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Lucky Luke

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Lucky Luke ist der Titel und Name des Helden einer Comic-Serie von Morris, der die ersten Abenteuer von 1946 bis 1955 schrieb und zeichnete. Ab 1955 verfasste René Goscinny die Texte bis zu seinem Tod 1977. Der letzte Lucky-Luke-Band von Morris erschien im Jahr 2001, seinem Todesjahr.

Grundlegende Beschreibung

Bereits vor seinem Tod hatte Morris verfügt, dass die Serie weitergeführt werden solle. Den Zuschlag bekam der Zeichner Achdé. Ende 2003 veröffentlichte er den ersten neuen Band, eine Kurzgeschichte mit dem Titel "Der französische Koch". Zusammen mit Laurent Gerra setzte er dann das Werk fort. 2004 erschien "Lucky Luke - La Belle Province" in Frankreich und 2005 in Deutschland mit dem Titel: "Lucky Luke - Schikane in Quebec".

Die Comic-Geschichten handeln von einem Cowboy, der schneller zieht als sein Schatten (Spruch der Hefte, etwa seit den siebziger Jahren). Eine Hauptbeschäftigung besteht darin, die Daltons Joe, William, Jack und Averell einzufangen, eine Verbrechergruppe, die den Wilden Westen in Aufruhr versetzt. Die Daltons sind vier kriminelle Brüder, denen es immer wieder gelingt, aus dem Gefängnis auszubrechen (eine Anspielung auf die historischen Dalton-Brüder, die Ende des 19. Jahrhunderts den Wilden Westen unsicher machten). Sie sind für viele Slapstick-Szenen innerhalb des Comics verantwortlich.

Weitere Hauptfiguren sind Jolly Jumper (hatte in den ersten deutschen Übersetzungen noch den weiblichen Namen Rosa), das intelligente und per Gedanken sprechende Pferd Lucky Lukes, sowie der Gefängnishund Rantanplan (in der Kauka-Übersetzung Sheriff, bei Koralle Rataplan), eine Parodie auf den deutschen Schäferhund und tierischen Filmstar Rin Tin Tin. Rantanplan, der dümmer als sein eigener Schatten ist und dessen Gedanken sich vorwiegend ums Essen drehen, hat auch seine eigene Comic-Serie von Morris erhalten.

Am Ende jedes Abenteuers reitet Lucky Luke genregemäß dem Sonnenuntergang entgegen und singt sein Lied "I'm A Poor Lonesome Cowboy, And A Long Way From Home".

Morris, Goscinny und die anderen Textverfasser machten von ihren Rechten als Urheber reichlich Gebrauch und entwarfen ein Lucky-Luke-Universum mit eigenen Regeln, in welchem die Figuren orts- und zeitunabhängig agieren. Persönlichkeiten des wilden Westens, die einander in Wirklichkeit wahrscheinlich nie kennen gelernt haben, treffen in den Geschichten aufeinander und erleben gemeinsam Abenteuer. Selbst wenn man die historischen Hinweise aus Oklahoma Jim beachtet, um damit Lucky Luke's Geburtsjahr zu extrapolieren, muss man zur Kenntnis nehmen, dass er in anderen Alben zu dieser Zeit als Erwachsener bereits höchst aktiv war.

Viele Abenteuer greifen daher historische Begebenheiten oder Figuren auf, ohne diese allzu dokumentarisch wiederzugeben: (Wells Fargo, Siedlertrecks, Stacheldraht, Billy the Kid, Richter Roy Bean, Joshua Norton, Jesse James, Calamity Jane, Horace Greeley, Telegraph, weiße Besiedlung Oklahomas, den Pony Express, Sarah Bernhardt etc.).

Vielen Figuren sind Karikaturen realer Personen, etwa der Schauspieler Louis de Funès in dem Comic über den einarmigen Banditen und Lee van Cleef in der Kopfgeldjäger-Folge.

Im deutschen Sprachraum ist Lucky Luke mit bisher rund 30 Millionen verkauften Alben die zweiterfolgreichste Comic-Serie hinter Asterix.

Eine interessante Begebenheit ist, dass Lucky Luke im Laufe seines Lebens das Rauchen eingestellt hat. Der Autor wurde 1988 mit einem Spezialpreis der WHO (UN-Weltgesundheitsorganisation) ausgezeichnet, weil er Lucky Luke das Rauchen seit 1983 erfolgreich abgewöhnt hatte. Heute hat Lucky Luke meist einen Grashalm statt einer Zigarette im Mund.

Figuren

(Sarah Bernhardt, Wyatt Earp, Belle Starr, Josh Belly, Richter Elvis Yellowliver etc.)

