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Angelika Zegelin

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Angelika Zegelin (* 11. Mai 1952) ist eine deutsche Krankenschwester und Pflegewissenschaftlerin.


Leben

Zegelin war seit ihrem 13. Lebensjahr im Krankenhaus tätig, ihre Mutter war ebenfalls Krankenschwester. Die Pflegeausbildung absolvierte sie von 1969 bis 1972. Nach dem Examen folgten zwei Jahre Arbeit auf einer unfallchirurgischen Intensivstation. Von 1974 bis 1993 leitete sie Ausbildungskurse in einer Krankenpflegeschule, zwischendurch absolvierte sie eine sechsmonatige Weiterbildung zur „Unterrichtsschwester“. Seit 1972 holte Zegelin Bildungsabschlüsse in Abendform nach, studierte ab 1981 an der Fernuniversität_in_Hagen nebenberuflich Erziehungswissenschaften und schloss mit dem Magister 1993 ab.

In den 80er Jahren erkannte sie die Notwendigkeit einer Akademisierung der Pflege und trieb mit anderen diese Entwicklung an, u.a. in der AG Pflegeforschung (DBfK).

Nach 1993 baute sie eine innerbetriebliche Fortbildung an einem grossen Krankenhaus auf, wechselte aber dann in das Bildungszentrum Essen (DBfK) und leitete dort zweijährige Weiterbildungen, gab Seminare, und organisierte Tagungen. Ab 1996 war sie an der Universität Witten/Herdecke als Curriculumsbeauftragte und Wissenschaftlerin tätig. Im Jahr 2016 ging sie in Ruhestand[1].

Ihre Dissertation zum Thema „Bettlägerigkeit“ schloss sie 2004 ab, anschliessend folgten viele Projekte zur Mobilitätsförderung bei Heimbewohnern. Während der Uni-Zeit entwickelte sie das Feld „pflegerische Patienten-und Familienedukation“ in Deutschland, aber auch in der Schweiz und in Österreich.

Sie gründete erste Patienteninformationszentren und zwei Arbeitsgruppen zum Thema:

  1. den Verein Patientenedukation und
  2. die Sektion „Beraten,Informieren,Schulen“ in der DG Pflegewissenschaft.

Zusammen mit dem Psychologen G. Bamberger und einer studentischen Gruppe entwickelte sie den Kommunikationsansatz „Wittener Werkzeuge“ für die Pflegeberufe.

Ab 2010 erhielt sie eine Honorarprofessur an der Mathias Hochschule Rheine. Über viele Jahre übte sie eine Gastprofessur an der Universität Wien aus.

Angelika Zegelin begründete das Feld „Sprache und Pflege“, beschäftigte sich mit zahlreichen Pflegethemen wie Thrombose, Dekubitus, Demenz, Hoffnung, Unterstützung pflegender Angehöriger, Biografieorientierung, Quartiersarbeit durch Pflege, etc.

Sie ist in zahlreichen Gremien tätig, u.a. im wissenschaftlichen Beirat des Hogrefe-Verlages, hier ist ihr die Herausgabe des Werkes „Der Pflege eine Stimme geben“ (Buresh/Gordon) besonders wichtig. Ihre Vortragsliste ist lang.

Sie ist Mitbegründerin der internationalen Hochschulgruppe ENNA und hat viele Jahre den Fachbeirat des Vereins Stiftung Pflege geleitet, Projekte hier sind etwa die Angehörigenfreundliche Intensivstation, Klinikspaziergänge, sowie das Erinnerungswandbild.

In der Bevölkerung bekannt ist ihre persönliche Patienten(Pflege-) Verfügung „Mein Fuss muss immer rausgucken“[2].

Ein besonderes aktuelles Anliegen ist ihr das Thema „Berufsstolz“ oder „Wertigkeit“ und überhaupt die Entwicklung und Sicherung einer hochwertigen Pflege.

Bundeverdienstkreuz

2009 wurde Zegelin das Bundesverdienstkreuz verliehen.[3]


Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Zegelin, A. (2013): Festgenagelt sein – Der Prozess des Bettlägerigwerdens, 2.Aufl., Hogrefe, ISBN 978-3-456-85260-7
  • Quernheim, G., Zegelin, A. (2020): Berufsstolz in der Pflege, Hogrefe


Einzelnachweise

  1. Prof. Angelika Zegelin wird an der Uni Witten verabschiedet
  2. Verfügung „Mein Fuss muss immer rausgucken“ (PDF)
  3. Dr. Angelika Zegelin erhält das Bundesverdienstkreuz