Zum Inhalt springen

Airbus-A320-Familie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. August 2006 um 13:08 Uhr durch 62.26.145.194 (Diskussion) (A320). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Als A320-Familie werden die vier Standardrumpf-Flugzeuge des Flugzeugherstellers Airbus bezeichnet. Die A320 ist das Basismodell der A320-Familie. Sie umfasst außerdem die beiden kürzeren Modelle Airbus A319 und Airbus A318 sowie eine gestreckte Version, den Airbus A321. Sie sind Mittelstreckenflugzeuge für die kommerzielle Passagierluftfahrt. Die erste Auslieferung erfolgte 1988. Der Airbus A320 war das erste voll digitale zivile Flugzeug und verkaufte sich u. a. auf Grund dieses High-Tech-Vorsprungs mit 4349 Bestellungen sehr gut. Aufgeschlüsselt nach Varianten sind das 88 Bestellungen für die A318, 1257 für die A319, 2495 für die A320 und 545 für die A321 [1]. Die größte Konkurrenz für den Airbus A320 stellt Boeings 737-Familie dar.

Airbus A320 von Aeroflot

Geschichte

Nach dem großen Erfolg des Airbus A300 begann Airbus ein neues Modell zu entwickeln, das den damaligen Weltmarktführern in der „Volumenklasse“ der Luftfahrt, also den Kurz- bis Mittelstreckenmodellen Boeing 727 und Boeing 737 Konkurrenz machen sollte. Der neue Airbus sollte die gleiche Kapazität bei wesentlich besseren Betriebskosten haben, dabei jedoch auch noch in verschiedenen Kabinenlägen angeboten werden, um ein breites Spektrum abzudecken. Die direkten Betriebskosten sollten 50 % unter denen einer 727 liegen.

Der Start des Programms wurde offiziell erstmals am 2. März 1984 bekannt gegeben. Nach einer fast drei Jahre dauernden Hauptentwicklungszeit fand der Roll-Out am 14. Februar 1987 in Toulouse statt, Prinzessin Diana und Prinz Charles tauften dort das erste Flugzeug. Bereits bei dieser Vorstellung gab es mehr als 260 Bestellungen und mehr als 150 Optionen. Am 22. Februar 1987 folgte der Erstflug. Ende 1988 wurde das Flugzeug mit den CFM International CFM56-Triebwerken zugelassen, worauf die Erstkunden Air France und British Airways die ersten Exemplare einen Monat darauf bekamen. Der Liniendienst wurde am 18. April 1988 aufgenommen.

Anfang Juli 2006 wurden erstmals Pläne von Airbus offiziell bekannt, eine überarbeitete Version der A320 mit dem Namen A320 Enhanced zu entwickeln [2].

Die A320 selbst wird in Toulouse endmontiert, während die Endmontage und Auslieferung alle anderen Mitglieder der A320-Familie in Hamburg-Finkenwerder angesiedelt ist.

Technologien

Die A320 war das erste in Serie produzierte Zivilflugzeug, das über Fly-by-Wire gesteuert wurde (die Concorde verfügte ebenfalls über ein Fly-By-Wire-System, verfügte jedoch zusätzlich zur Sicherheit über herkömmliche Steuerungssysteme und wurde nie in Serie produziert). Das bedeutet, dass die Steuerung nicht, wie bisher üblich, rein mechanisch – über Steuerseile – funktioniert, sondern mit Hilfe elektrischer Signalübertragung. Lediglich die Hydraulikventile von Seitenruder und Höhenflosse werden aus Redundanzgründen zusätzlich mit herkömmlichen Stahlseilen angelenkt. Ein Sidestick ersetzt zudem das Steuerhorn.