Bände

Frankreich Deutschland Zeichnungen Text
01. La mine d'or de Dick Digger Classics 1. Die Goldmine von Dick Digger Morris Morris
02. Rodéo Classics 2. Rodeo Morris Morris
03. Arizona Classics 3. Arizona 1880 Morris Morris
04. Sous le ciel de l'Ouest Classics 4. Texas und kein Ende Morris Morris
05. Lucky Luke contre Pat Poker Classics 5. Lucky Luke gegen Pat Poker Morris Morris
06. Hors-la-loi Classics 6. Die Gesetzlosen Morris Morris
07. L'élixir du Dr Doxey Classics 7. Das Elixier von Doc Doxey Morris Morris
08. Lucky Luke contre Phil Defer Classics 8. Lucky Luke gegen Phil Steel Morris Morris
09. Des Rails sur la Prairie Classics 9. Die Eisenbahn durch die Prärie Morris René Goscinny
10. Alerte aux pieds-bleus 51. Der falsche Mexikaner Morris Morris
11. Lucky Lucky contre Joss Jamon 24. Lucky Luke gegen Joss Jamon Morris René Goscinny
12. Le Cousins Dalton 21. Vetternwirtschaft Morris René Goscinny
13. Le juge (siehe auch Roy Bean) 31. Der Richter Morris René Goscinny
14. Ruée sur l'Oklahoma 29. Auf nach Oklahoma Morris René Goscinny
15. L'Évasion des Dalton 17. Die Daltons brechen aus Morris René Goscinny
16. En remontant le Mississippi 20. Am Mississippi Morris René Goscinny
17. Sur la piste des Dalton 23. Den Daltons auf der Spur Morris René Goscinny
18. A l'ombre des derricks (siehe auch Edwin L. Drake) 32. Im Schatten der Bohrtürme Morris René Goscinny
19. Les rivaux de Painful Gulch 26. Familienkrieg in Painful Gulch Morris René Goscinny
20. Billy le Kid 37. Billy the Kid Morris René Goscinny
21. Les collines noires 59. Die schwarzen Berge Morris René Goscinny
22. Les Dalton dans le blizzard 25. Die Daltons im Blizzard Morris René Goscinny
23. Les Daltons courent toujours 60. Die Daltons auf dem Kriegspfad Morris René Goscinny
24. La Caravane 39. Kalifornien oder Tod Morris René Goscinny
25. La ville Fantôme 09. Lucky Luke und die Geisterstadt
64. Goldrausch
Morris René Goscinny
26. Les Daltons se rachètent 30. Die Daltons bewähren sich Morris René Goscinny
27. Le 20ième de Cavalerie 19. Lucky Luke reitet für die 20er Kavallerie Morris René Goscinny
28. L'escorte 44. Die Eskorte Morris René Goscinny
29. Des barbelés sur la prairie 34. Stacheldraht auf der Prärie Morris René Goscinny
30. Calamity Jane 22. Calamity Jane Morris René Goscinny
31. Tortillas pour les Dalton 06. Lucky Luke und heiße Hits aus Mexiko
28. Tortillas für die Daltons
Morris René Goscinny
32. La diligence (siehe auch Charles E. Bolton) 15. Die Postkutsche Morris René Goscinny
33. Le pied tendre 16. Das Greenhorn Morris René Goscinny
34. Dalton City 01. Dicke Luft in Dalton City
36. Dalton City
Morris René Goscinny
35. Jesse James 04. Lucky Luke und der Rächer der Enterbten
38. Jesse James
Morris René Goscinny
36. Western Circus 12. Western Zirkus
62. Western Circus
Morris René Goscinny
37. Canyon Apache 13. Der Apachen-Canyon
61. Der Apachen-Canyon
Morris René Goscinny
38. Ma Dalton 07. Lucky Luke und Ma Daltons saubere Früchtchen
47. Ma Dalton
Morris René Goscinny
39. Le chasseur des primes 02. Lucky Luke und der Kopfgeldjäger
43. Der Kopfgeldjäger
Morris René Goscinny
40. La Grand Duc 03. Lucky Luke und der Großfürst
46. Der Großfürst
Morris René Goscinny
41. L'Héritage de Rantanplan 05. Lucky Luke und die verrückte Erbschaft
53. Die Erbschaft von Rantanplan
Morris René Goscinny
42. 7 histoires de Lucky Luke 11. Eine Woche Wilder Westen
66. Eine Woche Wilder Westen:
  1. Der Desperado mit dem Milchzahn
  2. Gastfreundschaft im Wilden Westen
  3. Maverick
  4. Ein Mann wie Wyatt Earp
  5. Der fliegende Händler
  6. Gefährliche Überfahrt
  7. Sonate in Colt-Dur
Morris René Goscinny
43. Le Cavalier blanc 08. Lucky Luke und der weiße Reiter
50. Der weiße Kavalier
Morris René Goscinny
44. La guérison des Dalton 10. Die Daltons werden kuriert
54. Die Daltons und der Psyco-Doc
Morris René Goscinny
45. L'empereur Smith (siehe auch Joshua Norton) 14. Der Kaiser von Amerika
57. Der Kaiser von Amerika
Morris René Goscinny
46. Le fil qui chante (siehe auch Brigham Young) 18. Der singende Draht Morris René Goscinny
47. Le magot des Dalton 27. Die Daltons auf Schatzsuche Morris Morris, Vicq
48. Le bandit manchot 33. Der einarmige Bandit Morris Bob de Groot
49. Sarah Bernhardt 35. Sarah Bernhardt Morris Xavier Fauche, Jean Léturgie
50. La corde du pendu et autres histoires 42. Der Galgenstrick und andere Geschichten
  1. Der Galgenstrick
  2. Die Daltons nehmen den Zug
  3. Der Rächer
  4. Die Kamelmine
  5. Damensolo
  6. Die gute Nachricht
  7. Die Li-Tschi-Story
Morris Viq
René Goscinny
Dom Domi
Martin Lodewijk
Bob de Groot
51. Daisy Town 40. Daisy Town Morris René Goscinny
52. Fingers 41. Fingers Morris Lo Hartog van Banda
53. Le Daily Star (siehe auch Horace Greeley) 45. Der Daily Star Morris Xavier Fauche, Jean Léturgie
54. La fiancée de Luck Luke 48. Die Verlobte von Lucky Luke Morris Guy Vidal
55. La ballade des Dalton et autres histoires 49. Die Dalton-Ballade und andere Geschichten:
  1. Die Dalton-Ballade
  2. Jolly Jumper: Ja, was hat er denn?
  3. Dicke Luft in Pancake Valley
  4. Die Sheriff-Schule
Morris René Goscinny
Greg
Morris
56. Le ranch maudit 58. Die Geister-Ranch und andere Storys:
  1. Die Geister-Ranch
  2. Die Hellseherin
  3. Die Statue
  4. Die Rutsche
Morris Claude Guylouis
Xavier Fauche
Jean Léturgie
57. Nitroglycérine 52. Nitroglyzerin Morris Lo Hartog van Banda
58. L'alibi 55. Das Alibi und andere Geschichten:
  1. Das Alibi
  2. Athletic City
  3. Olé Daltonitos
  4. Ein Pferd verschwindet
Morris Claude Guylouis
59. Le Pony Express (siehe auch William Frederick Cody) 56. Der Pony-Express Morris Xavier Fauche, Jean Léturgie
60. L'amnésie des Dalton 63. Gedächtnisschwund Morris Xavier Fauche, Jean Léturgie
61. Chasse aux fantômes 65. Die Jagd nach dem Phantom Morris Lo Hartog van Banda
62. Les Dalton à la noce 67. High Noon in Hadley City Morris Xavier Fauche, Jean Léturgie
63. Le pont sur le Mississippi (siehe auch James B. Eads) 68. Die Brücke am Ol'man River Morris Xavier Fauche, Jean Léturgie
64. Belle Starr (siehe auch Isaac C. Parker, George Maldon) 69. Belle Starr Morris Fauche
65. Le Klondike (siehe auch Soapy Smith, Mattie Silks) 70. Am Klondike Morris Yann, Jean Léturgie
66. O.K. Corral (siehe auch Wyatt Earp, Doc Holliday) 71. O.K. Corral Morris Xavier Fauche, Éric Adam
67. Marcel Dalton 72. Marcel Dalton Morris Bob de Groot
68. Le prophète 74. Der Prophet Morris Patrick Nordmann
69. L'artiste-peintre (siehe auch Frederic Remington) 75. Der Kunstmaler Morris Bob de Groot
70. La légende de l'ouest 76. Eine Wildwest Legende Morris Patrick Nordmann
71. La belle province 77. Schikane in Quebec Achdé Laurent Gerra
Le Cuisinier Français Sonderband: Der französische Koch Achdé Claude Guylois
Kurzgeschichten:
  1. Défi dans la ville
  2. Arpèges dans la vallée
  3. Promenade dans la ville
  4. La Bataille du Riz
78. Die Reisschlacht:
  1. Aller Anfang ist schwer!
  2. Aus Liebe zur Musik
  3. Spaziergang durch die Stadt
  4. Die Reisschlacht
Morris René Goscinny

Alben - Chronologie mit Kommentaren

Lucky Luke in Frankreich, Belgien und in Deutschland

Lucky Luke-Alben in Belgien und Frankreich : In Frankreich kamen die Geschichten mit wenigen Ausnahmen chronologisch heraus. Die ersten 31 Alben veröffentlichte Dupuis durchgehend nummeriert, Die weiteren Alben Dargaud. Bei letzterem hat sich eine Nummerierung nicht durchgesetzt. Ab 1991 fungiert Lucky Productions, seit 2000 Lucky Comics als Verleger.

