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August Grahl

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August Grahl (* 26. Mai 1791 in Proppentin, Mecklenburg; † 1868 in Dresden) war ein bedeutender deutscher Miniaturmaler des 18. Jahrhunderts, der viele seiner bekannten historischen Zeitgenossen portraitierte.

Familie

August Grahl wurde als Sohn des Berliner Hofjuweliers Johann Christian Gottlieb Grahl geboren. 1832 heiratete er Elisabeth Oppenheim, Tochter des Bankiers Martin Wilhelm Oppenheim (Königsberg 1781-1863 Dresden), Teilhaber des Bankhauses Michael Kaskel in Dresden, einem Vorgängerinstitut der Dresdner Bank, in Königsberg. Das Ehepaar Grahl ist begraben in Dresden, Trinitatis Friedhof, in einem von Gottfried Semper für die Familie Oppenheim entworfenen Grab.

August Grahl ist der Schwiegervater des Malers Alfred Rethel, der seine Tochter Maria 1850 geheiratet hatte, und der Urgroßvater des Nationalökonomen Alfred Sohn-Rethel.

Biographie

1811-1812 studierte er an der Berliner Kunsthochschule. 1813 schloss er sich den Schwarzen Husaren unter Ludwig Adolf Wilhelm von Lützow in den Befreiungskriegen an und avancierte bis zum Offizier. In den Jahren 1817/8 und 1823 verbrachte er längere Zeit in Italien, dort in Rom, Florenz, Venedig und Bologna. Andere Reisen führten ihn nach London (1831) und Wien (1823). Als Miniaturmaler hat er lediglich 20 Jahre gewirkt. Seit 1835 lebte die Familie Grahl in Dresden. Er stand in Kontakt mit Christian Daniel Rauch, Schmorr und v. Bunsen.

Künstlerische Bedeutung

Grahl gilt als einer der bedeutendsten Miniaturmaler und Portraitisten des 19. Jahrhunderts. Bekannt wurde er 1816 durch ein Portrait des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III.. Heute noch besonders bekannt ist sein 1846 in Dresden entstandenes Portrait von Hans Christian Andersen, das im Andersen-Museum in Odense hängt, oder sein Portrait der Tochter Wilhelm von Humboldts, Gabriele von Bülow. Neben der großen Qualität seiner Bilder liegt seine Bedeutung vor allen Dingen in der Vielzahl von bedeutenden Zeitgenossen, denen er begegnet sind und die er gemalt hat. Wesentliche Werke befinden sich im Privatbesitz oder in Dresdener Kunstmuseen. Er geriet lange in Vergessenheit, bevor Ernst Lemberger ihn wiederentdeckte. Bedeutung hat August Grahl auch als Kunstsammler von Bildern und Lithographien vorwiegend italienischer Provenienz erlangt.

Literatur

Poensgen, Die Bedeutung des Miniaturmalers August Grahl (1791-1868), in: Pantheon, S. 182 ff.