S-100-Bus
Der S-100-Bus war ein früher Computerbus der als Teil des Altair 8800, der heute als der erste Personal-Computer angesehen wird, entworfen wurde. Der S-100-Bus war der erste Bus, der eine Art "Industriestandard" darstellte und S-100-Computer, Prozessoren und Peri-pheriegeräte wurden von einer Reihe von Herstellern gefertigt.
Während des Designs des Altairs wurde schnell klar, dass die Hardware, die für eine brauchbare Maschine nötig war, nicht rechtzeitig bis zum Verkaufsstart im Januar 1975 verfügbar sein würde. Der Designer, Ed Roberts, hatte außerdem noch Probleme mit dem Motherboard, das einfach zu viel Platz einnahm. Um diese Probleme zu lösen, verpackte er die existierenden Komponenten in einem Gehäuse mit zusätzlichen "Slots", so dass die fehlende Hardware später hinzugefügt werden konnte, sobald sie verfügbar wurde. Das Motherboard wurde in vier verschiedene Karten aufgeteilt mit der CPU auf einer fünften. Dann suchte er nach einer kostengünstigen Quelle für Steckverbindungen und "stolperte" über einen 100-pinnigen Randstecker (edge connector). Der Rest ist Geschichte.
Das wichtigste ist wohl, dass dieser S-100-Bus aus den Pins des Intel 8080 besteht, die nur auf die Platine verlängert sind. In den Entwurf des Busses wurde nicht allzu viel Arbeit investiert, so dass es zu solchen Desastern kam, wie mehreren Stromversorgungsleitungen mit verschiedenen Spannungen direkt nebeneinander, was einen Kurzschluß geradezu provozierte. Eine andere Ab-surdität: Das System beinhaltete zwei unidirektionale 8-bit Datenbusse, aber nur einen bidirektionalen 16-bit Addressbus. Ein Abkommen bzgl. der Stromversorgung führte dazu, dass +8V und +18V Spannungen genutzt wurden, welche auf den Karten auf TTL (+5V) oder RS-232 (+12V) runtergeregelt werden mußten.
Vom S-100-Bus existierte eine Zahl von Varianten von verschiedenen Herstellern, wurde aber gegen Ende der 1980er als IEEE-696 standardisiert.
Vond diesem Punkt an entwickelte sich der S-100-Bus zu dem Standard-Bus für "professionelle" Personal Computer, die fast alle unter CP/M liefen. Der Standard war so stark, dass viele CPU-Designs entweder so modifiziert wurden, dass sie "aussahen" wie der 8080 oder sie wurden auf sogenannten Konverterkarten installiert, welche es erlaubten sie in S-100-Maschinen zu betreiben.