Berà
Berà (* 770?; † 844 in Rouen) war ein westgotischer Adliger im heutigen Katalonien und von 801 bis 820 erster Graf von Barcelona und Markgraf von Gothien.
Herkunft und Nachkommen
Sein Vater war Graf Wilhelm von Aquitanien, seine Mutter Kunigunde († vor 795), die erste Ehefrau Wilhelms
Seine Geschwister waren
- Gerberga (Gerbich) († 834)
Aus der zweiten Ehe seines Vaters mit Witberga (auch Witburgis oder Guitburga) († vor 795) hatte er die Halbgeschwister
- Gauzhelm Graf von Roussillon († 834)
- Heribert Graf von Vivarais
- Helimbruch Abt von Gellonne
- Rothlindis († vor 814)
- Theoderich, Graf von Autun († um 827)
- Bernhard von Septimanien (* vor 802; † 14. Februar 844)
Berà heiratete eine gotische Adlige namens Romilla.
Nachkommen:
Titel
- 790 bis 820) Graf von Rasès und Conflent
- 801 bis 820 Graf Graf von Barcelona und Markgraf von Gothien.
- 812/817 bis 820 Graf von Girona, Besalú und Osona.
Leben
Wilhelm von Aquitanien hatte Berà ab 790 die Verwaltung der Grafschaften Rasès und Conflent anvertraut. Die Verwaltung der Grafschaften Rosselló und Empúries übertrug Wilhelm Gaucelm.
Die Eroberung von Barcelona
Seit 798 herrschte der maurische Wali Sadun al-Ruayni. in Barcelona. Von Beginn an war er Gegner des Emirs von Córdoba. Im April 797 sprach er in Aachen vor und bot Karl dem Großen an, seine Stadt zu übergeben. Voraussetzung sei, dass dieser ihm die Macht belasse und ihn im Kampf gegen Córdoba unterstütze. Eine Versammlung in Toulouse im Frühjahr 800 beschloss daraufhin einen Feldzug nach Barcelona, den Karls Sohn Ludwig der Fromme (damals Vizekönig von Aquitanien) gemeinsam mit weiteren Adligen führen sollte. Unter ihnen waren Graf Rostany von Girona, Graf Ademar von Narbonne und Herzog Wilhelm von Aquitanien aus der Grafschaft Toulouse. Sie zogen aus und erwarteten die Übergabe der Stadt sowie die Herrschaft über die gesamte Region. Sadun weigerte sich aber, die Stadt zu übergeben, und sie wurde von den Franken belagert. Bei einem Fluchtversuch nach Córdoba wurde Sadun gefangengenommen. An seine Stelle in Barcelona trat Harun. Die Bevölkerung der Stadt litt Hunger und schließlich lieferten die gotischen Christen im April 801 Harun aus. Am folgenden Tag marschierte Ludwig der Fromme in Barcelona ein. Kurz darauf wurde Berà, der mit seinem Vater an dem Feldzug teilgenommen hatte zum Grafen von Barcelona ernannt (und zum Markgrafen, da er über eine Grenzregion herrschte).
Die Feldzüge nach Tortosa
Berà war stark von seiner gotische Mutter beeinflusst. Daher wird angenommen, dass er für einen Frieden mit den Mauren stand und damit die Mehrheit der gotischen Mächtigen in Barcelona hinter sich hatte. Dennoch musste er in den Jahren 804, 808 und 809.an Feldzügen der Franken in Richtung des Ebro teilnehmen, der eine natürliche Verteidigungslinie gebildet hätte.
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Nach anfänglichen Erfolgen bei der Rückeroberung weiterer von den Mauren besetzter Gebiete gab es ab dem Jahr 810 militärische und politische Niederlagen. Dies nutzten seine Gegner unter der Wortführerschaft seiner Stiefbrüder Gaucelm und Bernhard von Septimanien zu einer Intrige beim Kaiser. 820 wurde Berá in Aachen vom Statthalter Gaucelms der Untreue und des Verrats beschuldigt und als Gottesurteil in einem Duell zu Pferde besiegt. Diese Niederlage bestätigte die Anschuldigungen. Doch obwohl dies einem Todesurteil gleichkam, hob Kaiser Ludwig der Fromme, der Berà nicht für einen Verräter hielt, das Urteil auf und verbannte ihn nach Rouen, wo er 844 starb.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Bera |
| ALTERNATIVNAMEN | Berà |
| KURZBESCHREIBUNG | katalanischer Adliger, Erster Graf von Barcelona |
| STERBEDATUM | 844 |
| STERBEORT | Rouen |