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Kloster Sázava

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Kloster Sázava (deutsch Sasau) befindet sich im Ortsteil Černé Budy der Stadt Sázava im okres Benešov in Tschechien.

Das ehemalige 1032 durch Fürst Oldřich gegründete Benediktinerkloster wurde zunächst durch den Abt und Einsiedler Prokop, der später heilig gesprochen wurde, geleitet. Das bedeutende Zentrum der slawischen Kultur ging 1097 unter, als Mönche aus Stift Břevnov kamen und die lateinische Liturgie einführten. Zu dem ältesten Teil des Klosters gehört der Kapitelsaal (1340). An seinen Wänden findet man wertvolle Wandmalereien mit Marienthematik aus der Zeit um 1370. Die Klosterkirche aus dem 14. Jahrhundert wurde 1663-1687 umgestaltet. Das Interieur stammt aus dem 18. Jahrhundert, wie das Altarbild von Jan P. Molitor und Relikte aus der Werkstatt Richard J. Prachners.

Im Kloster entstand das altslawische Reimser Evangeliar, auf das bis 1789 die französischen Krönig ihren Krönigseid ableisteten.

In der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts lebte im Kloster ein unbekannter Geschichtschreiber, der als Monachi Sazavensis bekannt wurde und die Chronik des Cosmas von Prag fortführte.