Kommunalität

Cockpit einer A319

Die so genannte Familien-Kommunalität findet sich in vielen Bereichen der verschiedenen Mitglieder der A320-Familie. Das bedeutet, dass Systeme verschiedener Flugzeugtypen identisch sind, um damit sowohl bei der Wartung wie auch bei der Pilotenausbildung Kosten einzusparen. In folgenden Bereichen findet sich dieser Grundsatz bei der A320-Familie:

  • Die Mitglieder der A320-Familie sind untereinander stark verwandt und verwenden in großem Maße gleiche Teile, Triebwerke usw. Somit lassen sich vor allem bei der Wartung durch Synergieeffekte Kosten sparen.
  • Die Avionik der A320-Familie ist im Wesentlichen die gleiche wie bei der A330/A340-Familie.
  • Die für die A320-Familie erhältlichen CFM International CFM56-Triebwerke kommen in leicht modifizierten Varianten auch bei der Boeing 737 (Modellgenerationen 'Classic' und 'NG'), sowie bei der A340-200 und -300 zum Einsatz. Somit können diese Triebwerke durch Skaleneffekte zu günstigeren Kosten erworben werden. Zusätzlich können Fluggesellschaften, die mehrere dieser Typen betreiben (z.B. die Lufthansa, die 737, A320 und A340-300 parallel einsetzt), günstigere Ausbildungs-, Anschaffungs-, Wartungs-, Lagerungs- und weitere Kosten realisieren.
  • Weit gehende Cockpitgleichheit der A320-Familie mit der A330 und A340. Eine weitere Weiterentwicklung der in diesen Typen umgesetzten Cockpitphilosophie findet sich in der A380 - die A350 XWB soll wiederum eine Weiterentwicklung des A380-Cockpits erhalten. Hiermit wird eine Reduzierung der Ausbildungskosten der Piloten erreicht.
  • Alle Modelle der A320-Familie basieren auf demselben Grundentwurf und können somit mit demselben Type Rating geflogen werden.

Grundversionen

Die A320 wurde in den 1990er-Jahre schnell zu einer Flugzeugfamilie ausgebaut, in der sich alle Versionen die gleichen Grundelemente teilen, aber verschiedene Rumpflängen und Passagierkapazitäten aufweisen.

Alle Versionen sind für ETOPS-Flüge zertifiziert und können damit auch Langstreckenflüge über unbewohntem Gebiet durchführen.

A318

Airbus A318 der Air France

Bei der A318 handelt sich um ein zweistrahliges Flugzeug mit einem Mittelgang in der Kabine. In einer typischen Zwei-Klassen-Auslegung (2-2-Bestuhlung in der Business- und 3-3-Bestuhlung in der Economy-Class) fasst die Kabine 107 Passagiere. Bei dichtester Bestuhlung mit nur einer Klasse haben 117 Passagiere Platz.
Durch die ETOPS-Zulassung der Turbinen sind selbst die Transatlantik-Routen Paris-Boston oder New York-Dublin mit diesem Typ durchführbar [3].
Die A318 ist das kleinste Mitglied der A320-Familie und somit auch der bisher kleinste Airbus-Typ überhaupt.

Ursprünglich wollte Airbus seine Modellpalette mit einer komplett neu entwickelten Flugzeugfamilie mit einer Passagierkapazität um die 100 Fluggäste nach unten hin abrunden. Dieses AE31X genannte Programm sah eine AE316 mit 95 Sitzplätzen und eine verlängerte AE317 vor, die Airbus zusammen mit Alenia und einer neu zu gründenden Firma Airbus Industrie Asia entwickeln wollte. Das internationale Projekt, an dem man auch eine chinesische Firma und eine Firma aus Singapur beteiligen wollte, wurde jedoch am 3. September 1998 von Airbus wegen der geringen Aussichten auf Erfolg eingestellt [4].

Unabhängig von diesem Projekt begann Airbus über eine nochmals verkürzte A320 mit dem Namen A319M5 (M5 steht für „minus fünf Rumpfspanten“) nachzudenken. Nachdem das AE31X-Projekt offiziell beendet wurde, startete man das A318-Projekt offiziell auf der Farnborough Airshow von 1998. Der Erstflug fand am 15. Januar 2002 statt. Die kurze Entwicklungszeit erklärt sich daraus, dass die A318 lediglich eine verkürzte Modellabwandlung der A319 ist. Probleme machten zunächst die von Pratt & Whitney gelieferten PW6000-Triebwerke, welche nicht die versprochenen Leistungen erbrachten. Aus diesem Grund haben bisher fast alle Kunden die ebenfalls zur Wahl stehenden CFM-Triebwerke gewählt. Eine verbesserte Version des PW6000 befindet sich seit Ende 2005 in der Flugerprobung und soll Ende 2006 seine Zulassung erhalten.