Lucky Luke im Semrau-Verlag 1958-1961 wurden in dem Hamburger Verlag Geschichten aus den ersten elf Dupuis-Alben erstmalig in der Zeitschrift Der heitere Fridolin in deutscher Sprache veröffentlicht.

Lucky Luke im Kauka-Verlag (1965-1973) Kauka veröffentlichte Material ab dem vierten Dupuis-Album auf unterschiedliche Arten: Als Fortsetzungsgeschichten, Ummontiert ins TB-Format (z.T. mit schlecht dazu gezeichneten Daltons) sowie geschlossene vollständige Geschichten im Heft, als Fix und Foxi super TIP TOP, und in der Reihe Fix und Foxi Album, in welcher die einzelnen Alben unterschiedlichen Comic-Figuren (vorwiegend Lucky Luke und Die Schlümpfe) gewidmet sind. Die meisten Abenteuer veröffentlichte Kauka zweimal, meist –je nach Zielgruppe- mit anderer Übersetzung. Gelegentlich wird Kauka zu Recht vorgeworfen, dass er Titelbilder mehr oder minder stark retuschiert hat. Das dabei das Fehlen der Unterschrift von Morris als Indiz dafür zu deuten sei, ist irrelevant, da Kauka die Unterschriften der Zeichner grundsätzlich wegließ. Wirklich sehr bedauerlich ist, dass diese Unsitte auch heute noch von Ehapa angewandt wird ( Des barbelés sur la prairie, Daisy town). Seine Taschenbuchveröffentlichungen als Kuriosa zu bezeichnen ist ebenso hinfällig, da diese Unart auch bei Koralle und Carlsen angewandt wurde.

Lucky Luke im Koralle-Verlag (1973-1978) Ähnlich bei Kauka kamen die Abenteuer bei Koralle als Fortsetzungsgeschichten in der Zeitschrift Zack, im TB-Format (tw. erheblich gekürzt) sowie im Album heraus. In der Alben-Reihe Zack Comic Box erschienen als Nummern 3, 5 und 7 die drei Abenteuer Dalton city, Chasseur de primes und Le grand duc. Wegen der hohen Nachfrage wurde eine eigene Alben-Reihe mit Lucky Luke abgespalten und beginnend mit Band 4 nummeriert. In den Bänden 11-14 kam die Bezeichnung Zack Album dazu. In den Alben wurden vorwiegend neue Geschichten veröffentlicht, während in Zack auch viel von Kauka bekanntes Material neu übersetzt wurde. Bei den Alben war man bereits um eine sehr gute Darstellung bemüht. Die Übersetzung hat noch einen gewissen Schliff, ähnlich wie bei Kauka, hält sich aber schon mehr an das Original. Die Rückseiten einiger Alben enthielten Kurzbiographien von Morris und Goscinny (bei Kauka wurde die ausländische Herkunft dieser Comic in den Sechziger Jahren verschleiert).

Lucky Luke bei Ehapa, ab 1977 Um Missverständnisse im Vertrieb zu vermeiden setzte Ehapa die Nummerierung der Alben bei 15 fort. Neben den neuen Alben, die unmittelbar nach Verfügbarkeit übersetzt wurden, kamen zwischendurch auch alle alten Alben ab dem 10. von Dupuis heraus. Die ersten neun Alben kamen nur als Sonderausgaben (ca. 1992) und seit 2004 im Rahmen einer Gesamtausgabe heraus. Die regulären Alben werden bei Bedarf nachgedruckt. Die Texte der Alben unterscheiden sich geringfügig von denen aus der Gesamtausgabe.

Gelegentlich kam es auch zu anderen Publikationen (Comic Forum, ein Magazin bei Bastei, Taschenbücher bei Carlsen, ...).

Wenig bekanntes Material Etwa 45 Seiten Comic-Material (aus der Zeit 1950-1988) wurden weder in Frankreich noch in Deutschland in den regulären Alben veröffentlicht, in Frankreich sind diese Blätter im Buch L’universe de Morris enthalten. In Deutschland werden sie bei passender Gelegenheit in die Gesamtausgabe chronologisch eingeordnet. Dabei handelt es sich u.a. um sehr kurze Geschichten, eine Blattvariante aus Joss Jamon, das wieder gefundene Blatt 105, Stil-Vergleiche mit anderen Zeichnern oder sonstige Unikate. Paradise gulch etwa ist eine subtile Comic-Metapher zwischen Legende und Wirklichkeit; Luke trifft dort, dem Pensionistenheim des wilden Westens, auf alternde Filmschauspieler, auf Gary Cooper welcher täglich den Sheriff-Stern auf den Boden wirft und den nur mehr einäugigen Rin Tin Tin; Ohne auf Luke’s Existenz als unvergängliche Comic-Figur einzugehen, rät William Hart, den Ort zu verlassen.

Liste der Alben - mit Kommentaren

Die Liste ist grundsätzlich, aber nicht ausschließlich, an den Titel der Alben orientiert. Die Jahreszahlen beziehen sich auf die erste Publikation in Frankreich (vorwiegend in den Magazinen Spirou od. Pilote). Die deutschen Titel von Kauka, Koralle u. Ehapa sind angeführt, sofern die Geschichten dort geschlossen und im richtigen Format herausgekommen sind. Deutsche Titel die sich nicht oder nur wenig vom Originaltitel unterscheiden sind nicht aufgenommen. In den Bemerkungen -keine Inhaltsangabe (außer bei noch wenig zugänglichem Material)- sind Karikaturen, Vorbilder aus dem Kino, historische Schlussfolgerungen (v.A. solche, die nicht in den Alben zu finden sind), Hinweise auf Zensuren und Fehler in den deutschen Bearbeitungen in einer möglichst knappen Darstellung aufgenommen. Mit den Blatt-Bezeichnungen ist die vom Zeichner angebrachte Nummer (nicht die Seitennummer im Album, welche meist um 2 höher ist) gemeint. Die ersten neun Alben kamen bei Ehapa, gestaltet und nummeriert wie in Frankreich, um 1992 in Sonderausgaben heraus.

