Yehudi Menuhin


Yehudi Menuhin, Baron Menuhin, OM, KBE (* 22. April 1916 in New York; † 12. März 1999 in Berlin) war ein von Geburt US-amerikanischer, später schweizerischer (ab 1970) und britischer (ab 1985) Geiger, Bratschist und Dirigent. Er zählt zu den bedeutendsten Violinvirtuosen des 20. Jahrhunderts. Neben seiner Tätigkeit als Solist und Dirigent gründete Menuhin ab 1957 Institutionen und Projekte in verschiedenen Ländern zur Förderung der Musik.
Leben
Herkunft
Yehudi Menuhins Vater Moshe Mnuchin (1893–1983) wurde in Homel im heutigen Weißrussland als Nachfahre chassidischer Rabbiner geboren und verbrachte seine Jugend in Palästina. 1913 kam er in die Vereinigten Staaten, um an der New York University zu studieren. 1914 heiratete er Marutha Sher (ca. 1892–1996), die ebenfalls aus Russland stammte und in Palästina gelebt hatte.[1] 1916 wurde Yehudi geboren. Die Mutter hatte seinen Vornamen – Yehudi bedeutet „Jude“ – aus Trotz gegen eine antisemitische Bemerkung einer Vermieterin gewählt.[2]
1918 zog die Familie nach San Francisco, wo Moshe Mnuchin als Hebräischlehrer arbeitete. Als die Familie 1919 eingebürgert wurde, änderte sie ihren Familiennamen in Menuhin.[1] In den folgenden Jahren kamen Yehudis Schwestern zur Welt: Hephzibah (1920–1981) und Yaltah (1921–2001). Beide Schwestern erwiesen sich wie ihr Bruder schon in früher Kindheit als hochmusikalisch und wurden Pianistinnen. Dass auch die Schwestern als Wunderkinder gelten konnten, spiegelt sich in einem Ausspruch des Pianisten Marcel Ciampi. Nachdem ihm Hephzibah und danach die fünfjährige Yaltah in Paris vorgespielt hatten, rief er spontan: „Mais le ventre de Madame Menuhin est un véritable conservatoire“ („Der Bauch von Madame Menuhin ist ja ein richtiges Konservatorium“).[3] Hephzibah Menuhin war fast fünfzig Jahre lang die bevorzugte musikalische Partnerin ihres Bruders.[3]
Kindheit und Ausbildung
Im Alter von vier Jahren bekam Yehudi Menuhin eine billige Geige aus Blech und einen Bogen von seinen Eltern. Auf den unschönen Klang des Instruments reagierte er mit einem Wutanfall und warf es auf den Boden. Mit finanzieller Unterstützung der Großmutter in Palästina kaufte ihm seine Mutter daraufhin eine halbe Geige aus Holz.[4][5] Ab 1921 erhielt er zwei Jahre lang ersten Unterricht bei dem österreichischen Geiger Sigmund Anker, der in San Francisco eine Violinschule betrieb. Im Februar und im April 1922 trat er öffentlich mit einzelnen Stücken auf, jeweils im Fairmont Hotel in San Francisco, und im Juni 1922 war er in einem lokalen Radiosender zu hören. Am 9. November 1922 spielte er im Civic Auditorium von San Francisco das einsätzige a-Moll-Violinkonzert von Accolay mit Klavierbegleitung. Laut Menuhins Biograf Humphrey Burton kann man diesen Auftritt als Menuhins Debüt ansehen, weil es erstmals eine ernstzunehmende Rezeption gab: Der angesehene Musikkritiker Redfern Mason rühmte Menuhin und schrieb, man könne in ihm schon den späteren Meister erkennen. Im Februar 1923 folgte ein Auftritt mit Bériots Violinkonzert Nr. 9, wieder mit positiver Resonanz.[6]
Ab Juli 1923 wurde Menuhin von Louis Persinger unterrichtet, der seit 1916 Konzertmeister des San Francisco Symphony Orchestra war. Als Menuhins professionelles Debüt wird meist ein Auftritt im Auditorium von Oakland am 29. Februar 1924 genannt. Am Klavier begleitet von Persinger, trug er Bériots Scène de ballet und als Zugabe Sarasates Zigeunerweisen vor. Dasselbe Programm spielte er zwei Wochen später in San Francisco vor mindestens 6000 Schulkindern als Publikum, im Rahmen eines Konzerts des San Francisco Symphony Orchestra im Civic Auditorium. Wiederum folgten vielversprechende Kritiken. Am 30. März 1925 bestritt er, begleitet von Persinger, im Scottish Rite Auditorium erstmals ein ganzes Recital, unter anderem mit dem Violinkonzert von Mendelssohn. Redfern Mason schrieb abermals eine überschwängliche Rezension im San Francisco Examiner.[6]
Persinger zog im Winter 1925/26 nach New York; die Menuhins folgten ihm, um den wertvollen Unterricht nicht zu verlieren. Dort erhielt der Knabe erstmals auch theoretischen Musikunterricht am Institute of Musical Art, der späteren renommierten Juilliard School. Am 17. Januar 1926 gab Menuhin sein New Yorker Debüt im Manhattan Opera House. Damals spielte er noch auf einer Siebenachtelgeige.
