Viehzucht
Die Viehzucht ist nach der Jagd und dem Ackerbau das (vielleicht) drittälteste Gewerbe der Menschheit. Fast alle Gesellschaften kennen die Domestizierung von Tieren und die kontrollierte Vermehrung.
Hauptziel der Zucht ist die Herausbildung und Verbesserung gewünschter Eigenschaften - meist Leistungseigenschaften - und die Vermeidung ungünstiger Eigenschaften - meist Krankheitsanfälligkeiten. Dies wird durch planmäßige, künstliche Selektion (Auslese/Zuchtwahl) erreicht. Dabei werden Träger bestimmter gewünschter Genotypen miteinander gepaart, bzw. Träger unerwünschter Eigenschaften von der Zucht ausgeschlossen.
Viehzucht im eigentlichen Sinn bezieht sich auf landwirtschaftliches Nutzvieh, wie Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Geflügel. Züchterisches Ziel ist die optimale Verwertung dieser Tiere als Lieferanten von tierischen Produkten wie Milch oder Fell/Federn, bzw. Fleisch. Auswüchse der Viehzucht sind bspw. die sogenannten Riesenschweine mit zusätzlichen Rippen oder auch Kühe, die bis zu 33.000 Liter Milch im Jahr produzieren.
Züchterisch tätig sind daneben Hobbyzüchter (auch Kleintierzüchter), die sich vor allem Hunden, Katzen, Kaninchen und Hasen, Reptilien, Fischen, sowie einer Reihe von Vogelarten (Tauben/Sittiche/Sing-/Greifvögel) widmen. Auswüchse hier sind sogenannte Qualzuchten, d.h. die Förderung von Merkmalen, die zu Lasten der Gesundheit der Tiere gehen.
Vornehmlich in den Zoologischen Gärten werden Tierarten gezüchtet, die vom Aussterben bedroht sind. Dazu zählen insbesondere exotische Tierarten.
Zukünftig versucht man zunehmend die gewünschten Eigenschaften durch Gentechnik bzw. Klonen zu erzielen.