Derzeit ist der so genannte „Baby-Bus“ bei Air France, Mexicana und der amerikanischen Frontier Airlines im Einsatz.

Im November 2005 stellte Airbus die modifizierte A318 Elite als weiteres Mitglied der Airbus Corporate Jetliner-Familie vor, einer Modellreihe von besonders luxuriös ausgestatteten VIP-Versionen der A318 und der A319.

A319

Airbus A319 von easyJet

Die A319 ist ein zweistrahliges Flugzeug mit einem Mittelgang in der Kabine, vier Passagiertüren und zwei Notausstiegen (neuere Maschinen von Easyjet und Germanwings: vier Notausstiege; ermöglicht eine höhere Passagierzahl). In einer typischen 2-2-Bestuhlung in der Business Class und 3-3-Bestuhlung in der Economy Class fasst die Kabine 124 Passagiere. Bei dichtester Bestuhlung können 142 Passagiere mitreisen. Die A319 wird seit einem Großauftrag mit der Forderung nach einer höheren Sitzzahl der Fluggesellschaft Easyjet auch mit vier Notausgängen über dem Flügel gebaut, so dass in einer Ein-Klassen-Konfiguration maximal 156 Plätze möglich sind.

Das A319-Programm wurde 1993 aufgelegt, der Erstflug fand bereits am 25. August 1995 von Hamburg-Finkenwerder aus statt. Diese kurze Entwicklungszeit erklärt sich daraus, dass die A319 lediglich eine Modellabwandlung der A320 darstellt.

Auf dem Grundkonzept der A319 basiert auch der Airbus Corporate Jetliner (ACJ), ein Geschäftsreiseflugzeug für Langstreckenflüge. Ähnlich auch die A319LR, eine mit Extratanks ausgestattete Variante für transatlantische Strecken mit geringem Aufkommen (eingesetzt bspw. auf der Strecke DüsseldorfNewark).


A320

Die A320 ist ein zweistrahliges Flugzeug mit einem Mittelgang in der Kabine, vier Passagiertüren und vier Notausstiegen. Maximal finden 180 Passagiere im Airbus A320 Platz. In einer typischen Zwei-Klassen-Auslegung (2-2-Bestuhlung in der Business-Class und 3-3-Bestuhlung in der Economy-Class) passen 150 Passagiere in die Kabine. Im Laderaum können sieben AKH-Container verstaut werden, drei im vorderen Teil, vier im hinteren. Die A320 ist - wie der Name bereits sagt - das Ursprungsmodell der erfolgreichen A320-Familie.

A320-100

Das A320-Programm wurde 1982 initiiert, der Erstflug fand am 22. Februar 1987 statt. Im darauffolgenden Jahr erhielt das Flugzeug seine Zulassung und bereits im März 1988 wurde die erste A320 an die französische Fluggesellschaft Air France ausgeliefert. Von der 100er Version wurden nur 21 Exemplare produziert; dieses Modell besaß noch keine „Wingtip Fences“ und verfügte über kleinere Kraftstofftanks als die späteren A320-200.

A320-200

Airbus A320 der Lufthansa

Bereits kurz nach der Einführung der A320-100 wurde diese Version bereits wieder eingestellt und durch die 200er-Variante ersetzt. Sie wurde im November 1988 zertifiziert. Die A320-200 ist das sich momentan am besten verkaufende Flugzeug der Welt.

Im ersten Quartal 2006 wurden im Rahmen eines Testprogramms erstmals andere Winglets an der A320 erprobt. Sie sollen – durch neue Erfahrungen bei den Winglets des Airbus A380 veranlasst – zu einer höheren Effizienz und Wirtschaftlichkeit führen. Insgesamt werden zwei Varianten getestet; die erste (Erstflug 4. April 2006) wurde von Airbus selbst entwickelt und gleicht in der Form den relativ eckigen Winglets, wie sie auch an der A330/A340 zu finden sind [1]. Die zweite Konstruktion (Erstflug 6. Juli 2006) stammt von der Firma Aviation Partners, die u.a. auch Nachrüst-Winglets für die Boeing 737 und 757 anbieten. In der Form erinnern diese Winglets eher an die grazileren „Blended Winglets“ der Boeing 737NG-Familie [2].