  • 1. La mine d'or de Dick Digger (1946/47, dt. Die Goldmine von Dick Digger). Karikaturen auf Bevere's Vater befindet sich auf den letzten beiden Streifen von Blatt 44, von den Comic-Zeichnern Franquin und Will auf Blatt 31 sowie 37 (die beiden lebten damals mit Morris bei der Familie vom Zeichner Jije). Lucky Luke tötet seinen Doppelgänger.
  • 2. Rodéo (1948). Vom Blatt 105 ist nur mehr eine SW-Kopie vorhanden.
  • 3. Arizona (1946, 1949). Mit Arizona 1880 enthält das Album die älteste Geschichte. Auf Blatt 9 befindet sich eine Karikatur auf Franquin.
  • 4. Sous le ciel de l'Ouest (1949/1950, dt. Texas und kein Ende). In einer franz. TB-Ausgabe erschienen die Abenteuer aus diesem Album sowie die 1956 gezeichnete Geschichte Lucky Luke et Androcles.
  • 5. Lucky Luke contre Pat Poker (1951/1952; dt. 1967 Lucky Luke: Ausgespielt Pat Poker, Lucky Luke gegen Pat Poker). In Frankreich/Belgien erschienen die Abenteuer dieses Albums mit Grabuge à Pancake Valley (1955) im TB-Format. Spieler Pat Poker tritt 1993, kurz nach Veröffentlichung dieser Geschichte als deutschsprachige Sonderausgabe, in Le pont sur le Mississipi neuerlich auf. Wenn Morris von Vorbildern aus dem Kino sprach, hat er auch immer den Western Destry rides again (1939) erwähnt. Wahrscheinlich geht der Film in die erste Geschichte dieses Albums, Nettoyage a Red city, (oder im 8. Album, LL et Pilule) ein.
  • 6. Hors-la-loi (1951/1952, dt. Die Gesetzlosen). 1889-1892, in dieser Geschichte treten die echten Brüder Dalton Bob, Grat, Bill und Emmett gemeinsam auf, deutsche Erstveröffentlichung 1980 (Comic Forum), die im Album integrierte Kurzgeschichte hat Kauka 1970 (allerdings mit Bezug auf die Vettern Dalton) veröffentlicht. Wie bei den vorhergehenden Alben, kam auch von Hors-la-loi eine TB-Version heraus, in welcher zusätzlich noch die Kurzgeschichte Voleurs de chevaux (1956) enthalten ist. Das (im TB veröffentlichte) brutalere Ende von Bob Dalton (Blatt ) musste für die Albenversion gemildert werden. In der dt. Gesamtausgabe sind beide Versionen in Farbe abgebildet, bedauerlicherweise wurde in dieser Bearbeitung -wahrsch. aus Unwissen- Coffeyville an einigen Stellen zu Coffeytown übersetzt. Emmett's Formulierung am Anfang Bob, Tu es le cadet de la famille wird in der Übersetzung Du bist der Jüngste eingeschränkt. Bob war 1869, Emmett 1871 geboren. Innerhalb der Revolverhelden der Bande war Bob der Jüngste und zugleich Anführer, möglicherweise wollte Morris diesen häufig zitierten Umstand betonen. Weiters fehlen in der dt. Gesamtausgabe von 2005 einige unauffällige Beschriftungen, die im Original vorh. sind.
  • 7. L'élixir du docteur Doxey (1952/53, dt. Das Elixier von Doc Doxey).
  • 8. Lucky Luke et Phil Defer (1954; dt. 1967 Lucky Luke: Spinnenbein schießt nicht allein, Lucky Luke gegen Phil Steel) Morris Phil Defer ist eine Karikatur auf Jack Palance in Shane (1953). Das Album gilt wegen der Kurzgeschichte um Pilule als eines der gewalttätigsten, Pilule erschießt unabsichtlich sechs Gegner. Wie sein Kollege Bob Dalton schießt Phil Defer schneller als die Schwerkraft. Phil Defer's Steckbrief ist u.a. auch in Défi à Lucky LukeundWestern Circus abgebildet, womit Phil Defer (selbst innerhalb der Ehapa-Ausgaben) zu unterschiedlichen deutsche Namen (Spinnenbein genannt Baller-Ede, Phil Steel, Phil Defer, Freddy Fill, ...) kommt.
  • 9. Des Rails sur la Prairie (1955/56, Text: Goscinny; dt. Nr. 79 Die Eisenbahn durch die Prärie). Die Geschichte enthält den historischen Nagelschlag am Promontory summit in Utah (10. Mai 1869). Der Text "Ein kleiner Schritt für uns" auf Blatt 355 (in der deutschen Ausgabe von 2006) ist klarerweise eine sehr freie Übersetzung (Morris u. Goscinny verfassten die Geschichte 14 Jahre vor der Mondlandung), weiters wurde Nothing City zu Nothing Gulch (häufig der Schauplatz in späteren Abenteuern) geändert.
  • Grabuge à Pancake Valley (1955; Kurzgeschichte, Länge: 4 Seiten). Morris hat die Geschichte 1978 für das Album La Ballade des Dalton neu gezeichnet. Die alte Version ist weder in Frankreich, noch deutschsprachig in den reguären Alben erschienen, Kauka veröffentliche sie 1969 in einer TB-Version, in der Originalfassung von 1955 ist sie im Buch L'universe de Morris (1988) enthalten.
  • 10. Alerte aux Pieds-Bleus (1956, dt. Nr. 51 Der falsche Mexikaner). Ein Grenzschild weist Arizona als US-Staat aus (Arizona wurde 1912 ind die Union eingegliedert).
  • 11. Lucky Luke contre Joss Jamon (1956/57, dt. Nr. 24). Die Geschichte spielt 1865, die Vettern Dalton (im Hotel unterschreiben sie Joe, Bill, Jack und Averell) sowie Jesse James, Billy The Kid (wird später ganz anders gezeichnet) und Calamity Jane haben nebeneinander einen Kurzauftritt. Karikaturen von Jean Gabin sind auf Blatt 460. Pete L'Indecis ist eine Karikatur auf Goscinny (manche Quellen nennen eine Ähnlichkeit mit Peter Lorre). Die Comic-Figuren Red Ryder und Little beaver (petit castor) vom US-Zeichner Fred Harman haben einen Gastauftritt (Bl. 451).
  • 12. Les Cousins Dalton (1957, Text: Goscinny; dt. Nr. 21 Vetternwirtschaft). Die erste lange Geschichte mit den Vettern Dalton (spielt ca. 1892). Üblicherweise heißen sie nach steigender Größe Joe, William, Jack und Averell. Luke trinkt Coca Cola (seit 1886 in den USA). In der zweiten Hälfte der Geschichte ist Jack kleiner als William. In der Originalversion sagt Joe bei der ersten Begegnung zu Luke "Tu nous reconnais, Cowboy?", was mehr Spielraum auf frühere Begegnungen zulässt als die entsprechende Formulierung in der deutschen Übersetzung. Während es die Leser gern anders auffassen, hat Autor Goscinny immer Joe Dalton als den dümmsten der Brüder bezeichnet.
  • 13. Le juge (1957/58, Text: Goscinny; dt. Nr. 31 Der Richter). Die Geschichte umfasst die Blätter 523-566, damit hörte Morris mit der fortlaufenden Nummerierung auf. Dramaturgisch betrachtet ähnelt die Geschichte dem Film The westerner mit Gary Cooper als Cowboy und Walter Brennan als Judge Roy Bean. Neben dem Richter ist auch der Bär Bruno historisch. Die für Bean wichtige Schauspielerin Lillie Langtry ist nur unauffällig in Wandporträts zu sehen, was möglicherweise an Dupuis lag (später, beim weniger konservativen Dargaud war die auffällige erotische Darstellung von Mae West in Dalton city kein Problem).
