Schwarzer Bombardierkäfer
Schwarzer Bombardierkäfer | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Aptinus bombarda | ||||||||||||
Illiger, 1800 |
Der Schwarze Bombardierkäfer (Aptinus bombarda) ist ein Laufkäfer der Unterfamilie der Bombardierkäfer (Brachininae).
Beschreibung
Die Käfer werden 9,5 bis 15 Millimeter lang. Ihr Körper ist länglich, einem Laufkäfer ähnlich. Er ist schwarz, nur die Fühler und Beine sind rot. Ihre Flügeldecken bedecken nicht das hintere Ende des Abdomens. Wie alle Bombardierkäfer, besitzt auch der Schwarze Bombardierkäfer einen Explosionsapparat am Hinterleib, den er zur Verteidigung gegen Fressfeinde einsetzt, indem er dem Angreifer reizende und übelriechende Gase aus zwei Röhren in seinem Hinterleib direkt ins Gesicht bläst. Wenn er diesen einsetzt ist ein deutlicher Explosionsknall zu vernehmen.[1]
Vorkommen
In Mitteleuropa kommen die Käfer nur im Südosten, westlich bis Oberbayern, wo sie selten sind, vor, im östlichen Alpenbereich nur auf Böden, die in der Eiszeit nicht vergletschert waren.[1]
Verteidigungssystem
Schwarze Bombardierkäfer besitzen wie auch die anderen Käfer ihrer Unterfamilie ein eindrucksvolles Verteidigungssystem. Werden sie von einem Feind bedroht, blasen sie dem Angreifer ätzende und übelriechende Gase aus zwei Röhren in seinem Hinterleib direkt ins Gesicht.
Hermann Schildknecht, ein deutscher Chemiker, untersuchte den Bombardierkäfer und versuchte den Ablauf dieses beeindruckenden chemischen Kunststücks zu erforschen. Er stellte fest, dass sie ihren Sprengstoff unmittelbar vor dem Hinausblasen durch Mischen zweier sehr reaktiver Chemikalien (Hydrochinon und Wasserstoffperoxid) herstellt. Wenn sich dem Bombardierkäfer ein Feind nähert, wie beispielsweise ein Frosch, spritzt er die in einer Sammelblase gelagerten Chemikalien in eine Reaktionskammer und gibt dort genau im richtigen Moment die Enzyme Katalase und Peroxidase hinzu, um die Reaktion zu beschleunigen. Dieser Katalysator setzt das Hydrochinon zu Chinon und das Wasserstoffperoxid zu Wasser und Sauerstoff um. Dabei kommt es zu einer heftigen chemischen Reaktion, bei der sowohl Wärme als auch ein hoher Druck entstehen. Dann schießt ein ätzendes, etwa 100 °C heißes Gasgemisch mit einem Knall aus zwei Drüsen am Anus auf den Angreifer.[2]
Referenzen
- ↑ a b Heiko Bellmann: Der Neue Kosmos Insektenführer, Frankh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07682-2
- ↑ Bernhard Klausnitzer: Käfer. Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg 2005, ISBN 3-937-87215-9