Wels (Stadt)
Wappen | Karte |
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Lage von Wels in Oberösterreich | |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Oberösterreich |
Bezirk: | Wels (Statutarstadt) |
Postleitzahl: | 4600 |
Vorwahl: | 07242 |
Kfz-Kennzeichen: | WE
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Gemeindesschlüssel: | 40301 |
NUTS-Region: | AT312 Linz-Wels |
UN/LOCODE: | AT WSL |
Gliederung: | 5 Stadtteile 31 Ortsteile |
Magistrat: | Stadtplatz 1 4600 Wels |
Offizielle Website: | www.wels.at |
Geografie | |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 317 m ü. NN |
Fläche: | 45,92 km² |
Bevölkerung | |
Stadtbevölkerung: Stadtregion: |
58.146 (Stand: 1.1.2005) ca. 78.000 |
Bevölkerungsdichte: | 1.266 Einwohner/km² |
Arbeitslosenquote: | 4,0 %[1] |
Politik | |
Bürgermeister: | Peter Koits (SPÖ) |
Sitzverteilung im Gemeinderat (36 Sitze): | SPÖ 21 ÖVP 8 FPÖ 4 Die Grünen 3 |
Wels ist die zweitgrößte Stadt in Oberösterreich. Als Statutarstadt ist sie zugleich Gemeinde und Bezirk, sowie Verwaltungssitz des Bezirks Wels-Land.
Geografie
Bevölkerungs- entwicklung[2] | |
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Jahr | Einwohner |
1869 | 11.704 |
1880 | 13.175 |
1890 | 14.735 |
1900 | 17.308 |
1910 | 22.015 |
1923 | 24.248 |
1934 | 25.956 |
1939 | 29.533 |
1951 | 38.120 |
1961 | 41.060 |
1971 | 47.527 |
1981 | 51.060 |
1991 | 52.594 |
2001 | 56.478 |
2005 | 58.146 |
Geografische Lage
Wels liegt an der Traun im Hausruckviertel auf 317 m Höhe über Normalnull, bezogen auf die Stadtpfarrkirche im Zentrum von Wels. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 9,5 km, von West nach Ost 9,6 km. Im Süden endet die Stadtgrenze an der Traun, im Nord-Osten grenzt Wels an Marchtrenk, im Norden an Buchkirchen und Scharten. Im Nord-Osten der Stadt befindet sich Pichl bei Wels und Krenglbach. Die westliche Grenze bildet die Nachbargemeinde Gunskirchen. Wels liegt inmitten des Bezirks Wels-Land.
Wels befindet sich in der Welser Heide, ein streifenförmiges Gebiet entlang der Traun, das sich von Lambach bis Hörsching erstreckt. Früher nur eine karge Sand- und Schotterfläche, wurde der Boden durch die jahrhundertelangen Schlierablagerungen fruchtbar. Es werden deshalb beinahe 40 % der Gesamtfläche landwirtschaftlich genutzt.
Die Stadt wird vom Mühlbach und dem Grünbach durchflossen. Der Mühlbach entspringt in Wels, als Seitenarm der Traun und mündet in Linz wieder in die Traun. Der Grünbach entspringt in der Nähe von Bachmanning und fließt in einen Baggersee im Stadtteil Pernau in der Nähe von Marchtrenk. Da der Mühlbach durch die Altstadt fließt, hatte er früher Bedeutung als Antrieb für Wasserräder. Heute zeugt nur mehr eine Wehr in der Fischergasse von dieser Zeit.
Stadtgliederung
Die Gemeinde Wels ist in fünf Stadtteile gegliedert: Innenstadt, Lichtenegg, Vogelweide, Neustadt und Pernau.
Der Bezirk Wels ist in 31 Ortsteile unterteilt: Aichberg, Au, Berg, Brandln, Dickerldorf, Doppelgraben, Eben, Gaßl, Höllwiesen, Hölzl, Kirchham, Laahen, Mitterlaab, Nöham, Niederthan, Oberhaid, Oberhart, Oberlaab, Oberthan, Pernau, Puchberg, Roithen, Rosenau, Schafwiesen, Stadlhof, Trausenegg, Unterleithen, Waidhausen, Wels, Wimpassing und Wispl.[3]
Daneben gibt es noch inoffizielle Bezeichnungen für Siedlungsgebiete oder Teile von Wels, wie Noitzmühle, Gartenstadt oder Maxlhaid.
Demografie
Nach der Volkszählung aus dem Jahr 1880 wohnten 13.175 Menschen in Wels. Die Bevölkerung stieg bis zum Jahr 1910 auf 22.015 Einwohner, was einen Zuwachs von ca. 25 % im Vergleich zur Volkszählung des Jahres 1900 bedeutet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1951 wieder gezählt, die Einwohnerzahl betrug dann 38.120 und mit 29 % Zuwachs, das bedeutet 8.587 neue Bürger, zum Ergebnis aus dem Jahr 1939, auch den absolut stärksten Anstieg der Bevölkerung in der jüngeren Geschichte. Bis heute wächst die Bevölkerung von Dekade zu Dekade durchschnittlich im einstelligen Bereich, bis sie per 1. Jänner 2005 bei 58.146 Einwohner angelangt ist.
Geschichte
Urzeit
Die ältesten Funde, die man in Wels machte, stammten aus der jüngeren Steinzeit, also im Zeitraum von 3500 bis 1700 v. Chr.. Man fand die einfachen Werkzeuge vor allem neben der Traun und im heutigen Zentrum der Stadt.
In der Bronzezeit, die ab 1700 v. Chr. beginnt, wurden Gräberfelder im Bereich des Flughafens angelegt, sowie unweit davon, ein Urnenfeld, das auf 1100 bis 750 v. Chr. (Urnenfelderkultur) datiert wird. Darin befanden sich 60 Gräber mit Beigaben, wie Bronzeschmuck oder auch Lebensmittel.
Aus der Hallstattzeit (750 - 400 v. Chr.) konnten Schwerter in der Pernau gefunden werden.
In der La-Tène-Zeit (bis 100 v. Chr.) bevölkern Kelten das Gebiet um Wels und hinterließen eine Goldmünze, Schwerter und Fibeln aus Eisen und Irdenware. Der Name der Traun kommt aus dieser Zeit. Möglicherweise hat der Name „Wels“ auch keltischen Ursprung. Wels hieße dann übersetzt soviel wie „Siedlung an den Traunwindungen“.
Römerzeit
Die kleine Siedlung entwickelte sich zu einem wichtigen Stützpunkt und Außenposten des Römischen Reiches. Unter Kaiser Hadrian (117 - 138 n. Chr.) wurde die Stadt „Ovilava“ zu einer Stadt (municipium) erhoben. Das verbaute Gebiet schloss das Gebiet von der Traun bis zur Höhe des Kaiser-Josef-Platzes ein. Es gab damals bereits Häuser aus Ziegeln, Dampfbäder, eine Arena sowie ein Bewässerungssystem, welches Wasser vom jenseits der Traun liegenden Reinberg brachte.
Dann wurde Wels unter Kaiser Caracalla (211 - 217 n. Chr.) zu einer Großstadt (colonia). Aufgrund der drohenden Alemannengefahr wurde die Stadt erweitert, mit einer Stadtmauer umgeben - das Gebiet war etwa 90 ha groß - und eine Straße von Passau der Donau entlang gebaut. Sicher ist, dass sechs Türme und eine Toranlage in die Mauern integriert waren, die von der Burg angefangen, der Westbahn entlang und dann über die Feldgasse zurück, Richtung Traunufer gebaut war.
Kaiser Diokletian (284 - 305 n. Chr.) machte Wels zu einer Hauptstadt, die das Gebiet des Römischen Reiches nördlich der Alpen, das Ufernoricum (Noricum Ripense) verwaltete. Zwei Duumvirm, die als Stadtrichter fungierten, zwei Ädilen, die für die Einhaltung der Gesetze und Marktrechte eintraten, ein Quästor, der die Stadtkasse verwaltete und ein 100-köpfiger Stadtrat standen an der Spitze der Stadt.
Die Stadt verwaltete ein Gebiet, dass von Inn und Donau eingeschlossen, östlich von den Verwaltungsgebieten Lauriacums (Enns) begrenzt, bis nach Bad Ischl reichte. Zum Stadtbezirk zählten auch Grenzbefestigungen, wo auch Lentia (Linz) und Boiodurum (Passau) dazugehörte, und unzählige Siedlungen auf oberösterreichischem und salzburgischem Boden. Auffallend für die römische Gräberkultur in Wels ist, dass nur wenig kostbare Dinge beigesetzt wurden. Zum einen war das eine Wirkung der nahen Grenze, der ständig drohenden Überfalle und Kriege und das strengere Klima, weshalb sich auch wenig reiche Bürger ansiedelten. Reichere Gräber stammen nur aus früheren Perioden der Besiedlung.