  • 14. Ruée sur l'Oklahoma (1958, Text: Goscinny; dt. Nr. 29 Auf nach Oklahoma). Die Geschichte spielt 1889. Dopey ist eine Karikatur auf den Schauspieler Michel Simon.
  • 15. L'évasion des Dalton (1958/59, Text: Goscinny; dt. Die Daltons brechen aus). Soldaten mit Südstaatenuniformen treten auf, es existiert bereits eine durchgehende Ost-West-Eisenbahnlinie. Auf Blatt 20B ist William kleiner als Jack, auf 26B ist William größer.
  • 16. En remontant le Mississipi (1959, Text: Goscinny; dt. 1973 Missisippi-Abenteuer, Nr. 20 Am Missisippi). Tetenfer Wilson und Pistol Pete sind Karikaturen auf Boris Karloff und Lee Marvin.
  • 17. Sur la piste des Dalton (1960, Text: Goscinny; dt. 1967 Lucky Luke hetzt die Daltons, Nr. 23 Den Daltons auf der Spur). Die Austauschszene der Gefangenen und der Endkampf haben Ähnlichkeit mit entsprechenden Szenen in Rio Bravo. Comic-Figuren Jerry Spring und Pancho (Jijé) sind in einem Streifen zu sehen. Wachhund Ran-Tan-Plan (später Rantanplan, nach Rin Tin Tin) hat seinen ersten Auftritt. In der Kauka-Bearbeitung von 1967 ist ein ausführlicher Artikel über die echten Brüder Dalton enthalten.
  • 18. À l'ombre des derricks (1960, Text: Goscinny; dt. Nr. 32 Im Schatten der Bohrtürme). Der historische Erdölfund in Titusville, Pennsylvania, 27.8.1859. ist nachgezeichnet. Barry Blunt ist eine Karikatur auf den Comic-Zeichner Victor Hubinon. Die farbarme Darstellung des Großbrandes und auch die in Zukunft häufigen monochromatischen Zeichnungen wurden kennzeichnend für den Stil von Morris.
  • 19. Les rivaux de Painful Gulch (1961, Text: Goscinny; dt. 1968 Statt Nachtisch blaue Bohnen, Nr. 26 Familienkrieg in Painful Gulch). Im ursprünglich vorgesehenem Titelbild schossen zwei Gegner aufeinander (sh. Marcel Dalton, S 47). Die Anrede Fiston (dt. Söhnchen, Blatt 2) wird bei Kauka 1968 zu Genosse, ein Großvater grüsst LL mit Freundschaft, Friede Fremder.
  • 20. Billy the Kid (1961, Text: Goscinny; dt. 1968 Billy the Kid Pulver Prügel und Pistolen, Nr. 37). Verleger Josh Belly ist eine Karikatur auf Verleger Paul Dupuis. Im Gegensatz zu den Brüder Dalton ist Billy the Kid, von dem das Geburtsjahr 1859 erwähnt wird, von Anfang als Parodie konzipiert. Bereits im ersten Album tritt er gemeinsam mit den Vettern Dalton auf. Da Billy als Baby an einem Revolver lutscht, wurde das Album zunächst um eine Seite gekürzt. Kauka veröffentlichte 1968 die ungekürzte Version. Mit den neuesten Auflagen (in F seit 1981, D seit 2005) ist wieder die ungek. Version erhältlich . Nimmt man für Luke eine Größe von etwa 1.85m an und setzt man das übliche Gravitationsgesetz voraus, kann man aus Blatt 13 ausrechnen, dass Luke in ca. 3/10 Sekunden den Colt zieht.
  • 21. Les collines noires (1961/62, Text: Goscinny; dt. Killer Colt und Greenhorn, Vier Greenhorns, Nr. 59 Die schwarzen Berge).
  • 22. Les Dalton dans le blizzard (1962, Text: Goscinny; dt. Nr. 25 Die Daltons im Blizzard). Auf Blatt 6B ist Wilhelm größer als Jack Dalton. Ein Teil der Handlung ähnelt dem Film North west mounted police von DeMille, mit Gary Cooper. Morris hat gelegentlich betont, dass die Darstellung seines Helden von den Rollen Cooper's beeinflusst ist. Sehr häufig wird die Art des Dalton-Ausbruchs aus diesem Comic zitiert: Jeder der vier schlug sein eigenes, der Größe entsprechendes, Loch durch die Mauer.
  • 23. Les Dalton courent toujours (1962, Text: Goscinny; dt. 1969 u. 1973 Die Daltons verduften, Nr. 60 Die Daltons auf dem Kriegspfad). Das Album besteht aus zwei unabhängigen, in der Handlung aufeinander abgestimmten, Geschichten (an den Blattnummern verifizierbar). Im Kauka-Album von 1973 ist ein vollkommen falscher Artikel über die echten Brüder Dalton und einem echten Foto enthalten. Das ist bedauerlich, da Kauka den wesentlich besseren Text von 1967 aus seinem Archiv hätte nehmen können.
  • 24. La Caravane (1962/63, Text: Goscinny; dt. Der Scout des Satans, Nr. 39 Kalifornien oder Tod). Einige Landschaften erinnern bereits an Monument valley. Der französische Friseur Pierre kommt klarerweise in der deutschen Fassung besser und kontrastreicher zur Geltung.
  • 25. La ville fantôme (1963, Text: Goscinny; dt. Nr. 9 LL und die Geisterstadt, Nr. 64 Goldrausch). Morris hat mit dieser Geschichte den Western Yellow sky (1948) von William A. Wellman parodiert. Im Film Un homme et une femme (1966) von Claude Lelouch liest ein Schauspieler dieses Album. In der Originalfassung ist der in den Namen der beiden Schurken innewohnende Wortwitz (Denver Miles, Colorado Bill) zeitbeständiger als b.d. deutschen Übersetzung der Achtziger Jahre (Miles Denver, Bill Dallas).
  • 26. Les Dalton se rachètent (1963/64, Text: Goscinny; dt. Nr. 30 Die Daltons bewähren sich). In der Kauka-Übersetzung war der Schlüssel während der zweiten Tresorsprengszene im Geldschrank drinnen. Wie Averell dann den Tresor von außen zusperren konnte, hat Rolf Kauka nicht erklärt.
  • 27. Le vingtième de cavalerie (1964, Text: Goscinny; dt. Lucky muss zum Militär, Sergeant Lucky, Nr. 19 LL reitet für die 20. Kavallerie). Das Vater-Sohn-Verhältnis gleicht dem aus dem Western Rio Grande. Der Oberst ist eine Parodie auf Randolph Scott.
  • 28. L'escorte (1964/65, Text: Goscinny; dt. Der kleine Killer, Ein schwerer Junge, Nr. 44 Die Eskorte).
  • 29. Des barbelés sur la prairie (1965, Text: Goscinny; dt. Nr. 34 Stacheldraht auf der Prärie). Das graue Titelbild der Originalversion ist in der deutschen auf grün abgeändert. Weiters geht in das graue Titelbild möglicherweise das triste Schlußbild aus dem Western Man without a star ein. Die Handlung an sich ist an Shane angelehnt. Stacheldraht wurde 1874 patentiert.
  • 30. Calamity Jane (1965/66, Text: Goscinny; dt. Nr. 22). Die Autoren wählten die legendenbehaftete Darstellung, der zufolge Calamity Jane mit Wild Bill Hickok verheiratet war. Anstandslehrer Robert Gainsborough ist eine Karikatur auf David Niven.
  • (ohne Titel, Text: ?, Länge 3: Streifen) Joe Dalton schießt Luke nieder (1983 auf Deutsch veröffentlicht im Comic Forum 21, Titel: LL's Tod).
