Schattengrund – Ein Harz-Thriller
Film | |
Titel | Schattengrund – Ein Harz-Thriller |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2018 |
Länge | 87 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Dror Zahavi |
Drehbuch | Elisabeth Herrmann |
Musik | Stefan Hansen |
Kamera | Gero Steffen |
Schnitt | Fritz Busse |
Besetzung | |
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Schattengrund ist ein deutscher Fernsehfilm aus dem Jahr 2018, basierend auf der gleichnamigen Romanvorlage von Elisabeth Herrmann. In der Hauptrolle spielen Josefine Preuß eine Studentin, die sich aufgrund eines Erbes plötzlich Ereignissen in ihrer Vergangenheit stellen muss.
Handlung
Nicola Wagner ('Nico') erbt von ihrer Tante Kiana neben ein paar Gegenständen überraschend ein Haus (Schattengrund) im Dorf Siebenlehen im Harz. Früher hat sie die Ferien dort schöne Tage verbracht; es scheint aber vor knapp zwanzig Jahren auch etwas schlimmes passiert zu sein, an das Nico sich allerdings nicht wirklich erinnern kann. Im Brief der Tante steht: „Begrabe die Vergangenheit oder lebe mit ihr […] Es war nie deine Schuld.“
So fährt Nico kurzentschlossen nach Siebenlehen, um sich das Haus anzuschauen. Da die Straßen in den Ort zugeschneit sind, nimmt sie Leon in seinem Wagen mit. Sie erfährt, dass man Nico und ihre Geschichte im Dorf kennt. In Schattengrund findet Nico eine Katze vor und muss sich aufgrund des abgeschnittenen Ortes für ein paar Tage dort einrichten. Leon kümmert sich in den nächsten Tagen immer wieder um Nico. Sie findet im Haus ein Buch ihrer Tante, in diesem jedoch eine Seite fehlt. Im Dorf wird Nico gemieden und wie eine Aussätzige behandelt, sie erhält beim Bäcker keinerlei Backwaren und auch Kohlenverkäufer Maik weigert sich ihr Holz zu liefern. Sie wird bedroht, ein Anschlag auf ihr Leben misslingt. Das gefundene Buch wird von jemandem verbrannt. Langsam erfährt Nico, dass sie für den Tod der damals sechsjährigen Fili verantwortlich gemacht wird. Nico und Fili seien damals in einem der kältesten Winter weggelaufen. Während man Nico halberfroren aufgefunden hat und retten konnte, wurde Fili erfroren im Silberstollen entdeckt.
Nico macht sich auf die Suche der Wahrheit. In einem Hotelzimmer, das seit Filis Tod nicht mehr verändert wurde, findet sie die fehlende Seite des Buchs. Darauf ist eine Zeichnung eines schwarzen Mannes und ein auf dem Bett sitzendes weinendes Kind – Fili. Unter der Matratze des Betts findet sich Blut – Fili muss von jemandem missbraucht worden sein. Von Maik – dem etwas einfach gestrickten, aber gutherzigen Kohlenverkäufer – erfährt sie, dass dieser damals Fili im Stollen gefunden hat und sie mit angebrannten Streichhölzern noch etwas an die Wand gemalt hat. Sie gehen in den Stollen und finden neben der Zeichnung eines schwarzen Mannes das Wort „Papa“. Filis Vater hat sie damals mehrfach missbraucht, weshalb Fili eines Tages weglief und Nico ihr bis in den Stollen folgte. Fili war glücklich, endlich aus der traumatischen Situation geflohen zu sein, niemand könne ihr mehr etwas tun. Nico sah allerdings die Gefahr in der eisigen Kälte und versprach ihr, Hilfe zu holen, fand jedoch den Weg nicht mehr zurück. Einige im Dorf wussten von dem Missbrauch, haben aber weggesehen. Kiana hat etwas geahnt und wurde deshalb von Filis Großmutter im Dorf schlecht gemacht. Jetzt bereut sie ihr Schweigen und wünschte sich, sie hätte damals den Mut gehabt, den Nico hat. Filis Vater wird von Polizisten abgeführt.
Hintergrund
Der Film wurde im Fernsehen erstmals am 10. Dezember 2018 im ZDF ausgestrahlt. Er erreichte dabei 6,36 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 20,4 Prozent entspricht.[1]
Rezeption
Das Lexikon des internationalen Films beschreibt den Film als einen „[m]it Mystery-Elementen wuchernde[n] Krimi, der umständlich und unnötig verschleppt daherkommt und erst gegen Ende an Fahrt gewinnt. Der zumindest ansatzweise stimmungsvollen Atmosphäre steht vor allem die unglaubwürdig zwischen abgeklärter und verschreckter Haltung changierende Heldin entgegen.“[2]
Thomas Gehringer lobt in seiner Filmbesprechung auf tittelbach.tv die Kulisse des Harzes als äußerst stimmungsvoll. Er resümiert: „Schattengrund […] bietet familientauglichen Grusel in stimmungsvoller Winter-Atmosphäre, wenn auch mit etwas angestaubten Effekten. Die Geschichte kommt erst spät in Schwung, und die Umsetzung des Jugendromans als Dorfkrimi im Mystery-Gewand wirkt nicht vollends überzeugend.“. Der Film schwanke etwas unentschlossen zwischen Horrorfilm und Dorfkrini, in der Gesamtbewertung erhält der Film 3,5 von möglichen 6 Sternen.[1]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Rainer Tittelbach: Fernsehfilm „Schattengrund“. In: tittelbach.tv. 20. November 2018, abgerufen am 13. September 2020.
- ↑ Schattengrund – Ein Harz-Thriller. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 13. September 2020.