Langenlois
Foto | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Niederösterreich |
Politischer Bezirk: | Krems-Land (KR) |
Fläche: | 67,12 km² |
Einwohner: | 7.068 (November 2004) |
Höhe: | 219 m ü. NN |
Postleitzahl: | 3550 |
Vorwahl: | 02734 |
Geografische Lage: | 48,4667 n. Br. 15,6667 ö. L. |
Gemeindekennziffer: | 31322 |
Anschrift der Verwaltung: |
Stadtgemeinde Langenlois Rathausstraße 2 3550 Langenlois |
Politik | |
Bürgermeister: | Kurt Renner |
Langenlois ist eine Weinstadt im niederösterreichischen Kamptal mit 7.068 Einwohnern im Bezirk Krems-Land.
Geografie
Langenlois liegt im südöstlichen Waldviertel am unteren Ende des Kamptales und am Fuße des Manhartsberges. Die Fläche der Stadtgemeinde beträgt 67,12 Quadratkilometer, wovon 27,25 % bewaldet sind. Die Lössböden bieten eine hervorragende Grundlage für den Weinbau.
Zur Großgemeinde Langenlois zählen auch die Katastralgemeinden Gobelsburg (mit Zeiselberg), Mittelberg, Reith, Schiltern (mit Kronsegg) und Zöbing.
Geschichte
Erste urkundliche Erwähnung erfolgte um 1081. Seit 1310 hat der Ort das Marktrecht und seit 1925 das Stadtrecht.
Der Bach und die Gegend wurden von den Siedlern aus dem Norden auf Grund ihrer Empfindungen "Liubisa", die "Liebliche" benannt. Der Name hat wiederholt seine Form verändert. Liubes, Lewbs, Leubs, Langenleys und schließlich Langenlois.
1082 gibt das Bistum Passau den Weinzehent in und um Liubisa an das Kloster Göttweig, was bereits ertragreichen Weinbau voraussetzt. 1141 schenkt Herzog Leopold dem bayrischen Stift Reichersberg zwei Lehen in Liubes und das Recht Holz aus dem Wald zwischen Kamp und Krems zu beziehen. Der Weinbau und der "Vierzigerwald" waren eng mit der Siedlung verbunden. Die Siedlung war von Anbeginn aus zwei Teilen gewachsen, die sich in Baulichkeiten unterscheiden. Das "niedere Aigen" mit den Vierzigerhäusern, Sitz der Kaufleute und Gewerbetreibenden und damit der Märkte: Kornplatz ( Traidmarkt ) und Holzplatz. Das "obere Aigen" vom Anger bachaufwärts war die Weinhauersiedlung. Die beiden Aigen hatten jedes einen eigenen Richter und wurden um 1430 vereinigt. Langenlois erhielt 1310 das Marktrecht; 1346 das Recht seine Richter selbst zu wählen; 1411 wird der Leonhardimarkt bewilligt; 1518 wird das Wappen verliehen und der Dorotheamarkt bewilligt. Der Wohlstand der Bürger wirkte sich auch auf kulturellen Gebiet aus. Die Pfarrkirche zum Hl.Laurentius erhielt reichlich Spenden und Stiftungen, sodass sie wiederholt vergrößert und verschönert werden konnte. Der Bürger Niklas Gfeller errichtete beim Bürgerspital die Elisabethkapelle und dotierte sie reichlich. Trotz des Elends der Kriegs- und der Nachkriegszeit bietet die Stadt heute das Bild eines aufstrebenden Gemeinwesens.
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche zum heiligen Laurentius: gotischer Stil, Langhaus im Kern romanisch, hölzerne Flachdecke, Basilikaform durch zwei Seitenschiffe, erhöhtes Presbyterium mit Spitzbogengewölbe; gotischer Altarschrein mit fünf weiblichen Heiligenfiguren; Flügel vom Maler Helmut Kies 1964 ergänzt: Szenen aus dem Leben des heiligen Laurentius. Der Turm am östlichen Ende des südlichen Seitenschiffes, 1754-56 erhöht (56 m) und barockisiert, ist im Besitz der Gemeinde. 1959/60 erfolgte eine umfassende Renovierung und Rückführung des Kirchenbaues in den gotischen Bauzustand. 1982 wurde ein Karnergewölbe unter dem Presbyterium entdeckt.
- Dreifaltigkeitssäule bzw. Pestsäule (1713) auf dem Kornplatz; Pestheilige in ganzfiguriger Ausführung und in Reliefdarstellung. Bildhauer: Andreas Krimmer.
- Zahlreiche Bürgerhäuser, teils mit Arkadenhöfen aus der Renaissancezeit
- Nikolauskirche in der Oberen Stadt, gotischer Bau, 15. Jahrhundert
- Schloss Haindorf
- Kamptalmuseum, beinhaltet bedeutende ur- und frühgeschichtliche Exponate sowie volkskundliche Inventarien, darunter Spezialsammlungen zum Weinbau und zur religiösen Volkskunde.
- Weinzentrum Loisium - Aufsehnerregender Bau des Architekten Steven Holl
- Schaugärten der Gartenbauschule Langenlois
- Kugeltraube
Einwohnerentwicklung
Der Ort hat 7145 Einwohner mit Stand Juli 2006. Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 6875 Einwohner. 1991 hatte die Stadtgemeinde 6367 Einwohner, 1981 6443 und im Jahr 1971 7071 Einwohner.
Politik
Bürgermeister der Stadtgemeinde ist seit 1990 Kurt Renner (ÖVP), Stadtamtsdirektor ist Ing. Robert Stadler.
Formell gibt es seit April 2005, nachdem die ÖVP zum ersten Mal seit 1945 die absolute Mehrheit verloren hat, ein Arbeitsübereinkommen zwischen ÖVP und SPÖ. Daher stellen die Sozialdemokraten erstmals mit Heinz Altmann den Vizebürgermeister. Hinzu kommen für die fünf Katastralgemeinden Gobelsburg, Mittelberg, Reith, Schiltern und Zöbing je ein/e Ortsvorsteher/in (alle ÖVP außer Gobelsburg: SPÖ).
Folgende Mandatsverteilung herrscht im Gemeinderat (Stadtrat):
- ÖVP 12 (3)
- SPÖ 8 (2)
- FPÖ-OPAL 6 (2)
- GRÜNE 3 (1)
Persönlichkeiten mit Bezug zu Langenlois
- Anton Hrodegh, Prähistoriker und Förderer des Kamptalmuseums
- Werner Vasicek, Heimatforscher und Paläontologe
- Fritz Zweigelt, Rebenzüchter, Namensgeber der Weinsorte Zweigelt, Nationalsozialist
- Josef Leopold, Gauleiter Niederdonau und Landesleiter der NSDAP
- Rudolf Kirchschläger, österreichischer Bundespräsident, war Richter in Langenlois
Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 286, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 515. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 3041. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,09 Prozent.
Der wichtigste Wirtschaftszweig ist sowohl in Langenlois selbst, als auch in den einzelnen Orten der Gemeinde der Weinbau und damit verbunden auch der Fremdenverkehr.
Verkehrsanbindung:
- Straße: Von Norden aus dem Kamptal kommend die B34, die über Hadersdorf Richtung Osten weiterverläuft. Nach Krems die B218, die bei Gneixendorf in die B37 mündet.
- Schiene: Langenlois liegt an der Kamptalbahn, die von Sigmundsherberg nach Hadersdorf verläuft. In Hadersdorf gute Umsteigemöglichkeit Richtung Wien, etwa eine Stunde Fahrzeit in die Bundeshauptstadt.
Weblinks