Auf Persingers Rat und unterstützt von dem Mäzen Sidney Ehrman, entschieden sich die Menuhins, 1926 nach Paris zu ziehen. Von dort aus reiste Menuhin mit seiner Mutter zunächst zu Persingers ehemaligem Lehrer Eugène Ysaÿe in Brüssel. Ysaÿe war damals 68 Jahre alt und konnte wegen einer Fußkrankheit nicht mehr stehen. Als Menuhin ihm vorgestellt wurde, bewältigte er zwar die enormen Schwierigkeiten der Symphonie espagnole von Edouard Lalo mühelos. Er scheiterte aber, als Ysaÿe ihn anschließend aufforderte, ein A-Dur-Arpeggio über vier Oktaven zu spielen. Wie Menuhin später zugab, hatte er als Kind keine Tonleitern und Etüden geübt. Persinger hatte ihm zwar derartige Übungen aufgeschrieben, er hatte sie aber ignoriert, weil er einen Widerwillen gegen diese „abstrakte Technik“ empfand. Ysaÿe riet ihm: „Üben täte dir gut.“[3]
Menuhin fühlte sich von der Atmosphäre in Ysaÿes Wohnung abgestoßen und lehnte dessen Angebot ab, ihn zu unterrichten. Er wollte stattdessen in Paris bei George Enescu lernen, was er schon seit einem Jahr gesagt hatte. Enescu willigte ein, Menuhin zu unterrichten. Bevor der Unterricht beginnen konnte, ging Enescu aber einige Monate auf Konzertreise.[3] Unterdessen gab Menuhin sein Pariser Debüt bei zwei umjubelten Auftritten mit dem Orchestre Lamoureux unter der Leitung von Paul Paray. Dabei spielte er erstmals auf einer original großen Violine. Am 6. Februar 1927 stand zunächst Lalos Symphonie espagnole auf dem Programm. Bei einem weiteren Auftritt mit denselben Musikern und Tschaikowskys Violinkonzert am 12. Februar kam es zu einem Missgeschick, das den Zuspruch des Publikums aber nicht beeinträchtigte: Während des Konzertes riss die E-Saite der neuen Geige und musste vom Konzertmeister repariert werden, bevor das Werk beendet werden konnte. Nach seiner Rückkehr begann Enescu Menuhin zu unterrichten. Im Sommer reiste die ganze Familie in Enescus rumänisches Ferienidyll Sinaia, wo der Unterricht fortgesetzt wurde und Yehudi mit Zigeunermusik Bekanntschaft machte. Nach einem unbeschwerten Sommer forderte ihn Enescu auf, bei Adolf Busch weiter zu studieren, weil er sonst „fast zu viel Zigeuner“ würde. Menuhin sollte die „deutsche Schule“ durchlaufen.[7]
Die Familie Menuhin kehrte nach Amerika zurück. Im November 1927 gab Yehudi ein triumphales Debüt in der Carnegie Hall in New York. Er spielte das Violinkonzert von Beethoven mit dem New York Symphony Orchestra und Fritz Busch als Dirigent.[3] Zurück in Kalifornien, bekam er vorübergehend wieder Unterricht bei Louis Persinger. Im März 1928 spielte er in einer Kirche in Oakland seine ersten Platten ein, am Klavier begleitet von Persinger. Die Schellackplatten wurden von der Victor Talking Machine Company produziert.[8] Im Dezember 1928 begann seine erste Konzerttournee in den Vereinigten Staaten, die bis zum März 1929 dauerte.[3]

Im Januar 1929 bekam er von einem Mäzen die Stradivari „Khevenhüller“ geschenkt. Mit dieser gab er am 12. April 1929 sein Debüt in Berlin. Er spielte mit den Berliner Philharmonikern unter Leitung von Bruno Walter Bachs E-Dur-Konzert und das Violinkonzert von Beethoven, nach der Pause Brahms’ Violinkonzert – und als Zugabe den zweiten und dritten Satz des Violinkonzerts von Mendelssohn. Albert Einstein saß im Publikum und sagte Menuhin nach dem Konzert, er habe soeben gelernt, dass es doch noch Wunder gebe.[4] Im gleichen Jahr debütierte Menuhin in der Queen’s Hall mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Fritz Busch.
1929 studierte er bei Adolf Busch. Busch hatte Hubert Giesen als Menuhins persönlichen Pianisten für das „Wunderkind“ engagiert und aus Stuttgart nach Basel geholt – mit einem großzügig dotierten Vertrag über 24.000 Mark Jahresgehalt. In seinen Memoiren schildert Giesen, der von Menuhin „Hubsie“ genannt wurde, ihren Tagesablauf. Giesens Arbeit begann um acht Uhr morgens. Bis zwölf Uhr musste er im Musikzimmer den Klavierpart jener Stücke üben, in denen er den Geiger begleitete. Dieser übte seinerseits allein in seinem Zimmer. Am Nachmittag kam man zusammen. Nach einigen Monaten verlangte Busch, dass Yehudi und Giesen täglich eine Stunde „Kammermusik vom Blatt“ spielten.[9] Yehudis Eltern engagierten einen Deutschlehrer und eine Italienischlehrerin aus Mailand. Mit Giesen sprach Yehudi bald Deutsch. Nach einer Tournee gab ihm Adolf Busch im Sommer 1930 den letzten geigerischen Schliff. Der Busch-Gesellschaft schrieb er 1966 aus London: „Durch Adolf Busch habe ich das tiefe Erbe der deutschen Musik kennengelernt.“
Weltkarriere als Geiger


In den Jahren 1929 bis 1931 unternahm Yehudi Menuhin zusammen mit seinem Klavierbegleiter Hubert Giesen und seinem Vater Tourneen in Europa und Amerika. Danach wurde der polnische Pianist Artur Balsam sein Klavierbegleiter.
1931 zog die Familie Menuhin nach Ville-d’Avray in der Nähe von Paris und lebte dort bis 1934.[10] 1932 spielte Menuhin in der Royal Albert Hall in London mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir Thomas Beecham, gefolgt von dem Violinkonzert Edward Elgars, das der Komponist selbst dirigierte.
1935 absolvierte er eine Welttournee in Australien, Neuseeland, Südafrika und Europa mit 110 Konzerten in 72 Städten. Danach nahm er eine Auszeit von 1 ½ Jahren in Los Gatos, Kalifornien.[11] Das Wunderkind-Phänomen war in sich zusammengebrochen, Menuhin konnte nicht mehr so spielen wie zuvor und musste einen neuen Zugang zu seinem Instrument finden. 1939 unternahm er seine erste Konzertreise in Südamerika. Mit seiner Schwester Hephzibah gab er 1940 in Australien Konzerte und machte Aufnahmen mit ihr.[11]
1941 traten die Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg ein. Bis zum Kriegsende gab Menuhin mehr als 500 Konzerte vor alliierten Soldaten. Diese Konzertreisen führten ihn bis nach Alaska, auf die Aleuten und nach Hawaii.[11] Dem notleidenden Béla Bartók erteilte er den Auftrag für eine Solo-Violinsonate, die er im November 1944 in der New Yorker Carnegie Hall uraufführte. Für überlebende Insassen einiger befreiter Konzentrationslager, darunter des KZ Bergen-Belsen, spielte er im Juli 1945, am Klavier begleitet von Benjamin Britten.
1946 nahm er mit dem Dallas Symphony Orchestra unter der Leitung von Antal Doráti Bartóks Violinkonzert Nr. 2 auf. 1947 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er als erster jüdischer Musiker nach dem Holocaust mit den Berliner Philharmonikern unter Wilhelm Furtwängler einige Konzerte aufführte. Er sah dies als einen Akt der Versöhnung und erklärte Kritikern, er wolle damit die Musik und den Geist Deutschlands wiederbeleben.
