Miami Vice
Vorlage:Infobox Fernsehserie Miami Vice ist eine populäre, in den 1980er Jahren produzierte Fernsehserie. Zwischen 1984 und 1989 wurden 5 Staffeln mit insgesamt 112 Folgen gedreht.
Handlung
Hauptpersonen der in Miami (Florida, USA) spielenden Serie sind die beiden verdeckt arbeitenden Polizisten des „Miami Vice Squad“ James „Sonny“ Crockett, Deckname "Sonny Burnett" (Don Johnson) und Ricardo Tubbs, Deckname "Ricardo Cooper" (Philip Michael Thomas). Sie jagen vor allem Drogenhändler, Waffenschmuggler und Geldwäscher.
Stil und Musik
Die Serie galt als trend- und stilweisend sowohl in der Ausstattung als auch in der filmischen Umsetzung der Drehbücher. Harte Schnitte und schnelle Bildfolgen, Sequenzen in Zeitlupe und überlange Einstellungen von Gesichtern; pastellfarbene Beleuchtung und Kulissen oder auch mit kaltem Neonlicht grell ausgeleuchtete Szenen erinnerten vielfach an die Videoclips der Musiksender.
Die Protagonisten stellten Yuppies dar und entsprachen dem Zeitgeist der 1980er Jahre. „Miami Vice” hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Männermode in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre und prägte den „weißes T-Shirt unter Armani-Jacke“-Stil, welcher insbesondere bei Don Johnson zu sehen war. Man stattete die beiden Hauptfiguren mit pastellfarbenen Sakkos, Lederslippern ohne Socken, den Wayfarer-Sonnenbrillen von Ray Ban und italienischen Sportwagen aus.
Zahllose Musiktitel namhafter Rock- und Pop-Größen (der damaligen Zeit) fanden sich in der Serie wieder. Stellvertretend für viele andere seien hier genannt: Phil Collins, Billy Idol, Frankie Goes To Hollywood, The Hooters, Tina Turner, Yello, Peter Gabriel, The Who, Bryan Ferry, Depeche Mode, Bryan Adams, Foreigner, Glenn Frey von den Eagles und Jackson Browne.
Die Titelmusik „Theme from Miami Vice“ von Jan Hammer schaffte es auf Platz 1 der US-Singlecharts; im Jahr 1987 war der ebenfalls aus der Serie und von Hammer stammende Titel „Crockett's Theme“ in einigen Ländern Europas in den Top 5.
Insgesamt wurden während der Laufzeit der Serie drei reguläre Soundtrack-Alben mit diverser Musik aus Miami Vice veröffentlicht; hinzu kamen zwei Alben von Jan Hammer - „Escape from Television“ (1987) und „Snapshots“ (1989).
Im Jahr 2002 veröffentlichte Hammer nach jahrelangem Bitten vieler Fans die Doppel-CD „Miami Vice: The Complete Collection“; während Disc 1 größtenteils ein Neuaufguss von „Escape from Television“ ist, enthält Disc 2 ausschließlich bisher unveröffentlichtes Material aus der TV-Serie.
Personal
Viele andere Schauspieler und Stars und sonstige Prominente nahmen Gastrollen in Miami Vice an, zum Beispiel damals noch weitgehend Unbekannte wie Bruce Willis, Ed O'Neill, Julia Roberts oder Wesley Snipes, aber auch bekannte Namen wie Phil Collins, David Rasche, Miles Davis, Frank Zappa, Ian McShane, Ex-Chrysler-Chef Lee Iacocca und Watergate-Verschwörer G. Gordon Liddy.
Ex-US-Präsident George H.W. Bush bemühte sich im Rahmen seiner damaligen Anti-Drogen-Politik ebenfalls um eine Gastrolle; hierzu kam es jedoch nie.
Die Serie wurde von Anthony Yerkovich entwickelt, der auch als Produzent fungierte; daneben war Michael Kenneth Mann als ausführender Produzent tätig und in dieser Eigenschaft unter anderem maßgeblich verantwortlich für das visuelle Design der Serie. Ein dritter ausführender Produzent war George Geiger. Im Laufe der letzten Staffel kam Dick Wolf hinzu.
Kritik
Kritiker der Serie führten an, dass ein stilsicheres optisches Design, die Vermittlung eines bestimmten Lebensstils und ein Product Placement für Luxusgüter [1] den Machern wichtiger waren als eine gut ausgearbeitete realistische Handlung und Charaktere. Hier wurde auch vom Phänomen „Style over Substance“ gesprochen. Das Beispiel Miami Vice hat unter diesem Tenor vereinzelt Einzug gehalten in die (deutsche) Marketing-Fachliteratur.
DVDs
Nachdem eine DVD-Veröffentlichung lange Zeit an der komplizierten Rechteverteilung der in der Serie zahlreich verwendeten Musiktitel scheiterte, erfolgte die Veröffentlichung der ersten Staffel in Deutschland (RC2) schließlich am 20. Oktober 2005 (RC1 in USA: 8. Februar 2005, Episoden ungeschnitten). Zuvor war bereits eine so genannte „Definitve Collection“ [sic] mit einer Auswahl verschiedener Folgen erschienen. Auf DVD liegen einige Folgen in Deutschland mit der „Definitve Collection“ erstmals in ungeschnittener Version vor, allerdings wurden diese Folgen neu synchronisiert und auch teilweise inhaltlich verändert. Das wurde von zahlreichen Fans der Serie stark kritisiert. Bei der ersten Staffelbox behielt man die ursprüngliche Synchronisation bei um den Preis, dass die im Rahmen der früheren Fernseh-Ausstrahlung herausgeschnittenen Szenen nicht ergänzt wurden.
Im Dezember 2005 ist die zweite Staffel der Serie in den USA auf DVD erschienen (RC1), in Deutschland (RC2) am 10. August 2006.
Fernsehen
Von Januar 2006 bis April 2006 strahlte der Sender Kabel1 die ersten beiden Staffeln sowie einige Folgen der dritten Staffel von Miami Vice aus. Da die Serie für das Nachmittagsprogramm deutlich geschnitten wurde, ließen die Einschaltquoten zu wünschen übrig und die Serie wurde in der dritten Staffel wieder abgesetzt. Der Spartensender 13th Street, welcher über Kabel Digital und Premiere zu empfangen ist, stellte die Ausstrahlung der späteren Staffeln auch ein.
Kinofilm
2006 erscheint ein Remake von Miami Vice als Kinofilm, die Hauptrollen spielen allerdings Colin Farrell und Jamie Foxx. Als offizieller deutscher Kinostart ist der 24.08.2006 vorgesehen.
Computerspiel
Für den Commodore 64 gab es 1986 zur Serie das Computerspiel Miami Vice.
Für die Playstation 2 und die XBox ist ebenfalls ein Miami Vice Spiel erschienen.
Auch für den PC wurde ein Computerspiel entwickelt und auf den Markt gebracht.
Im Sommer 2006 erschien eine Adaption des Kinofilms für Sonys tragbaren Spiele-Handheld PSP.
Weblinks
- http://www.miamivice.com/ (Movie-Page 2006)
- http://www.miamivice.info/ (Episoden-Datenbank, Musik-Datenbank, Zitatenliste, Drehort-Karte)
- Vorlage:IMDb Titel
- FAZ Kritik der neuen DVD-Synchronisation