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Geistliche Gemeinschaft

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Eine geistliche Gemeinschaft ist eine konfessionelle oder überkonfesionelle christliche Gruppierung, welche in einer ihr originellen Form den Glauben lebt. Das bedeutet, dass z.B. ein bestimmter Wert, wie Freiheit oder Gemeinschaft wichtig ist, ein besonderer Heiliger eine wichtige Stellung einnimmt, es eine besondere Gebetskultur gibt, etc..

Die geistlichen Gemeinschaften der katholischen Kirche

und weitere Bewegungen und Gemeinschaften. Viele von den oben genannten organisieren sich auch überkonfessionell.

Nach katholischen Sprachgebrauch spricht man auch von sog. neuen geistlichen Bewegungen oder neukatholischen Gemeinschaften. Viele dieser Gemeinschaften sind Laienbewegungen und wurden von Laien gegründet.

(Gesamtliste aller anerkannten geistlichen Gemeinschaften der katholischen Kirche unter: Liste der geistlichen Gemeinschaften der katholischen Kirche)

Organisation

Geistliche Gemeinschaften sind oft international organisiert. Im Unterschied zu den traditionellen und kirchenrechtlich anerkannten Ordensgemeinschaften wird kein Leben nach den Evangelischen Räten (Gehorsam, Armut, Ehelosigkeit) verlangt. Zum Teil ist ein ordensähnliches Leben in den Gemeinschaften jedoch möglich.

Manche dieser Geistlichen Gemeinschaften werden von Kritikern und besonders von ehemaligen Mitgliedern zumindest als sektenähnlich beschrieben, etwa Gemeinschaft Sant'Egidio, Comunione e liberazione, Fokolarbewegung oder Neokatechumenat, allerdings sind diese alle offiziell von der Kirche anerkannt.

Bedeutung von geistlichen Gemeinschaften:

Bis vor wenigen Jahrzehnten beschränkten sich die Strukturen der christlichen Kirchen auf die Gemeinden, Diözesen, Landeskirchen und auf Klöster.
Die geistlichen Gemeinschaften arbeiten ergänzend neben diesen Strukturen. Während tendenziell die Mitgliederzahlen der traditionellen Gemeinden eher rückläufig sind, wachsen viele geistliche Gemeinschaften.

Die Abgrenzung zu den Begriffen "Erneuerungsbewegungen", "Neue Geistliche Bewegung", und "Movimenti" ist fließend.

Papst Benedikt XVI sprach bei seiner Weltjugendtagspredigt 2005 die neuen geistlichen Gemeinschaft persönlich an: "Natürlich reichen Bücher allein nicht aus. Bildet Gemeinschaften aus dem Glauben heraus. In den letzten Jahrzehnten sind Bewegungen und Gemeinschaften entstanden, in denen die Kraft des Evangeliums sich lebendig zu Worte meldet. Sucht Gemeinschaft im Glauben, Weggefährten, die gemeinsam die große Pilgerstraße weitergehen, die uns die Weisen aus dem Orient zuerst gezeigt haben. Das Spontane der neuen Gemeinschaften ist wichtig; aber wichtig ist auch, dabei die Gemeinschaft mit dem Papst und den Bischöfen zu halten, die uns garantieren, dass wir nicht Privatwege suchen, sondern wirklich in der großen Familie Gottes leben, die der Herr mit den zwölf Aposteln begründet hat."

Zusammenarbeit der geistlichen Gemeinschaften

Ein Zeichen der stärkeren Verbindung zwischen den geistlichen Gemeinschaften war der von Papst Johannes Paul II. initiierte erste Weltkongress der Geistlichen Gemeinschaften an Pfingsten 1998 in Rom. Am 8. Mai 2004 fand in Stuttgart ein internationales ökumenisches Treffen von über 150 geistlichen Gemeinschaften statt, welches ein bedeutsamer Schritt auf der Annäherung der Gruppen und den Belangen der Ökumene darstellt. Einen besonderen Einsatz bei der Vernetzung der Gruppierungen leistet die Fokolar-Bewegung. Diese ist auch Gastgeberin des zweiten Weltkongresses von über 100[1] katholischen geistlichen Gemeinschaften in Rocca di Papa an Pfingsten 2006, der vom Päpstlichen Rat für die Laien organisiert und von Papst Benedikt XVI unterstützt wurde. Nach diesem Kongress feierte der Papst mit den geistlichen Gemeinschaften am 3.6.2006 eine Vigil auf dem Petersplatz, an der etwa 300.000 Gläubige teilnahmen.


Kritische Literatur

Urquhart, Gordon "Im Namen des Papstes", Droemer Knaur (1998), ISBN: 3426773120

Fußnoten

  1. Auf der Website des Päpstlichen Rates der Laien findet sich eine Liste aller teilnehmenden Gemeinschaften