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Walldorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen Walldorfs Deutschlandkarte, Position von Walldorf hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Rhein-Neckar-Kreis
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 108 m ü. NN
Fläche: 19,91 km²
Einwohner: 14.685 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 738 Einwohner je km²
Ausländeranteil: 15,3 %
Postleitzahl: 69190
Vorwahl: 06227
Kfz-Kennzeichen: HD
Gemeindeschlüssel: 08 2 26 095
Adresse der
Stadtverwaltung:
Nußlocher Straße 45
69190 Walldorf
Offizielle Website: www.walldorf.de
E-Mail-Adresse: stadt@walldorf.de
Politik
Bürgermeister: Heinz Merklinger (CDU)

Walldorf (Baden) ist eine Stadt im Süden des Rhein-Neckar-Kreises in Baden-Württemberg. Überregional bekannt ist sie durch die Firma SAP AG und das gleichnamige Autobahnkreuz. Mit der Nachbarstadt Wiesloch bildet sie ein Mittelzentrum mit einem Einzugsbereich von etwa 60.000 Menschen.

Über den Walldorfer Auswanderer Johann Jakob Astor ist sie auch indirekter Namensgeber des Waldorf-Astoria, des Waldorfsalats und der Waldorfschulen.

Lage der Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis

Geschichte

Walldorf wurde am 20. Oktober 770 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch als Waltdorf erstmals urkundlich erwähnt. Funde aus früher Zeit belegen allerdings, dass schon seit langem Menschen an dem Platz siedelten, an dem das spätere Dorf im Wald entstand.

In den deutschen Bauernkriegen und im 30-jährigen Krieg wurde Walldorf Schauplatz von Kämpfen und Plünderungen. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg von 1689 wurde es sogar vollständig zerstört und wurde erst einige Jahre später wieder besiedelt. Wie in der ganzen damaligen Kurpfalz kamen vor allem Neusiedler bzw. Glaubensflüchtlinge aus der Schweiz, unter ihnen auch die Familie Astor.

Durch den Bau der Rheintalbahn von Mannheim nach Karlsruhe 1843 erlebte Walldorf im 19. Jahrhundert einen wirtschaftlichen Aufschwung. 1901 verlieh Großherzog Friedrich I. Walldorf die Stadtrechte. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zur Ansiedlung der Heidelberger Druckmaschinen AG und in den 70er Jahren der SAP AG, die Walldorf zu einer der attraktivsten und wohlhabendsten Gemeinden der Region machten.

Politik

Gemeinderat

Gemeinderat 2004
Partei Stimmen Sitze
CDU 35,6% 8
SPD 23,2% 5
GRÜNE 20,7% 5
FDP 20,5% 4
Wahlbeteiligung: 58,0%

Bürgermeister

Heinz Merklinger (CDU) ist seit 1998 Bürgermeister.

Wappen

Wappen Walldorfs
Das Wappen wurde 1970 verliehen. Es geht zurück auf ein Siegel, das erstmals in der Mitte des 15. Jahrhunderts auftauchte. Es zeigt eine Eiche, die wahrscheinlich wegen des Ortsnamens Wald-Dorf gewählt wurde.

Städtepartnerschaften

Die Stadt Walldorf unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu:

Wirtschaft

SAP

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war Walldorf ein Bauerndorf. Hopfen, Tabak und auch Spargel wurden angebaut. Dann wandelte sich der Charakter des Ortes langsam zu einem Handelsplatz für Agrarprodukte. Spargel wird allerdings noch heute angebaut und von vielen Spargelbauern auch direkt vermarktet.

Heute gibt es in Walldorf etwa so viele Arbeitsplätze wie Einwohner, nämlich mehr als 14.500. Damit ist die Stadt ein Magnet für das gesamte Umland. Die wichtigsten Branchen sind Informationstechnologie (SAP AG), Druckindustrie (HDM), Einrichtungsartikel (IKEA), Umwelttechnologie, Farben und Lacke, Schmierstofftechnik, Baugewerbe, Dienstleister und Musikbedarf.

Ansässige Firmen

Größter Arbeitgeber der Stadt ist das international tätige Softwareunternehmen SAP AG, das hier seinen Hauptsitz hat. Ein weiterer großer Arbeitgeber ist die Heidelberger Druckmaschinen AG, die mit ihrem Werk Wiesloch und über 5.600 Mitarbeitern im Industriegebiet Walldorf/Wiesloch ansässig ist. Direkt an der Autobahn A 5 befindet sich eine IKEA-Filiale. Weiter hat die Firma Realtech ihren Hauptsitz in Walldorf. Auch der internationale eHealth Spezialist InterComponentWare (ICW) hat in Walldorf seinen Hauptsitz. Die Walldorfer Firmenumgebung ist geprägt von Software-, Hardware- und Maschinenbau.

Verkehr

Netzplan der S-Bahn RheinNeckar

Straßenverkehr

Walldorf liegt an der Autobahn A 5 (Anschlussstelle Walldorf/Wiesloch) und unweit der A 6 (Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg) und hat somit direkten Anschluss an die europäischen Fernstraßen E35 und E60.

Die Bundesstraßen B 39 und B 291 verlaufen durch die Stadt. Die Entfernung nach Heidelberg beträgt 15 km und nach Mannheim 30 km.

Öffentlicher Verkehr

Walldorf verfügt über ein umfangreiches ÖPNV-Angebot.

Der Bahnhof Wiesloch/Walldorf liegt am Ostrand des Walldorfer Industriegebiets an den Bahnstrecken Heidelberg – Karlsruhe bzw. Heidelberg – Stuttgart. Es halten Züge des IC- und Regionalverkehrs. Der Bahnhof ist außerdem in das S-Bahn-Netz der S-Bahn RheinNeckar integriert, die Linien S3 und S4 stellen halbstündliche Verbindungen in Richtung Heidelberg/Mannheim und Bruchsal/Karlsruhe her.

Innerörtliche Anschlüsse bietet das gemeinsam mit der Nachbarstadt Wiesloch betriebene Stadtbusnetz mit dreizehn Stadt- und Regionalbuslinien. Von 1902 bis 1907 stellte eine Pferdebahn die Verbindung zur Stadt her. Später elektrifiziert, war die Städtische Straßenbahn Walldorf bis 1. August 1954 in Betrieb.

Der Nahverkehr im Stadtgebiet und der näheren Umgebung ist in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) eingebunden, südlich von Bad Schönborn gelten hingegen die Tarifbestimmungen des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV).

Sehenswürdigkeiten

Astorhaus

Datei:Astorhaus Walldorf.JPG
Das Astorhaus

Johann Jakob Astor hinterließ mit seinem Tod im Jahre 1848 für seine Heimatstadt Walldorf 50.000 Mark als Spende für die Armen. Damit wurde das Astorhaus errichtet, welches von 1854 bis 1937 als Armenhaus diente. Seit 1970 wird das Gebäude als Heimatmuseum genutzt mit einer 400 qm großen Ausstellungsfläche. Das Gebäude dient außerdem als Standesamt und Schülerhort.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Johann Jakob Astor - emigrierte nach Amerika und wurde durch Fellhandel und Immobilien zum reichsten Mann seiner Zeit.
  • Georg Peter Astor - wanderte nach England aus und gründete dort eine Musikinstrumentenmanufaktur, u. a. für Holzblasinstrumente und Klaviere.

Informationen