Die A320-200 entwickelte sich rasch zu einer ernst zu nehmenden direkten Konkurrenz zu der etwa gleich großen Boeing 737-400 und verkauft sich auch heute noch besser als die mittlerweile erhältliche 737-800.

A320 Enhanced

A320 Enhanced (oder auch A320E) ist der Arbeitstitel für eine neue Version der A320, die ab 2009 ausgeliefert werden soll. Die direkten Betriebskosten der neuen Version sollen um fünf Prozent unter der aktuellen A320-200 liegen. Dies soll durch eine verbesserte Aerodynamik, verringertes Gewicht und neue Triebwerke erreicht werden [5].

A321

Datei:Airbus A321-131 - Lufthansa - D-AIRX.jpg
Airbus A321-100 („Retrojet“) der Lufthansa

Die A321 ist ein zweistrahliges Flugzeug mit einem Mittelgang in der Kabine und acht Passagiertüren. Bei einer typischen Zwei-Klassen-Auslegung (2-2-Bestuhlung in der Business Class und 3-3-Bestuhlung in der Economy Class) bietet die Kabine 186 Passagieren Platz. Bei einer engeren Ein-Klassen-Bestuhlung (durchgehende 3-3-Bestuhlung) ist das Flugzeug für bis zu 220 Passagiere geeignet. Damit steht die A321 in Konkurrenz zu den größeren Modellen der Boeing 737-Flugzeugfamilie. Auch die Boeing 757-200 liegt im gleichen Kapazitätsbereich – bei größerer Reichweite. Deren Produktion wurde im April 2005 allerdings eingestellt.

Für die A321 wurde ein neues Klappensystem entworfen, da durch seine Länge der maximal mögliche Anstellwinkel beim Start gegenüber dem der A320 geringer ist. Die A321 besitzt ein Doppelspaltklappensystem.

A321-100

Das A321-Programm wurde 1989 mit der ersten Version A321-100 begonnen. Der Erstflug fand im März 1993 statt. Im Dezember des selben Jahres erhielt das Flugzeug seine Zulassung in Europa.

A321-200

Die Entwicklung der Modellvariante A321-200 begann 1995, der Erstflug erfolgte 1996. Bei ihr wurde die Reichweite durch weitere Zusatztanks auf 5.500 km erhöht und andere kleine Modifizierungen vorgenommen. Seit Mai 2002 sind alle ausgelieferten A321 vom Typ -200.

Spezielle Varianten

A319CJ (ACJ)

Airbus Corporate Jetliner der DaimlerChrysler Aviation

Der Airbus Corporate Jetliner, kurz ACJ, ist ein ursprünglich auf dem Airbus A319 basierendes Geschäftsreiseflugzeug. Im Grunde wurde die Konzeption des Ursprungsmodells beibehalten. Durch Veränderungen im Frachtraum ist aber der Einbau von Zusatztanks möglich. Dies erhöht die Reichweite auf bis zu 11.100 km. Für mehr Frachtraum können auch Tanks ausgebaut werden. Der ACJ wird häufig als Firmenshuttle (Corporate Shuttle) genutzt. So lässt die zu DaimlerChrysler gehörende Fluggesellschaft DaimlerChrysler Aviation (DCA) ein Exemplar in einer reinen Business Class Bestuhlung zwischen den beiden Zentralen Stuttgart und Detroit pendeln. Die Regierungen Italiens und Brasiliens haben ACJ als VIP-Flugzeug in ihren Diensten. Aber auch betuchte Privatpersonen leisten sich diesen Luxus. Die Innenausstattung kann entweder nach von Airbus angebotenen Varianten gewählt werden oder von Firmen wie Lufthansa Technik nach individuellen Wünschen gestaltet werden. Aufgrund der technischen Verwandtschaft mit den anderen Modellen der A320-Reihe kann der ACJ mit normalen Airbus-Typerating geflogen werden, unterliegt jedoch bei Überseeflügen den ETOPS-Beschränkungen. Als Konkurrenz gelten vor allem der Boeing Business Jet, sowie die Langstreckenmodelle von Bombardier und Dassault. Doch können letztere beim Raumangebot nicht mithalten.

