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Joseph Maria von Radowitz (Diplomat)

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Joseph Maria Friedrich von Radowitz (* 19. Mai 1839 in Frankfurt am Main; † 15. Januar 1912) in Berlin war ein deutscher Diplomat.

Radowitz, Sohn des preußischen Politikers Joseph von Radowitz, studierte in Bonn und Berlin und trat dann 1860 in den Staatsdienst ein. 1861 kam er an die Gesandtschaft in Konstantinopel, im Jahr darauf als Legationsrat nach China und Japan. 1864 führte er bereits die Geschäfte des Generalkonsulats in Shanghai.

Nach Europa zurückgekehrt wurde er 1865 zur Botschaft nach Paris versetzt. Im Deutschen Krieg war er als Ordonnanzoffizier des Prinzen Friedrich Karl von Preußen tätig und kam anschließend zur preußischen Gesandtschaft nach München.

1870 machte man ihn zum Generalkonsul des Norddeutschen Bundes in Bukarest und gleichzeitig zum Mitglied der Europäischen Donaukommission. 1872 kam er wieder nach Konstantinopel, diesmal als Geschäftsträger.

Schließlich ging er als Dezernent in das Auswärtige Amt in Berlin und war dort für orientalische Angelegenheiten zuständig. Hier wurde er Geheimer Legationsrat. Trotz seiner Ernennung zum Gesandten in Athen 1874 blieb er im Auswärtigen Amt beschäftigt, nahm 1878 am Berliner Kongress teil und verwaltete im Sommer 1880 in besonderer Mission die Botschaft in Paris.

Im Oktober 1882 wurde er zum Botschafter des Deutschen Reiches in Konstantinopel und 1892 in Madrid ernannt.

1906 vertrat er das Deutsche Reich auf der Marokkokonferenz in Algeciras.


VorgängerAmtNachfolger
Bernhard Ernst von BülowDeutscher Außenminister
1879-1880
Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst