Gemeine Seidenbiene
Gemeine Seidenbiene | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Colletes daviesanus | ||||||||||||
Smith, 1846 |
Die Gemeine Seidenbiene (Colletes daviesanus) ist eine häufige, aber nur mittelgroße und eher unauffällige Bienen-Art.
Man findet sie von Juni bis August fast ausschließlich auf den Blüten von Korbblütengewächsen, vor allem wie im Bild auf Rainfarn. Die 8–9 mm großen Bienen tragen den Pollen an den Hinterbeinen. Die Hinterleibssegmente des ansonsten dunklen Hinterleibs tragen hellgraue Filzbinden. Der Hinterleib ist wespenartig zugespitzt.
Zur Eiablage graben die Weibchen ungefähr waagerechte Nistgänge in senkrechte oder zumindest sehr steile, lockeres Sandsteinwände oder in Mörtel. Teilweise wurden ihre Nistgänge auch schon in Hauswänden aus Sandsteinen gefunden. Die Innenwände und der Verschluss des Nesteingangs werden aus einer besonderen, seidig schimmernden, cellophanartigen Masse gefertigt, die die Weibchen aus Drüsen in den Mandibeln absondern, und die den Seidenbienen ihren Namen gegeben haben.
Bei der Paarung geht es bei den Seidenbienen recht ruppig zu. Die Männchen verteidigen oft eine Blüte durch heftige Attacken selbst gegen größere Insekten. Findet sich schließlich ein Weibchen ein, testet das Männchen durch Scheinattacken ihre Paarungsbereitschaft. Bei der Paarung selber purzeln dann beide häufig von der Blüte herunter. Meistens stören auch andere Männchen die Paarung.
Die Art kommt in Europa und Sibirien vor. Man findet sie besonders in der Nähe von besonnten Steilflächen wie z.B. in Kiesgruben, Sandsteinbrüchen, Sandsteinmauern oder an lehmverputzten alten Häusern. Die Art ist ein Kulturfolger. Wegen der Spezialisierung auf senkrechte Flächen ist die Gemeine Seidenbiene eine der wenigen Colletidae-Arten, die man auch an künstlichen Nistplätzen aus Ton finden kann.