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Kevin Mitnick

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Kevin David Mitnick (* 6. August 1963 in Van Nuts, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer, weltweit sehr bekannter, ehemaliger Hacker und heute Geschäftsführer einer Sicherheitsfirma.

Als Sicherheits-Experte ist Kevin Mitnick alias „Condor“ und ehemaliges Mitglied der „Roscoe Gang“ am meisten durch Social Engineering bekannt geworden. In seiner Karriere soll er unter anderem mehr als 100mal in das Netzwerk des Pentagon sowie einige Male in das der NSA eingedrungen sein. Mitnick selbst hat insbesondere das Eindringen in das NORAD-Netzwerk immer bestritten, ein solcher Hack sei ihm im Zusammenhang mit dem Film Wargames angehängt worden.

1988 wurde Mitnick das erste Mal inhaftiert: Acht Monate in Einzelhaft und weitere sechs Monate im Half Way House. Am 15. Februar 1995 wurde Mitnick vom FBI erneut verhaftet und angeklagt, in „einige der best gesicherten Computersysteme“ der USA eingedrungen zu sein.

Er wurde zwei Jahre ohne Gerichtsverhandlung und viereinhalb Jahre ohne eine Kautionsanhörung gefangen gehalten.

Mitnick wurde schließlich zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Nach seiner Entlassung aus fast fünfjähriger Haft im Januar 2000 betätigte sich Mitnick als Autor und Sicherheitsberater. Als Bewährungsauflage ordneten die Richter ein dreijähriges Benutzungsverbot von EDV-Systemen an. Gegen Mitternacht des 21. Januar 2003 wurde der Besuch der ersten Internet-Site durch Mitnick seit seiner Verhaftung - das Weblog seiner Freundin - live in der TV-Show „The Screen Savers“ auf dem US-amerikanischen Sender TechTV ausgestrahlt.

In seiner Zeit als Autor schrieb er das Buch „The Art Of Deception“ („Die Kunst der Täuschung“). Dabei geht es um die Techniken des Social Engineerings, der Kunst der Überredung. Dort beschreibt er anhand von Beispielen die Techniken der Social Engineers und gibt Hilfen, wie man seine Firma vor diesen schützen kann. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis gründete Mitnick eine Beratungsfirma, die Unternehmen unter anderem durch Vorträge und Schulungen der Mitarbeiter beim Schutz ihrer Informationen gegen Social Engineering unterstützt, sie trägt den Namen „Defensive Thinking“.

Kevin Mitnick war mehr als fünf Jahre lang die meistgesuchte Person der USA. Gerüchten zufolge stammt von ihm der größte Internetbetrug aller Zeiten, bei dem mehrere Millionen Dollar geraubt wurden. Im Guinness-Buch der Rekorde steht dieser Betrug als »größter Hack«, obwohl dafür nicht einmal ein Computer gebraucht wurde, sondern nur ein Telefon. In seinem eigenen Buch allerdings schreibt er, dass dieser Betrug gar nicht auf ihn zurückzuführen sei, sondern auf einen anderen Social Engineer namens Stanley Rifkin. Laut Kevin Mitnick ist Rifkin auch derjenige, der im Guinness-Buch der Rekorde für diesen »Rekord« eingetragen wurde. Rifkin habe damit eine Anstellung Mitnicks bei einer Bank verhindern wollen.

Die einseitige Berichterstattung seitens der Massenmedien und Handlungsweisen der Exekutive riefen eine weltweite Free Kevin-Bewegung hervor, an deren Kopf das Hackermagazin 2600 stand. Im Jahre 2000 wurde der Film Operation Takedown, oft fälschlicherweise Hackers 2 betitelt, veröffentlicht und rief enormen Protest seitens vieler Hacker, verschiedenster mit der Materie vertrauter Medien und nicht zuletzt von Vertrauten Mitnicks hervor. Der zweistündige, im Jahre 2002 veröffentlichte, Dokumentarfilm des Hackermagazines 2600 Freedom Downtime beleuchtet die Ereignisse aus einer anderen Perspektive als in „Operation Takedown“, nämlich jener eines Hackers und gewann zudem den „Audience Award For Documentaries“ auf dem „New York International Independent Film & Video Festival“ 2002.

Mitnick hatte eine Rolle in dem von Rockstar Games kreierten Grand Theft Auto: San Andreas als Telefonanrufer bei einer Show, die Area 53 heißt und auf WCTR läuft.

Literatur

  • Kevin D. Mitnick, William L. Simon: The Art of Intrusion. Wiley Publishing, ISBN 0764569597 (Englische Ausgabe)
  • Kevin D. Mitnick, William L. Simon: Die Kunst des Einbruchs. mitp-Verlag, 2005, ISBN 3-8266-1622-7 (Deutsche Ausgabe von The Art of Intrusion)
  • Katie Hafner, John Markoff: Cyberpunk. Die Welt der Hacker., Econ-Verlag, Düsseldorf 1993, ISBN 3-612-26035-9
  • Kevin Mitnick, William Simon: The Art of Deception: Controlling the Human Element of Security. Professional, Managerial & Chichester, 2002. ISBN 0-4712-3712-4 (englische Ausgabe
  • Kevin Mitnick, William Simon: Die Kunst der Täuschung: Risikofaktor Mensch. Verlag moderne industrie Buch, 2003, ISBN 3-8266-0999-9 (deutsche Ausgabe)
  • Tsutomu Shimomura, John Markoff: Data Zone. dtv, ISBN 3-42320086-3 (deutsche Ausgabe)
  • Jonathan Littman: The Fugitive Game - Online with Kevin Mitnick. Verlag Little, Brown & Company, ISBN 0-316-52858-7 (Hardcover) 0-316-52869-2 (Paperback)
  • Jeff Goodell: Cyberdieb und Samurai. Rowohlt, Berlin 1996, ISBN 3-87134-277-7