Im 3. bis zum 5. Jahrhundert wurde das Gebiet um Wels oft von Germanen- und Vandalenstämmen, sowie von Attilas Heer, im Zuge der beginnenden Völkerwanderung überfallen. Unter Kaiser Gallienus (253 - 268) wurde die Provinz Noricum als verwüstet beschrieben. Der Offizier und König von Italien Odoaker ließ Noricum räumen, da es nicht mehr zu halten war.
Ab dem 4. oder 5. Jahrhundert dürfte Wels für einige Jahrhunderte wieder zu einer kleinen und unbedeutenden Siedlung geworden sein.
Wirtschaft im römischen Wels
Landwirtschaft und Grenzhandel, sowie Ziegelherstellung, Töpferei und Steinabbau waren die wirtschaftliche Grundlage de Stadt. Da durch das Stadtgebiet viele römische Reichsstraßen gingen, unter anderem die große Ost-West-Verbindung nach Enns, wurden viele Dinge aus dem Westen, wie Gallien und aus dem Rheingebiet, importiert, darunter viele Terra Sigillata und Statuetten. Aber auch mit Italien herrschte reger Handel. Man fand Amphoren, Austernschalen und Bronzefiguren italienischer Herkunft. Der Anbau von Getreide deckte gerade den regionalen Verbrauch, Rinder und Pferde wurden wahrscheinlich exportiert. Im heutigen Stadtgebiet wurde der älteste Getreidespeicher im Bereich der Ostalpen gefunden, in dem vor allem Weizen, Zwergweizen, Emmer, Gerste und Roggen eingelagert war.
Religion im römischen Wels
Vor allem die römische Religion wurde zu der Zeit praktiziert. Es gibt Hinweise, dass ein Pontifex und das Kollegium der Sexviri, eine Gemeinschaft, die sich dem Kaiserkult widmete, ansässig waren. Der Tempel, der der kapitiolinischen Trias geweiht war, wurde bis heute noch nicht gefunden. Für andere Götter und Geisterwesen, wie Apollo, Jupiter, Vulcanus, Genius und Laren wurden jedoch Weihesteine gefunden. Einige Statuen von u.a. Diana, Venus, Fortuna, Merkur und Minerva konnten ebenso ausgegraben werden. Die einheimische Götterwelt konnte nur anhand einer Statue einer Muttergottheit, sowie eines Abbilds des keltischen Stiergottes Tarvos nachgewiesen werden. Das aufkommende Christentum war auch schon seit dem 3. oder 4. Jahrhundert in Wels vertreten. Diese ersten Stunden der christlichen Religion waren vor allem durch Verfolgung und Unterdrückung geprägt, doch so soll der Hl. Florian zuvor in Wels gewirkt haben, ehe er nach St. Pölten flüchtete. Ein Teil eines Pilaster gibt Aufschluss über eine frühchristliche Kirche aus dem 4. oder 5. Jahrhundert und deutet auf eine größere christliche Gemeinde hin. Der „Ursagrabstein“ gilt als der älteste Funde einer frühchristlichen Gemeinschaft. Der Grabstein wurde von einem römischen Soldaten für seine Frau angefertigt.
Völkerwanderung
Im 6. Jahrhundert wurde die Region um Wels von den Bajuwaren besiedelt. Waffenfunde in bairischen Gräberfeldern stammen aus dem 7. Jahrhundert.
Im 8. Jahrhundert wurde Wels wieder mit Befestigungsanlagen ausgestattet, urkundlich wurde Wels als castrum uueles, was soviel wie „befestigte Siedlung Wels“ heißt, erstmals 776 erwähnt. Vorher als Amtssitz von Graf Machelm, ein Verwandter der Agilolfinger, kam Wels bis in das späte 9. Jahrhundert zu den Besitzungen der Karolinger.
Mittelalter
Ab dem Jahr 1000 wurde Wels als „Markt“ bezeichnet und war bekannt für seinen Tuchhandel. Nachdem Wels im 11. Jahrhundert zum Kloster Lambach gehörte, wurde es später dem Bistum Würzburg zugesprochen.
Wels wurde im 12. Jahrhundert regelrecht aufgeteilt, denn das Marktrecht, die Maut für die Brücke, die Pfarrkirche und eine Marienkapelle wurde von Würzburg, Kloster Lambach, Stift Kremsmünster und einigen Adeligen getrennt verwaltet. Die ältesten Dokumente, die heute noch existieren, stammen aus dieser Zeit. Es handelt sich hier um Bruckamtsrechnungen, also um Aufzeichnungen die Einkünfte der Traunbrücke, die 1138 bis 1140 erbaut wurde.
Durch eine Erbschaft, nach dem Tod des letzten Ottakaringers, kam Wels zu dem Besitz der Babenberger, die im Jahr 1222 Wels als Stadt (civitas) beurkundeten. Wels gehörte zu dieser Zeit schon, neben Linz und Steyr, zu den größten Befestigungen von Oberösterreich und war auch Schauplatz einer Schlacht von Herzog Heinrich XIII. von Bayern gegen König Ottokar II. von Böhmen. Auch das Stadtbild änderte sich nach und nach. Der Stadtplatz entstand im 13. Jahrhundert und das Ledertor, der Vorläufer des Ledererturms, wurde 1326 erwähnt. Unter den Habsburgern wurde die Stadt um das doppelte vergrößert und das Stadtsiegel tauchte 1295 erstmals in einer Urkunde auf.
Im 14. Jahrhundert erfolgte auch die Ausweitung des Marktrechts, der Bau von Schutzeinrichtungen gegen Überflutungen, die Befreiung von der Getränkesteuer, die Verleihung des Pfändungs- und des Stapelrechts, eine Art Holzhandelsrecht, das besagte, dass das auf der Traun transportierte Holz einige Tage in Wels angeboten werden musste und die Stadt musste nur mehr Steuern an den Landesfürsten bezahlen.
Charakteristisch für das 14. und 15. Jahrhundert war das Aufkommen der ersten wohlhabenden Bürgerfamilien, die sich ihre, zum Teil noch heute erhaltenen, Häuser im Bereich des Stadtplatzes und der Traungasse bauten und die Ausbildung der Handwerkszünfte, die sogenannten „Zechen“. Ihre Häuser standen und stehen heute noch vor allen in der heutigen Schmidt- und Bäckergasse. Ebenso hatten einige Adelsfamilie, Pfarren und Klöster Häuser in Besitz, für die sie den Status als Freihäuser erwirken wollten, das heißt, für das sie keine Steuern zahlen mussten.

Verwaltung im mittelalterlichen Wels
Die politische Spitze bildete der Stadtrat, der von der Bürgerschaft gewählt wurde. Der Stadtrat wiederum bestimmte die Stadtrichter, der vom Stadtherrn, d.h. dem Landesfürsten, bestätigt werden musste. Der Stadtrichter konnte die Todesstrafe verhängen. Das Stadtgericht war auch verantwortlich für die Einnahme von Strafgeldern und von Abgaben der Bürgerhäuser und –grundstücke. Der Stadtschreiber verwaltete die städtischen Ämter und die Einnahmen aus der Maut, sowie die Ausgaben der Stadt und wurde vom Stadtrat ernannt. Das Stadtkammeramt musste die städtischen Bauwerke, wie die Befestigungsanlagen und das Rathaus instandhalten, sowie Jahrmärkte ausrichten und die städtischen Bediensteten bezahlen. Der Bruckmeister war für den Bereich der Traunbrücke und ihrer Reparatur verantwortlich. Der Lichtmeister war bei der Stadtpfarrkirche angestellt und überwachte die Tätigkeit des Pfarrers und das Vermögen der Kirche. Der Spitalmeister war der oberste Angestellte des Welser Spitals. Der Siechenmeister betreute das finanzielle Vermögen des Siechenhauses, das eine Art Quarantäne für Menschen mit ansteckenden Krankheiten war. Der Mautner erhob die Maut, wenn bestimmte Grenzen mit Waren überschritten wurden. Der Ungelter erhob das „Ungeld“, also die Getränkesteuer, auf Bier, Most und Wein, die nur Bürger ausschenken durften, später aber auch - wenn auch eingeschränkt - von den Zünften.
Kaiser Maximilian I.
