Anno (Computerspielreihe)
Anno ist der Name einer Computerspielserie der Kategorie Wirtschaftssimulation. Es besteht aus den Teilen Anno 1602, Anno 1503 und (in Entwicklung) Anno 1701.
Anno 1602
Anno 1602 | |||
Entwickler | Max Design, Sunflowers | ||
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Publisher | Sunflowers | ||
Veröffentlichung | März 1998 | ||
Plattform | PC (Windows) | ||
Genre | Aufbauspiel | ||
Spielmodus | Einzelspieler, Mehrspieler (Internet & LAN) | ||
Steuerung | Tastatur, Maus | ||
Systemvoraussetzungen | 100 MHz CPU 16 MB RAM 2 MB Grafikkarte 30 MB Festplatte | ||
Medium | 1 CD | ||
Sprache | Deutsch | ||
Altersfreigabe |
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Anno 1602 ging aus einem Gemeinschaftsprojekt der österreichischen Firma Max Design und der deutschen Firma Sunflowers hervor.
Spiel
Der Spieler wird in das Jahr 1602 zurück geführt, wo er die Aufgabe hat, eine bisher unerforschte Inselwelt zu entdecken und zu besiedeln. Zu Beginn des Spieles wird dem Spieler ein Grundkapital, eine geringe Menge Rohstoffe (Holz, Werkzeuge und Nahrungsmittel) sowie ein Segelschiff zur Verfügung gestellt. Mit dem Schiff kann er durch die Inselwelt navigieren und die ihm für eine Besiedlung am geeignetesten erscheinende Insel ansteuern und besiedeln.
Im Endlosmodus ist die Inselwelt von einigen Dörfern mit „Ureinwohnern“ besiedelt und je nach eingestellter Schwierigkeitsstufe greifen Piraten den Spieler an, entstehen Brände, vernichten Dürreperioden die Ernte oder rafft die Pest die Menschen hin. Je nach Geschick des Spielers entwickeln sich die Bewohner seiner Siedlungen von Pionieren über Siedler, Bürger, Kaufleute letztlich zu Aristokraten.
Je nach erreichter Entwicklungsstufe fordern die Einwohner der Städte zusätzlich zu den Waren des Grundbedarfes verschiedene Luxusgüter wie Stoff, Alkohol, Tabak, Gewürze, Kakao, Kleidung und Schmuck. Gleichzeitig ist es zur Erreichung der nächsten Entwicklungsstufe erforderlich, bestimmte teilweise sehr kostenintensive Bauwerke wie Kirchen, Schulen, Theater, Badehäuser, Kathedralen und Universitäten zu errichten. Im Gegenzug kann der Spieler desto mehr Steuern einfordern, je weiter die Entwicklung der Einwohner vorangeschritten ist.
Im Spiel werden komplexe ökonomische Zusammenhänge vermittelt. So muss der Spieler ständig folgende Punkte beobachten:
- Stand des Guthabens (Steuerereinnahmen, Erlöse aus Handel, Betriebskosten der eigenen Produktionsanlagen)
- Zufriedenheit der Bevölkerung (Versorgung mit den benötigten Bedarfs- und Luxusgütern)
- Entwicklung der Bevölkerungszahl (Versorgung mit Baumaterial, Nahrungsmitteln, Steuerbelastung)
Die Auswirkungen von falschem Handeln werden drastisch dargestellt. So ist es zum Beispiel nur kurzfristig möglich, aus einem Monopol Nutzen zu ziehen. Wenn der Spieler etwa als einziger die Alkoholproduktion betreibt, seine Waren verkauft, Gewinne macht, wird sehr schnell eine Sättigung des Marktes entstehen, die den Spieler durch seine extrem hohen Betriebskosten in den Bankrott führt.
In weiteren Spielstufen, so genannten Kampagnen, kann zusätzlich mit Computergegnern oder Online-Gegnern Handel, Diplomatie und Krieg geführt werden. Die Kriegskomponente im Spiel ist allerdings nicht sehr umfangreich und so detailliert, wie der Rest des Spiels, oder gar wie bei Strategiespielen. Das wurde aber vom Hersteller absichtlich so gemacht, da das Spiel hauptsächlich auf Handel und Diplomatie beruhen sollte.
