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Ichneumon

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Ichneumon
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Superordo: Laurasiatheria
Vorlage:Ordo: Raubtiere (Carnivora)
Vorlage:Superfamilia: Katzenartige (Feloidea)
Vorlage:Familia: Mangusten (Herpestidae)
Vorlage:Genus: Herpestes
Vorlage:Species: Ichneumon
Wissenschaftlicher Name
Herpestes ichneumon
(Linnaeus, 1758)

Im weiteren Sinne werden als Ichneumons eine große Zahl afrikanischer Arten der Mangusten bezeichnet. Im engeren Sinne meint Ichneumon die mit dem Indischen Mungo eng verwandte Art Herpestes ichneumon. Der Ichneumon vertritt den Mungo in Afrika und ist außerdem als einzige Manguste auch auf europäischem Boden heimisch.

Merkmale

Der Ichneumon hat eine Kopfrumpflänge von 65 cm. Hinzu kommen 45 cm Schwanz. Er hat ein langhaariges, graues Fell und ist insgesamt eine unauffällige Erscheinung. Die Augen sind von nackten Ringen umgeben.

Lebensraum

Ichneumons sind in fast ganz Afrika verbreitet und fehlen nur in trockenen Wüsten und sehr dichten Regenwäldern. Ihr bevorzugtes Habitat ist die Savanne. Außerdem gehören Spanien, Portugal und Palästina zum natürlichen Verbreitungsgebiet des Ichneumons. Durch den Menschen eingeschleppt wurde er in Italien, in weiten Teilen Kroatiens und auf Madagaskar.

Lebensweise

In der ganzen Lebensweise zeigt ein Ichneumon sehr starke Parallelen zum Mungo: Er geht tagsüber auf Nahrungssuche und frisst Insekten, Nagetiere, Vögel und Reptilien. Wie der Mungo kann er Giftschlangen durch blitzschnelles Zupacken überwältigen. Außerdem frisst der Ichneumon gerne Eier, die er mit den Hinterbeinen aufnimmt und gegen einen Felsen schleudert, um die Schale zu knacken.

Sonstiges

Im alten Ägypten wurde der Ichneumon als heiliges Tier verehrt und findet sich in zahlreichen Fresken und Reliefs, vor allem aus der Ptolemäerzeit, aber auch schon aus dem Alten Reich. Die Beliebtheit des Ichneumons hängt wie die des Mungos in Indien mit seinem Ruf als Schlangenbekämpfer zusammen. Aristoteles beschrieb diese Schlangenkämpfe, und Herodot schilderte, dass Ichneumons einbalsamiert und an heiligen Orten begraben würden. Plinius der Ältere berichtet von einem ägyptischen Volksglauben, wonach der Ichneumon schlafenden Krokodilen ins Maul springe, ihnen das Herz herausreiße und sie damit töte. Dies hat natürlich keinerlei Realitätsbezug, trug aber zur Beliebtheit des Ichneumons bei. Der Name "Ichneumon" kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie "Aufspürer".