A319LR

Airbus A319-100LR der PrivatAir

Diese Version besitzt einige Ähnlichkeiten mit dem ACJ. Mit der A319LR kann man 48 Passagiere auf interkontinentalen, also Langstreckenflügen transportieren. Der Unterschied zum ACJ besteht haupstächlich darin, dass der A319LR lediglich vier anstatt sechs Zusatztanks besitzt. Die typische Reichweite ist 8.300 km, was dieses Flugzeug zu der Version der kommerziellen A320-Familie mit der höchsten Reichweite macht.

Die Lufthansa benutzt diesen Flugzeugtyp etwa, um ausschließliche Business-Class-Flüge zwischen Düsseldorf und Chicago/ New York und zwischen München und New York durchzuführen. Auch Qatar Airways nutzt die A319LRs unter anderem auf der Strecke zwischen Doha und Berlin, aber mit einer Konfiguration für 110 Passagiere.

Der direkte Konkurrent zur A319LR ist die Boeing 737-700ER.

A318 Elite/A320 Prestige

Im November 2005 stellte Airbus als weitere Mitglieder der ACJ-Familie die Airbus A318 Elite vor, welche das ACJ-Konzept auf das kleinste Mitglied der A320-Reihe ausweitet, sowie die A320 Prestige, die das Angebot nach oben abrundet.

Un-/Zwischenfälle

  • Am 26. Juni 1988 stürzte ein Airbus A320-100 auf dem Flughafen Mulhouse-Habsheim ab. Von den 136 Menschen an Bord starben drei. Dieser Absturz wurde zunächst auf einen Computerfehler zurückgeführt, was zu Kritik an dem Fly-by-Wire-System führte. Später stellte sich jedoch heraus, dass der Unfall auf einer Reihe von Pilotenfehlern beruhte. Die Piloten hatten das automatische Flugkontrollsystem während des Fluges abgeschaltet. So sollen Warnungen wegen einer zu geringen Flughöhe ignoriert worden sein und die Geschwindigkeit sei zu langsam gewählt gewesen. Bemerkenswert ist dieser Absturz, da er sich bei einem Schauflug vor laufenden Fernsehkameras ereignete.
  • Am 14. Februar 1990 stürzte eine A320 der Indian Airlines ab, 92 von 146 Passagieren überlebten das Unglück nicht.
  • Am 20. Januar 1992 stürzte eine A320 der Air Inter nahe Straßburg ab, da vom Piloten eine Sinkrate von 3300 Fuß pro Minute anstatt einem Bahnwinkel von 3,3° eingestellt worden war. Es starben 87 der 96 Insassen.
  • Am 14. September 1993 kam es zu einem Unglück einer A320 der Lufthansa in Warschau. Wegen einer 3cm dicken Wasserschicht geriet das Flugzeug in Aquaplaning und die Sensoren am Hauptfahrwerk meldeten keinen Bodenkontakt. Weil man die Bremshilfen und den Umkehrschub nur einsetzen konnte, wenn alle Fahrwerke den Boden berühren, blieb den Piloten lediglich etwa 1300 Meter zum abbremsen, was jedoch wegen der Nässe nicht genügte. Somit hatte das Flugzeug beim verlassen des Endes der Landebahn noch eine Geschwindingkeit von 72 Knoten und kam erst auf einem Erdwall zum Stehen. Dabei fing das Flugzeug Feuer. Ein unzureichend angeschnallter Fluggast sowie der Copilot kamen bei dem Unglück ums Leben. 63 Passagiere, die Besatzungsmitglieder und der Flugkapitän überlebten den Unfall. Die Erkenntnisse aus diesem Unfall führten zu einer Änderung der Software für die Bodenkontakterkennung.
  • Am 10. März 1997 musste eine A320 der Gulf Air in Abu Dhabi einen Start abbrechen, wobei die Geschwindigkeit bereits so hoch war, dass man über die Startbahn hinausrollte. Dort brach das Bugrad zusammen, keiner der Insassen wurde verletzt.
  • Am 22. März 1998 konnte eine A320, in diesem Fall von Philippine Airlines, in Bacolod (Philippinen) nicht rechtzeitig auf der Landebahn bremsen. Bei diesem Unfall war die Ursache, dass die Piloten die Schubkraft nicht reduzieren und damit die Schubumkehr nicht einschalten und damit auch die Luftbremsen nicht aktivieren konnten. Die Piloten schalteten dann zwar die Triebwerke ab und versuchten, normal zu bremsen, was aber nicht genügend gelang, weswegen das Flugzeug über die Landebahn hinausrollte. Dabei wurden jedoch nur einige der 127 Passagiere leicht verletzt.
  • Am 23. August 2000 stürzte eine A320 der Gulf Air nach einem Durchstartmanöver auf dem Flughafen von Bahrain ins Meer, weil die Piloten die Kontrolle über das Flugzeug verloren hatten. Dabei kamen alle 143 Insassen ums Leben.
  • Am 3. Mai 2006 stürzte um 02:15 Uhr Ortszeit eine A320 von Armavia, aus Eriwan kommend, beim Landeanflug auf den Flughafen von Sotschi ins Schwarze Meer. Alle 113 Menschen an Bord, darunter 6 Kinder und 8 Crewmitglieder, kamen ums Leben. Nach vielerlei Spekulationen über die Absturzursache, die von den herrschenden schlechten Wetterbedingungen über eine Fehlfunktion des Hydrauliksystems reichten, wurde nach Auswertung des Flugschreibers am 25. Juli 2006 bekannt gegeben, dass „nicht adäquate Handlungen des Flugzeugkommandanten“ zum Absturz geführt hätten und es keinerlei technische Probleme gegeben hätte [6].