Kaiser Maximilian I. hielt sich sehr oft in Wels auf, viel öfter als andere Kaiser. Ein Grund dafür war sicher sein Jagdschloss in der Welser Heide. Unter ihm wurde 1514 das Rathaus und die Burg Wels ausgebaut und er erließ einige Privilegien für die Stadt. Ende 1518 machte der Kaiser zum letzten Mal in Wels Halt. Eine Erkrankung der Verdauungsorgane heilte nicht mehr oder nicht erkannte Gallensteine ließen den Kaiser nicht mehr gesunden, sodass er mit den letzten Worten
- „Ich bin für diese Reise mit Gottes Gnade ganz gerüstet“[4]
in der Burg verstarb.
Reformation
Im 16. Jahrhundert erfährt Wels durch seine Position als Umschlagsplatz für landwirtschaftliche Güter aus der Umgebung und aus dem Fernhandel eine wirtschaftliche Blütezeit. Heute noch erhaltene Bauwerke aus dieser Zeit sind der, um 1577 erbaute, Wasserturm, um aus dem Mühlbach Wasser zu schöpfen und über ein Rohrsystem in der Stadt zu verteilen, und der Ledererturm, der 1619 erneuert wurde.
Die Reformbewegung war vor allem von Welser Adeligen und Studenten getragen. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts sollten in Wels aber vor allem protestantische Bürger leben. Der bekannte Theologe und Bekannte von Martin Luther Konrad Cordatus stammte aus der Umgebung von Wels. Nach ihm ist auch ein Veranstaltungssaal neben der evangelischen Kirche benannt. Die von Kaiser Ferdinand II. angeordnete Rekatholisierung wurde sehr streng durchgeführt und hatte eine starke Auswanderungswelle, vor allem der führenden Familien, zur Folge. Wels bliebt bis auf das Jahr 1626 von den Bauernaufständen und den Bestrebungen der Gegenreformation größtenteils verschont. Nachdem die aufständischen Bauern unter Stefan Fadinger in Wels Halt machten, wurde die Stadt Opfer der Flammen von deren Schaden sich Wels nur sehr schwer erholte. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden ca. 200 Häuser neu erbaut und die Wirtschaft, wie Kunstgewerbe und Handwerke florierten. Wichtig wurde zu der Zeit die Eisenverarbeitung, der Großhandel und das Geldgeschäft, das heißt es wurde Geld gegen Verzinsung verliehen und gewechselt. Zur bestehenden politischen Verwaltung der Stadt kam ab 1569 der Bürgermeister hinzu, dem die bürgerlichen Aufgaben zuteil kamen und der Stadtrichter die Judikative vertreten musste. Der Bürgermeister und der Stadtrichter wurden jährlich wiedergewählt, der Stadtrat jedes zweite Jahr. Der Kulturbetrieb zu der Zeit war vor allem den Goldschmieden, Zinngießern, Maurermeistern und Hafnern zu verdanken.
Barock
Im 17. Jahrhundert nach dem Dreißigjährigen Krieg und etliche Heereseinquartierungen später waren die Stadtkassen geleert. Die Pest, Hochwässer und sogar ein Erdbeben im Jahr 1690 richteten großen Schäden an. Die Bevölkerung von Wels belief sich zu der Zeit auf ca. 4000 Einwohnern, die in ca. 550 Häuser lebten.
Die wirtschaftliche Ordnung der Stadt unterlag einer Veränderung. Die Zahl der Brauereien stieg auf fünf an, das Eisenhandwerk, die Weber hingegen verloren an Bedeutung. Einzig der landesgrößte Getreidemarkt und einige Vertreter des Kunsthandwerkes konnten die Rezession überleben. Trotzdem entstanden im 18. Jahrhundert viele neue Denkmäler und einige alte Bauwerke wurden unter der Federführung von Wolfgang Grinzenberger und Johann Michael Prunner renoviert oder umgebaut. Die Kalvarienkirche wurde 1715, der ehemalige Semmelturm am Kaiser-Josef-Platz 1733, das Rathaus 1739 und das Minoritenkloster 1745 erbaut bzw. entscheidend verändert.

Kaiser Josef II.
Die Reformen von Kaiser Josef II. zeigten auch in Wels ihre Auswirkungen. Zum einen wurden einige Kapellen abgerissen oder geschlossen. 1784 wurde sogar das Minoritenkloster zugesperrt, dafür wurde 1781 der Grundstein für die evangelische Gemeinde gelegt und die ersten Versammlungen fanden statt. Im selben Jahr der Gründung der Vorstadtpfarre wurde der Stadtgraben 1785 trockengelegt. Um 1800 wurde Wels wiederholt von französischen Truppen besetzt, geplündert und fungierte als Hauptquartier einiger österreichischer Regimenter. Die Inflation legte Fabriken lahm und die Preise für Getreide fielen wegen zu guter Ernten.
Kaiser Josef II. ist heute auf dem nach ihm benannten Kaiser-Josef-Platz ein Denkmal in Form einer Reiterstatue gewidmet.
Biedermeier und Vormärz
Die hohe Politik im 19. Jahrhundert war von Fürst Metternichs System geprägt, auch Wels wurde keinen großen Reformen unterzogen, die Stadt wuchs gemächlich und war u.a. Stützpunkt des k.u.k. Husarenregiments 12, bekam neue Ämter und ab 1823 eine einheitliche Stadtbeleuchtung. 1829 erfolgte die Gründung des Welser Theatervereins, der in der ehemaligen Spitalskirche vier- später auch fünfmal in der Woche spielte. Erst 1883 übernahm das Linzer Landestheater den Spielplan für die Welser Bühne. Für die wirtschaftliche Entwicklung bedeutend war 1835 die Eröffnung der Pferdeeisenbahn, die 20 Jahre lang ihren Dienst versah, bis sie 1854 von der Eisenbahn abgelöst wurde. Die Wirtschaft war geprägt durch die beginnende Industrialisierung, auch in Wels wurden einige Fabriken gegründet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden eine Nägelfabrik, eine Hutfabrik, sowie einige Maschinenfabriken und die Welser Kunstmühle Fritsch.
Nach der Märzrevolution im Jahr 1848, die in Wels nur von der Ferne aus mitverfolgt wurde, kam es zur Gründung zahlreicher Zeitungen, darunter das erste Wochenblatt „Der Welser Landbote“, das von Michael Haas herausgegeben wurde. Sein Sohn Johann Nepomuk Haas (*1820 †1897) leitete später das seit 1855 erscheinende Wochenblatt „Welser Anzeiger“, das bis 1939 zu den wichtigsten Zeitungen von Oberösterreich zählte. Auch heute noch ist sein ehemaliges Geschäft ein Buchhandel am Welser Stadtplatz. Bedeutend war auch der Bau der Dragonerkaserne, die so groß war wie die Altstadt zu der damaligen Zeit. 1858 wurde sie fertiggestellt und sogleich vom Husarenregiment Nr. 6 bezogen. Danach waren einige Dragonerregimenter, das Vierte war das Letzte, bis zum Ende des Ersten Weltkrieges stationiert. 1852 wurde die neu errichtete evangelische Kirche eröffnet.
Fin de siècle und Weltkriege
Die Jahrhundertwende ins 20. Jahrhundert war wieder von vielen neuen Bauwerken, wie das Sparkassengebäude an der Ringstraße und das Krankenhaus, sowie Fabrikgründungen, darunter die Nahrungsmittelfabrik Knorr, die Hanf- und Drahtseilerzeugung Teufelberger, die Landmaschinenfabrik Reformwerk, die Rahmenfabrik Nöttlinger und das Elektrizitätswerk, geprägt. 1904 wurde das Stadtmuseum in der - nun mehr - Alten Sparkasse am Ring eröffnet.
Der Erste Weltkrieg riss ein tiefes Loch in das Stadtbudget und in die Familien der Bewohner. Die Stadt musste sich um die Verwunderten kümmern, die Grundversorgung der Zivilbevölkerung sichern, durfte aber auch wirtschaftliche Belange nicht vergessen. Die Inflation beherrschte die Nachkriegswirtschaft bis sie 1924 für einige Jahre eingebremst werden konnte. Die steigende Anzahl an Bürgern führte zur Gründung der Welser Heimstättengenossenschaft im Jahr 1911 und große Bauvorhaben im Wohnungssektor seitens des Magistrates. 1921 wurde die Müllereifachschule gegründet und 1923 die Landesfrauenklinik. Nach dem Krieg ging es wieder bergauf, die Stadt wuchs sehr schnell und neue Industriefirmen wurden gegründet, wie z.B. die Farbenfabrik Tigerwerk. Trotzdem dominierten am Ende der 1920er Jahre hohe Arbeitslosigkeit und finanzielle Krisen die Stadt. Viele neugegründete Firmen überlebten nur wenige Jahre.