Erweiterung
Anno 1602 Neue Inseln, Neue Abenteuer - Add-On für Anno 1602 mit Karteneditor
Anno 1503
Anno 1503 | |||
Entwickler | Max Design, Sunflowers | ||
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Veröffentlichung | 2002, 25. Oktober | ||
Plattform | PC (Windows 98/2000/ME/XP) | ||
Genre | Aufbauspiel | ||
Spielmodus | Einzelspieler | ||
Steuerung | Tastatur, Maus | ||
Systemvoraussetzungen | 500 MHz CPU (1 GHz empfohlen) 128 MB RAM (256 MB empfohlen) 16 MB Grafikkarte DirectX 8.1 oder höher 300 MB Festplatte | ||
Altersfreigabe |
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Anno 1503 hat dieselbe Spielidee und den Aufbau wie der Vorgänger. Die Grafik ist detaillierter und die Wirtschaftskreisläufe sind komplexer.
Bei Anno 1503 gibt es keine Steuern mehr, dagegen verdient der Spieler nun unmittelbar an den Waren, die er seinen Bewohnern über Marktstände zur Verfügung stellt. Der Preis für die Bedarfsgüter an den Marktständen kann nur durch diverse Cheats festgelegt werden.
Die Piraten haben meistens feste Siedlungen, die häufig durch Türme bewacht werden. Piraten verlangen Schutzgeld in einer Höhe von vielen tausend Goldstücken (Währung). Piratenschiffe rauben öfter andere Häfen aus.
Die fliegenden Händler, die Venezianer, können nun wie auch die Ureinwohner eine eigene Insel besitzen. Mit anderen Ureinwohnern kann man Tauschhandel treiben, indem man einen Scout zum Markthaupthaus des Ureinwohners schickt. Als einzige Ausnahme gelten die Venizianer und die Piraten, die auch Schiffe besitzen und Kaufhandel betreiben.
Die Spieler können untereinander Militärbündnisse schließen, was die Vertragspartner dazu verpflichtet, sich im Falle eines Krieges gegenseitig zu unterstützen; dies gilt allerdings nur, wenn man auf der eigenen Insel angegriffen wird.
Anno 1503 Schätze, Monster und Piraten (Erweiterung)
Erweiterung von Anno 1503, bei der einige neue Gebäude sowie zwölf neue Einzelspielerszenarien in verschiedenen Schwierigkeitsstufen hinzugekommen sind. Desweiteren gibt es drei neue Endlosspiele mit neuen Spielelementen.
Anno 1503 und der Multiplayer-Modus
Anno 1503 sollte einen Mehrspieler-Modus haben, der aufgrund umfangreicher Designfehler und daraus resultierenden technischen Problemen allerdings niemals offiziell verfügbar war. Herbe Kritik mussten die Entwickler diesbezüglich vor allem deshalb einstecken, weil unmittelbar nach Erscheinen des Spieles das kostenlose Nachrüsten eines funktionsfähigen Multiplayer-Modus zugesichert wurde. Nach über einem Jahr Entwicklungsarbeit wurden die Arbeiten am Multiplayer-Modus dann aber eingestellt. Ursprünglich gaben die Entwickler der Multiplayer-API von DirectX, DirectPlay, die Schuld. Diese sei angeblich den hohen Datenaufkommen von Anno 1503 nicht gewachsen. Daraufhin wurde eine eigene Multiplayer-Engine entwickelt, doch auch dies scheiterte. Ein relativ aktueller Entwicklungsstand des Multiplayer-Modus ist allerdings im Add-On "Monster, Schätze und Piraten" enthalten und kann mit einigen Handgriffen freigeschalten werden. Berücksichtigt man einige Richtlinien, wie z. B. keine Doppelklicks im Spiel zu verwenden, ist ein Multiplayer-Spiel in halbwegs stabilen Rahmen möglich. Auch in der Originalversion gab es die Möglichkeit, den Mehrspielermodus zu aktivieren, diese Version war allerdings absolut instabil und somit auch unspielbar.
Kritik an Anno 1503
Kritiker bemängeln den hohen Schwierigkeitsgrad des Spieles, der besonders Gelegenheitsspieler und Anfängern hohe Hürden stellt. Erfahrene Spieler bemängeln hingegen die sich nicht weiterentwickelnde KI, sowie den fehlerhaften beziehungsweise nicht vorhandenen Multiplayer-Modus.