Im Jahr 1950 bereiste Menuhin mit seiner Frau Diana in fünf Monaten fünf Kontinente und gab 147 Konzerte.[12] Dabei reiste das Ehepaar in den Jahren 1952 bis 1960 nie mit dem Flugzeug. Die Geigerin Ginette Neveu war 1949 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, ebenso 1953 Jacques Thibaud.[4]
Mit dem Sitar-Virtuosen Ravi Shankar kam es ab 1952 zu einer künstlerischen Zusammenarbeit, die 1967 zur Aufnahme der Koproduktion West meets East in England führte. In den 1970er Jahren ergab sich mit dem Jazzgeiger Stéphane Grappelli eine weitere musikalische Zusammenarbeit.
Ende der 1950er Jahre hatte Menuhins zweite Karriere als Dirigent begonnen. Anfang der 1990er Jahre gab er seine letzten Konzerte mit der Violine in dem Bewusstsein, dass seine Technik nicht mehr perfekt war. Er konzentrierte sich nun auf das Dirigieren.[13]
Menuhins Vertrag mit EMI dauerte knapp 70 Jahre und ist der zeitlich längste in der Geschichte der Musikindustrie. Seine erste Aufnahme datiert von November 1929, seine letzte aus dem Jahr 1999.
Menuhin als Dirigent
Menuhin sagte rückblickend, er habe davon geträumt, ein Orchester zu dirigieren, seit er elf Jahre alt war. 1946 trat er erstmals als Dirigent in Erscheinung, als er mit dem Dallas Symphony Orchestra in einer halböffentlichen Probe das Vorspiel von Wagners Meistersinger-Oper einübte.
Seine Karriere als Dirigent begann mit den Orchestern des Internationalen Musikfestivals in Bath, wo er 1959 künstlerischer Leiter geworden war, und seines eigenen Festivals in Gstaad.[13] Mit dem Bath Festival Orchestra spielte er seine ersten Platten als Dirigent ein, zum Beispiel 1960 eine Aufnahme von Bachs Orchestersuiten.[14] 1966 dirigierte er in Bath seine erste Oper, Mozarts Così fan tutte.[11] Ab Ende der 1960er Jahre trat er regelmäßig als Dirigent auf.[13]
1970 dirigierte er in Windsor Castle die Uraufführung von Oliver Knussens zweiter Sinfonie in ihrer ersten Fassung.[15]
1975 begann die Zusammenarbeit mit dem Royal Philharmonic Orchestra; Menuhin unternahm mit dem Orchester in diesem Jahr seine erste Amerika-Tournee als Dirigent.[13] 1982 wurde er Präsident des Orchesters.[11] Zu dieser Zeit hatte er als Dirigent mit den meisten führenden Orchestern der Welt zusammengearbeitet, wobei viele Aufnahmen entstanden.[13]
1984 war Menuhin an der Gründung der Sinfonia Varsovia beteiligt und wurde dessen ständiger Gastdirigent.[16] 1990 dirigierte er das von ihm mitgegründete Asian Youth Orchestra bei dessen erster Tournee durch Japan, Taiwan, Singapur und Hongkong mit Julian Lloyd Webber als Solist.[17]
Einige Konzerte, bei denen Menuhin dirigierte, hatten eine über die Musik hinausgehende Bedeutung, so 1983 ein Konzert für Papst Johannes Paul II. mit der Sinfonia Varsovia in Castel Gandolfo sowie Aufführungen von Händels Messiah 1989 im Moskauer Kreml im Zeichen des politischen Umbruchs in der Sowjetunion und 1995 in einem Township bei Johannesburg zur Feier der Überwindung der Apartheid in Südafrika. Nach dem Ende des Bosnienkriegs dirigierte Menuhin 1996 ein Friedenskonzert in Sarajevo[18] unter der Schirmherrschaft von Deutschland, der Europäischen Kommission und der UNESCO. In diesem Jahr feierte Menuhin seinen 80. Geburtstag und dirigierte mehr als 110 Konzerte.[11]
Bei der Aufführung von Violinkonzerten arbeitete Menuhin in den 1990er Jahren oft mit Daniel Hope zusammen und gab ihm während der gemeinsamen Tourneen Unterricht. Menuhin und Hope traten in mehr 60 Konzerten zusammen auf.[19] Auch bei Menuhins letztem Konzert, das im Rahmen einer Deutschlandtournee mit der Sinfonia Varsovia am 7. März 1999 in der Tonhalle Düsseldorf stattfand, war Hope der Solist.[4][20] Menuhin starb überraschend fünf Tage danach im Martin-Luther-Krankenhaus in Berlin.[13]
Ehen und Kinder
1938 heiratete Menuhin im Alter von 21 Jahren Nola Nicholas, die 19-jährige Tochter eines australischen Industriellen. Im selben Jahr heirateten auch Menuhins Schwestern; Hephzibah heiratete Lindsay Nicholas, den Bruder von Nola Nicholas. Aus Menuhins erster Ehe, die 1947 geschieden wurde, gingen zwei Kinder hervor, Zamira (* 1939) und Krov (* 1940).
In zweiter Ehe heiratete Menuhin am 19. Oktober 1947 in London die Primaballerina Diana Gould (* 12. November 1912; † 25. Januar 2003). Sie hatte das Tanzen bereits 1947 aufgegeben und spielte am Theater. Aus dieser Ehe stammen zwei Söhne, Gerard (* 23. Juli 1948) und Jeremy (* 2. November 1951). Von Menuhins Kindern wurde nur Jeremy Musiker. Die Söhne wuchsen mit Kindermädchen auf.