Unter dem faschistischen Regime wurden während des Zweiten Weltkrieges die Gemeinden Lichtenegg, Pernau und Puchberg der Stadt zugesprochen. Die Nachbargemeinden waren jedoch schon über die letzten Jahrzehnte zusammengewachsen. In der Zeit wurde auch der Stadtteil Vogelweide geschaffen und der Flughafen für ein deutsches Fliegerregiment 1939 ausgebaut. Der Krieg hinterließ auch seine Spuren, hunderte Häuser wurden durch Fliegerbomben 1944 zerstört, von denen noch heutzutage Blindgänger bei Bauarbeiten gefunden werden.
Nachkriegszeit
Bis 1948 war die Lebensmittelversorgung prekär, die Industrie war am Boden und der Viehbestand mangelhaft. Die Eisenbahn war zerstört und die Wirtschaft brauchte zehn Jahre um sich einigermaßen zu erholen. Neue Firmen wurden in dieser schweren Zeit auch gegründet, wie 1945 die Pumpenfabrik Vogel oder 1947 die Stahlwarenfirma, damals noch für medizinische Zwecke, Rübig. Der steigende Verkehr und die hohe Anzahl an Schülern waren die wichtigsten Probleme dieser Zeit, die aber mit dem Aus- und Neubau von Straßen und Schienen, sowie der Handelakademie als auch der Höheren Technischen Lehranstalt 1952 bzw. 1962 größtenteils gelöst werden konnten. Alle heutigen Kindergärten wurden zu der Zeit gegründet und die Wohnungsgenossenschaften investierten massiv in neuen Wohnraum. Die Grundsteine für die meisten heutigen öffentlichen Einrichtungen wurden in den 60er und 70er Jahren gelegt. Die Stadtbücherei, die Volkshochschule oder die Musikschule wurden zu der Zeit ins Leben gerufen. Der Höhepunkt der guten wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Entwicklung war im Jahr 1964 die Verleihung eines eigenen Statutes für die Stadt, das heißt Wels wurde nach jahrzehntelangen Bestrebungen zur Stadt erhoben. Die 1970er Jahre brachten neben der Gründung des Stadtteils Noitzmühle und vieler sozialer Einrichtungen, wie der Lebenshilfe und Beratungsstellen für Drogen- und Alkoholabhängige auch Energiekrisen und ökonomische Rückschläge in Form von Konkursen einiger großer Firmen, wie der Firma Reisner & Wolff oder der Papierfabrik Welsermühl.
Politik
Wappen
Sicher ist, dass bereits am 13. Juni 1295 ein Siegel von Wels verwendet wurde. Erst im Jahr 1519 bekam die Stadt das, von Kaiser Maximilian I. vergebene, Recht in rotem Wachs zu siegeln. Neben leichten Änderungen, z.B. bei der Darstellung des Flusses, kam erst im 17. Jahrhundert das Fallgitter hinzu. Im Jahr 1964 wurde das Wappen und die Stadtfarben Grün und Rot offiziell in die Gemeindestatuten aufgenommen.
In der offiziellen Beschreibung des Stadtwappens heißt es mit folgendem Wortlaut:
- „In Blau auf grünem, gewelltem Schildfuß ein silberner, zweitürmiger, gezinnter Torbau, das durchbrochene Rundbogentor mit hochgezogenem, goldenem Fallgitter, die Türme mit je drei schwarz geöffneten Fenstern, eines über zwei gestellt. Über dem Gebäude schwebt der österreichische rot-weiß-rote Bindenschild.“[5]
Das Wappen soll die Burg Wels oder die ehemalige Befestigung der Stadt im Mittelalter symbolisieren, mit dem Fluss Traun davor.
Exekutive
Der Stadtsenat bildet die Stadtregierung.
Die SPÖ stellt, entsprechend dem Ergebnis der Bürgermeisterwahl 2003, den Bürgermeister Dr. Peter Koits. Ihm obliegt unter anderem die Leitung der Verwaltung im Magistrat, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das Verfassungsrecht und der Vorsitz im Aufsichtsrat der, im Besitz der Stadt Wels befindlichen, Unternehmen E-Werk Wels und Wels Strom, sowie die Vorsitzender-Stellvertretung im Stadtmarketingbeirat und der Tourismuskomission. Von der selben Fraktion hat Vizebürgermeister Hermann Wimmer die Ressorts Finanzen und Sport zu verwalten. Vizebürgermeister Manfred Hochhauser ist verantwortlich für die Stadtplanung, Wohnungsverwaltung und Infrastruktur. Dr. Friedrich Ganzert ist der Kultur- und Bildungsstadtrat von Wels und der Tätigkeitsbereich von Stadträtin Silvia Huber sind die sozialen Einrichtungen und die Jugend in Wels.
Von der ÖVP sind der Vizebürgermeister Dr. Bernhard Ploier-Niederschick, ihm obliegt der wirtschaftliche Sektor, und Verkehrsstadtrat Roland Strassl.
Die FPÖ stellt mit Dr. Bernhard Wieser den Umweltstadtrat.
Der Sitz der Bundespolizeidirektion befindet sich seit 1977 gegenüber der alten k. u. k. Dragonerkaserne und ist Arbeitsgeber von durchschnittlich 180 Sicherheitswachebeamten, 32 Kriminalbeamten und 70 Verwaltungsbediensteten. Ist im Jahr 1880 noch ein Polizist auf 1.600 Einwohner gekommen, sind es heute 250 Bürger pro Ordnungshüter. Die Bundespolizeidirektion beherbergt neben der Sicherheitswache die Kriminalpolizei und ist unter anderem zuständig für das Ausstellen von Reisepässen, Führerscheinen und führen an bestimmten Terminen Fahrradcodierungen durch, wo man sein Fahrrad eindeutig mit einer Nummer identifizieren lassen kann.
Legislative
Der Gemeinderat wird alle vier Jahre von den wahlberechtigten Einwohnern gewählt und besteht aus 36 Mitgliedern. Nach der Gemeinderatswahl 2003 hat die SPÖ 21, die ÖVP acht, die FPÖ vier und die Grünen drei Sitze.
Die öffentlichen Gemeinderatssitzungen finden üblicherweise einmal im Monat in der Welser Stadthalle statt. Dort werden aktuelle Probleme und Aufgaben diskutiert und beschlossen, aber auch Bürgerfragen, die dort gestellt werden können, beantwortet. Sonst tagen zehn Ausschüsse, wo die, bei den Gemeinderatssitzungen, zu beschließenden Entscheidungen vorbereitet und beschlusstauglich gemacht werden. Die Parteien sind darin ihrer Mandatsstärke entsprechend vertreten.
Judikative
Wels beheimatet ein Bezirk- und ein Landesgericht. Das zuständige Oberlandesgericht befindet sich in Linz. 1996 erfolgte der Neubau des Bezirksgerichtes, das sich gegenüber dem Landesgerichtssitz befindet. Die beiden Gerichte sind heute durch einen unterirdischen Gang miteinander verbunden. 2005 erfolgte nach zweijähriger Renovierung die Neueröffnung des, um 1900 errichteten, früheren k. u. k. Kreisgerichtes und heutigen Landesgerichtes.
Die Staatsanwaltschaft beschäftigt ca. 120 Richter, Staatsanwälte und Beamte.
Städtepartnerschaften
Die erste Städtepartnerschaft wurde am 14. April 1973 zwischen Straubing und Wels unterzeichnet. Der Vertrag wurde vom damaligen Oberbürgermeister von Straubing Ludwig Scherl und dem Bürgermeister von Wels Leopold Spitzer unterzeichnet und sollte laut Urkunde
- [..] die dauerende freundschaftliche Verbindungen [...] unterhalten, auf allen Gebieten von gemeinsamen Interesse zusammenarbeiten, den Austausch unter den Bürgern, vor allem unter der Jugend zu fördern [...].[6]
Bei den jährlich stattfindenden Fußballturnieren in Straubing nehmen oft Jugendmannschaften aus Wels und Umgebung teil.
Die zweite Partnerschaft wurde am 9. Mai 1988 mit Chichigalpa in Nicaragua eingegangen, die von den Bürgermeistern Carlos Manuel Garcia Castillo und Karl Bregartner unterzeichnet wurden. Viele Hilfsprojekte und -organisationen aus Wels setzen sich insbesondere für diese Region in Mittelamerika ein.
