Erich Priebke
Erich Priebke (*29. Juli 1913 in Berlin in Brandenburg, derzeit immer noch in Haft in Italien. War aus Argentinien zuerst in die BRD ausgeliefert worden und von dort auf Begehr italienisch-sprachiger Pressure-Groups nach Rom überstellt worden. Priebke sitzt ein als Sündenbock für eine Repressalmaßnahme der Deutschen Wehrmacht, für die er angeklagt und verurteilt wurde, weil die eigentlichen Verantwortlichen bereits verstorben waren und aus politischen Gründen dennoch ein ihn vernichten sollender Prozeß nach über fünfzig Jahren gemacht werden mußte.
Die Zeit bis zum Vorfall in Rom
1920 Vollwaise - Ausbildung als Hotelfachmann von 1927 bis 1933 Hotel Esplanada Berlin. 1933-34 als Sekretär für Hotel Savoia und Hotel Europa in Rapallo, 1935 Hotel Savoij London - 1936 Rückkehr nach Deutschland, ab Dezember 1936 Dolmetscher und Übersetzer für die italienische Sprache im Pressereferat Geheime Staatspolizei. Ab Frühjahr 1937 im Referat „Polizei-Attachés und fremde Polizeien” - Übernahme in das Beamtenverhältnis -1939- 9-Monatskursus auf Führerschule der Sicherheitspolizei für die mittlere gehobene Laufbahn. Januar 1940 Kriminal-Kommissar auf Probe, August 1940 Kriminal-Kommissar, ab Februar 1940 Leiter des Referates „Fremde Polizeien” - während dieser Jahre niemals Dienst als Polizeibeamter, keine Festnahmen, keine Verhöre- keine polizeiliche Ausbildung, sondern nur administrative-protokollarische Arbeit, gestützt auf seine Kenntnisse der italienischen und englischen Sprache.
Ab Februar 1941 Abordnung an die deutsche Botschaft Rom als Verbindungsoffizier zur italienischen Polizei im Büro des Polizei-Attachés Kappler.
Priebke war der jüngste Hauptmann seiner Einheit und einer der jüngsten Kommando-Angehörigen überhaupt. Erich Priebke hat zugegeben, 1944 in den ardeatinischen Höhlen bei Rom an der Erschießung von 335 Zivilisten teilgenommen zu haben. Damit hatte die SS den Tod deutscher Soldaten bei einem Partisanenangriff ver-gelten wollen. Zum Kriegsende 1945 zuletzt im Rang SS-Hauptsturmführer.
Aufgrund der Unterlagen hat das italienische Militär-Gericht sich vor dem Prozeß 1948 bemüht, die im alliierten Gewahrsam (Gefangenen-Lager) befindlichen Offiziere nach Rom überstellt zu bekommen, doch ist niemand während oder nach der damaligen PoW-Internierung angeklagt worden. Priebke hat 20 Monate in englischen Gefangenen-Lagern auf italienischem Boden zugebracht, lebte nach seiner Flucht aus dem Lager Rimini bei seiner Familie in Sterzing/Vipiteno bis zum Oktober 1948. Niemals hat ihn damals gesucht oder angeklagt.
Mittlerweile war die Hauptstadt Rom rückwärtiges Frontgebiet geworden, nachdem seit dem 22. Januar anglo-amerikanische Landungstruppen den Brückenkopf von Anzio und Nettuno hatten festigen können. Der letzte deutsche Angriff des 29. Februar 1944 (wie 1996 ein Schaltjahr) war gescheitert: Nun verlief die Front 35 km südlich Roms, am 4. Juni sollten Amerikaner die Stadt einnehmen. In der „Offenen Stadt” hatten die deutschen Truppen die Tiber-Brücken unbeschädigt gelassen - der Gegner zögerte nicht, sich das, ohne völkerrechtliche Bedenken, zunutze zu machen.
Die Vorgeschichte zur Repressalmaßnahme "Ardeatinische Höhlen"
Die Erklärung Roms zur „Offenen Stadt” geschah einseitig den 14. August 1943 durch die Regierung Badoglio, nach neuerlichem Bombardement des Vortags, das dem verheerenden des 19. Juli gefolgt war. Erstmals war am 19. Juli 1943 die Ewige Stadt Ziel eines Großangriffs von nicht weniger als 270 Maschinen geworden; der Angriff hatte anderthalbtausend Todesopfer hinterlassen und die spätantike Basilika San Lorenzo fuori le Mura schwer beschädigt. Aus diesem Anlaß hatte Papst Pius XII. auch zum ersten Mal den Vatikan verlassen, der Bevölkerung als Bischof von Rom beizustehen.