Anno 1701
Anno 1701 | |
Entwickler | Related Designs (Anfangs von Max Design) |
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Publisher | Sunflowers |
Veröffentlichung | 26. Oktober 2006 |
Plattform | PC (Microsoft Windows 2000, XP) |
Genre | Aufbauspiel |
Spielmodus | Einzelspieler, Mehrspieler (bis zu 4 Spieler; Internet & LAN) |
Steuerung | Tastatur, Maus |
Systemvoraussetzungen | 2,2 GHz CPU (3+ GHz CPU empfohlen) Grafikkarte mit mindestens 64MB Grafikspeicher und Shader-1 Effekten (Shader2-Grafikkarte mit 256+ MB Grafikspeicher empfohlen) 512 MB Arbeitsspeicher (1024 MB RAM empfohlen) |
Medium | 1 [DVD]] |
Sprache | Deutsch |
Anno 1701 wird, im Gegensatz zu seinen Vorgängern, von der Firma Related Designs entwickelt. Das Spiel enthält als erstes der Serie 3D Grafik. Eine weitere technische Verbesserung ist der Sound, der nun in Dolby 5.1 vorhanden sein wird. Auch ein Multiplayermodus wird im Spiel integriert sein. Um die Qualität des Spiels zu sichern, wurde eine Umfrage gestartet, in der Anno Fans ihre Wünsche und Anregungen abgeben konnten. Die Ergebnisse trugen zur Entwicklung des Spieles bei. Anno 1701 wird am 26. Oktober 2006 erscheinen.
Spielweise
Am Anfang, wie bei den Vorgängern auch, muss man die Inselwelt in der er sich befindet erkunden. Dabei trifft man auf Eingeborene, die verschiedene Waren anbieten welche man selbst nicht herstellen kann, und auch auf Piraten. Nachdem man eine geeignete Insel entdeckt und erkundet hat (Der Scout aus Anno 1503 existiert nicht mehr) baut man einen Kontor. Die Stellen an denen das möglich ist, sind durch Sandküsten klar gekennzeichnet. Eine große Tierwelt bevölkert die Annowelt: Bären, Blauwäle, Elefanten, Flamingos, Füchse, Krokodile, Rehe, Tiger, Wisents und Zebras. Um das eigene Bauebiet noch zu vergrößern, kann man Markthäuser bauen. Dabei reicht es, wenn sich das bereits eigene Gebiet mit dem überschneidet, welches man durch das Markthaus dazugewinnt. Neu hinzu kommt jetzt das Dorfzentrum. Das fungiert in Anno 1701 als der Stadmittelpunkt. Im Dorfzentrum gibt es:
- Eine Statue, die als Feedback des Volkes dient. Glänzt sie golden, so ist das Volk zufrieden, ist sie dagegen heruntergekommen, so ist das Volk unzufrieden: Die Einwohner stecken Häuser in Brand oder protestieren.
- Marktstände. Und zwar die einzigen der Stadt denn die einzelnen Marktstände aus Anno 1503 gehören der Vergangenheit an.
- Durch das Dorfzentrum werden verschiedene Sonderfiguren angelockt (Zirkus o.ä.), die bestimmte Boni ermöglichen.
- Das Dorfzentrum ist für die Deckung des Bedürfnisses "Gemeinschaft" notwendig.
Schließlich baut man seine Stadt weiter aus. Das Geld dazu bekommt man, wie in Anno 1602, durch Steuern. Weiterhin wurden die Zwischenviedeos abgeschafft. Um den Spieleinstieg zu vereinfachen gibt es einen Hilfemodus der einem bei Problemen hilft. Dieser ist aber auch abschaltbar. Außerdem gibt es weniger Produktionsketten als in Anno 1503, aber mehr als in 1602. Um die Stadt zu verschönern und realer zu gestalten (Armenviertel, Reichenviertel) kann man die Weiterentwicklung für jedes Haus selbst an- oder abschalten. Zusätzlich muss man während des Spiels immer wieder kleinere oder größere Aufgaben erfüllen, zum Beispiel Schiffbrüchigen helfen u.s.w.
Naturkatastrophen=
In Anno 1701 gibt es ausgearbeitete Naturkatastrophen-Effekte. Erdbeben, Vulkanausbrüche und Wirbelstürme zerstören Teile der Inselwelt.
Mehrspieler
In Anno 1701 gibt es einen ausgereiften Mehrspieler. Neu ist u.a. die "Logenaktivität". Mit ihnen kann man den Mitspieler auspionieren und schädigen. Nach dem man die jeweile Logenaktivität als Forschung in der Schule freigeschaltet hat kann man sie einsetzen. Folgende Logenaktivitäten stehen zur Verfügung:
- Spion
- Demagoge
- Saboteur
- Verräter
- Revoluzzer
- Giftmischer
- Bombenleger
- Taschendieb