Am 10. September 2005 wurde die Städtepartnerschaft von Wels mit Tábor in Tschechien besiegelt. Verantwortlich dafür zeichneten Bürgermeister Ing. Frantisek Dedic aus Tabor und Bürgermeister Dr. Peter Koits.
Wirtschaft
Es sind etwa 40.000 Menschen in ca. 4.000 Unternehmen in Wels beschäftigt, wobei 20.000 Menschen regelmäßig aus der Umgebung nach Wels und 10.000 Menschen aus Wels in die umliegenden Gemeinden pendeln.
Landwirtschaft
Heute existieren nur mehr 80 landwirtschaftliche Betriebe innerhalb der Bezirksgrenzen, die knapp 2.000 ha Land bewirtschaften und 4.000 Rinder und Schweine besitzen. Die Weide- und Grünflächen befinden sich vor allem in Wimpassing, Oberthan und in der Pernau.
Gewerbe
Die Industrie hat in der Pernau ihre Heimat gefunden, dort befindet sich das Industriegebiet von Wels. Mit der chemischen Industrie, Möbelerzeugern und diversen Großhändlern haben sich dort viele Firmen angesiedelt.
Bekannte Welser Unternehmen sind z. B. die Firma Fronius, ein Schweiß- und Solartechnikunternehmen, Rübig, ein Hersteller von Anlagen für die Härtung von Werkstoffen, Teufelberger, ein Hersteller von Seilen aus verschiedenen Materialien, das Ziegelwerk Pichler und die Firma Daxner, ein Hersteller von Anlagen für Schüttgüter. Des weiteren ist Resch & Frisch, eine Großbäckerei, Richter Pharma, ein pharmazeutisches Unternehmen, das Tigerwerk, ein Hersteller von Lacken und Farben, sowie ein Spezialist für Pulverbeschichtung von Materialien und die Firma Felbermayr, ein Spezialist für Hebe- und Transportangelegenheiten zu nennen.
Dienstleistungen
Über 60 % der Beschäftigten sind in diesem Sektor tätig. Die meisten Unternehmen operieren im Handel. Weitere Bereiche sind der soziale und öffentliche Dienst, sowie das Geld-, Speditions- und Frachtwesen. Wels besitzt seit 2005 ein Einkaufszentrum im Westen der Stadt, sowie sieben Dienstleistungszentren, wo den Firmen Büroflächen zur Verfügung gestellt werden.
Messe Wels
1878 wurde in Wels das erste Volksfest veranstaltet, wo bereits landwirtschaftliche und industrielle Güter ausgestellt wurden. Das Ausstellungsareal umfasste ca. 29.000 m² und an drei Tagen kamen ca. 56.000 Menschen. Seit 1993 ist die Messe Wels ein eigenständiges Unternehmen, das früher dem Magistrat eingegliedert war. Die publikumsstärkste Messe ist die Herbstmesse, die in allen geraden Jahren stattfindet. Dazu zählt das Volksfest, mit dem Vergnügungspark, sowie eine der größten Landwirtschaftsmessen Europas, die Agraria. Seit 1965 findet in ungeraden Jahren auch eine Frühjahrsmesse statt. In der sonstigen Zeit finden zahlreiche Fachmessen, wie z. B. die ÖBA & ÖKONDA, die Messe der Bäcker und Konditoren, oder die Pferdemesse statt. In der Stadthalle, die sich auf dem Messegelände befindet, werden Konzerte, Ausstellungen und Bälle abgehalten.
Neue Aspekte bringt das Thema Energie, hier vor allem erneuerbare Energie, das in der Wirtschaft und in den Messen stärker einbezogen werden soll. Für 2009 ist ein Energy Science Center geplant, um dieses Thema effektiv präsentieren zu können.
Damit befindet sich Wels mit 4.000 Ausstellern und 461.000 Besuchern auf 100 Veranstaltungen pro Jahr hinter Wien und Salzburg auf Rang 3 der Messestandorte in Österreich.[7]
Infrastruktur
Verkehr
Fahrrad
Für den Fahrradverkehr erweist sich die Stadt als sehr vorbildlich, was die Sicherheit der Radfahrer betrifft. Man kann in Wels die gekennzeichneten - es sind an die 40 - Einbahnen in der Gegenrichtung befahren, was eine verbesserte Wahrnehmung der Radfahren seitens der Autofahrer bewirken soll.
Öffentlicher Verkehr
In der Stadt selbst kommt man mit den Bussen der Linie Wels zum gewünschten Ort. Mit 14 Linien sind alle Ortsteile von Wels erschlossen und außerhalb der Betriebszeiten gibt es ein Sammeltaxi, das die Buslinien fortsetzt. Zentraler Busbahnhof der Linie Wels ist der Kaiser-Josef-Platz.
Auto
Die Westautobahn A1, die Welser Autobahn A25 und die Innkreisautobahn A8 vereinigen sich im Knoten Wels. 2003 wurde die sogenannte Welser Westspange fertiggestellt. Das war das letzte fertiggestellte Teilstück der Innkreisautobahn A8 vom Knoten Voralpenkreuz bei Sattledt bis zum Knoten Wels. Der 11 km lange Abschnitt wurde erst nach jahrzehntelangen Diskussionen genehmigt, im Jahr 2000 wurde schließlich mit dem Bau begonnen. Aufgrund ökologischer Bedenken führt die Trasse unter dem Stadtteil Noitzmühle durch, über eine Tunnelbrücke geht es über die Traun, um in Steinhaus wieder oberirdisch geführt zu werden.
Als wichtige Bundesstraße führt die Wiener Straße B1 durch das Stadtgebiet.
Eisenbahn
Seit Herbst 2005 verfügt Wels über einen neuen Hauptbahnhof, von wo die Almtalbahn nach Grünau und die Westbahn nach Salzburg und nach Passau führt. Ebenso haben hier auch die überrregionalen Linien der Postbusse ihre zentrale Haltestelle.
Bedeutend für den Güterverkehr ist das Terminal Wels, wo täglich bis zu 1.000 LKWs und ebensoviele Güterwagen abgefertigt werden. Daneben werden jährlich über 200.000 LKWs auf die sogennannte Rollende Landstraße verladen, das heißt komplette LKWs werden auf Waggons geladen und zu ihrem Einsatzort entsprechend mit der Bahn transportiert.
Flugverkehr
Die Stadt besitzt auch, mit 100 ha Fläche, den größten - seit 1972 - öffentlichen Zivilflughafen Europas mit dem ICAO-Code LOLW. Dort befindet sich der Welser Fliegerclub mit einer eigenen Flugschule, sowie Möglichkeiten für Segel-, Modellflug und Fallschirmsprüngen.
Kommunale Betriebe
Das Elektrizitätswerk Wels, kurz E-Werk, ist verantwortlich für die Versorgung der Stadt mit Strom, aber auch mit Wasser und Kanalisation. Ein Drittel aller Haushalte bezieht die Fernwäme vom E-Werk Wels. Weitere Geschäftsfelder sind die Versorgung mit Erdgas, die Umsetzung von Lichtanlagen und Beleuchtungen, wie z. B. die Weihnachtsbeleuchtung einer Stadt oder die Realisierung von Solaranlagen.
Für die Müllbeseitigung ist die Welser Abfallverwertung, kurz WAV, zuständig. Die WAV besitzt eine thermische Abfallverwertung, wo neben der Müllverbrennung, Strom und Fernwärme gewonnen wird und damit 60.000 Haushalte versorgt werden. Seit 1995 steht die WAV im Dienste der Abfallverminderung, damals noch mit ca. 100.000 t Kapazität, bis 2003 der Ausbau auf eine jährliche Kapazität von 300.000 t Abfall erfolgte.
Medien
Einmal im Monat gibt das Magistrat das Amtsblatt der Stadt Wels heraus, wo offizielle Verlautbarungen des Stadtsenats und deren Mitglieder, Veranstaltungen, Ausschreibungen, Adressen, Geburten, Todesfälle etc. veröffentlicht werden. Sonst gibt es nur Lokalteile über Wels in diversen oberösterreichischen Printmedien.
Wels hat ein eigenes Privatfernsehen WT1. 1996 gegründet gilt er als erster regionaler Privatsender in Österreich. Mittlerweile ist WT1 der Partnersender des Linzer Stadtfernsehsender LT1, die gemeinsam das Programm gestalten.
