Bernhard Kraehe

Friedrich August Bernhard Kraehe (* 19. März 1832 in Torgau; † 18. Januar 1892 in Wiesbaden) war königlich preußischer Generalleutnant und zuletzt Kommandeur der 26. Infanteriebrigade.

Herkunft

Seine Eltern waren der Oberstabs- und Regimentsarzt des 26. Infanterieregiments Friedrich Leberecht Kraehe (* 18. Januar 1789; † 5. Januar 1856) und dessen Ehefrau Emilie Fiedler (* 31. August 1796; † 19. Januar 1871).

Leben

Er erhielt seine Schulbildung auf dem Gymnasium in Torgau. Nach seinem Abschluss kam er am 18. Februar 1851 in das 20. Infanterieregiment. Dort wurde er am 1. Januar 1852 zum Portepeefähnrich und am 8. März 1855 zum Seconde-Lieutenant befördert. Als solcher wurde er am 28. Oktober 1859 als Adjutant in das I. Bataillon des 20. Landwehr-Regiments. Am 1. Juli 1860 wurde er in das 60. Infanterieregiment versetzt, zudem war er vom 1. Juli bis zum 30. September 1865 Adjutant des I. Bataillons. In dieser Zeit wurde er am 17. Oktober 1860 zum Premier-Lieutenant befördert. Während des Deutsch-Dänischen Krieges von 1864 kämpfte er in den Gefechten bei Missunde und Büffelkoppel. Ferner war er beim Sturm auf die Düppeler Schanzen sowie dem Übergang nach Alsen. Dafür erhielt er am 14. Mai 1865 den Roten Adlerorden 4. Klasse mit Schwertern sowie am 7. Juni 1864 den Kronen-Orden 4. Klasse mit Schwertern. Am 10. Februar 1866 wurde er dann Hauptmann und Kompaniechef. Während des Deutschen Krieges von 1866 kämpfte er in der Schlacht bei Königgrätz.

Während des Deutsch-Französischen Krieges wurde er am 18. Juli 1870 als Kompanieführer in das Ersatzbataillon des 60. Infanterieregiments. Vom 12. September 1870 bis zum 18. Juni 1871 war der Führer des mobilisierten II. Bataillons. Während des Feldzuges kämpfte er bei den Belagerungen von Metz und Verdun und nahm an den Gefechten bei Auxonne und Dijon teil. Dafür erhielt er am 15. April 1872 das Eiserne Kreuz 2. Klasse.

Nach dem Krieg stieg er am 18. Juni 1874 zum Major auf, dazu wurde er in das 60. Infanterieregiment aggregiert. Aber am 7. August 1874 kam er dann als etatmäßiger Stabsoffizier in das 45. Infanterieregiment. Von dort wurde er am 15. Juni 1875 als Kommandeur in das Füsilierbataillon versetzt. Anschließend war er vom 1. Juli bis zum 28. Juli 1877 in die Militärschule abkommandiert. Am 16. September 1883 zum Oberstleutnant befördert, wurde er am 15. November 1883 zum etatmäßigen Stabsoffizier ernannt. Anschließend wurde er am 24. Juni 1885 mit der Führung des 36. Infanterieregiments beauftragt und dazu a la suite des Regiments gestellt. Am 14. Juli 1885 wurde er zum Oberst befördert und als Kommandeur des Regiments bestätigt. Am 13. November 1888 erfolgte seine Beförderung zum Generalmajor, zudem wurde er als Kommandeur in das 26. Infanteriebrigade versetzt. Am 21. September 1871 erhielt er dann den Roten Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern. Aber am 16. Mai 1891 wurde er als Generalleutnant bei freier Wohnsitzwahl zu den Offizieren von der Armee versetzt und am 20, Juni 1891 mit Pension zur Disposition gestellt.

Er starb wenig später am 18. Januar 1892 in Wiesbaden und wurde am 22. Januar 1892 in Berlin auf dem Garnisonfriedhof beigesetzt.

Familie

Kraehe heiratete am 16. September 1862 in Wriezen Marie Koller (* 30. September 1842; † 17. Februar 1939), eine Tochter des Holzgroßhändlers Johann Friedrich Koller. Das Paar hatte mehrere Kinder:

• Friedrich Wilhelm Arthur (* 7. September 1863; † 24. Oktober 1924), preußischer Oberst a. D.
• Paul (* 2. März 1865; † 20. März 1930), Oberst a. D., galt als bester Schulreiter der Armee
• Elisabeth (* 15. September 1866)
• Ernst Hermann Konrad (* 15. Mai 1868; † 10. Januar 1943), General der Infanterie
• Wilhelm (* 7. August 1869; † 19. Mai 1941), Oberstleutnant a. D.
• Magdalene Maria (* 11. August 1873) ∞ Gottfried David Liepmann (* 22. Juli 1864; † 13. November 1928), Geheimer Justizrat
• Friederike Emilie Antoinette Hanna (* 11. Februar 1885), Dr. med.

∞ 1912 (Scheidung 1920) Georg von Falkenhayn, (* 2. August 1890; † 25. Februar 1955), Rechtsanwalt

∞ 1921 Freiherr William Carl Ferdinand von Nordenflycht (* 21. Oktober 1886), Rechtsanwalt

Literatur

• Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1939], DNB 367632829, Band 10, S. 280–281, Nr. 3217