Zum Inhalt springen

Ulrich Waller

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. September 2020 um 11:42 Uhr durch Innobello (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Dieser Artikel wurde am 24. September 2020 auf den Seiten der Qualitätssicherung eingetragen. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und beteilige dich bitte an der Diskussion!
Folgendes muss noch verbessert werden: Bitte den Text strukturieren und z. B. Leben und Werk trennen.--Nadi (Diskussion) 22:34, 24. Sep. 2020 (CEST)
Ulrich Waller (2010)

Ulrich Waller (* 1. Januar 1956 in Marburg an der Lahn) ist ein deutscher Regisseur, Theaterleiter und Autor.

Leben

Ulrich Waller wuchs als Sohn eines Arztes in Tübingen auf und studierte nach dem Abitur am Uhland-Gymnasium Germanistik und Geschichte in Tübingen und München. 1976 ging er als Regieassistent ans Schauspiel Frankfurt zu Peter Palitzsch und 1979 zu Jürgen Flimm ans Schauspiel Köln und brachte in demselben Jahr in Bremen unter dem Frank-Patrick Steckel seine erste Inszenierung heraus: Ella von Herbert Achternbusch und Circe, die anschließend auch in Köln gezeigt wurde.

Anfang der 1980er Jahre war er unter der Intendanz von Niels-Peter Rudolph als Regisseur und Dramaturg am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg engagiert, inszenierte hier u. a. Susn von Achternbusch mit Hannelore Hoger (1981), Schatten eines Rebellen von Sean O’Casey mit Burghart Klaußner und Imogen Kogge (1982), als Uraufführung (UA) Lämmermann von Ludwig Fels (1983) und am Staatstheater Stuttgart als UA Das kurze Leben der Schneewolken von Wolfgang Bauer u. a. mit Elke Lang (1983).

1986 brachte er im Hamburger Kampnagel mit Barbara Nüsse die Bearbeitung des letzten Kapitels von JoycesUlysses“ unter dem Titel Penelope heraus. Neufassung für die Ruhrfestspiele Recklinghausen und im Thalia Theater-Gaußstraße (2014). 1988 wurde er Mitglied der künstlerischen Leitung des Frankfurter Theater am Turm (TAT) (zusammen mit Elke Lang und Tom Stromberg). Hier führte er u. a. Regie bei Kuß der Spinnenfrau mit Circe und Michael Weber (1987), zusammen mit Elke Lang bei Sieben Türen von Botho Strauß (1988) und erarbeitete zusammen mit Christof Nel die Projekte Wortpest nach einem Text von Kleist (1989) und Die Erinnerung mißt sich an der Geschwindigkeit des Vergessens (1991).

Waller schrieb verschiedene Theaterstücke. Seit 1987 leitet er das alljährliche Hamburger Kabarett Festival, er schrieb und inszenierte zahlreiche Kabarett-Abende für die Bühne und das Fernsehen, die mehrfach mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet wurden, u. a. mit Matthias Beltz, dem Frankfurter Fronttheater, Horst Schroth, Achim Konejung, Richard Rogler, Arnulf Rating, den Missfits und Matthias Deutschmann, Anfang der 1990er Jahre die Ensemble-Projekte Reichspolterabend II und III. und zuletzt die Kabarett-Stücke Ruhrrevue (UA 1999) und Fußballfieber (UA 2006) u. a. mit Herbert Knebel und den Missfits. 2003 begann eine Zusammenarbeit mit dem Sänger und Musiker Udo Lindenberg, u. a. bei Atlantic Affairs, eine Revue über deutschsprachige Komponisten im Exil (2004), Dreißig Jahre Panikorchester (2006), Stark wie Zwei (2008) und zuletzt Ich mach mein Ding (2012).

Von 1995 an war er, zunächst zusammen mit Ulrich Tukur, seit der Spielzeit 2000/01 dann alleiniger künstlerischer Leiter der Hamburger Kammerspiele. Seit Herbst 2003 ist er künstlerischer Leiter des Hamburger St.Pauli Theaters. Waller arbeitete mit zahlreichen bekannten Schauspielern und Kabarettisten zusammen wie unter anderem Ulrich Tukur, Hannlore Hoger, Burghart Klaußner, Imogen Kogge, Barbara Nüsse, Tom Stromberg, Frank Göhre, Horst Schroth, Achim Konejung, Richard Rogler, Arnulf Rating, den Missfits, Matthias Deutschmann, Herbert Knebel, Ulrich Wildgruber, Peter Franke, Barbara Auer, Rudolf Kowalski, Leslie Malton, Katja Riemann, Eva Mattes, Stefanie Stappenbeck, Dania Hohmann, Volker Lechtenbrink und Kristian Bader,

Seit 2009 bespielt er zusammen mit seinem Partner Thomas Collien auch das Hansa-Theater Hamburg. Seit 2006 ist er Dozent an der Theaterakademie Hamburg. Er ist Er ist Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg und der Deutschen Akademie der darstellenden Künste.

Privates

Waller war in erster Ehe mit der Schauspielerin und Regisseurin Elke Lang verheiratet, die 1998 starb. 2009 heiratete er die Regisseurin Dania Hohmann. Er lebt in Hamburg und in Italien.

