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Angelsachsen

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Die Angelsachsen waren ein Mischvolk aus Sachsen, Angeln, Jüten, Friesen und Niederfranken, das nach dem Ende des Römischen Reiches in England entstand und zu den Vorfahren der heutigen Engländern gehört.

Die Auswanderung der Sachsen und Angeln aus dem Gebiet des heutigen Schleswig-Holstein und der Jüten aus Jütland begann im 5. Jahrhundert. Während ein Teil der Sachsen im Stammland blieb und ein anderer Teil nach Süden und Südwesten expandierte (siehe Herzogtum Sachsen, wanderten die Angeln vollständig aus. Hintergrund der Auswanderung war ein Hilfeersuchen der keltorömischen Bevölkerung nach Abzug der Römischen Legionen, um Angriffe der Schotten abzuwehren.

Einen Überblick über die Siedlungsgeschichte gab der Mönch Beda in seiner Historia Ecclesiastica Gentis Anglorum. Die Angeln siedelten sich primär nördlich der Themse in East Anglia, Middle Anglia, Mercia und an der Ostküste bis südlich von Edinburg an. Die Sachsen gründeten Essex, Wessex und Sussex im Tal der Themse und südlich bis zum Ärmelkanal. Die Jüten siedelten vornehmlich in Kent und auf der Insel Wight. Schon bald nach der Ankunft gab es Vermischungen, wie archäologische Befunde zeigten.

Die Christianisierung begann um 597 mit Augustinus von Canterbury, sie war Ende des 7. Jahrhunderts - im Gegensatz zum Festland - weitgehend abgeschlossen. Die Angelsachsen bildeten mehrere Königreiche. Im 8. Jahrhundert profilierte Mercia sich als Vormacht, König Offa von Mercia gilt als erster König von England.

Gegen Ende dieses Jahrhunderts nahmen die Wikingerzüge nach England zu, im Norden regierten die Dänen. Im Jahr 1066 wurde das Gebiet der Angelsachsen von den Normannen erobert. Gleichwohl hielt sich angelsächsische Kultur und Sprache noch längere Zeit, bis eine Vermischung mit der französischen Sprache der Normannen eintrat. Ein Beispiel für die Auseinandersetzung zwischen Angelsachsen und Normannen ist die Legendenfigur Robin Hood, der die Angelsachsen im Widerstand gegen die Normannenherrschaft symbolisierte.

Die angelsächsische Sprache, die der altsächsischen Sprache ähnlich ist, stellt eine wesentliche Wurzel der englischen Sprache dar. Noch heute, trotz 1500 jähriger Parallelentwicklung, sind Gemeinsamkeiten zwischen der englischen Sprache und der niedersächsischen Sprache zu erkennen, die sich ebenfalls aus der altsächsischen Sprache entwickelt hat.