Instrumente
Menuhin erhielt seine erste Violine von einigem Wert im Alter von acht Jahren, als zwei Gönner ihn 1924 mit einer 7/8-Geige aus Mailand[21] im Wert von 800 Dollar ausstatteten. Man ging damals davon aus, dass es eine Geige von Giovanni Battista Grancino war. Mit diesem Instrument bestritt Menuhin sein Debüt in New York im Januar 1926.[8]
Für seine ersten beiden Auftritte in Paris im Februar 1927 suchte er sich zusammen mit seiner Familie eine „ganze“ Geige bei dem Pariser Händler Henri Tournier aus, eine Grancino (ca. 1695)[22] im Wert von 3000 Dollar. Sein Mäzen Sidney Ehrman bezahlte den Kaufpreis. Auf dieser Geige spielte Menuhin in Oakland auch seine ersten Aufnahmen ein. Danach spielte er auf verschiedenen Violinen, mit denen er jedoch Schwierigkeiten hatte, darunter eine Guadagnini, wieder von Ehrman zur Verfügung gestellt, und eine Guarneri del Gesù, eine Leihgabe von Lyon & Healy in Chicago.[8]
1928 durfte Menuhin an seinem 12. Geburtstag die Stradivari „Khevenhüller“ (1733)[23] ausprobieren. Dieses außerordentlich wertvolle Instrument konnte aber damals noch nicht finanziert werden. Erst der Bankier, Kunstsammler und Philanthrop Henry Goldman aus der Familie Goldman-Sachs verhalf Menuhin zu der „Khevenhüller“. Der blinde Goldman hatte im November 1927 in der Carnegie Hall Menuhin das Violinkonzert von Beethoven spielen gehört und war davon tief beeindruckt. Bei einem weiteren Menuhin-Konzert in der Carnegie Hall beschloss er, dem jungen Künstler die beste verfügbare Violine zu schenken. Bei dem New Yorker Händler Emil Herrmann durfte Menuhin drei Stradivaris ausprobieren, darunter die „Betts“ (1704) und die „Maximilian“ (1709). Menuhin entschied sich für die „Khevenhüller“, Goldman bezahlte den Preis von 60.000 Dollar. Im Januar 1929 stellte Menuhin die „Khevenhüller“ bei einem Pressetermin in New York als sein neues Instrument vor. Auf dieser Stradivari spielte er bei seinem Berliner Debüt im April 1929. Sie wurde sein bevorzugtes Instrument.[8]
1932 spielte Menuhin kurzzeitig jene Guarneri del Gesù aus dem Jahr 1740, die zuletzt das Hauptinstrument des im Vorjahr verstorbenen Eugène Ysaÿe gewesen war, und verwendete sie auch für Plattenaufnahmen. Der mit Menuhin befreundete Geigenbauer und Händler Emile Français lieh ihm dieses Instrument aus.[8]
Derselbe Emile Français baute 1935 für Menuhin eine Kopie der „Khevenhüller“[24] und präsentierte sie ihm im Januar 1936. Die Kopie erwies sich als klanglich gleichwertig mit dem Original. Menuhin verwendete die Français gelegentlich, zum Beispiel wenn das Mitführen der wertvollen Stradivari bei einer Konzertreise riskant erschien.[8]
Menuhins erste Frau Nola schenkte ihm im September 1939 eine Violine von Giuseppe Giovanni Guarneri (genannt „filius Andreae“) anlässlich der Geburt ihres ersten Kindes, der Tochter Zamira. Menuhins anfängliche Begeisterung ließ nach einigen Jahren nach. Er spielte die Guarneri nur noch selten und lieh sie später seinem Lieblingsschüler Alberto Lysy, der jahrzehntelang auf ihr spielte.[8][25]
Bei seinen zahlreichen Auftritten vor Soldaten und Verwundeten im Zweiten Weltkrieg verwendete Menuhin sicherlich nicht seine Stradivari, sondern zumeist die Kopie von Français; oder beispielsweise bei einem Auftritt in England in 1944 eine Guarneri als Leihgabe von W. E. Hill & Sons in London. Für ein Konzert im befreiten Paris lieh er sich Jacques Thibauds Stradivari aus und gab sie am Ende des Konzerts derart unverzüglich zurück, dass er sich für die Zugabe das Instrument des Konzertmeisters ausleihen musste.[8]
1950 erwarb er eine zweite Stradivari, die „Soil“ (1714),[26] von Emil Herrmann. Ihr Ton war kräftiger als der feinere Klang der „Khevenhüller“ und ermöglichte es ihm, auch bei vollem Orchesterklang gut hörbar zu bleiben. Er setzte sie deshalb meist beim Spiel mit Orchester und auch bei zahlreichen Plattenaufnahmen ein. Im Jahr 1986 verkaufte er die „Soil“ jedoch an Itzhak Perlman, um sein neues Haus finanzieren zu können.[8]
1966 blätterte Menuhin interessiert in einem Hill-Katalog besonders wertvoller Guarneri-Geigen und wurde auf die „d’Egville“ (1735)[27] aufmerksam, die gerade bei einem Händler in Braunschweig verfügbar war. Er flog so schnell wie möglich dorthin, lieh sich das Instrument und spielte es eineinhalb Jahre lang mit Begeisterung, bevor er es an den Händler zurückgab. 1972 kaufte er eine andere Guarneri, die „Ebersholt“ (1739),[28] und behielt sie sechs Jahre lang. Er verkaufte sie 1978 bei Sotheby’s und erwarb dafür bei Jacques Français wiederum eine Guarneri – die „Lord Wilton“ (1742),[29] die er bis zu seinem Tod behielt.[8]
Menuhin besaß darüber hinaus weitere alte Geigen: eine von Sanctus Seraphin aus Venedig (1739),[30] die ihm George Enescu 1954 vor seinem Tod anvertraut hatte, sowie Instrumente von Giovanni Bussetto aus Cremona (1680)[31] und Nicolò Marchioni, genannt „Don Nicolò Amati“, aus Bologna (1730).[32] Außerdem ließ er sich mehrmals eine Violine neu bauen,[8] zum Beispiel 1961 von Marino Capicchioni in Rimini.[33]
Nachlass
Bald nach Menuhins Tod wurden viele Instrumente aus seinem Besitz bei einer Auktion von Sotheby’s versteigert. Den höchsten Preis, 133.500 Pfund, erzielte die Violine von Giovanni Bussetto von 1680. Menuhins wertvollste Instrumente waren bei dieser Auktion nicht im Angebot, so auch die Guarneri „Lord Wilton“. Sie wurde für 6 Millionen Dollar an den US-amerikanischen Geiger und Instrumentensammler David Fulton verkauft.[34]
