb der Wartburg ein kleines Hospital, es wurde von der Hl. Elisabeth gestiftet und wohl zunächst auch geleitet. Hier wurden Kranke und Bedürftige gepflegt. Die genaue Anzahl, Lage und Größe der Gebäude sind unbekannt. Hölzerne Blockhäuser sowie eine kleine Kapelle sind anzunehmen. Der heute noch vorhandene Elisabethbrunnen entstand vermutlich bereits vor der Hospitalzeit. Bei Ausbruch der Kämpfe um den Besitz der Wartburg im thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg lag das dicht vor der Burg befindliche Hospital zwischen den Fronten (siehe Eisenacher Burg) und wurde wahrscheinlich zerstört oder zeitweise aufgegeben.

Etwa 100 Jahre nach Vertreibung und Tod der Hl. Elisabeth (1231) entstand an der Stelle ihres Hospitals eine kleine Klosteranlage der Franziskaner, welches der Legende nach vom Landgrafen Friedrich des Ernsthaften gestiftet wurde. Die Baulichkeiten dieses Klosters entstanden nach aufwändigen Planierarbeiten auf zwei Hangterrassen, sie bestanden aus der Klosterkirche, den Zellen der Mönche, Lager- und Wirtschaftsgebäuden - jetzt meist steinerne Gebäude, alles umgab eine schützende Mauer. 1441 wurde der Zugang verlegt, wobei eine Felspartie abgetragen werden mußte. Aus der Mitte des 15. Jh. ist eine Klosterchronik erhalten geblieben, sie ermöglicht viele Anhaltspunkte zum Klosterleben.

Die Franziskanermönche verlassen 1525 das Kloster, es wird fortan als Steinbruch genutzt.

Bei Schachtungs- und Planierungsarbeiten auf Veranlassung des Wartburgarchitekten Hugo von Ritgen im Umfeld des Elisabethbrunnens stießen Arbeiter 1851 auf massive Grundmauern einstiger Gebäude, Nachforschungen unterblieben jedoch. Burgwart Hermann Nebe untersuchte 1924-25 das Gelände als man bei Anlage eines kleinen Rosengartens erneut Mauerreste und Kleinfunde freilegte.

Das für die Landesgeschichte hoch interessante Gelände wurde bereits in der DDR als Bodendenkmal ausgewiesen und durch das Museum für Ur- und Frühgeschichte Weimar und des Wartburgmuseum untersucht. In den Jahren 1957 bis 1960, 1964 und 2006 erfolgten Grabungskampagnen mit dem Ziel die die bauliche Entwicklungsgeschichte des Klosters und noch erhaltene Gebäudestrukturen zu analysieren. Hierbei wurden mehrere Bauphasen und zahlreiche Details der Anlage bekannt.

Auf der oberen Terasse wurde schon 1931 ein erstes Holzkreuz, inzwischen mehrfach erneuert, sowie 1991 eine Elisabeth-Plastik als Wallfahrtsort und Gedenkstätte errichtet. Im Elisabeth-Jahr 2007 fanden auf dem Platz mehrere Gedenkgottesdienste zur Erinnerung an die Heilige statt.


Bauliches

Die von Franziskanermönchen errichtete Anlage wurde Hanglage errichtet und bestand aus einer Klosterkirche mit ansetzenden Mönchszellen, einigen Lager- und Wirtschaftsräumen sowie einer „Brauerei“. Im Klostergelände befand sich auch der Elisabethbrunnen. Die ganze Anlage war terassenförmig angelegt und durch eine Schutzmauer gesichert.

Soweit möglich, wurden bereits in den 1950er Jahren die aufgedeckten Grundmauern der Steingebäude durch Steinsetzungen sichtbar gemacht, um so die Lage und Ausrichtung der ursprünglichen Gebäude zu veranschaulichen.

Das zum größten Teil begehbare Gelände wurde durch eine Treppenanlage und durch eine zur Straße hin errichtete Schutzmauer gesichert. Im Nahbereich des Klosters befand sich auch ein Heiligenbildnis oder Bildstock - Reste davon werden heute als der "Welsbachstein" angesprochen.

Dominikanerkloster

Johanniskloster

Das heute als Johannistal bekannte Seitental erinnert mit seinem Namen an ein dort ehemals vorhandenenes Eisenacher St.-Johannis-Kloster, welches dem Orden der Zisterzienser zugehörig war und dessen Standort heute nur noch als Bodendenkmal besichtigt werden kann.

