Großweil
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 41′ N, 11° 18′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Garmisch-Partenkirchen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Ohlstadt | |
Höhe: | 621 m ü. NHN | |
Fläche: | 22,03 km2 | |
Einwohner: | 1631 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 74 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 82439 | |
Vorwahl: | 08851 | |
Kfz-Kennzeichen: | GAP | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 80 119 | |
Gemeindegliederung: | 7 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Rathausplatz 1 82441 Ohlstadt | |
Website: | www.grossweil.de | |
Bürgermeister: | Frank Bauer (Freie Wähler) | |
Lage der Gemeinde Großweil im Landkreis Garmisch-Partenkirchen | ||
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Großweil ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Ohlstadt. Der Ort ist Teil der Tourismusregion Das Blaue Land.
Geographie


Lage
Großweil liegt in der Region Oberland an der Loisach zwischen Murnau und Kochel. Die Wanderberge Heimgarten (1790 m) und Herzogstand (1731 m) liegen nicht weit entfernt. Im Südwesten der Gemeinde liegt das Freilichtmuseum an der Glentleiten.
Gemeindegliederung
Es gibt sieben amtlich benannte Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2]
Es gibt die Gemarkungen Kleinweil und Großweil.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Großweil gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Weilheim des Kurfürstentums Bayern.
1818 entstand im Zuge der Reformen im Königreich Bayern durch das Gemeindeedikt die politische Gemeinde Großweil, die zum Landgericht Weilheim gehörte.
20. Jahrhundert
Bis 1962 gab es im Gemeindegebiet einen Schieferkohlenbergbau. Ein Torbogen aus Beton an der Murnauer Straße, der 1917/18 als Schutzbau für die Förderseilbahn des ehemaligen Braunkohlebergwerks errichtet wurde, erinnert an diese Zeit. In Spitzenzeiten 1920/21 arbeiteten dort bis zu 280 Arbeiter im Zweischichtbetrieb. Die Kohle wurde zunächst im Tagebau und später Untertage abgebaut.[3]
Der Ort beherbergt die katholische Filialkirche St. Georg, die im Kern spätgotisch ist und später barockisiert wurde. Turm und Verlängerung stammen aus dem Jahr 1835.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1976 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Kleinweil eingegliedert.[4]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1.141 auf 1.486 um 345 Einwohner bzw. um 30,2 %.
Jahr | 1840 | 1871 | 1900 | 1925 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 |
Anzahl der Einwohner[5] | 474 | 479 | 505 | 698 | 803 | 880 | 789 | 863 | 1133 | 1221 | 1295 | 1402 | 1428 | 1456 | 1440 |
Politik
Erster Bürgermeister ist Frank Bauer (FW).[6] Er wurde im Jahr 2020 Nachfolger von Manfred Sporer (CSU) (2002-2020).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2011 820 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) 138 T€.[5]
Wappen
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Blasonierung: „In Blau ein silberner Wellenbalken; oben ein goldenes Bauernhaus, unten schräg gekreuzt ein goldenes Floßruder und eine goldene Heugabel, überdeckt mit einem senkrecht gestellten goldenen Steinbruchhammer.“[7] |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Oberhalb von Großweil liegt das Gelände des Freilichtmuseums Glentleiten des Bezirks Oberbayern. Es hat den Auftrag, originale Bauten aus Oberbayern zu sammeln und auf dem Museumsgelände wieder aufzubauen und auszustatten. Auf 25 Hektar Fläche können mehr als 40 Gebäude aus dem bäuerlich-ländlichen Raum zwischen Lech und Salzach, zwischen Alpenrand und Donau besichtigt werden.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 2011 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Im Produzierenden Gewerbe waren 76 Personen und in sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 102 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 602. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es keine Betriebe mit 20 oder mehr Mitarbeitern, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe.
Zudem bestanden im Jahr 2010 33 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 864 ha.[5]
Verkehr
Durch den Ort führt die Staatsstraße 2062 von Saulgrub nach Kochel. Im Gemeindegebiet befindet sich die Anschlussstelle Murnau/Kochel der A 95. Der Ort ist außerdem mit der Buslinie 9611 des RVOs erreichbar, die auch das Freilichtmuseum anfährt.[8]
Bildung
Im Jahr 2011 gab es folgende Einrichtungen:[5]
- Kindergärten: 75 Kindergartenplätze mit 71 Kindern
- Volksschule: eine mit fünf Lehrern und 97 Schülern
Literatur
- Anton Saebl: Chronik und Heimatbuch Großweil + Kleinweil + Zell. Gemeinde Großweil, Großweil 1981.
Weblinks
- [www.grossweil.de/ Kommunalverwaltung]
- Bergbaugeschichte von Großweil
- Großweil auf Bayregio.de
- Großweil: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ Gemeinde Großweil in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 6. September 2019.
- ↑ Ernst Höntze: „Das Unternehmen wird uns nie Freude machen können“ – Von den Höhen und Tiefen bergbaulichen Engagements am Alpenrand bei Großweil. In: Ariane Weidlich (Hrsg.): Moderne Zeiten? Industrialisierung im ländlichen Oberbayern (= Schriften des Freilichtmuseums des Bezirks Oberbayern an der Glentleiten. Nr. 30). Michael Imhof, Petersberg 2006, ISBN 3-86568-124-7, S. 38–52.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 578 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ a b c d Kommunalstatistik von Großweil, abgerufen am 6. November 2010
- ↑ Gemeinderat & Referenten. Gemeinde Großweil, abgerufen am 7. August 2020.
- ↑ Wappen von Großweil in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Regionalverkehr Oberbayern - Liniennetzplan Landkreis Garmisch-Partenkirchen ( des vom 12. Mai 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF-Datei; 518 kB)