  • 31. Tortillas pour les Dalton (1966, Text: Goscinny; dt. Nr. 28 ). Letztes Album bei Dupuis (in F).
  • (32.) La diligence (1967, Text: Goscinny; dt. Nr. 15 Die Postkutsche) Erstes Dargaud-Album (in F.). Der Kutscher Hank, Spieler Scat, Reverend Sinclair Rawler und ein Barkeeper (Blatt 29) sind Karikaturen auf Wallace Beery, John Carradine (Stagecoach, 1939), Robert Mitchum (Five card stud, 1968) und Alfred Hitchcock. Einige Elemente und die Landschaft aus dem Western Stagecoach (1939) werden parodiert. Eine US-Ausgabe von 1995 hat den Titel The stage coach. Black Bart (the Po 8) überfiel ab 1875 Postkutschen.
  • (33.) Le pied-tendre (1967/68, Text: Goscinny; dt. Nr. 16 Das Greenhorn). Diese und die vorstehende Geschichte wurden in Frankreich noch als Fortsetzungsgeschichten in Spirou bei Dupuis, als Alben jedoch bereits bei Dargaud veröffentlicht. Morris hat dabei eine Komödie von Leo McCarey, Ruggles of red gap (1935) parodiert.
  • (34.) Dalton City (1968, Text: Goscinny; dt. Dicke Luft in Dalton city, Nr. 36 Dalton city). In den Zeichnungen ist Jack kleiner als William (wie bereits in Les cousins Dalton und Tortillas pour les Dalton, etwas exakter: Zeichnung und Text können nicht beide zugleich richtig sein, weiters ist -auch in anderen Alben-, wohl aus semantischen Gründen, im Text die Aufzählung Joe, Jack, William, Averell gebräuchlich). Im Text enthüllt Joe, dass Jack, im Vergleich zu William, noch ein Kind ist. Lulu Carabine ist eine Parodie auf Mae West.
  • La bataille du Riz (1968/69, Text: Goscinny; dt. Nr. 78 Die Reisschlacht). Es handelt sich um vier für das TB-Format konzipierte Kurzgeschichten (Umfang: 49 Blatt), welche sowohl in Frankreich als auch in der BRD als TB herauskamen. Vergrößert auf Albenformat ließ in Frankreich die Tankstellenkette TOTAL eine Auflage herausgeben, Blatt 9 der namensgebenden Geschichte fehlt in diesem Druck. Das ähnlich gestaltete Ehapa-Album von 2005 enthält alle 49 Blätter, der richtige Titel der ersten Geschichte lautet Défi à Lucky Luke, die Belohnung für die Daltons wurde auf $100000000 erhöht (in der Originalversion weist Billy den teuersten Kopf auf, womit Blatt 2 auch mehr Sinn macht).
  • (35.) Jesse James (1969, Text: Goscinny; dt. Nr. 4 LL und der Rächer der Enterbten, Nr. 38). Neben James werden sein Bruder Frank, Cole Younger und die Pinkerton-Detektive dargestellt. Gelegentlich wurden sie von den James-Brüdern -die die Detektive nicht kannten, auch nicht von Fotos- persönlich auf eine falsche Spur gesetzt.
  • (36.) Western Circus (1969/70, Text: Goscinny; dt. Nr. 12 und 62). Erasmus Mulligan ist eine Parodie auf W.C.Fields.
  • (37.) Canyon Apache (1970/71, Text: Goscinny). Mehrere Ähnlichkeiten mit Western: Die Strategie der Indianer, der Regimentschor und der irische Unteroffizier könnten aus Rio Grande (1950) sein. Der Oberst hasst die Indianer ähnlich dem Owen Thursday aus Fort Apache (1948). Sein Verhalten ist motiviert mit der lange zurück liegenden Entführung seines Sohnes durch die Indianer, als dieser noch ein Kind war. Damit entspricht er Ethan Edwards aus The searchers (1956). Alle drei Western sind von John Ford, Morris hat geäußert, dass er sich von Fords Western gern beeinflussen ließ. Das Fort liegt in Texas, der Oberst ließ LL aber nach Albuquerque (New Mexico) zur Aburteilung führen.
  • (38.) Ma Dalton (1971, Text: Goscinny; dt. Nr. 7 Ma Dalton's saubere Früchtchen, Nr. 47). Ein Gruppenbild im Schlafzimmer des Gefängnisdirektors ist auf 1880 datiert. Aus den Dialogen geht hervor, dass Joe der älteste und Averell der jüngste der Brüder ist. Ein sehr persönlicher Dialog zwischen Joe und seiner Mutter zeigt auch, wie viel mehr Spielraum die Autoren bei der Charakterisierung der Daltons im Vergleich zu Lucky Luke haben.
  • (39.) Chasseur de primes (1972, Text: Goscinny; dt. LL und der Kopfgeldjäger, Nr. 43 Der Kopfgeldjäger) Das Album enthält mit Elliot Belt die sehr bekannte Karikatur auf Lee Van Cleef. Die Maske für den Medizinmann soll an Frankenstein und Boris Karloff erinnern.
  • (40.) Le Grand Duc (1973, Text: Goscinny; dt. LL und der Großfürst, Nr. 46 Der Großfürst). Es ist leicht zu sehen, zu welcher Zeit und unter welchen Umständen die Ehapa-Übersetzung zustande kam: Der Spieler Claude heißt J.R., Jolly Jumper nennt den Großfürsten Bobby, Bobby (statt Dingo Dingo; Beides verblieb bei Koralle unverändert). Der simulierte Indianerüberfall ist eine Parodie auf Potemkinsche Dörfer (1787, Mit Fassaden täuschte Potemkin seiner Zarin Katharina II angeblich schöne Dörfer und Wohlstand auf der Krim vor.
  • (41.) L'héritage de Ran-Tan-Plan (1973, Text: Goscinny; dt. Nr. 5 LL und die verrückte Erbschaft, Nr. 53 Die Erbschaft von Rantanplan). Mark Twain (1835-1910) tritt (weißhaarig) auf.
  • (42.) 7 histoires complètes (1974, Text: Goscinny; dt. Nr. 11 und 66 Eine Woche wilder Westen).
  • (43.) Le cavalier blanc (1975, Text: Goscinny; dt. Nr 8 LL und der weiße Reiter, Nr. 50 Der weiße Kavalier). Hank Wally und Whittacker Baltimore sind Adaptionen von den Schauspielern Andy Devine und John Barrymore.
  • (44.) La guérison des Dalton (1975, Text: Goscinny; dt. Nr 10 Die Daltons werden kuriert, Nr. 54 Die Daltons und der Psycho-Doc). Der Arzt heißt in der französischen und den beiden deutschen Bearbeitungen Otto von Himbeergeist! Die Geschichte spielt zu einer Zeit, in der Sigmund Freud (1856-1939) ein Kind ist (der Verweis auf Österreich fehlt in der dt. Bearb.).
  • (45.) L'empereur Smith, Dargaud (1976, Text: Goscinny; dt. Nr. 14 und 57, Der Kaiser von Amerika). Die Geschichte spielt während Ulysses Grant's Präsidentschaft (1869-1877).
  • (46.) Le fil qui chante (1977, Text: Goscinny, dt. Nr. 18 Der singende Draht). 1861/1862, US-Präsident Abraham Lincoln ist auch zu sehen.
  • Paradise gulch (1979, Länge: 2 Seiten u. 1 Streifen). LL begegnet Rin Tin Tin, Roy Rogers, William S. Hart, William Boyd und Gary Cooper.
  • (47.) Le magot des Dalton (1980, Text: Morris & Vicq; dt. Nr. 27 Die Daltons auf Schatzsuche). Das Gefängnis, mit bereits bekannter Bauart (bisher häufig in Texas lokalisiert), ist dieses Mal das 1876 in Arizona gegründete Yuma Territorial Prison.
