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Heinrich Wolff (Mediziner, 1520)

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Heinrich Wolff, auch Wolf geschrieben (* 3. Februar 1520 in Öttingen; † 21. Dezember 1581 in Nürnberg) war ein deutscher Arzt in Nürnberg.

Leben

Heinrich Wolff wurde 1520 als Sohn von Georg Wolf, Stadtvogt von Öttingen und ab 1523 Landvogt der ganzen Grafschaft, in Oettingen geboren. Sein vier Jahre älterer Bruder war der Humanist Hieronymus Wolf. Schon im Kindesalter verlor Heinrich seine Mutter, die an einer wahrscheinlich erblichen Geisteskrankheit litt und in eine Anstalt eingewiesen wurde, wo sie noch lange Jahre in geistiger Umnachtung lebte. Mit zehn Jahren kann Heinrich Wolff nach Nürnberg, wo er die Lateinschule und das Egidien-Gymnasium besuchte. 1536 immatrikulierte er sich an der Universität Tübingen, und nach einem Studium der Medizin, vor allem in Montpellier, promovierte er vermutlich um 1549 in Avignon. Nach einem Aufenthalt in Straßburg wurde er 1553 in Nürnberg als Stadtarzt angestellt und behielt dieses Amt bis zu seinem Tod.

Heinrich Wolff ist ein erfolgreicher und begehrter Arzt gewesen, er wurde nicht selten von auswärtigen Patienten gerufen und auch von mehreren Fürsten konsultiert. Seit seiner Studienzeit beschäftigte er sich mit der Alchemie. Er besass einige Handschriften des Paracelsus, studierte dessen Erkenntnisse und stand in Verbindung mit führenden Paracelsisten wie Michael Toxites und Johann Huser. Seine weitgespannte Korrespondenz ist in seinem «Briefbuch»[1] dokumentiert.

Werke

  • Von der hermetischenn Philosophia / das ist / von dem Gebenedeiten Stain der Weisen. Christian Müller, Strassburg 1574.
  • Herliche Medicische Tractat / vor nie in truck kommen. Von Cur des Podagrams. Bernhart Jobin, Strassburg 1576.

Literatur

  • Wolfram Brechtold: Dr. Heinrich Wolff (1520-1581). Inaugural-Dissertation, Würzburg 1959.

Einzelnachweis

  1. Schloss Harburg, Archiv der Grafen von Öttingen-Wallerstein: Cod. VII. fol. 6. Verzeichnis bei Wolfram Brechtold: Dr. Heinrich Wolff (1520-1581). Inaugural-Dissertation, Würzburg 1959, S. 269-274.