Im Februar 2004 erwarb die Royal Academy of Music Menuhins umfangreiches Archiv für 1,2 Millionen Pfund von seinen Erben – unter anderem die von Menuhin verwendeten Noten mit seinen Eintragungen, Autographe von Auftragskompositionen, Korrespondenz und Fotografien.[35] Weiterer Besitz aus dem Nachlass der Menuhins wurde im Mai 2004 von Sotheby’s versteigert: Gemälde, Schmuck, Möbel, Geschirr und Kleidung, aber auch der Bechstein-Flügel von Diana Menuhin.[36]
Initiator musikalischer Institutionen
Menuhin Festival und Akademie in Gstaad
1957 begründete Menuhin das Menuhin Festival in Gstaad.[37] Daran schloss sich 1977 die Gründung der Internationalen Menuhin-Musik-Akademie (englisch International Menuhin Music Academy, IMMA) an, ebenfalls in Gstaad.[38]
Yehudi Menuhin School
Im Jahr 1963 gründete Menuhin, unzufrieden mit dem Standard des Violinunterrichts in Großbritannien, in einem ehemaligen Hotel in Kensington die Yehudi Menuhin School, die im folgenden Jahr nach in Stoke d’Abernon in Surrey verlegt wurde.[4] In den letzten Jahrzehnten seines Lebens hielt sich Menuhin oft an seiner Schule auf.[39] Viele Schüler wurden erfolgreiche Musiker, darunter Nigel Kennedy, Tasmin Little, Alina Ibragimova und Nicola Benedetti. Laut Menuhins Biograf Humphrey Burton war die Gründung dieser Musikschule die wichtigste bleibende Leistung Menuhins abseits der Konzertbühne.[40]
Hier wurde Menuhin bestattet – unter einem Baum, den er selbst anläslich seines 80. Geburtstags gepflanzt hatte.[41] Im Januar 2006 wurde eine neue Konzerthalle mit rund 300 Sitzplätzen eröffnet, die Menuhin Hall.[42]
Live Music Now
Zur Förderung junger, talentierter Künstler gründete Menuhin 1977 Live Music Now als gemeinnützige Organisation in England.[43] Musiker erhalten die Gelegenheit, sich in der Kunst des Vortragens zu üben und Kontakt zum Publikum zu finden. Die Mitglieder von Live Music Now organisieren eintrittsfreie Konzerte in sozialen Einrichtungen (Altenheime, Krankenhäuser, Behindertenheime, Gefängnisse etc.), deren Bewohner keine Konzerte besuchen können. In Deutschland ist die Organisation mittlerweile in 20 Städten tätig.[44]
Menuhin Competition
1983 rief er die Yehudi Menuhin International Competition for Young Violinists (kurz: Menuhin Competition) ins Leben, einen renommierten Wettbewerb für junge Geiger. Die Teilnehmer dürfen höchstens 21 Jahre alt sein.[45] Der Wettbewerb findet alle zwei Jahre statt, zuletzt in Oslo (2010), Peking (2012), Austin (2014), London (2016) und Genf (2018).[46] Viele erfolgreiche Teilnehmer machten international Karriere, zum Beispiel Tasmin Little, Nikolaj Znaider, Julia Fischer und Ray Chen.
Yehudi Menuhin Foundation und MUS-E
1993 gründete Menuhin die International Yehudi Menuhin Foundation mit Sitz in Brüssel.[47] Die Arbeit der Stiftung trägt dazu bei, dass Kinder – insbesondere in sozialen Brennpunkten – in ihrer Kreativität gefördert, in ihrer Ausdrucksfähigkeit und ihrer Persönlichkeit gestärkt und in ihrer sozialen Kompetenz unterstützt werden. 1993 begann das Hauptprojekt der Yehudi-Menuhin-Stiftung: MUS-E, ein künstlerisches Programm für Schulen, das derzeit in zehn europäischen Ländern und in Israel aktiv ist. Einmal pro Woche bestreiten Künstler aus Theater, Tanz, Musik und bildender Kunst zwei Schulstunden im Kernbereich des Unterrichts unter Mitwirkung der Lehrer. MUS-E macht erfahrbar, dass Vielfalt von Individualität und kultureller Herkunft jede Gemeinschaft bereichert. Europaweit engagieren sich 500 Künstler, fünfzig Koordinatoren (unter Mitwirkung von 1000 Lehrern) und viele hundert ehrenamtlich aktive Menschen für das Bildungsprogramm MUS-E, dessen positive Wirkungen in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen sind.[48] Inzwischen hatten mehr als 1 Million Kinder die Möglichkeit, ihre persönlichen Fähigkeiten zu entdecken und zu stärken.
Menuhin gründete 1999 die Yehudi Menuhin Stiftung Deutschland. Am 25. Januar 2011 wurde bekannt, dass der Stiftungsvorstand Insolvenz anmelden musste, nachdem die Bezirksregierung Düsseldorf Ausgaben der Stiftung als nicht prüfungsfähig angesehen und daraufhin die vertraglich zugesicherten Fördermittel nicht freigegeben hatte.[49] Es ging dabei um die Finanzierung von MUS-E-Klassen in NRW.[50] Dies hatte zur Folge, dass bundesweit die Stiftung ihre Tätigkeit einstellen musste. Davon waren 22.000 Kinder betroffen. Der Insolvenzverwalter stellte 2018 in seinem Schlussbericht fest, dass nicht die Yehudi Menuhin Stiftung Deutschland die Insolvenz zu verantworten hatte, sondern die Bezirksregierung Düsseldorf.[51] Die Arbeit der Stiftung wurde jedoch ab 2013 in der Trägerschaft des gemeinnützigen Vereins MUS-E Deutschland e. V. fortgeführt.[52]
Il canto del mondo
Kurz vor Menuhins Tod wurde 1999 unter seiner Schirmherrschaft der Verein Il canto del mondo – Internationales Netzwerk zur Förderung der Alltagskultur des Singens e. V. – gegründet. Menuhin verfasste als Schirmherr den Text Zur Bedeutung des Singens, in dem er das Singen als die eigentliche Muttersprache des Menschen preist.[53][54]
Zitate und Anekdoten
- „Jeder Augenblick im Leben ist ein neuer Aufbruch, ein Ende und ein Anfang, ein Zusammenlauf der Fäden und ein Auseinandergehen.“
- Yehudi Menuhin zu einem Drehorgelspieler auf der Straße: „Wir Musiker müssen zusammenhalten!“[55]
- „Das Hören auf andere Stimmen, Gegenstimmen und Dissonanzen — die Regeln der Musik spiegeln das Leben selbst.“[56]
Preise und Ehrungen
Auszeichnungen
- 1956: Großes Bundesverdienstkreuz
- 1960 erhielt er einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame in Los Angeles.[57]
- 1964: Ehrenmitgliedschaft des Vereins Beethoven-Haus Bonn
- 1965: Mozartmedaille durch die Mozartgemeinde Wien[58]
- 1967 erhielt er von der Gemeinde Grenchen / SO das Ehrenbürgerrecht.