Nach der Besetzung Roms am 10. September durch deutsche Fallschirmjäger achtete Feldmarschall Kesselring den Rechtsstand der Offenen Stadt, die nur mit Sonderausweis betreten werden durfte. Ein Befehl untersagte jede unprovozierte Kriegshandlung und Zerstörung. Als die kommunistische Propaganda das Attentat der Via Rasella als „Kampfhandlung” ausschlachtete, folgte am 26. März abermals eine ausführliche, einseitige Bekanntgabe des Oberbefehlshabers Süd-West, Kesselring, zu den deutschen Maßnahmen betreffs der „Città aperta” Rom. Unter den nach Mussolinis Sturz obwaltenden Umständen war der Polizeioffizier Herbert Kappler, zuvor Polizei-Attaché der Botschaft, zum Leiter des „Außenkommandos Rom der Dienststelle des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes in Italien, mit Sicherungsaufgaben für Rom und Mittelitalien” ernannt worden. „In den frühen Morgenstunden des 22. Januar 1944 (d.h. nach der Landung bei Anzio und Nettuno nachts) übertrug ich Kappler mir persönlich gegenüber die volle Verantwortung für die innere Sicherheit der Stadt (d.h. Roms), in welcher einige Tausend Kommunisten straff organisiert und gut bewaffnet, sowie - unabhängig davon - ca. 8.000 Mann starke Kadres unter Führung der besten italienischen Offiziere im Untergrund Roms bereitstanden ...”, so Feldmarschall Kesselring. Wohl waren die nichtkommunistischen Gruppen willens und auch vom Oberkommando Badoglios angewiesen, die Offene Stadt als solche zu wahren, das heißt, sich jeder Anschläge zu enthalten. Für die aktiveren Kommunisten hingegen - ihr Führer Togliatti ließ sich „Herkules der Herkulesse” nennen - galt nichts anderes als die Parole, die Bedrohung durch die nahende Front zu nutzen, ihrerseits Unruhe in der Hauptstadt zu stiften und innerhalb der Resitenza die Führung an sich zu reißen, um schließlich via „Volksfront” die politische Macht zu erobern. Solches Vorhaben mochte gelingen, wenn man das deutsche Kommando zu einer ungewöhnlichen Repressalie nötigen könnte, die vor allem Nicht-Kommunisten als taktisch Schwächere träfe. Was bisher ins Werk gesetzt war, genügte dazu nicht: Nicht weniger als mindestens 15 Anschläge zwischen dem 27. November 1943 und dem 10. März 1944, wovon nur der des 5. März - Tötung eines deutschen Soldaten der Piazza dei Mirti - im Verhältnis 10:1 der Vergeltung geahndet worden war.
Die Ursache für die spätere Anklage gegen Priebke
Im März 1944 unternahmen italienische Kommunisten in der Via Rasella ein heimtückisches Attentat gegen eine deutsche Polizeikompanie. Die in einem Müllbehälter explodierende Bombe brachte vielen vorbeimarschierenden deutschen Soldaten wie auch in der Nähe befindlichen Italienern den Tod oder schreckliche Verletzungen bis zur Erblindung. Der Verantwortliche des gemeinen Anschlags, der Kommunistenführer Togliatti, hatte das Ziel, einen deutschen Vergeltungschlag heraufzubeschwören, um die Beziehungen zwischen dem italienischen und deutschen Volk nachhaltig zu schädigen. Hitler ordnete eine - dem Völkerrecht entsprechende - Repressalie im Verhältnis von 10 zu Erschießenden je einem Ermordeten an. Befehlsgemäß war daran der damalige Hauptmann Erich Prieke beteiligt. Behauptet wird, der deutsche Offizier Herbert Kappler habe am 24. März 1944 in den Steinbrüchen von Ardeatine bei Rom völkerrechtswidrig 335 unschuldige italienische Zivilisten hinrichten lassen. Erich Priebke habe dieser Erschießung beigewohnt. Tatsächlich handelte es sich um eine Geiselerschießung als Repressalie für ein vorangegangenes Partisanen-Attentat. Der Explosion einer Bombe waren 32 Angehörige einer aus Südtirolern gebildeten deutschen Polizeitruppe und zwei italienische Zivilisten auf der Stelle zum Opfer gefallen. Zehn weitere Personen erlagen später ihren schweren Verletzungen. Mit solchen Terroraktionen wollten Kommunisten das Klima zwischen Landser und Zivilbevölkerung vergiften. Ein italienisches Militärtribunal billigte Kappler für die Tötung der Geiseln Befehlsnotstand zu. Lebenslänglich erhielt er wegen eines tragischen Zählfehlers. Es waren fünf Menschen zu viel erschossen worden. Ungeklärt ist bis heute, ob dieser „Zählfehler” nicht doch auf das Konto der römischen Gefängnisverwaltung gehen könnte, die fünf Personen mehr als gefordert zur Exekution geschickt hatte. Wahr ist außerdem, daß die verordnete Repressalquote von 1:10 nicht mit den Methoden der Alliierten zu vergleichen ist, die Repressalquoten von bis zu 1:200 in die Tat umsetzten.