Gesundheitswesen
Die Stadt besitzt mit dem Klinikum Kreuzschwestern Wels das größte Ordenskrankenhaus in Österreich. Die Gesellschaft ist zu 100 Prozent Eigentum des Ordens der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz. Das Krankenhaus wurde 1903 gegründet, ist es heute mit über 1.000 Betten das größte Krankenhaus in Oberösterreich. Es arbeiten 2.500 Angestellte, davon 350 Ärzte, in 27 Abteilungen, wo pro Jahr ca. 55.000 Patienten stationär und ca. 150.000 Patienten ambulant versorgt werden.
Daneben gibt es die Psychiatrische Klinik in Wels, in der es sowohl stationäre Hilfe, als auch eine Ambulanz gibt.
In der Privatklinik St. Stephan sind ca. 60 Belegärzte tätig, die das ganze medinische Spektrum abdecken.
Bildung
In Wels gibt es elf Kindergärten für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Daneben werden noch einige private Betreuungsstellen angeboten.
Wels hat zehn Volksschulen und ein Integratives Schulzentrum, die Dr.-Schärf-Schule, eine Schule für Kinder mit besonderen Anforderungen im Volksschulalter.
Es gibt sieben Hauptschulen mit verschiedenen Schwerpunkten, wie z.B. Informatik, Sprachen, Sport sowie Musik. Einige Schulen haben auch Klassen mit integrativem Unterricht. Wels besitzt auch eine private Mädchenhauptschule, die Hauptschule der Franziskanerinnen und ein Sonderpädagogisches Zentrum für Kinder im Hauptschulalter.
Drei Gymnasien, eines davon mit Schwerpunkt Sport, mit jeweils Unter- und Oberstufenunterricht sowie eine Polytechnische Schule befinden sich in der Stadt. Es gibt auch noch ein Wirtschaftskundliches Realgymnasium für Mädchen, das ebenfalls vom Orden der Franziskanerinnen verwaltet wird.
Im Bereich der Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) hat Wels zwei Handelsakademien (HAK) und zwei Höhere Technische Lehranstalten (HTL), eine mit Schwerpunkt Chemie, Elektrotechnik und Maschinenbau und die andere mit Schwerpunkt Lebensmitteltechnologie, welche die einzige Schule mit dieser Ausbildung in Österreich ist. Dieselbe beherbergt auch eine Meisterschule für Müller, Bäcker und Konditoren. Weiters gibt es noch eine Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe.
Einige der oben genannten Ausbildungszweige werden auch für Berufstätige oder als Fachschulen angeboten
Für Lehrberufe gibt es drei Berufsschulen für gewerbliche und kaufmännische Berufe, sowie für das Metallgewerbe.
Die Fachhochschule (FH) gibt es erst seit 1994, damals mit nur einem Studienzweig stieg die Anzahl derer bis 2004 auf sechs an. Die, bis zum Neubau der FH im Jahr 2005, 300 Fachhochschüler pro Jahrgang studieren Themen aus Wirtschaft und Technik, sowie Umwelt und Energie. Mit dem Neubau ist die gesamte FH nun in einem Gebäude untergebracht, nicht wie bisher auf zehn Außenstellen aufgeteilt und das Platzproblem damit gelöst.
Im Allgemeinen Krankenhaus gibt es noch eine Pflegeschule, sowie eine Akademie für Physiotherapie und „Gesundheit und Bildung“.
Darüber hinaus gibt es noch eine Landesmusikschule in Wels, sowie verschiedene Angebote für Erwachsenenbildung, unter anderem im Bildungshaus Schloss Puchberg.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Großteil des städtischen Tourismus ist bedingt durch die Welser Messe, die jährlich bis zu 150.000 Nächtigungen und weitere 90.000 Menschen nach Wels lockt.
In den Jahren 1983 und 2000 war Wels Ort der oberösterreichischen Landesausstellung zum Thema „1.000 Jahre Oberösterreich“ und vor kurzem mit dem Schwerpunkt „Zeit - Mythos, Phantom, Realität“.
Architektur
Viele der historischen Bauten sind heute nicht mehr erhalten und der Modernisierung oder dem Feuer zum Opfer gefallen. So geschah es mit der mittelalterlichen Stadtmauer, die heute nur mehr teilweise erhalten ist, und mit den Stadttoren. Beim Bau der Ringstraße war das Schmidttor im Weg und wurde deshalb 1875 abgerissen. Das Fischertor wurde nach einem Brand 1870 nicht wieder aufgebaut und das Trauntor wurde schon 1842 abgerissen. Das gleiche Schicksal ereilte dem Semmelturm, der in den 60er oder 70er Jahren des 20. Jahrhunderts abgerissen wurde. Heute ist nur mehr das Wahrzeichen von Wels der Ledererturm übrig.
Burg Wels
Die Ursprünge der Burg liegen im Dunkeln. Ihr heutiges Aussehen hat sie allerdings unter Kaiser Maximilian I. erhalten. Nachdem sich in der Burg eine Margarinefabrik befand, kam ab 1954 das Stadtmuseum hinein, wo es bis heute Teile seiner Ausstellungen hat.
Herminenhof
Im 16. Jahrhundert wurde der Adelssitz Alttrauneck gegründet. 1725 wurde darauf ein zweistöckiges Herrenhaus mit einer schönen Außenfassade errichtet. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden aber Teile des heute als Herminenhof bekannten Gebietes abgerissen. Es ist für 2009 geplant dorthin die Stadtbücherei, das Stadtarchiv und die Musikschule zu verlegen.
Ledererturm
Der Ledererturm bzw. –tor ging aus dem Ledertor hervor, das 1326 erstmals erwähnt wurde. Heute ist der Ledererturm wieder eingeschränkt begehbar.
Minoritenkloster
Der Orden der Minoriten in Wels wurde vermutlich um 1280 gegründet. Dieser errichtete sogleich ein Gotteshaus und ein Schutzhaus für die Stadtbevölkerung. Die Minoriten lebten vor allem von Almosen und für die Predigt, wofür sie 1410 in Salzburg ein Bürgerhaus als Stützpunkt kauften. Der Bettelorden wurde von ortsansässigen Adeligen und später auch von den Habsburger unterstützt. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts kam die Sigmarkapelle an die Mauern des Minoritenklosters hinzu. Dann wurde das Kloster zwischenzeitlich als kaiserliches Hofspital genutzt. Ab 1784 gehört es der Stadt Wels, die es dem Militär, der Feuerwehr oder für Wohnungen nutzte, bis es für die Landesausstellung im Jahr 2000 renoviert wurde. Heute sind Teile des Stadtmuseum dort untergebracht.
Schloss Polheim
Das Schloss Polheim geht auf das Adelsgeschlecht der Polheimer zurück. Für das Schloss wichtig war im 13. Jahrhundert Albero von Polheim. Der Adelige war nicht nur einflussreicher Machthaber in Wels, er errichtete wahrscheinlich auch das Schloss Polheim, das 1237 erstmals urkundlich erwähnt wurde. 1695 kam es in den Besitz der Stadt Wels. Da die Geldschulden der Welser Linie der Polheimer zu hoch waren, mussten sie das heruntergekommene Schloss verkaufen. Das Schloss wurde dann von einer Brauerei und später von der Hauptschule genutzt. Die Stadt plante im 19. Jahrhundert, dort ein Gefängnis einzurichten. Heute gehören nur mehr Teile des Schlosses der Stadt Wels, wo auch die Landesmusikschule untergebracht ist.
Ein weiterer wichtiger Polheimer für Wels war Ludwig von Polheim. Er errichtete Mitte des 16. Jahrhunderts das Wasserschloss Lichtenegg, das 1642 wieder verkauft werden musste.
Palais Tilly
Das frühere Freihaus, wurde nach dem Kauf von Ferdinand Lorenz Graf Tilly 1720 von Johann Michael Prunner entscheidend umgebaut. Der Gartenpavillion im Hof stammt ebenso aus dieser Zeit. Heute hat dort die Bezirkshauptmannschaft Wels-Land ihren Sitz.
Standdenkmale und Skulpturen
- Mariensäule:
Die Säule wurde um 1660 auf dem Minoritenplatz errichtet. Nach einer Renovierung um 1745 steht sie seit 1840 neben der Vorstadtpfarrkirche auf der Ringstraße.
- Stadtbrunnen:
Ende des 16. Jahrhunderts wurde der Stadtbrunnen erbaut, bis er 1891 entfernt wurde, um 1942 eine Nachbildung vor dem Magistratsgebäude aufzustellen.
- Welser Metzen:
Der Welser Metzen diente im Mittelalter als Getreidemaß. Heute steht eine Nachbildung an der Ecke Schmidtgasse / Stadtplatz, das Original im Stadtmuseum.
Kulturzentren
Wels verfügt über einige Organisationen, die kulturelle Aktivitäten anbieten oder ein Forum für Kulturschaffende und -interessierte bieten.