  • Un lapon au Canada (1981, Kurzgeschichte).
  • (48.) Le bandit manchot (1981, Text: De Groot; dt. Nr. 33 Der einarmige Bandit). 1888/1889, der "Boss" ist eine Karikatur auf Louis de Funès.
  • Vas-Y Rantanplan (1981, Text: Domi, Länge: 7 Seiten, in k. regulärem Album veröff.). Ein Preuße (Anspielung auf Max von Stephanitz, sh. Deutscher Schäferhund) versucht Rantanplan und andere Hunde zu erziehen.
  • (49.) Sarah Bernhardt (1982, Text: Léturgie, Fauche; dt. Nr. 35). 1880. Neben Sarah Bernhardt tritt auch US-Präs. Rutherford B. Hayes auf.
  • (50.) La corde du pendu (1982; Text: Vicq, Goscinny, DeGroot, Domi, Lodewijk; dt. Nr. 42 Der Galgenstrick u. a.). In der deutschen Fassung von La corde... wird Oakville zu Oaktown, in reglement de comptes wird Alexander Thunderfield zu E.T. Yewing.
  • (51.) Daisy Town, Dargaud (1983; Text: Goscinny, dt. Nr. 40). Das ist die Comic-Version des Films von 1971, welcher seinerseits die filmische Adaption von der Comic-Figur Lucky Luke ist (im Rahmen des Films und dieses Comic sieht daher die Beziehung zw. LL und den Daltons etwas anders aus).
  • (52.) Fingers (1983, Text: Van Banda). LL hat mit dem Rauchen aufgehört.
  • (53.) Le Daily Star (1983, Text: Léturgie, Fauche; dt. Nr. 45)
  • (54.) La fiancée de Luky Luke (1985, Text: Vidal; dt. Nr. 48 Die Verlobte von LL). Auf der Landkarte ist die heutige US-Grenze zu Mexiko dargestellt.
  • (55.) La ballade des Dalton et autres histoires (1978, 1980; Text: Morris, Goscinny; dt. Nr. 49). Comic-Version des zweiten LL-Films von 1978, auch im TB-Format publiziert. Die im Film gut wirkende Parodie auf MGM-Mucials (Busby Berkely, Esther Williams, Singin' in the rain, Frank Sinatra) fällt im Comic nicht so sehr auf. Der Notar ist eine Parodie auf Donald Meek (Stagecoach, 1939).
  • (56.) Le ranch maudit (1986; Text: Léturgie, Fauche, Guylouis; dt. Nr. 58 Die Geisterranch u.a.). Christopher Lee, Groucho Marx als Captain Spaulding und A.Hitchcock treten in Le ranch maudit -1861- auf. In La bonne aventure ist der Steckbrief von Morris (Beaver kid) zu sehen.
  • (57.) Nitroglycérine (1987, Text: Van Banda; dt. Nr. 52). 1862, Eisenbahnbau, Rivalitäten zw. Union Pacific Railroad und Central Pacific Railroad bilden den historichen Hintergrund.
  • (58.) L'alibi (1987, Text: Guylouis; dt. Nr. 55).
  • (59.) Le Pony Express (1988, Text: Léturgie, Fauche; dt. Nr. 56). 1860.
  • (60.) L'amnésie des Dalton (1991; Text: Léturgie, Fauche; dt. Nr. 63 Gedächtnisschwund). Averell verliert für einige Zeit seinen charakteristischen Hunger, auf Blatt 21A isst er nicht einmal die normale Portion. Im Gefängnis von Yuma gibt es in diesem Album keine Sträflingskugeln, LL legt ihnen aber welche an.
  • (61.) Chasse aux fantômes (1992, Text: Van Banda; dt. Nr. 65 Die Jagd nach dem Phantom).
  • (62.) Les Dalton à la noce (1993; Text: Léturgie, Fauche; dt. Nr. 67). 1865, der Sheriff ist 59 Jahre alt. Die Geschichte ist eine Bearbeitung des Western High noon. Die Autoren haben versucht die im Film wirksame Schnittfolge auf das Comic zu übertragen. Bei Ehapa musste man es wieder besser wissen, statt Die Daltons auf der Hochzeit wählte man High noon in Hadley city als deutschen Titel.
  • (63). Le pont sur le Mississipi (1994; Text: Léturgie, Fauche; dt. Nr. 68 Die Brücke am Ol'man River). Pat Poker (Album 5) ist wieder zu sehen.
  • Kid Lucky (1995, Morris, Pearce, Leturgie). Die Kavalleristen singen das Soldatenlied She wore a yellow ribbon (i. auch der Titel eines Films von John Ford, 1949). Von der Thematik -Indianer entführen weiße Kinder und ziehen sie auf- gleicht die Handlung einem anderen Western von Ford, Two rode together (1961). der kleine Luke lernt sein Pferd Jolly Jumper kennen. Morris tritt auf und möchte den kleinen Luke adoptieren.
  • (64.) Belle Star (1995, Text: Fauche, dt. Nr. 69). Billy the Kid, Jesse James, Belle Starr (hieß bis 1880 Myra Maybelle Shirley), Richter Isaac Parker (sh. engl, Wikip.) und sein Henker treten nebeneinander zur Zeit von Grants Präsidentschaft (1869-1877) auf. Mit Fort Smith und Younger's bend (sh. engl. Wikip. Fort Smith National Historic Site sowie James-Younger gang) enthält die Geschichte weitere historische Aspekte. Joe Dalton erinnert daran, dass LL seit dem ersten Album niemanden mehr erschossen hat.
  • Les creveaux (1996, ein Rantanplan-Album; dt. Die Genies; Morris, Vittorio, deGroot). 1875, Der bereits weißhaarige Prof. Stein (Parodie auf den 1879 geborenen Einstein) und sein Kollege Frank entführen Averell Dalton und Rantanplan. In ihren Experimenten machen sie Genies aus den beiden. Da Averell mit seinen Brüdern wieder Banken überfällt, macht Stein alles rückgängig. In dieser Geschichte legt Averell seinen Bruder Joe übers Knie (beim Boxen - Les Dalton dans le blizzard- ist Averell ebenfalls der Stärkere, eine Umkehr ist offenbar möglich, wenn Joe zornig ist). Luke hat nur zwei kurze Auftritte.*(65.) Le Klondike (1996; Text: Yann, Léturgie; dt. Nr. 70). Jack London, Charlie Chaplin und Szenen aus The gold rush (1925) sind zu erkennen. Mit der Anspielung auf Doxey's Elixier (Album 7) wird wie in den beiden letzten Alben an die ganz alten Geschichten erinnert (nachdem knapp zuvor in Deutschland diese Alben als Sonderausgabe herausgekommen sind).
  • (66.) O.K. Corral (1997, Text: Adam, Fauche; dt. Nr. 71).
  • (67.) Marcel Dalton (1998, Text: De Groot, dt. Nr. 72).
  • Oklahoma Jim (1999, Zeichnung: Morris & Pearce, Text: Pearce & Leturgie). Mit dem Revolver dürfte eine Anspielung auf den Colt .45 (peacemaker, sh. Colt 45, engl. Wikip.) aus der Waffenfabrik von Samuel Colt (1814-1862) von 1873 gemeint sein. Nach neunjähriger Verlobungszeit heiratete die 1845 geborene Mrs. Zee 1874 ihren Vetter Jesse James.
  • (68.) Le prophète (2000, Text: Nordmann; dt. Nr. 74).
  • (69.) L'artiste-peintre (2001, Text: Nordmann; dt. Nr. 75 Der Kunstmaler). Frederic Remington war ab 1883 in Kansas.
  • (70.) La légende de l'ouest (2002, Text: Nordmann, dt. Nr. 76 Eine Wildwest Legende). Die Daltons erlauben sich nur einen Scherz, wenn sie mit Kreuzerln unterschreiben.

