Bund Deutscher Jugend
Der Bund Deutscher Jugend (BDJ) war eine nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland geschaffene Arbeitsdiensteinheit.
Amerikanische Geheimdienste stellten in den Nachkriegsjahren des zweiten Weltkrieges in Deutschland und Osteuropa bewaffnete Einheiten auf, die nach dem Ausbruch eines atomaren Krieges mit der UdSSR eine amerikanische Machtübernahme in Osteuropa und der Sowjetunion unterstützen sollten. Die amerikanischen Geheimdienste CIC und CIA nutzten den BDJ ab 1950 als Möglichkeit des verdeckten Guerilla-Trainings von wenigstens 100 Rekruten. Die meisten der Angehörigen des BDJ waren Veteranen der Wehrmacht oder Waffen SS.[1][2][3]
Bei einer 1952 durch örtliche deutsche Polizeieinheiten in den Räumlichkeiten des BDJ durchgeführten Razzia wurde öffentlich, daß die USA die Organisation mit einer monatlichen Summe von 50.000 DM finanziert sowie mit Waffen, Munition und Sprengstoff beliefert hatten. In Odenwald bei Frankfurt/Main fand man ein Waffenlager mit Maschinengewehren, Granaten, leichten Artilleriegeschützen und Sprengstoff. [4] Die Auswertung der beschlagnahmten Unterlagen förderte zudem eine Attentatsliste mit 40 deutschen Führungspersöhnlichkeiten, hauptsächlich Politiker der damaligen SPD, zutage welche man als nicht zuverlässig antikommunistisch eingestuft hatte. Unter Ihnen befanden sich der damalige SPD-Parteichef Erich Ollenhauer, der hessische Innenminister Heinrich Zinnkann und die Bürgermeister von Hamburg und Bremen. Um im Ernstfall eine möglichst effiziente Ausführung der Attentate zu ermöglichen hatte der BDJ bereits Mitglieder in die SPD geschleust. [5][6]
Der CIC übernahm die von der deutschen Polizei inhaftierten BDJ-Mitglied und verweigerte im Folgenden den Zugriff der deutschen Behörden welche beabsichtigten Anklagen aufgrund unerlaubten Waffenbesitzes und geplanten Mordes zu erheben. CIC-Agenten beschlagnahmten weiterhin alle noch verfügbaren Unterlagen und verweigerten die Übergabe an die deutschen Behörden. Infolge der in Deutschland eingeleiteten Untersuchungen des Falles gestanden US-Behörden ein den BDJ für die Ausbildung von Guerilla-Kämpfern für einen eventuellen Krieg mit der Sowjetunion finanziert und unterstützt zu haben.[7]
Weblinks
- Christopher Simpson: Blowback: America's recruitment of Nazis, and its disastrous effect on our domestic and foreign policy. Collier/Macmillan, 1988, S. 146-148
Quellen
- ↑ Geheimorganisation des Bundes Deutscher Jugend in Hessen Ausgehoben. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. Oktober 1952 [nicht eingesehen]
- ↑ Oberbundesanwalt fordert BDJ-Akten. Frankfurter Rundschau, 14. Oktober 1952 [nicht eingesehen]
- ↑ Alleged Secret Organization: Guerrilla Training in Germany. Times of London , 9. Oktober 1952 [nicht eingesehen]
- ↑ Partisans in Germany: An Arms Dump in the Odenwald. Times of London, 11. Oktober 1952 [nicht eingesehen]
- ↑ German Says U.S. Set Up Saboteurs. New York Times, 9. Oktober 1952 [nicht eingesehen]
- ↑ More Germans Hit U.S. Sabotage Plan. New York Times, 12. Oktober 1952 [nicht eingesehen]
- ↑ German Saboteurs Betray U.S. Trust. New York Times, 10. Oktober 1952 [nicht eingesehen]