Erlös
Erlös(e) oder auch Umsatz bezeichnen in der Betriebswirtschaftslehre die Summe aller Zahlungsansprüche, die ein Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum durch den Verkauf von Waren und Dienstleistungen erwirbt. Damit ist der Umsatz eine Flussgröße. Die Erlöserfassung wird bei Anwendung der IAS/IFRS in IAS 18 geregelt.
Erlös im Monopolpreismodell (mathematisch)

sehr oft wird zur Vereinfachung angenommen:
Erlös(E) = Preis(p) * Menge(x)
sei:
- E: die Erlöse
- e: der Verkaufspreis (Stückpreis)
- x: die in einem Zeitraum der Dauer t abgesetzte Menge (Menge pro Zeit)
- t: die Länge des betrachteten Zeitraums
dann ist:
Im Rahmen der Kosten- und Leistungsrechnung wird der Erlös in der Regel in Leistungen und neutrale Erträge, also periodenfremde und außerordentliche Erlöse, unterteilt.
Grenzerlös
Grenzerlös (E') oder auch Grenzumsatz ist der zusätzliche Erlös (in Geldeinheiten), der durch den Verkauf einer weiteren Einheit eines Produktes erzielt wird. Formal ergibt sich der Grenzerlös als erste Ableitung der Erlösfunktion (= Steigung der Erlösfunktion). Die Erlösfunktion gibt an, welchen Gesamterlös (=Menge x Preis) ein Unternehmen in Abhängigkeit von der abgesetzten Menge erzielt.
In der Markttheorie spielt der Grenzerlös insofern eine wichtige Rolle, als jene Absatzmenge, die einem Unternehmen den höchsten Gewinn beschert, dadurch bestimmt wird, dass der Grenzerlös den Grenzkosten entspricht.
Wenn der Stückpreis am Markt fest vorgegeben ist (z.B. 2 €), dann wird mit Verkauf einer zusätzlichen Einheit der Stückpreis als Grenzerlös realisiert (also hier 2 €).
Erlösrealisierung
Aufgrund der großen Bedeutung des Erlös- oder Umsatzbegriffes in der externen Rechnungslegung (GuV) sind insbesondere in der internationalen ((IFRS)) und der US-amerikanischen Rechnungslegung (US-GAAP) strenge Richtlinien zur Umsatzrealisierung erlassen worden. Hiermit soll sichergestellt werden, dass die ausgewiesenen Umsatzzahlen korrekt sind und keinem Risiko mehr unterliegen. Bilanzskandale und betrügerische Umsatzaufbauschungen, etwa durch Scheingeschäfte, sollen hierdurch vermieden werden.
historische Entwicklung
Unternehmen neigen in einer zunehmend oligo- und monopolisierten Wirtschaft zu einem monopolistischen Verhalten, dass vom volkswirtschaftlich effizienten Ergebnis (Grenzkostenpreis) wegführt. Die Ursache liegt in der Struktur des Kapitals, dass tendenziell den Fix-Kapitalanteil an der Investition (z.B. Gebäude, Maschinen, Patente, Forschung....) ansteigen lässt. Ein Marktteilnehmer muss, um im Markt tätig zu werden stets die fixen Investitionsmittel aufbringen. Da jedoch die Produktionskosten bei modernen Technologien sinken wenn die Menge langfristig steigt (im Gegensatz zu kurzfristig höheren Preisen bei steigendem output), wird die Anzahl der Anbieter reduziert - was im Extremfall zum Monopol führen muss.
Notwendigkeit von Wirtschaftsplanung
Nur der Einsatz planwirtschaftlicher Elemente (z.B. Kartellamt, staatliche Güterbereitstellung, Regulierungsauflagen...) kann die Tendenz zum unerwünschten Monopolpreis aufhalten.
Im Idealfall würde beim natürlichen Monopol (zu dem die meisten Branchen werden bzw. manche Branchen von Vornherein sind z.B. Börsen, Internetunternehmen wie ebay...) das Produkt zu Grenzkosten angeboten. Wenn jedoch die Grenzkosten stets fallen oder Null sind (z.B. Informationsgüter wie Filme, Musik) kann eine marktliche Allokation nicht zum effizienten Grenzkostenpreis führen. Der Staat müsste den Fixkostenanteil über Steuern generieren und die Produkte zum Grenzkostenpreis (im Extremfall Null) abgeben. Hierdurch würden die Fixkosten auf die Größtmögliche Anzahl von Konsumenten umgelegt.
In einer kapitalistischen Gesellschaftsordnung kann jedoch ein Unternehmen - wenn auch nur unzureichend - preisdiskriminieren. Es wird somit versucht von jedem Konsumenten die Zahlungsbereitschaft zu ermitteln, um einen zahlungsbereitschaftsentsprechenden Preis zu setzen. In der Praxis erfolgt häufig eine Gruppen-Preisdiskriminierung. Hier werden die Konsumenten nach bestimmten aufschlussgebenden Merkmalen gruppiert z.B. Alter, Einkommen, Berufsstatus, Unternehmereigenschaft etc. Dies beeinflusst die Preiselastizität der Nachfrage. In halböffentlichen Einrichtungen z.B. Zoos oder Theatern werden fixkostenintensive Leistungen erbracht und, da eine Subventionierung in Höhe der vollständigen Fixkosten gesellschaftlich derzeitig nicht erwünscht ist, gruppenabhängige Preise gesetzt. Fälschlicher Weise wird dies als Sozialpreis-Setzung angesehen obwohl auch private Unternehmungen diese Unterscheidung vorzunehmen versuchen. Die Preise für Arzneimittel sind z.B. meist eine Funktion des BIP pro Kopf des Absatzlandes.
In einer idealen geplanten nicht-kapitalistischen Wirtschaft werden die meisten Produkte aufgrund des o.g. Fixkostenproblems von Monopolen angeboten, die den Grenzkostenpreis setzen würden. Die Fixkosten werden über Steuern finanziert und dadurch - unter Beachtung des steuerlichen Ausweichverhaltens - die größtmögliche Bedürfnisbefriedigung erlaubt.