Die Zeit in Argentinien
Erich Priebke sagt aus, daß er nicht vor einer Anklage nach Argentinien geflüchtet war, sondern aus dem einfachen Grunde dorthin gegangen ist, daß er und seine Frau nicht in ihre zerbombte Heimatstadt Berlin zurückkehren konnten und auch keine Verwandten in Deutschland hatten, wohin sie hätten gehen können.
Ab 1972 sind die beiden mindestens achtmal nach Nordamerika gereist, wo einer ihrer Söhne mit seiner Familie lebt, immer mit dem notwendigen Visum der USA-Botschaft Buenos Aires. Mindestens zehnmal sind sie in Europa gewesen, davon zweimal in Italien.
Priebke hatte Jahrzehnte unter seinem richtigen Namen in Südamerika gelebt, war für soziale Zwecke tätig und wegen seines Engagements hochgeschätzt. US-Journalisten spürten ihn auf und witterten eine „Story”.
Erich Priebke steht im Sommer 1995 aufgrund eines deutschen Ausliefer-Ersuchens in Argentinien seit 14 Monaten unter Haus-Arrest. Die Deutsche Botschaft hatte keine rechtliche Handhabe für einen Entzug seines Passes, wie sie auf Nachfrage verlautbart. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes verwies darauf, daß es weder einen Haftbefehl oder eine sonstige „freiheitsbeschränkende Verfügung” gegen ihn gab. Argentiniens Präsident Carlos Menem, der dem Ersuchen per Dekret zustimmen muß, sollte der deutschen Bitte stattgegeben werden, hat bereits erkennen lassen, daß er die Auslieferung des 82jährigen wünsche. Somit könne die Angelegenheit binnen zwei Wochen nach Beginn des juristischen Verfahrens abgeschlossen sein, hieß es in Buenos Aires. Kurz darauf im August 1995 ist der ehemalige SS-Hauptsturmführer und mutmaßliche Kriegsverbrecher Erich Priebke in Argentinien wieder auf freiem Fuß. Nachdem ein Berufungsgericht in General Roca das italienische Auslieferungsersuchen abgelehnt hatte, weil Mord nach argentinischem Recht nach 15 Jahren verjährt ist, hob ein Einzelrichter den Hausarrest gegen Priebke jetzt auf. Die Staatsanwaltschaft kündigte Revision vor dem Obersten Gerichtshof in Buenos Aires an.
Der Betroffene, Hauptsturmführer Erich Priebke, zu den Beschuldigungen
"Niemals bin ich angeklagt worden und niemals habe ich mich versteckt, da wir alle die 1944 durchgeführte Repressalie für eine wohl harte, aber nach dem Kriegsrecht legale Maßnahme ansahen, ausgelöst durch ein feiges Attentat italienischer kommunistischer Terroristen.
Auf einem anderen Blatt steht die Tatsache, daß die Teilnahme an der Erschießung für mich eine persönliche Tragödie war, zumal meine Frau (die mit mir bei meiner Abordnung nach Rom an die deutsche Botschaft umgezogen war) und ich viele gute italienische Freunde hatten."
ACHTUNG, noch im Aufbau, bitte abwarten.
Rechtsextreme Verbindungen
Veröffentlichungen
Bücher und sonstige Veröffentlichungen von Franz Schönhuber:
- Ich war dabei.
- Schluß mit deutschem Selbsthaß. (zusammen mit Horst Mahler)