Zum einen wäre das der Alte Schlachthof, in dem verschiedene Kulturvereine, unter anderem auch das Städtepartnerschaftsprojekt Wels-Chichigalpa, ein Jugendzentrum und eine Jugendherberge ihren Sitz haben. Der Schlachthof besteht seit 1985 und legt seinen Schwerpunkt auf eine soziale und experimentelle Kunst und Kultur und unterstützt Projekte zur Föderung von Langezeitarbeitslosen und arbeitslosen Jugendlichen. Es werden auch Musikgruppen Proberäume zur Verfügung gestellt, wo über 100 Musiker ihre Kunst ausüben. Im Alten Schlachthof gibt es Theater, Kabarett und Musik, wobei von Elektronik bis Jazz keine Grenzen gesetzt sind.
Die Galerie Nöfa in der alten Rahmenfabrik gibt es seit 1923 und nahm sogleich ihre kulturelle Tätigkeit auf. Hier wird vor allem Malerei und visuelle Kunst vermittelt. Dort gibt es unter anderem das Atelier Wels, das Jugendkreativzentrum, ein Fotoatelier und das Stadtfernsehen WT1.
Das Medienkulturhaus versucht mit dem seit 1999 jährlich im November stattfindenden Jugend Medien Festival YOUKI den Jugendlichen Kunst näher zu bringen. Workshops für Filme aller Art, Journalismus und Malerei sowie Fotographieausstellungen sollen einen Einblick in die Kunst der Gegenwart vermitteln.
Daneben gibt es noch zahlreiche private Galerien, die Kunst in all ihren Facetten zeigen.
Theater
Das Stadttheater Greif gibt es seit 1904. In ihm finden 630 Personen Platz. Heute wird das Stadttheater auch für Veranstaltungen, wie Bälle, Kabarett, Ballettaufführungen, Kongresse und als Sitz des Programmkinos genutzt. Jährlich findet hier das Richard Wagner Festival statt, das 2005 sein 10-jähriges Jubiläum feierte.
Im Kornspeicher finden jährlich bis zu 80 Veranstaltungen statt, die von avantgardistischen bis zu Kindertheater, Lesungen und Kabarett reichen.
Kino
Gab es bis vor wenigen Jahren noch vier Kinos, sind es heute nur noch ein modernes Megaplex-Kino und ein Programmkino, welches wöchentlich zumeist an den Wochenenden das Stadttheater Greif mit Filmen abseits der bekannten Kinokultur bespielt. Nach der Schließung des Kinocenters Zentral 2004 gibt es jetzt wieder Diskussionen, für einen eigenen, neuen Standort für das Programmkino.
Zwischen 1984 und 1996 war Wels Schauplatz der Österreichischen Filmtage, die aber zugunsten der Diagonale nicht mehr veranstaltet wurden.
Museen
Das Stadtmuseum ist aufgeteilt in die Standorte Burg und Minoritenkloster. Während in den Minoriten die Daueraustellung über die Urgeschichte, die Römerzeit und die Frühgeschichte der Stadt befindet, wird in der Burg die Geschichte ab dem Mittelalter bis zur Neuzeit dokumentiert. Daneben sieht man den Schwerpunkt Landwirtschaftsgeschichte, sowie das Österreichische Gebäckmuseum und das Museum der Heimatvertriebenen, die ebenso zum Stadtmuseum gehören.
Im Lebensspuren Museum kann man 300 Siegel und Stempel, einige mehrere tausend Jahre alt, betrachten. Das Museum ist im Besitz der Familie Just, der auch die Firma Trodat, ein ortsansässiger Hersteller von Stempeln, gehört.
Im privaten Dragonermuseum ist die Geschichte des k.u.k. Dragoner-Regiments Nr. 4 aufgearbeitet, das während seines Bestehens in Wels stationiert war. Das Museum befindet sich in der Dragonerkaserne, worin neben Kleinbetrieben und einigen Vereinen vor allem Wohnungen sind.
Vereine
Der ESV Fotoclub Bahnbau Wels ist ein Fotoclub, der schon seit Jahrzehnten besteht und zahlreiche Staats- und Landesmeistertitel in allen Sparten der Fotokunst gewonnen hat. 2005 feierte der Club sein 50-jähriges Bestehen mit einer Ausstellung in den Minoriten.
Weitere kulturelle Veranstaltungen
Im Pavillion im Hof der Bezirkshauptmannschaft Wels-Land werden regelmäßig Konzerte und Ausstellungen zeitgenössischer Künstler abgehalten. Jeden Sommer bieten die Arkadenhöfe ein schönes Ambiente für den Welser Arkadenhof Kultur Sommer (WAKS) wo Lesungen und klassische Konzerte geboten werden. Seit 1990 alle zwei Jahre und seit 1994 jährlich, findet das Internationale Figurentheater statt, das Puppentheater für Kinder und Erwachsene bietet.
Sport
Etwa 100 Sportvereine aus allen Sparten gibt es in Wels, einige davon sehr erfolgreich:
Der Welser Basketballclub spielt seit 2002 in der höchsten Spielklasse Österreichs. Ein dritter Platz in der Bundesliga und ein Erreichen des Semifinales und der Play-Offs der Bundesliga sind die Höhepunkte des Vereins.
Der SPG Union/Askö Wels spielt seit einigen Jahren in der höchsten Herren-Tischtennisliga um den Meistertitel.
Mit dem Budokan wurde 2006 ein Zentrum für fernöstliche Kampfkunst und -sport geschaffen. Die Kampfsportszene hat mit Ewald Roth, dem Initiator dieses Projekts und 12-fachem Karatestaatsmeister, sowie Welt- und Europameister, Ursula Inzinger, ebenfalls zahlreiche Staats-, Europa- und Weltmeisterin in Karate und Sabrina Filzmoser, mehrfache Judo-Staatsmeisterin, WM- und EM-Dritte, sowie vierfache Militärweltmeisterin eine lebendige Sportszene. Die Herrenmannschaft des Judo-Vereins Multikraft Wels kämpft in der Nationalliga Österreichs.
Der Fußballverein FC Wels spielt in der Regionalliga, der dritthöchsten Spielklasse in Österreich. Der Verien ist aus der Eintracht und der Union Wels, einem ehemaligen Bundesligaverein, entstanden.
Regelmäßige sportliche Veranstaltungen sind der Upper Austria Cup, ein Fußballturnier, wo Jugendmannschaften aus aller Welt eingeladen werden, der Welser Halbmarathon, das Welser Innenstadtradkriterium, wo bekannte und heimische Radrennfahrer teilnehmen, und das Kirschblütenrennen, ein Radrennen, das seit über 40 Jahren vom Welser Fahrradclub veranstaltet wird.
Freizeit und Erholung
Regelmäßige Veranstaltungen
Für die jüngeren Schüler bietet das Magistrat jährlich Veranstaltungen in den Sommerferien an. Man kann unter anderem an Tennis-, Tauchkursen oder Ausflügen teilnehmen. Auch die Kinderfeunde bieten jedes Jahr mehrtägige Ausflüge in Oberösterreich an.
Im Sommer findet bereits seit zehn Jahren der Mittelaltermarkt statt. Neben mittelalterlichem Handwerk wird dem jüngeren Publikum das Leben der Ritter und Gaukler nähergebracht. Die Reiterturniere und Schwertkämpfe, sowie eine Feuershow bilden den Höhepunkt dieser Veranstaltung.
Für das ältere Publikum bietet das Open-Air-Kino „Filmfestiwels“ im Sommer, neben filmischen auch kulinarische Angebote. Auf dem Platz vor den Minoriten ist die Leinwand aufgebaut, wo neben bekannten Filmen des Jahres auch Filme aus dem Repertoire des Programmkinos gespielt werden. Daneben gibt es die Gourmetmeile, wo ausländische Spezialitäten angeboten werden.
Das ackern® wird etwas außerhalb der Stadt in einem Sonnenblumenfeld veranstaltet. Auf Strohballen sitzend kann man dann der Livemusik von lokalen Musikgruppen zuhören.
Im Stadtgebiet
Die Freizeitanlage Welldorado bietet mit einem Hallen- und Freibad, sowie einer Kunsteishalle Möglichkeiten zur Erholung. Das Hallen- und Freibad wurde im Jahr 2001 neu eröffnet, wobei vor allem das Hallenbad und der Saunabereich komplett renoviert und vergrößert wurde. Vier Wasserbecken, ein 10 m hoher Sprungturm, mehrere Wasserrutschen, sowie eine Minigolf- und Trampolinanlage und Freiraum für Volley- und Fußballspiele sind im Freibad untergebracht. Im Hallenbad sind es ebensoviele Wasserbecken und ein großer Saunabereich.
