Wayne Wang
Wayne Wang (chinesisch: 王穎; pinyin: Wáng Yǐng; *12. Januar 1949 in Hongkong) ist ein US-amerikanischer Regisseur chinesischer Herkunft.
Leben
Wangs Familie kam ursprünglich vom chinesischen Festland und floh 1947 nach Hongkong, wo Wayne Wang 1949 geboren wurde. Wayne Wang erhielt seinen Vornamen aufgrund der Verehrung seines Vaters für John Wayne. Nach seinem Abschluß an der Wah Yan High School in Hongkong emigrierte er mit 18 Jahren in die USA. Er studierte Filmwissenschaften am California College of the Arts and Crafts in Oakland, wo er seinen Abschlußfilm A Man, a Woman, and a Killer schuf. Dieser Film kam 1975 in die US-Kinos. Anschließend kehrte er nach Hongkong zurück und arbeitete für den Fernsehsender R.T.H. (Radio and Television Hong Kong), wo er bei mehreren Folgen der populären Fernsehserie "Below the Lion Rock" Regie führte. In der Folgezeit zog er nach San Francisco und betreute asiatische Einwanderer. 1982 drehte er für 27.000 US-Dollar den Film Chan is Missing (dtsch: Chan ist verschwunden). Der in schwarz/weiss gedrehte Film in 16 mm-Format avancierte auf vielen Festivals zum Kultfilm. Bei den Los Angeles Film Critics Association Awards gewann er den Preis in der Kategorie Independent/Experimental Film and Video Award. 1984 wurde sein hochgelobter Film Dim Sum - Etwas fürs Herz beim Cannes Film Festival gezeigt und erhielt eine Nominierung für den BAFTA als bester ausländischer Film. 1987 entstand sein erster kommerzieller Streifen Slam Dance mit den Hollywoodstars Tom Hulce, Mary Elizabeth Mastrantonio und Virginia Madsen, der für den Kritikerpreis beim Deauville Festival nominiert wurde. 1989 kamen die Filme Eine Tasse Tee für die Liebe, der nach einem Roman von Luis Chu entstanden ist, und die kleine Independentkomödie Life is Cheap in die Kinos. In Eine Tasse für die Liebe ist die ehemalige Miss Hong Kong Cora Miao in der Hauptrolle zu sehen, mit der Wayne Wang verheiratet ist. 1993 verfilmte er den Bestseller Töchter des Himmels von Amy Tan. Dafür erhielt das Drehbuchautorenteam Amy Tan und Ronald Bass Nominierungen für den BAFTA und von der Writers Guild of America. 1994 drehte Wayne Wang nach einem Originaldrehbuch des Schriftstellers Paul Auster den Film Smoke - Raucher unter sich, der ebenfalls zum Kultfilm avancierte. Wayne Wang und Harvey Keitel gewannen den Spezialpreis der Jury bei der Berlinale im Jahre 1995 und der Film erhielt eine Nominierung bei der César-Verleihung im Jahre 1996 in der Kategorie Ausländischer Film. Der Erfolg des Films, in dem unter anderem auch William Hurt und Forest Whitaker mitspielten, war so gross, dass Wang und Auster 1995 eine Fortsetzung mit dem Titel Blue in the Face mit Jim Jarmusch, Madonna und Michael J. Fox in die Kinos brachten. In den folgenden Jahren enstanden Filme, wie Chinese Box (1997) mit Gong Li und Jeremy Irons, Überall, nur nicht hier (1999) mit Susan Sarandon und Natalie Portman und Macht der Begierde (2001) mit Peter Sarsgaard und Manhattan Love Story (2002) mit Jennifer Lopez. 2006 kam Noch einmal Ferien mit Queen Latifah in die deutschen Kinos.
Filmografie (Auswahl)
- 2006 Noch einmal Ferien (Last Holiday)
- 2005 Winn Dixie - Mein zotteliger Freund (Because of Winn-Dixie)
- 2002 Manhattan Love Story (Maid in Manhattan)
- 2001 Macht der Begierde (The Center of the World)
- 1999 Überall, nur nicht hier (Anywhere But Here)
- 1997 Chinese Box
- 1995 Alles blauer Dunst (Blue in the Face)
- 1995 Smoke - Raucher unter sich (Smoke)
- 1993 Töchter des Himmels (The Joy Luck Club)
- 1991 Stranger (Strangers) Episodenfilm in Zusammenarbeit mit Joan Tewkesbury und Daniel Vigne
- 1989 Life is Cheap (Life is Cheap... But Toilet Paper is Expensive)
- 1989 Eine Tasse Tee für die Liebe (Eat a Bowl of Tea)
- 1987 Slam Dance
- 1984 Dim Sum - Etwas fürs Herz (Dim Sum - A Little Bit of Heart)
- 1982 Chan ist verschwunden (Chan is Missing)
- 1975 A Man, a Woman, and a Killer