Gesamtausgabe, Lucky Kid, Rantanplan

In einigen Bänden sind verschiedene Charaktere auch tatsächlich lebenden (oder verstorbenen) Persönlichkeiten nachempfunden. So z.B. in Band 33 "Der einarmige Bandit" ein namenloser Falschspieler dem frz. Schauspieler Louis de Funès.

Lucky Luke Gesamtausgabe

Seit 2004 erscheint eine Lucky Luke Gesamtausgabe, in der alle Geschichten in chronologischer Reihenfolge nachgedruckt werden sollen. Die Hardcover-Bücher enthalten jeweils 3 Alben sowie kurze Artikel mit zusätzlichen Informationen.

Lucky Kid Comics

  1. Am Fluss der rosa Biber
  2. Oklahoma Jim (als Lucky Luke Nr. 73 erschienen)

Rantanplan

  1. Das Maskottchen
  2. Der Pate
  3. Die Geisel
  4. Der Clown
  5. Der Flüchtling
  6. Der Bote
  7. Die Genies
  8. Das Kamel
  9. Die große Reise
  10. Die Schöne und die Bestie

Filme

Zeichentrickfilme

Es entstanden drei Zeichentrickfilme um Lucky Luke:

Außerdem entstanden zwei Zeichentrickserien mit jeweils 52 Folgen:

  • Lucky Luke (1983)
  • Lucky Luke - Die neuen Abenteuer (2001)

Realfilme

  • Die Daltons gegen Lucky Luke (2004) mit Til Schweiger in der Rolle des Cowboys. Dieser spielt jedoch nicht die Hauptrolle, welche die trotteligen Brüder haben.

Computerspiele

Es gibt auch mehrere Computerspiele für verschiedene Plattformen.

  • Lucky Luke (C64-Spiel, unbekanntes Datum)
  • Lucky Luke: Den Daltons auf der Spur (1998 PlayStation, 2000 Windows)
  • Lucky Luke: Banditen Express (2000 Game Boy Color)
  • Lucky Luke: Im Westernfieber (2001 Windows)
  • Lucky Luke: Wanted! (2001 Game Boy Advance)