Böckinger See

Der Böckinger See war ein "Doppel-See", der an der östlichen Seite Böckingens lag, wobei es bis 1873/1884 einen "unteren" See gab. Der "Obere" See ist im Rahmen der Arbeiten für die Bahn im Jahre 1894-1896 eingeengt, später immer weiter verkleinert worden, bis er 1948 mit Trümmern zugeschüttet wurde.
Geschichte
Ursprünglich floss der Neckar-Hauptstrom weiter westlich bei Böckingen, während ein Nebenarm nach Heilbronn führte. Bei einem Hochwasser im Jahr 1333 kam es zum Durchbruch des Hauptstroms längs der Stadt Heilbronn. Mit dem Neckarprivileg änderte die Stadt Heilbronn den Lauf des Flusses, indem sie den alten Flussarm vor Böckingen durch ein Wehr vom Neckar abtrennte und den neuen Hauptarm des Neckars vor die Heilbronner Stadtmauern führte. Von dem ursprüngliche Neckararm vor Böckingen blieben infolge Austrocknung und Verlandung am Ende nur noch der "Doppel-See" vor den Toren Böckingens übrig. Daher wurde Böckingen auch "Böckingen am See" genannt.
Im Jahr 1834 hatte der See noch eine stattliche Länge von 750 Metern, er wurde jedoch sukzessive trockengelegt. Der "Obere" See wurde der Gemeinde Böckingen vom Staat im Jahr 1881 zur Nutzung übereignet. Dieser "Obere" See ist im Rahmen der Arbeiten für die Bahn im Jahre 1894-1896 eingeengt worden.[1] Der Damm, der für den "oberen" See diente, wurde als Baugrundstück für den Böckinger Bahnhof verwendet. Der See wurde später immer weiter verkleinert, bis er 1948 vollends mit den Trümmern des bei Luftangriffen 1944/45 zerstörten Ortes zugeschüttet wurde. Heute befinden sich an der Stelle des Sees die Böckinger Sportplätze. An den See erinnert nur noch der Straßenname Seestraße.
Quellen und Anmerkungen
- ↑ Schmolz/Weckbach:Die alte Stadt in Wort und Bild Band 1, Seite 54 Nr. 72, Böckinger See
Literatur
- Helmut Schmolz, Hubert Weckbach: Heilbronn mit Böckingen, Neckargartach, Sontheim. Die alte Stadt in Wort und Bild. Bd. 1: Fotos von 1860 bis 1944., Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 1966
- Helmut Schmolz, Hubert Weckbach: Heilbronn mit Böckingen, Neckargartach, Sontheim. Die alte Stadt in Wort und Bild. Bd. 2: Fotos von 1858 bis 1944., Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 1967
- Eugen Knupfer: Urkundenbuch der Stadt Heilbronn in württemberg. Quellen herausgegeben von der württemberg. Kommission für Landesgeschichte, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1904
- Beschreibung des Oberamts Heilbronn. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1903