- 1968 erhielt er (zusammen mit Ravi Shankar) einen Grammy Award für die beste Kammermusik-Darbietung.
- 1970 wurde Menuhin in der Schweiz in Grenchen (Kanton Solothurn) eingebürgert. Kurze Zeit später erhielt er in seinem Schweizer Wohnort Gstaad (Kanton Bern) das Ehrenbürgerrecht. Sowohl Gerard als auch Jeremy Menuhin sind Schweizer Staatsbürger.
- 1971 wurde er Mitglied der American Academy of Arts and Sciences.
- 1972 wurde Menuhin mit dem Léonie-Sonning-Musikpreis ausgezeichnet.
- 1979 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.[59]
- 1982 Kulturpreis der deutschen Freimaurer
- 1984 Verleihung des Ernst von Siemens Musikpreises
- 1985 nahm Menuhin die britische Staatsbürgerschaft an. Für seine Verdienste um die Musik wurde er im selben Jahr von Königin Elisabeth II. zum Knight Commander des britischen Ritterordens Order of the British Empire (KBE) erhoben und durfte sich fortan Sir Yehudi Menuhin nennen.
- 1986 wurde er mit dem Moses-Mendelssohn-Preis ausgezeichnet.
- 1986 wurde er als auswärtiges Mitglied in die Académie des Beaux-Arts aufgenommen.
- 1990 wurde ihm der Glenn-Gould-Preis verliehen.
- 1990 wurde er mit dem Brahms-Preis der in Heide ansässigen Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet.[60]
- 1992 wurde er mit dem Musikpreis der Stadt Duisburg geehrt.
- 1993 wurde er zum Life Peer als Baron Menuhin, of Stoke d’Abernon in the County of Surrey erhoben.[61]
- 1994 wurde er mit dem Premios Konex der Klasse „Condecoración Konex“ ausgezeichnet.
- 1996 wurde er in Berlin auf Vorschlag von Staatsopernintendant Prof. Dr. Hans Pischner zum ordentlichen Ehrenmitglied des Kuratoriums der Internationalen Gesellschaft zur Förderung junger Bühnenkünstler „BühnenReif e. V.“, der heutigen „Europäischen Kulturwerkstatt e. V.“ berufen.
- 1997 wurden ihm das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und im gleichen Jahr die Otto-Hahn-Friedensmedaille in Gold von der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) in Berlin überreicht.
- Ehrenvorsitzender des Kuratoriums des Instituts für kulturelle Infrastruktur Sachsen in Görlitz[62]
Menuhin als Namensgeber
- Im Johanniterviertel in Bonn wurde die Menuhinstraße nach ihm benannt, in Wien-Floridsdorf der Yehudi-Menuhin-Weg.
- Im Berlin-Zehlendorf gibt es den Yehudi-Menuhin-Park.
- Am Sitz der Europäischen Union in Brüssel heißt der Saal im Paul-Henri Spaak-Gebäude, der für Konzerte und Vorführungen genutzt wird, Espace Yehudi Menuhin.
- Seit 2016 findet in Ville-d’Avray in Frankreich, wo Menuhin von 1931 bis 1935 lebte,[10] jährlich ein Festival Hommage Menuhin statt.[63]
Filme
- 1947/48: Zauberkonzert (Originaltitel Concert Magic), USA, Produzent: Paul Gordon; Premiere im Stagedoor Theatre in San Francisco
- 1960: Mitwirkung von Menuhin in dem Spielfilm Sabine und die 100 Männer, Regie: William Thiele (mit Sabine Sinjen, Dieter Borsche und Dietmar Schönherr)
- 1995: The Violin of the Century, Film von Bruno Monsaingeon (120 Min.); weitere Filmporträts von Bruno Monsaingeon[64]
- 2006: Yehudi Menuhin in Hollywood, Regie: Günter Atteln, RBB (52 Min.): Dokumentation der Entstehungsgeschichte des Films Concert Magic von 1947/48[65]
- Yehudi Menuhin: Who’s Yehudi? Dokumentation zu Menuhins 100. Geburtstag, BBC Four (55 Min.). Moderiert von Clemency Burton-Hill, einer Tochter des Menuhin-Biografen Humphrey Burton.[66][67]
Literatur
Eigene Werke
- Die Violine – Kulturgeschichte eines Instruments. Metzler, Stuttgart und Bärenreiter, Kassel 1996, ISBN 3-476-01506-8.
- Kunst und Wissenschaft als verwandte Begriffe: Versuch einer vergleichenden Anatomie ihrer Erscheinungsweisen in verschiedenen Bereichen menschlichen Strebens. Suhrkamp, Frankfurt 1979.
- Ich bin fasziniert von allem Menschlichem. Piper, München 1989, ISBN 3-492-18259-3. (Originaltitel: Conversations with Menuhin)
- Konzertprobe mit Yehudi Menuhin und der Camerata Lysy – Gstaad. Haupt, Bern/Stuttgart 1986, ISBN 3-258-03575-X.
- Kunst als Hoffnung für die Menschheit. 1986.
- Lebensschule. 1987.
- Sechs Violinstunden. Illustriertes Lehrbuch mit Notenbeispielen. Müller Rüschlikon, 1971, ISBN 3-275-00522-7.
- Unvollendete Reise. Autobiographie. Teil 1, 1976.
- Unterwegs, Erinnerungen 1976–1995. Memoiren. Teil 2, Piper.
- Unfinished Journey. Futura, 1978. Verlag: Random House, 1979, ISBN 0-394-41051-3.
- Variationen, Betrachtungen zu Musik und Zeit. Piper, 1972.
- mit William Primrose: Violine und Viola. Yehudi Menuhins Musikführer. Fischer, 1978
- Worte wie Klang in der Stille. Thematisch gegliederter Aphorismen- und Maximenband. Herder, 1993, ISBN 3-451-23256-1.
- Vom König, vom Kater und der Fiedel. Ein Bilderbuch mit Spielanleitung für junge Geiger. Severin und Siedler, 1983, ISBN 3-88680-082-2.
