Oxalsäure
Oxalsäure ( Formel: (COOH)2, engl.: oxalic acid, systematischer Name: Ethandisäure) ist die einfachste Di-Carbonsäure. Ihre Salze heißen Ethandiolate veraltet aber noch verbreitet :Oxalate. Calciumoxalat ist schwerlöslich. Oxalsäure ist auch ein Reduktionsmittel und kann daher quantitativ durch Titration mit einem Oxidationsmittel wie Kaliumpermanganat bestimmt werden, dabei entsteht Kohlendioxid als Oxidationsprodukt.
Eigenschaften
Oxalsäure ist durch die Nachbarstellung der Carboxylgruppen eine starke Säure und wie die α-Diketone instabil. Sie zerfällt in konzentrierter Schwefelsäure sofort zu Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Wasser. Der Schmelzpunkt der Oxalsäure liegt bei 189,5o C, die Löslichkeit in Wasser ist mit 102 g/l bei 20 o recht gut.
Vorkommen und Wirkung
Oxalsäure und ihr Kaliumsalz kommt in größeren Mengen in Rhabarber vor, das meiste davon in den Blätter, weshalb nur der Stiel nach den Kochen zum Verzehr geeignet ist. In geringeren Mengen kommt Oxalsäure in Klee und Sauerampfer vor.
Oxalsäure ist in höherer Konzentration giftig, kommt in geringer Konzentration aber auch in Lebensmitteln wie Tee, Kakao und Schokolade vor. Calciumoxalat entsteht in der Natur häufig beim Absterben von Pflanzenzellen , es kann unter polarisiertem Licht als helle rechteckige Kristalle erkannt werden (besonders einfach in braunen Zwiebelschale). Nierensteine bestehen meist aus Calciumoxalat und Harnsäure, die Steinbildung wird aber durch Zitronensäure , welche in Früchten vorkommt, verhindert.
Verwendung
Oxalsäure kann zur Entfernung von Rostflecken verwendet werden. In der Technik wird sie oft Hilfsstoff in der Elektrochmie (Eloxalverfahren) oder als Bleichmittel eingesetzt. Die weltweite Produktion von Oxalsäure und ihren Estern liegt bei 140 000 Jahrestonnen.
Geschichte
Oxalsäure wurde 1796 durch Wiegleb im Sauerklee entdeckt und war daher erst unter dem Namen Kleesäure bekannt. 1776 konnte sie in größeren Mengen durch Carl Wilhelm Scheele und Bergmann durch Oxidation von Zucker mit Salpetersäure hergestellt werden, was Noch keine Synthese sondern ein Abbau eines Naturstoffes war. Oxalsäure wurde dann 1824 erstmalig von Friedrich Wöhler künstlich aus anorganischen Grundstoffen hergestellt (synthetisiert durch Verseifung von Dicyan , (CN)2).