Lage

Die Klosteranlage befand sich scheinbar abgelegen von der Altstadt in einem seitlich des Sengelsbaches gelegen Kerbtal, heute Ludwigsklamm genannt, zwischen Paulinen- und Sophienhöhe. Dieses gegenwärtig wieder teilweise bewaldete, winzige Tal von kaum 200 m Länge und 20 bis 80 m Breite lag natürlich geschützt durch Steilhänge und Fels. Hier findet man noch neben einer künstlich terrassierten Fläche einem durch Quellbach gespeisten Teich. Heute erreicht man diesen, geschichtsträchtigen, aber weitgehend vergessenen Platz, bequem über den Wanderweg, welcher von der Kapellenstraße zum Ludwigsklamm abgeht.

Geschichte

Das Kloster geht auf die Initiative eines als „Bruder Gerhard“ – auch Atze genannten Mönches zurück. Dieser bat die zum damaligen Zeitpunkt in Eisenach oder auf der Wartburg anwesende Sophie von Brabant als vermeintliche Regentin, das von ihm erworbene Flurstück als Bauplatz für eine Mönchszelle nutzen zu dürfen. Hierzu wurde am 04.September 1252 eine auf der Wartburg ausgestellten Urkunde hinterlegt.

In seiner ersten, als Thüringer Landgraf gesiegelten Urkunde bestätigt Albrecht diesen Sachverhalt 1256, verschweigt aber in der Erläuterung aus poltischen Gründen jeden Hinweis auf seine einstige Rivalin Sophie.

Da diese Zelle dem heiligen Johannis geweiht wurde, findet sich in der schriftlichen Überlieferung für diese Lokalität als topographische Angabe die lateinische Form „vallis Johannis babtiste“ (1256) und vallis St. Johannis (1294). In Ermangelung brauchbarer Bezugsorte nutzte man schließlich den Namen Johannistal für den größten Teil des vom Sengelsbach durchflossenen Talgrundes.

In einer weiteren, auf Landgraf Albrecht zurückgehenden Urkunde erhält die Klosterzelle einen nahebei gelegenen Hopfenberg zur Bewirtschaftung geschenkt. Zu dieser Zeit ist St. Johannisthal als Filial des Georgenthaler Zisterzienserkloster anerkannt.

Das Klosterleben erlischt, als am 24. April 1525 der Eisenacher Pfaffensturm – eine antiklerikale Revolte, losbricht und sich auf zahlreiche kirchliche Besitztümer und Bauwerke entläd. Die Mönche flohen oder wurden verjagd, der Besitz wurde geplündert, der Grund und Boden später an Interessenten verkauft.

Mit der planmäßigen Erweiterung der Villensiedlung in der Eisenacher Südstadt zum Anfang des 20. Jahrhundert erreichte die Stadtgrenze nun auch diesen abgelegenen Bereich, man griff bei der Namenswahl „Kapellenstraße“ und „Johannistal“ auf die historische Überlieferung zurück.


Bauliche Spuren

Die Klosteranlage wurde nach der Vertreibung der Mönche wohl noch für landwirtschaftliche Zwecke genutzt und möglicherweise im Dreißigjährigen Krieg bis auf die Grundmauern zerstört. Heute erkennt man einen von Bäumen umstandenen rechteckigen eingeebneten Platz, an dessen Ränder sich vereinzelt noch Mörtel- und Ziegelbruch und Mauerwerkspuren zeigen. Unmittelbar unterhalb der Freifläche befindet sich ein kleiner von Schichtwasserquellen gespeister ehemaliger Fischteich und daneben die sogenannte Schäfchenwiese, ein beliebter Rastplatz und Tränke am einstigen Triftweg. Auch die an der Waldschänke im Johannistal vorgefundenen, heute meist verlandeten Teiche und die im Hang erkennbaren Wölbäcker und Beete sollen auf die Mönche zurückgehen.

[1]

Karthäuserkloster

Kirchen

Peterskirche

Eisenacher Dom / St. Marien

Michaelskirche

Jakobskirche

Kapellen und Spitäler

Kapelle St. Egidien

Kapelle St. Spiritus

Kapelle St. Jakob

Hospital und Kapelle St. Justus

Beginen

Zeugnisse Jüdischen Glaubens

Eisenachs Synagoge(n)

Literatur

Lehfeld/Voss Stadt Eisenach - Abgebrochene Kirchen, Klöster u. andere geistliche Gebäude – Kloster Johannisthal und Egidienklause, in: Bau- und Kunstdenkmäler. Amtsgerichtsbezirke Gerstungen und Eisenach. S. 303-304.


Einzelnachweise

  1. Heinrich Weigel Wanderungen um Eisenach. In: Eisenacher Schriften zur Heimatkunde, Heft 7, Eisenach, 1979, S. 55