- Traum, Albtraum oder Vision? Nur ein Bundesstaat für Juden oder Palestinenser kann Frieden stiften. in DIE ZEIT, 16. September 1988 (Nr. 38), auch abgedruckt im ersten Band der Gesamtreihe Klassik-Edition (S. 46–53) ISBN 3-476-02200-5
Werke über Yehudi Menuhin
- Robert Magidoff: Yehudi Menuhin, Mensch und Musiker. 1. Auflage. Herbig Verlag, 1982, ISBN 3-7766-1002-6.
- Hommage à Yehudi Menuhin. Festschrift zum 70. Geburtstag. Nomos Verlagsgesellschaft, 1986, ISBN 3-7890-1278-5.
- Dan und Marta Rubinstein: Allegro con Spirito. Festival Yehudi Menuhin Gstaad. Edition Eden Verlag, Zürich 1988, ISBN 3-905492-01-6.
- Humphrey Burton: Menuhin: A Life, 2000.
- deutsch: Menuhin: Die Biographie. Übersetzt von Harald Stadler. Piper Taschenbuch Verlag, 2004, ISBN 3-492-04239-2.
- ZEIT Klassik-Edition. 20 große Interpreten in 20 Bänden. Band 1: Yehudi Menuhin. Zeitverlag Gerd Bucerius, Hamburg 2006, ISBN 3-476-02201-3 (mit CD: Menuhin spielt Violinkonzerte Brahms, Beethoven, Bruch).
- Menuhin Festival Gstaad in Zusammenarbeit mit dem Menuhin Center Saanen (Hrsg.): Gstaad und die Menuhins. Verlag Benteli, Bern 2006, ISBN 3-7165-1446-2.
- Annette Landau: Yehudi Menuhin. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 24. November 2009, abgerufen am 20. Februar 2020.
Werke von Angehörigen über Menuhin
- Moshe Menuhin: The Menuhin Saga. Sidgwick and Jackson, 1984, ISBN 0-283-98947-5.
- Diana Menuhin: Fiddler's Moll. Life With Yehudi. St Martin’s Press, New York 1984, ISBN 0-312-28819-0.
- Lionel Rolfe Menuhin: The Menuhins: A Family Odyssey. Los Angeles 2014, ISBN 978-1-4414-9399-6.
Werke über berühmte Geiger
- Joachim W. Hartnack: Große Geiger unserer Zeit. Atlantis-Musikbuch-Verlag, Zürich 1993, ISBN 3-254-00171-0.
- Albrecht Röseler, Norbert Hornig (Bearb.): Große Geiger unseres Jahrhunderts. Piper, München/Zürich, 1996, ISBN 3-492-22375-3.
- Harald Eggebrecht: Große Geiger. Piper, München/Zürich, 2000, ISBN 3-492-04264-3.
Weblinks
- Literatur von und über Yehudi Menuhin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Yehudi Menuhin, offizielle Website mit stichwortartiger Biografie und Diskografie
- Zeitleiste zur Biografie und Diskografie warnerclassics.com
- Menuhin: 100 facts to celebrate his centenary theguardian.com (100 Fakten, zusammengestellt von Menuhins Biograf Humphrey Burton)
- Audioaufnahmen mit Yehudi Menuhin in den Onlinebeständen der Österreichischen Mediathek (Interviews, Radiobeiträge, Musikaufnahmen)
- Geburtstag des Geigers Yehudi Menuhin, ZeitZeichen am 22. April 2016 (biographische Skizze mit Hörbeispielen)
Einzelnachweise
- ↑ a b Transcription of Letter from Willa Cather to Yehudi Menuhin, October 12, 1936 Website des Willa Cather Archive. Zu den biografischen Daten der Familie Menuhin siehe Abschnitt Person Annotations.
- ↑ Yehudi Menuhin (1916-1999) New Internationalist, 2. Oktober 2004.
- ↑ a b c d e f Humphrey Burton: Menuhin. A life. 2000, Neuauflage 2016, Kapitel 3: ‘Keep your eyes on the stars’.
- ↑ a b c d e Menuhin: 100 facts to celebrate his centenary theguardian.com
- ↑ Jacqueline Kent: ‘Artistry under oath’: Biography and the life story of Hephzibah Menuhin. Dissertation an der University of Technology Sydney, 2007, S. 15 (PDF-Download).
- ↑ a b Humphrey Burton: Menuhin. A life. 2000, Neuauflage 2016, Kapitel The Prodigy (= Das Wunderkind).
- ↑ Sigfried Schibli: Spurensuche – Vom Zigeuner zum Klassiker. ( vom 28. Januar 2010 im Internet Archive), abgerufen am 15. Januar 2020.
- ↑ a b c d e f g h i j k Tully Potter: Menuhin’s violins tarisio.com
- ↑ Am Flügel Hubert Giesen. Meine Lebenserinnerungen. S. Fischer Verlag, 1982, ISBN 3-10-025401-5.
- ↑ a b Zeitleiste zur Biografie warnerclassics.com
- ↑ a b c d e f Yehudi Menuhin: A timeline of his life menuhin.org
- ↑ She chose to be a great fiddler’s moll Sydney Morning Herald, 6. Februar 2003.
- ↑ a b c d e f Sir Yehudi Menuhin, Violinist, Conductor and Supporter of Charities, Is Dead at 82 The New York Times, 13. März 1999.
- ↑ A discography / Conductor menuhin.org
- ↑ Oliver Knussen: Symphony No. 2 fabermusic.com
- ↑ About us sinfoniavarsovia.org
- ↑ History asianyouthorchestra.com, siehe 1990 unter AYO Chronicle.
- ↑ Bosnia: Sir Yehudi Menuhin directs a concert for peace in Sarajevo reuters.screenocean.com, mit Video (3:00 Min).
- ↑ Daniel Hope über Yehudi Menuhin Leipziger Volkszeitung, 14. April 2016.
- ↑ Facebook-Nachricht von Daniel Hope vom 7. März 2019 zum 20. Jahrestag von Menuhins letztem Konzert.
