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Oderberger Straße

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Die Oderberger Straße ist eine Straße im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Sie ist vor allem als Standort zahlreicher Cafés und Kneipen bekannt.

Die Straße beginnt an der Kreuzung Schönhauser Allee / Choriner Straße / Sredzkistraße, dem Standort der Kulturbrauerei, und führt in westliche Richtung über die Kastanienallee hinweg zur Kreuzung Eberswalder / Schwedter / Bernauer Straße, dem südlichen Zugang des Mauerparks. Die Bebauung besteht fast ausschließlich aus fünf- bis sechsgeschossigen Mietshäusern der Gründerzeit in geschlossener Bauweise.

In der Oderberger Straße stehen unter anderem das von Ludwig Hoffmann erbaute Stadtbad Oderberger Straße (1899-1902) sowie die älteste noch in Betrieb befindliche Feuerwache Berlins.

Die Straße trägt den Namen der nordöstlich von Berlin gelegenen Stadt Oderberg, auch viele andere Straßen der Umgebung tragen Namen kleiner Städte im Barnim oder der Uckermark (Bernau, Eberswalde, Schwedt, Chorin, Kremmen, Templin und andere).

Während der Teilung Berlins lag die Oderberger Straße im Grenzgebiet zu West-Berlin, die Berliner Mauer verlief quer über die letztgenannte Kreuzung. Oderberger und Eberswalder Straße waren Sackgassen und nur für Fußgänger über den nördlichen Gehsteig miteinander verbunden.

In den 80er Jahren gab es Planungen, Teile der Straße abzureißen und durch Neubauten in Plattenbauweise zu ersetzen. Der Widerstand der Anwohner formierte sich -für die damalige DDR ungewöhnlich- in einer Art Bürgerinitiative auf Basis des örtlichen Wohnbezirksausschusses (WBA). Der WBA erreichte außerdem um 1985 die Nutzung mehrerer zusammenhängender Hofgrundstücke als Kieztreffpunkt „Hirschhof“. Hier wurden Kunstwerke ausgestellt, Theater gespielt, Filme vorgeführt und Feste gefeiert. Der Hirschhof war von den Grundstücken Oderberger Straße 15 und Kastanienallee 12 über mehrere Hinterhöfe aus zugänglich, bis der Zugang im Oktober 2004 von neuen Hauseigentümern verschlossen wurde. Das Projekt hatte die DDR überlebt, nicht jedoch die Ende der 90er Jahre einsetzende Sanierungs- und Vertreibungswelle.

Wie auch die benachbarte Kastienallee wurde die Oderberger Straße in den späten 90er Jahren zu einem beliebten Wohngebiet vermögender junger Menschen, die überfällige Sanierung der Wohngebäude führte zu rasant steigenden Mieten und in vielen Fällen zur Bildung von Wohneigentum, die Verdrängung der angestammten Bewohner durch wohlhabende Zuzügler war die Folge.

Oderberger Straße und Kastanienallee bilden heute einen Schwerpunkt des Ausgeh- und Nachtlebens in Prenzlauer Berg. Anstelle des früher vorhandenen Einzelhandels haben außerdem sich zahlreiche Mode- und Designerläden angesiedelt.