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Leineaue zwischen Ruthe und Koldingen

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Leineaue zwischen Ruthe und Koldingen

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Bei Ruthe liegt die Mündung der Innerste in die Leine im Naturschutzgebiet

Bei Ruthe liegt die Mündung der Innerste in die Leine im Naturschutzgebiet

Lage Zwischen Laatzen, Pattensen und Sarstedt, Region Hannover und Landkreis Hildesheim, Niedersachsen
Fläche 529 ha
Kennung NSG HA 203
WDPA-ID 164423
Geographische Lage 52° 16′ N, 9° 49′ OKoordinaten: 52° 16′ 16″ N, 9° 48′ 53″ O
Leineaue zwischen Ruthe und Koldingen (Niedersachsen)
Leineaue zwischen Ruthe und Koldingen (Niedersachsen)
Meereshöhe von 57 m bis 72 m
Einrichtungsdatum 25. Oktober 2001
Verwaltung NLWKN

Die Leineaue zwischen Ruthe und Koldingen ist ein Naturschutzgebiet in der niedersächsischen Stadt Laatzen und der Kleinstadt Pattensen in der Region Hannover und in der Stadt Sarstedt im Landkreis Hildesheim.

Das Naturschutzgebiet mit dem Kennzeichen NSG HA 203 ist 529 Hektar groß. Davon entfallen 274 Hektar auf die Region Hannover und 255 Hektar auf den Landkreis Hildesheim. Das Naturschutzgebiet ist seit 2004 zu einem großen Teil Bestandteil des FFH-Gebietes „Leineaue zwischen Hannover und Ruthe“.[1] Nach Norden schließt sich das Naturschutzgebiet „Alte Leine“ an.

Das Gebiet steht seit dem 25. Oktober 2001 unter Naturschutz. Das zum 28. März 1985 ausgewiesene, ehemalige Naturschutzgebiet „Kiesteich Ruther Marsch“ ist im Naturschutzgebiet „Leineaue zwischen Ruthe und Koldingen“ aufgegangen. Zuständige untere Naturschutzbehörden sind die Region Hannover und der Landkreis Hildesheim.

Beschreibung

Das Naturschutzgebiet liegt südlich von Hannover zwischen dem Laatzener Ortsteil Rethen (Leine), Sarstedt und dem Pattenser Ortsteil Koldingen. Es stellt die Leineaue zwischen Ruthe im Süden und Koldingen im Norden unter Schutz. Die Leine durchfließt das Naturschutzgebiet im Westen. Der mäandrierende Fluss ist naturnah mit Prall- und Gleithängen. Der Niederungs­bereich im Westen ist überwiegend durch landwirtschaftliche Nutzflächen (Acker und Grünland) sowie die mit Gehölzen bestandene Leinerandterrassen geprägt. Östlich der Leine befinden sich umfangreiche Kiesabbau­gewässer. Der Kiesabbau wurde hier Ende 2002 eingestellt.[2] Die Bereiche zwischen den Seen sind vielfach Brachen und Ruderalflächen mit Kies-, Sand- und Geröll­flächen.

Im Nordosten des Naturschutzgebietes liegen zwischen dem Heiseder Entwässerungsgraben und den Bahndämmen der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg und der Hannöverschen Südbahn ehemalige Stapelbecken der 1993 geschlossenen Zuckerfabrik in Rethen.[3] Die Teiche werden heute mit Wasser aus einem Regenrückhaltebecken gespeist.[4]

Das Naturschutzgebiet ist Lebensraum für zahlreiche Vogelarten – über 240 wurden als Gast- bzw. Brutvögel nachgewiesen, davon über 60 Wasser- und Watvogelarten. 75 Vogelarten kommen regelmäßig als Brutvögel vor.[1] Neben Vögeln bieten Leineaue und Seen auch vielen Insekten, Amphibien und Fledermäusen sowie Pflanzen einen Lebensraum.

Das Schutzgebiet dient neben dem Naturschutz auch der Naherholung. Ein Konzept zur Besucherlenkung[5] koordiniert beide Funktionen des Gebietes und hält Störungen gering. An mehreren Stellen befinden sich Informationstafeln. Zwei Aussichtstürme bieten Möglichkeiten zur Naturbeobachtung über einen Teil der Koldinger Seen (auch: Koldinger Teiche) und anliegender Bereiche. Einer der Türme befindes sich in Norden des Naturschutzgebietes am Westufer des Großen Koldinger Sees, der andere, im Sommer 2011 errichtete Turm, im Süden des Großen Koldinger Sees.

Commons: Leineaue zwischen Ruthe und Koldingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Naturschutzgebiet Leineaue zwischen Ruthe und Koldingen, NABU-Gruppe Laatzen. Abgerufen am 6. März 2012.
  2. Die Koldinger Seen, Region Hannover. Abgerufen am 13. April 2016.
  3. Lebensraum Stapelteich, Region Hannover. Abgerufen am 13. April 2016.
  4. Die Zuckerfabrik Rethen, Region Hannover. Abgerufen am 13. April 2016.
  5. Besucherlenkung in der südlichen Leineaue (Memento vom 17. März 2016 im Internet Archive), NABU-Gruppe Laatzen.