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Seilspringen

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Rope Skipping (engl. „jump rope“) ist die moderne, oft wettkampforientierte Art des Seilspringens.

Geschichte

Die Geschichte des Rope Skippings ist nicht vollständig bekannt. Vermutlich wurde das Seilspringen im 17. Jahrhundert durch holländische Auswanderer nach Amerika exportiert. Dort überlebte es, wie in Europa, als Kinderspiel auf Schulhöfen und Straßen.

Eine Initiative der American Heart Association brachte dem Rope Skipping später in den USA neuen Aufschwung. Anfang der 1980er Jahre brachte der deutsche Sportlehrer Wolfgang Westrich die Sportart im Rahmen eines Schüleraustausches wieder nach Deutschland.

1994 brachte der Deutsche Turner-Bund (DTB) mit Unterstützung der Deutschen Herzstiftung erstmals eine Broschüre zum Thema Rope Skipping heraus. Seitdem wird Rope Skipping in vielen Turn- und Sportvereinen als Wettkampf- oder Freizeitsport angeboten. Außerdem bieten auch Fitnessstudios Rope-Skipping-Kurse an.

Sprungformen

Die Sprungformen im Rope Skipping lassen sich grob in die folgenden drei Kategorien einteilen.

Single Rope

Beim Single Rope hat jeder einzelne Springer ein einzelnes Speed Rope oder Beaded Rope. Außer dem normalen, beidbeinigen Springen („Easy Jump“) und dem Laufschritt („Jogging Step“) sind Mehrfachdurchschläge und eine große Zahl verschiedener Trick-Sprünge möglich.

Wheel

Beim Wheel bilden mehrere Springer eine Kette, indem sie je einen Griff ihres Beaded Rope an den linken und rechten Nachbarn weitergeben. Im Springen lassen sich dann Tricks wie Drehungen oder Platzwechsel realisieren.

Double Dutch

Beim Double Dutch schlagen zwei sich gegenüberstehende Schläger zwei Seile in gegenläufiger Richtung. Nun können in der Mitte ein oder mehrere Springer springen.

Seiltypen

Im Rope Skipping gibt es hauptsächlich drei Seiltypen, die jeweils für bestimmte Sprungformen gedacht sind.

Speed Rope

Speed Rope

Dieser Seiltyp besteht im Gegensatz zu den traditionellen Hanf-Seilen aus Kunststoff-Vollmaterial. An beiden Enden ist das Kunststoff-Seil durch einen Hohlgriff geführt. Dadurch kann sich das Seil leichter drehen und man kann das Seil schneller und mit weniger Kraftaufwand kreisen lassen. Dieses Seil wird hauptsächlich für den Freestyle und teilweise für die Speed-Disziplinen verwendet.

Beaded Rope

Beaded Rope

Bei diesem Seiltyp sind Kunststoffröllchen auf einer Nylonschnur, ähnlich Perlen einer Perlenkette, aufgefädelt. (Englisch beaded rope = Perlenseil.) Dadurch hat das Seil, im Vergleich zum Single Rope, eine stabilere Flugbahn und ist daher besonders gut für akrobatische Sprünge geeignet. Wegen des Hauptanwendungsgebiet des Seils, dem Wheel, wird es oft auch Wheelseil genannt. Für Show-Auftritte ist das Beaded-Rope wegen des speziellen Effekts ebenfalls besonders geeignet.

Cloth Rope

Cloth Rope

Dieser Begriff bezeichnet gewobene Seile, wie Bergsteigerseile, von etwa 1 cm Durchmesser. Meist werden sie paarweise mit einer Länge von drei bis fünf Metern für das Double Dutch verwendet. Außerdem wird dieser Seiltyp für das Long Rope benutzt, bei dem zwei Schläger ein einzelnes Cloth Rope schlagen.

Wettkämpfe

Im Rope Skipping gibt es sowohl Einzel- als auch Mannschaftswettkämpfe. Die Einzelwettkämpfe bestehen sowohl international als auch in Deutschland aus drei Speed-Disziplinen und einem Freestyle. Mannschaftswettkämpfe sind ein Achtkampf. Sie beinhalten jeweils vier Speed-Disziplinen und vier Freestyle-Disziplinen, wobei die Sprungformen Single Rope und Double Dutch zu gleichen Teilen vertreten sind.

Freestyle

Als Freestyle bezeichnet man eine Art Kür, die meist auf Musik gesprungen wird. Jeder Springer oder jede Mannschaft stellt dabei eine individuelle Folge von Sprüngen zusammen. Üblicherweise darf die Vorführung maximal eine Dauer von 1:15 Minuten haben. Ein Kampfgericht bewertet sowohl die Schwierigkeit der einzelnen Sprünge als auch die Kreativität der Zusammenstellung sowie die technische Ausführung. Dabei unterscheidet man im Levelzwischen o und 3. Level 0 sind Sprünge, die nur im Fußbereich gesprungen werden(z.B. Hampelmann; dabei werden die Beine abwechselnd gegrätscht). Level 1 sind Sprünge, wobei sich die Armhaltung verändert (z.B. Criss-Cross, kreuzen der Arme). Sprung der Level 2 Bewertung ist zum Beispiel Double Under Cross, dabei springt der Springer einmal hoch und schwingt das Seil zweimal unter sich hindurch, Beim zweiten Schwung kreuzt er die Arme wie beim Criss-Cross. Die schwierigsten Sprünge sind im Level 3 vorhanden´. Ein Beispiel dafür ist der Triple Under Cross. Dieser funktioniert ebenso wie der Double Under Cross, nur dass dieser dreimal unter dem Spriger hindurch geschlagen wird.

Freestyles gibt es sowohl im Single Rope als auch im Double Dutch.

Speed

In Speed-Disziplinen geht es darum, in einer vorgegebenen Zeit eine möglichst große Zahl eines ebenfalls vorgegebenen Sprungs zu springen. Die Anzahl der Sprünge wird dabei von einem Kampfgericht gezählt.

Speed-Disziplinen gibt es ebenfalls im Single Rope als auch im Double Dutch.

Organisation

In Deutschland gehört Rope Skipping organisatorisch zum Turnen und damit zum Deutschen Turner-Bund (DTB). Dort wurde 2004 ein Technisches Komitee [1] für Rope Skipping eingerichtet. Es ist unter anderem für die Durchführung von Deutschen Meisterschaften, die Erarbeitung der Wettkampfvorschriften sowie die Aus- und Fortbildung von Kampfrichtern und Trainern verantwortlich.

In der Schweiz ist der Satus Schweiz der offizielle Fachverband für Rope Skipping.

Der europäische Verband für Rope Skipping ist die European Rope Skipping Organisation (ERSO) [2]. Der Weltverband ist die International Rope Skipping Federation - Fédération internationale de saut à la corde (IRSF-FISAC) [3].