Inszenierungen (Auswahl)

Hamburger Kammerspiele

St. Pauli Theater


Regiearbeiten (Fernsehen/Film)

  • Der geile Osten, eine Reise durch die letzten Tage der DDR (mit Wigald Boning und David Dunster, NDR 1990, 45 min)
  • Heimatabend, ein emotionaler Kassensturz mit Kabarett und Musik und der Sitcom Schamlos Kernstück eines satirisch-musikalischen Jahresrückblicks mit Ulrich Wildgruber, Brigitte Janner, Kay Maertens, Martina Gedeck, Matthias Beltz, Horst Schroth und Gästen u. a. Burghart Klaußner, Gerhard Garbers, Georg Schramm, Elke Lang, Michael Schönborn, Matthias Fuchs, Gustav Peter Wöhler und Ulrich Tukur. (10 Folgen, NDR 1990-99, 90 min/ im Jahre 2000 nominiert für den 36.Adolf Grimme-Preis in der Kategorie „Spezial“)
  • Der unerwartete Osten, zweite Reise in das Testgebiet der Zukunft (mit David Dunster, NDR 1994, 45 min)
  • Letzte und erste Tage, eine Revue der Erinnerungen mit Alfred Biolek, Ulrich Wickert, Udo Lindenberg, Tim Fischer, Ulrich Tukur, Marianne Rosenberg, Esther Ofarim, Buch Horst Königstein/Rüdiger Hoffmann (Radio Bremen, 1995, 120 min)
  • Zu Gast bei Ulrich Tukur, neunteilige Talkshow mit Gästen u. a. Karl Schönboeck, Heinz Both, Margot Hielscher, Ilse Werner, Nadja Tiller, Robert Kempowski, Erich Kludas, F.J. Krüger, Horst Winter und den Rhythmus-Boys, (NDR 1996-98, 45 min)
  • Dichter in Hamburg, sechsteilige Serie auf den Spuren von Dichtern, die aus Hamburg stammten oder in Hamburg gelebt haben. u. a. mit Christian Quadflieg, Ulrich Tukur, Otto Sander und Ulrich Wildgruber. (NDR 1997-99, 45 min)
  • Ein satirischer Jahresrückblick (lief unter verschiedenen Namen) mit Peter Lohmeyer und Gästen u. a. Georg Schramm, Horst Schroth, Matthias Beltz, Hagen Rether, Michael Schönborn, (10 Folgen, NDR 2000–2009, 90 min)
  • Zwei Hamburger Jungs – Biermann trifft Tukur, Gala zum 70. Geburtstag von Wolf Biermann (NDR 2006, 90 min)
  • Der vergessene Krieg – San Gusmè und das Theater der Erinnerung, (Co-Regie zusammen mit Eduard Erne), u. a. mit Adriana Altaras, Carlo Gentile, Dania Hohmann, Peter Jordan, Christiane Kohl, Matteo Marsan, Daniela Morozzi, David Riondino, Bebo Storti, Ulrich Tukur, (in Zusammenarbeit mit NDR und BR 2015, 88 min, eingeladen zum Hamburger Filmfest 2015, zum 35th International Festival of Films on Art in Montreal (Canada) 2017 und zum Montelupo International Independent Film Festival Italien 2017)

Veröffentlichungen (Auswahl)

Theaterstücke

  • Küssebisserisse – Eine Komödie über Männer. UA Schauspielhaus Wien, 1986
  • Davon geht die Welt nicht unter – ein Stück Berliner Geschichte. UA Schillertheater Berlin, 1991
  • Zapping – Die Komödie der neuen Generation. UA 1995 Kampnagel Hambur, eingeladen 1996 zum Norddeutschen Theatertreffen in Schwerin
  • mit Ulrich Tukur: Blaubarts Orchester. UA Schmidts Tivoli in Hamburg, 1993
  • Einmal Casanova sein. UA Hamburger Kammerspiele, 1997
  • Die Jungs mit dem Tüdelband – Die Gebrüder Wolf-Story. UA Hamburger Kammerspiele, 2002
  • mit Tukur, Frank Göhre: Der Lord von Barmbeck. UA St. Pauli Theater Hamburg, 2005
  • mit Udo Lindenberg, Thomas Brussig: das Lindenberg-Musical Hinterm Horizont. UA 2011
  • mit Peter Huth und Benjamin von Stuckrad-Barre 100 Jahre in 100 Minuten, eine Revue über Axel Springer, UA 2012
  • mit Markus Busch: die Hamburg-Revuen Linie S 1 (2013) und Hamburg Royal (2015)

Bücher

  • Vera, Nikolas und das Feuer – eine Drachengeschichte. mit Illustrationen von Andrè Aurich. Verlag Klöpfer und Meyer, Tübingen 1993, ISBN 978-3-9803240-0-7.
  • Mein Weg dauert länger – Elke Lang: Regisseurin, Schauspielerin. Achilla-Presse ,Hamburg 1999, ISBN 978-3-928398-60-2.
  • als Hrsg. mit Ulrich Tukur: Nichts als Theater – Die Geschichte der Hamburger Kammerspiele. Christians-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 978-3-7672-1416-3.
  • als Hrsg. mit Claus G. Budelmann, Thomas Collien: Broadway auf dem Kiez – 175 Jahre St.Pauli Theater (zusammen mit Claus G. Budelmann und Thomas Collien), Ellert und Richter-Verlag, Hamburg 2016, ISBN 978-3-8319-0641-3.