Zum Inhalt springen

Magen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Juli 2004 um 18:56 Uhr durch 212.204.21.237 (Diskussion) (Makroskopie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Magen ist das Verdauungsorgan aller tierischen Lebewesen. Die primitivste Form findet man bei den Polypen, dort ist der Magen auch Ausscheidungsorgan. Ein Magen ist ein Hohlraum aus Muskelgewebe, der innen mit einer Schleimhaut ausgekleidet ist. In diesem Hohlraum wird der Nahrungsbrei mit dem Magensaft vermengt, der im Wesentlichen aus dem eiweißspaltenden Enzym Pepsin und Salzsäure besteht. Im Ruhezustand sondern die Drüsen etwa 10 ml Magensaft pro Stunde ab. Bei Nahrungsaufnahme kann die Bildung von Magensaft auf bis zu 1000 ml pro Stunde beschleunigt werden. Die Bildung wird sowohl durch Nerven-Impulse (vor allem vor der Nahrungsaufnahme) als auch durch Hormone gesteuert. Durch Muskelkontraktion (Peristaltik) wird der Nahrungsbrei weiter zum Pförtner tranportiert. Dieser bildet einen Verschluss zwischen Magen und Darm. Er öffnet sich regelmäßig, um den Nahrungsbrei gleichmäßig in den Zwölffingerdarm weiterzuleiten.

Biologische Bedeutung

Vorverdauung

Der Magen dient der Vorverdauung. Die eigenliche Verdauung (Resorption) findet bei den meisten Tieren und beim Menschen im Darm oder spezieller im Dünndarm statt. Im Magen werden vor allem die Proteine (Eiweiße) in ihre Bestandteile zerlegt. Fette passieren den Magen gößtenteils ungehindert, da nur geringe Mengen an Lipasen gebildet werden. Im Magen werden Feststoffe verflüssigt und damit bereit für die weitere Verdauung gemacht.

Abtöten von Bakterien

Der saure Magensaft verhindert effektiv das Überleben der meisten Bakterien. Eine Ausnahme stellt allerdings das Bakterium Helicobacter pylori dar da es in der Lage ist, sich unterhalb der schützenden Schleimschicht anzusiedeln.

Regelmäßige weitere Verdauung

Der Magen ermöglicht es, dass wir mit wenigen größeren Mahlzeiten pro Tag auskommen. Der Pförtner sorgt dafür, dass alle Stoffe genügend lange im Magen verbleiben und ausreichend mit den Verdauungssäften versetzt werden. Diese werden dann langsam und gleichmäßig dem Darm zugeführt.

Aufbau beim Menschen

Makroskopie

Von außen gesehen unterscheidet man am Magen die große und die kleine Kurvatur (Curvatura major und minor), die vereinfacht ausgedrückt den rechten bzw. linken Rand darstellen und an denen das sog. große bzw. kleine Netz befestigt sind (Omentum majus und minus).

Makroskopisch wird er in folgende Bereiche untergliedert:

  • Die Cardia stellt den Übergang zwischen Speiseröhre (Oesophagus) und dem Magen dar.
  • Der Magenfundus ist der Teil der Magenblase, der über der Cardia liegt und in der Regel luftgefüllt ist.
  • Der Corpus macht den größten Anteil des Magens aus.
  • Dem Corpus nach "unten" schließt sich das Antrum an.
  • Am Übergang zum Duodenum (Zwölffingerdarm) befindet sich der Pylorus (Pförtner), der als Sphinkter (Schließmuskel) fungiert.

Histologie

Mikroskopisch gesehen besteht der Magen aus einer Vielzahl von Magendrüsen, die, je nach Lokalisation (siehe oben), unterschiedliche Aufgaben erfüllen und aus verschiedenen Zelltypen bestehen:

  • Hauptzellen, die Pepsinogen produzieren.
  • Nebenzellen, sezernieren Schleim der den Magen vor der Magensäure schützt.
  • Belegzellen, produzieren Magensäure und den Intrinsic Factor (s. Vitamin B12).
  • enterochromaffinartige Zellen, die Histamin enthalten (fördert die Magensaftsekretion).

Siehe auch