Der Welser Tierpark ist der älteste Zoo Oberösterreichs, der sich 1930 als Dauereinrichtung für Tiere, die bei der Landwirtschaftsmesse ausgestellt wurden, entwickelte. Im Bereich des Herminenhofs entstand vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg ein Vogelhaus und über 650 Tiere in mehr als 100 Arten wurden angesiedelt. Bei freiem Eintritt, kann man unter anderem im Affenhaus, Schildkrötenbiotop und im Ententeich zahlreiche exotische Tiere bestaunen. Im eigenen Zuchtbetrieb wird der Bestand von bedrohten Tierarten aufrecht erhalten.
Grünflächen im Stadtinneren bieten der Burggarten, das Gelände der Messe Wels sowie zahlreiche magistratseigene Parks und Spielplätze. Die Freizeitanlage Wimpassing, früher das größte Naherholungsgebiet, ist seit Jahren durch Umleitung des Grünbaches überschwemmt.
Der Traunuferweg reicht von der Traunwehr, an der Stadtgrenze zu Wels, bis zum Ende des Industriegebietes und weiter bis nach Linz. Auf dem Weg befindet sich ein Modell des Sonnensystems, das Welser Schüler gestaltet haben. Seit einigen Jahren ist die Traun wieder sauber genug, dass man auch darin baden kann.
Im Advent ist der Christkindlmarkt in der Innenstadt fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders.
In der näheren Umgebung
Etwas außerhalb in der Fernreith, die zur Gemeinde Gunskirchen gehört, befinden sich viele Bauernhöfe, die selbstgemachte Produkte, wie Most anbieten. Ebenso ist die Scharten in der Gemeinde Buchkirchen ein Ausflugsziel, das mit dem Fahrrad von Wels aus leicht erreichbar ist.
In Leombach in Weißkirchen, 7 km von Wels entfernt, hat der Welser Golfclub einen 18-Loch-Platz.
Söhne und Töchter der Stadt
Ehrenbürger
- Ritter von Welsbach Alois Auer: Direktor der Hof- und Staatsdruckerei, Erfinder, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, Ehrendoktorat der Universität Würzburg und erster Ehrenbürger von Wels (*1813 †1863)
- Leopold Bauer: Bürgermeister und Gemeindeausschussmitglied, Gründungsmitglied der Sparkasse in Wels
- Dr. Ferdinand Krackowizer: Gründer des oberösterreichischen Landesarchivs (*1844 †1933)
- Dr. Johann Schauer: Bürgermeister, Landtags- und Reichsratsmitglied (*1840 †1914)
- Primarius Dr. Oskar Spechtenhauser: erster ärztlicher Leiter des Welser Allgemeinen Krankenhauses
- Leopold Spitzer: Bürgermeister von 1963 bis 1982
- Dr. Franz von Benak: Gründer und Leiter des Stadtmuseums, Gemeindemandatar und Stadtrat (*1838 †1919)
- Ferdinand Wiesinger: Stadtrat und Leiter des Stadtmuseums
- Senator Wilhelm Wilfling: Unternehmer und Förderer der Stadt
Persönlichkeiten, die in Wels geboren wurden
- Adolf Obermüllner: Maler (*1833 †1898)
- Andreas Gruber: Drehbuchautor, Film- und Fernsehregisseur (*1954)
- Carl Rabl: Arzt und Anatom, der für den Medizinnobelpreis nominiert war (*1853 †1917)
- Christian Mayrleb: Fußballspieler und Torschützenkönig in der höchsten Spielklasse Österreichs (*1972)
- Christoph Ransmayr: Schriftsteller (*1954)
- Christoph Sieber: Olympiasieger in Windsurfen im Jahr 2000 (*1971)
- Christoph Wilhelm Aigner: Schriftsteller, Lyriker und Übersetzer (*1954)
- Götz Spielmann: oscarnominierter Filmregisseur und Drehbuchautor (*1961)
- Günter Tolar: Schauspieler, Fernsehmoderator und Autor (*1939)
- Helge Payer: Torhüter und Nationalspieler (*1979)
- Julius Wagner-Jauregg: Nobelpreisträger für Medizin (*1857 †1940)
- Max zu Schaumburg-Lippe: Rennfahrer (*1898 †1974)
- Paul Rübig: EU-Parlamentarier (*1953)
- Rudolf Pummerer: Chemiker, der die Pummerer-Umlagerung entdeckte (*1882 †1973)
- Thomas Christian David: Komponist und Interpret (*1925 †2006)
- Werner Kreindl: Schauspieler (*1927 †1992)
Persönlichkeiten, die in Verbindung mit der Stadt standen
- Franz Welser-Möst: Dirigent, der in Wels aufwuchs, dort zur Schule ging und als Hommage an seine Heimatstadt Wels den Namen in seinen eigenen integrierte (*1960)
- Hans Sachs: Spruchdichter, Meistersinger und Dramatiker der sich von 1511–1516 im Zuge seiner Gesellenwanderschaft als Schneider im Schloss Polheim aufhielt (*1494 †1576)
- Herwig van Staa: Landeshauptmann von Tirol, der in Wels maturierte (*1942)
- Karl V. Leopold: Herzog von Lothringen, der in Wels starb (*1643 †1690)
- Maximilian I.: Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, der in der Burg Wels verstarb (*1459 †1519)
- Paulus Freudenlechner: Meistersinger, war von 1549 bis 1601 Mitglied der Singschule in Wels (†1616)
- Salome Alt: Lebensgefährtin und Geliebte des Fürsterzbischofs von Salzburg Wolf Dietrich von Raitenau, die in Wels starb; ihr Haus ist noch erhalten und zählt zu den schönsten Bauwerken in Wels (*1568 †1633)
Musik
- Krautschädl: Bekannte Welser Band mit Rock- und Ska-Einflüssen und Metalansätzen
Trivia
In der Fußgängerzone, die den Stadtplatz mit dem Kaiser-Josef-Platz verbindet, wurde im Bereich der Bäcker- und Schmidtgasse eine sensorgesteuerte Passantenfrequenzmessanlage installiert. Im Jahr 2005 wurden 7.417.676 Kontakte registriert.[7]
Während des Zweiten Weltkrieges gab es Pläne, dass Thalheim auch eingemeindet und zu Wels kommen würde. Das Vorhaben scheiterte aber am Widerstand des damaligen Bürgermeisters.
Literatur
- Rudolf G. Dietl: Was alte Wirtshäuser erzählen. Eigenverlag, Wels 2004, ISBN 3-200-00172-0.
- Rudolf G. Dietl: Welser Wirtschaft im Wandel der Zeit. Eigenverlag, Wels 2006.
- Kurt Holter, Gilbert Trathnigg (Hrsg.): Wels von der Urzeit bis zur Gegenwart. 2. Auflage. Welsermühl, Wels 1985.
- Musealverein Wels (Hrsg.): Festschrift - 50 Jahre Musealverein Wels 1953 - 2003. 33. Jahrbuch des Musealvereins Wels. Landesverlag, Linz 2004.
- Helmut Grassner: Wels - Blick in eine Stadt. Kellner, Wels 1989, ISBN 3-9006-04-899.
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Lebensunterhalt der Einwohner von Wels, (PDF, 6kB), 10.8.2006
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Wels, (PDF, 6kB), 30.7.2006
- ↑ Statistik Austria: Wohnbevölkerung nach Ortschaften, (PDF, 2kB), 9.8.2006
- ↑ Kurt Holter, Gilbert Trathnigg (Hrsg.): Wels von der Urzeit bis zur Gegenwart. 2. Auflage. Welsermühl, Wels 1985, S. 102
- ↑ Land Oberösterreich: Verzeichnis der Gemeinden Oberösterreichs - Wels, 28.7.2006
- ↑ Magistrat Wels: Offizielle Stadthomepage (Bild der Urkunde bei Überschrift 'Straubing'), 28.7.2006
- ↑ a b Magistrat Wels: Wirtschaftsdatenblatt 2005, (PDF, 178kB), 29.7.2006
Siehe auch
Weblinks
- DORIS: Bilder von Wels aus der Luft
- Historische Bilder von Wels: Datenbanksuche im Virtuellen Museum Oberösterreich
- Messe Wels: Mehr Informationen zur Geschichte der Welser Messe
- Stadtmarketing Wels: Veranstaltungen und Tourismus in Wels
- Wels im Österreich-Lexikon AEIOU