Verkaufszahlen

Die größten Käufer der Airbus A320-Familie:
Kunde Anzahl
nach Bestellungen
A318
LAN Airlines 20
Air France 18
Mexicana 10
Frontier Airlines 9
A319
ILFC 155
easyJet 140
Northwest Airlines 82
United Airlines 78
A320
ILFC 192
jetBlue Airways 173
GECAS 107
CASC 100
A321
ILFC 80
US Airways 41
CASC 30
Lufthansa 26

Stückzahlen pro Typ (Stand: 30. Juni 2006):

  Kenngröße Airbus A318 Airbus A319 Airbus A320 Airbus A321
  Bestellungen 90 1258 2468 545
  Auslieferungen 30 866 1550 355
  Im Dienst 30 865 1532 354

Eine komplette Auflistung der Aufträge findet man hier (englisch)

Technische Daten

Kenngröße A318 A319 A320-200 A321-200
Länge 31,44 m 32,84 m 37,57 m 44,51 m
Spannweite 34,09 m 34,09 m 34,09 m 34,09 m
Höhe 12,56 m 11,80 m 11,76 m 11,76 m
Tragflügelfläche 122,6 m² 122,4 m² 122,4 m² 123,0 m²
Maximales Startgewicht 68.000 kg 75.500 kg 77.000 kg 93.000 kg
Reisegeschwindigkeit 840 km/h 840 km/h 840 km/h 840 km/h
max. Passagiere 136 156 180 220
Reichweite mit max. Zuladung   3250 km 6845 km 5676 km 4907 km
Dienstgipfelhöhe   12.130 m 12.130 m 12.130 m 12.130 m
Antrieb  2 CFMI CFM56-5B oder 2 Pratt & Whitney PW-6000 mit je 105,9 kN  2 CFMI CFM56-5A mit je 104,5 kN oder 2 IAE V2527-A5 mit je 104,5 kN  2 CFMI CFM56-5A3 mit je 118 kN oder 2 IAE V2527-A5 mit je 118 kN  2 CFMI CFM-56-5B3s mit je 142,3 kN oder 2 IAE V-2533-A5s mit je 146,8 kN

Siehe auch

Quellen

  1. Aufträge und Optionen der A320-Familie als .xls-Datei, ~ 860kB groß
  2. Bericht von Reuters über die Pläne des A320 Enhanced
  3. Quelle zu den ETOPS-Flügen der A318 (englisch)
  4. Artikel über das AE31X-Projekt (englisch)
  5. Reutersmeldung zur A320-Enhanced am 8. Juli 2006
  6. Abschließender Bericht über den A320-Absturz der Armavia

A318

Commons: Airbus A318 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

A319

Commons: Airbus A319 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

A320

Commons: Airbus A320 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

A321

Commons: Airbus A321 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien