Gzip
gzip ist die Kurzform für GNU ZIP. Dabei handelt es sich um ein Kompressionsprogramm, das unter den Bedingungen der GPL auch im Quelltext erhältlich ist.
gzip (GNU zip) ist ein Komprimierungsprogramm, das praktisch für alle Computerbetriebssysteme verfügbar ist. Es bietet einen guten Kompressionsgrad und ist frei von patentierten Algorithmen. Es wurde von Jean-loup Gailly ursprünglich entwickelt, um unter Unix das alte Programm compress zu ersetzen. Mark Adler schrieb das Dekompressionsprogramm gunzip.
gzip basiert auf dem deflate-Algorithmus, der eine Kombination aus LZ77 und Huffman-Kodierung ist. deflate wurde als Reaktion auf die Patente entwickelt, die auf LZW und andere Kompressionsalgorithmen bestanden.
Um die Entwicklung von Software zu vereinfachen, die Datenkompression nutzt, wurde die zlib-Bibliothek geschrieben. Sie unterstützt das gzip-Dateiformat und die deflate-Kompression. Die Bibliothek ist weit verbreitet, da sie klein, effizient und vielseitig ist.
Das zlib-komprimierte Dateiformat, der deflate-Algorithmus und das gzip-Dateiformat wurden als RFC 1950, RFC 1951 und RFC 1952 standardisiert.
Die übliche Dateiendung für gzip-komprimierte Dateien ist .gz. Unix-Software wird häufig in Dateien vertrieben, die auf .tar.gz enden und englisch Tarballs genannt werden. Darin enthalten sind Dateien, die zunächst mit tar zu einem Archiv zusammengefasst wurden und anschließend mit gzip komprimiert wurden. Seit den späten 1990er Jahren ist jedoch ein zunehmender Umstieg von gzip zum effektiver komprimierenden bzip2 zu beobachten, dessen Dateien dann auf .tar.bz2 enden.
Der Deflate Algorithmus wird auch im [Apache] Modul mod_deflate genutzt, mit dem Inhalte die per HTTP übertragen werden, komprimiert werden können.
Anwendungsbeispiel
- Speichern Sie diese Internetseite mit Ihrem Browser unter dem Namen test
- Dann wechseln Sie in die Linuxkonsole und geben dort ein:
- gzip test
- erzeugt eine komprimierte Datei test.gz von der Originaldatei test
- die Originaldatei wird dabei gelöscht
- Zur Dekompression geben sie auf der Linuxkonsole ein:
- gunzip test.gz
- gunzip (oder auch gzip -d) dekomprimiert die Datei test wieder
- Sie können jetzt die Datei test wieder mit ihrem Browser aufrufen und anschauen.
Fragen
- Sind die mit gzip erzeugten Dateien im Dateiformat identisch mit den ZIP-Dateien (.zip) unter Windows?
- Kann man .zip Dateien mit gzip dekomprimieren?
- Nein, dazu nimmt man das Unix Programm unzip.
Siehe auch: bzip2
Weblinks
- http://www.gzip.org
- http://goethe.ira.uka.de/seminare/rftk/zip/ - gut verständliche Beschreibung der verschiedenen Komprimiermöglichkeiten.