- ↑ Giovanni Battista Grancino I, Milan, date unknown tarisio.com
- ↑ Giovanni Battista Grancino I, Milan, c. 1695 tarisio.com
- ↑ Antonio Stradivari, Cremona, 1733, the 'Prince Khevenhüller, Menuhin' tarisio.com
- ↑ Emile Marcel Français, Paris, 1935 tarisio.com
- ↑ Giuseppe Guarneri 'filius Andreae', Cremona, c. 1715-22, the 'de Beriot, Lysy tarisio.com
- ↑ Antonio Stradivari, Cremona, 1714, the 'Soil' tarisio.com
- ↑ Bartolomeo Giuseppe Guarneri 'del Gesù', Cremona, 1735, the 'd’Egville' tarisio.com
- ↑ Bartolomeo Giuseppe Guarneri 'del Gesù', Cremona, 1739, the 'Ebersholt, Menuhin' tarisio.com
- ↑ Bartolomeo Giuseppe Guarneri 'del Gesù', Cremona, 1742, the 'Lord Wilton' tarisio.com
- ↑ Santo Serafin, Venice, 1739 tarisio.com
- ↑ Giovanni Maria del Bussetto, Cremona, 1680 tarisio.com
- ↑ Don Nicola Marchioni 'Don Nicolo Amati', Bologna, 1730 tarisio.com
- ↑ Marino Capicchioni, Rimini, 1961, the 'Menuhin' tarisio.com
- ↑ Louise Lee: Menuhin Lends his Name to Instruments with Already Legendary Pedigrees stringsmagazine.com, 17. Dezember 2015.
- ↑ Menuhin archive saved for nation BBC News, 27. Februar 2004.
- ↑ Nachlass eines Wunderkindes Welt am Sonntag, 9. Mai 2004.
- ↑ Geschichte des Gstaad Menuhin Festival & Academy gstaadmenuhinfestival.ch
- ↑ Founder: Lord Menuhin Website der International Menuhin Music Academy, Gstaad
- ↑ Violinist, conductor and humanist: Yehudi Menuhin 100 years after his birth dw.com, 21. April 2016.
- ↑ Humphrey Burton: Menuhin. A life. Vorwort zur Neuauflage 2016.
- ↑ History menuhinschool.co.uk
- ↑ The Menuhin Hall: Our History themenuhinhall.co.uk
- ↑ Idee livemusicnow.de
- ↑ Yehudi Menuhin Live Music Now in Deutschland: Vereine livemusicnow.de
- ↑ Menuhin Competition: About menuhincompetition.org
- ↑ Previous Competitions menuhincompetition.org
- ↑ International Yehudi Menuhin Foundation
- ↑ Evaluation und Wirkungsstudien zum Programm MUS-E mus-e.de
- ↑ Yehudi-Menuhin-Stiftung Deutschland meldet Insolvenz an – Fördergelder nicht freigegeben ( vom 2. August 2012 im Webarchiv archive.today), abgerufen am 15. Januar 2020.
- ↑ Menuhin-Stiftung insolvent: MUS-E-Projekte stehen vor dem Aus, abgerufen am 14. Juli 2012.
- ↑ Laut dem Gutachten der Insolvenzkanzlei Piepenburg Gerling Düsseldorf, die vom Gericht beauftragt wurde, sei es „nur sehr schmerzlich zu ertragen und auch rückblickend nur schwer nachvollziehbar, warum die Bezirksregierung Düsseldorf mit ihrer harten Haltung das beeindruckende Projekt (das Programm MUS-E) in Deutschland zerstörte und sehr viele Kinder schwer enttäuschte“.
- ↑ Historie der Yehudi-Menuhin-Stiftung und des Programms MUS-E mus-e.de
- ↑ Il canto del mondo – Internationales Netzwerk zur Förderung der Alltagskulturen des Singens e.V. il-canto-del-mondo.de
- ↑ 100 Jahre Menuhin il-canto-del-mondo.de
- ↑ Menuhin gibt dem Drehorgelspieler eine grosszügige Spende am 19. September 1949 in Berlin. Foto von Hans Nolde (AP) mit rückseitigem Text in Englisch und Zitat in Helmut Zeraschi: Drehorgeln, Koehler Amelang (VOB), Leipzig, 1976 S. 11
- ↑ Rüdiger Pfeiffer (HG): Gegen den Strich: Das Jugend-Streichorchester Halberstadt, Frank & Timme, Berlin, 2015, S. 12
- ↑ https://walkoffame.com/yehudi-menuhin/. Abgerufen am 15. Juli 2020.
- ↑ Inschrift Deutschordenshof, Singerstraße: Yehudi Menuhin 1965 (abgerufen am 10. Juni 2014)
- ↑ friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de
- ↑ brahmspreis ( vom 25. Juni 2009 im Internet Archive)
- ↑ The London Gazette, Nr. 53379, 22. Juli 1993, S. 12287.
- ↑ Kuratorium Website des Instituts für kulturelle Infrastruktur Sachsen
- ↑ Yehudi Menuhin festivalhommagemenuhin.com
- ↑ Yehudi Menuhin und Fimography brunomonsaingeon.com
- ↑ Yehudi Menuhin in Hollywood filmdienst.de
- ↑ Yehudi Menuhin: Who’s Yehudi? bbc.co.uk
- ↑ Der Film ist eingebunden auf der Seite Founder: Lord Menuhin auf der Website der International Menuhin Music Academy.
Personendaten | |
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NAME | Menuhin, Yehudi |
ALTERNATIVNAMEN | Menuhin, Yehudi, Baron Menuhin |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanisch-schweizerisch-britischer Geiger und Dirigent |
GEBURTSDATUM | 22. April 1916 |
GEBURTSORT | New York City |
STERBEDATUM | 12. März 1999 |
STERBEORT | Berlin |
- Klassischer Geiger
- Life Peer
- Mitglied des House of Lords
- Träger des Bundesverdienstkreuzes (Großkreuz)
- Träger des Ordens des heiligen Jakob vom Schwert (Großkreuz)
- Träger des Order of Merit
- Knight Commander des Order of the British Empire
- Träger des französischen Nationalverdienstordens (Ritter)
- Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels
- Träger der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold
- Träger der Ernst-Reuter-Plakette
- Träger des Premios Konex
- Mitglied der Ehrenlegion (Großoffizier)
- Mitglied der Académie des Beaux-Arts
- Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
- Brahms-Preisträger
- Echo-Klassik-Preisträger
- Grammy-Preisträger
- Musiker (Vereinigtes Königreich)
- Musiker (Vereinigte Staaten)
- Musiker (Schweiz)
- Ehrenbürger im Kanton Solothurn
- Ehrenbürger im Kanton Bern
- Politiker (20. Jahrhundert)
- Ehrendoktor der Litauischen Musik- und Theaterakademie
- Autor
- Brite
- Schweizer
- US-Amerikaner
- Geboren 1916
- Gestorben 1999
- Mann