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InstallShield

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InstallShield

InstallShield-Logo
Basisdaten

Entwickler Flexera Software
Aktuelle Version 2019[1]
Betriebssystem Windows (XP, Vista, 7, 8, 10)
Windows Server (2003, 2008, 2008R2, 2012)
Kategorie Softwaretechnik
Lizenz proprietär
deutschsprachig nein
flexerasoftware.com

InstallShield ist ein proprietäres Installationsprogramm von Flexera Software (vormals Acresso Software) für Windows. Nach Angaben des Herstellers ist es mit 500 Millionen Installationen eine der weltweit meistverwendeten Setup-Lösungen. Die Software besteht aus einer Authoring-Lösung, die zur Erstellung von Installationen verwendet wird und einer Laufzeit-Lösung, die nach dem Authoring entsteht und mit der die Installationen getätigt werden.

Geschichte

Installshield wurde ab 1992 von Stirling Technologies entwickelt, die sich später Installshield Corporation nannten. 2004 wurden sie von Macrovision aufgekauft. Am 1. April 2008 wurde Macrovision Software an die Private Equity-Firma Thoma Cressey Bravo verkauft und die neue Gesellschaft Acresso Software umbenannt.[2] Im Oktober 2009 änderte Acresso ihren Namen in Flexera Software.[3]

Nach Hersteller-Angaben wird InstallShield bei mehr als 500.000 Unternehmen für das Verteilen von Software verwendet. Es ist in die Produktsparte „FLEXnet“ für Softwareverteilung und Lizenzverwaltung integriert.

Funktionsweise und Umfang

In früheren Versionen war InstallShield mit eigenen Entpackungsalgorithmen und einer eigenen Laufzeitumgebung für das Zielsystem ausgerüstet, welche in eine ausführbare Programmdatei integriert wurden. Diese sind teilweise immer noch vorhanden, geben aber einen Teil ihrer Zuständigkeiten an den systemeigenen Windows-Installer-Dienst bei der Installation ab, wenn sie diesen vorfinden.

InstallShield beherrscht verschiedene Setup-Methoden, auch netzwerkgestützte oder internetbasierte Installationen. Für die Verwendung mit Microsoft Visual Studio wird eine spezielle Anpassung ausgeliefert. Die InstallShield-Entwicklungsumgebung ist in nur zwei Sprachen verfügbar: Englisch und Japanisch. Für die generierten Installationsprogramme sind verschiedene Sprachpakete verfügbar.

Je nach Edition variiert die Kontrollmöglichkeit über die erstellten Setup-Projekte und der Funktionsumfang deutlich. Alle mit InstallShield erstellten Installationen tragen ein Wasserzeichen und sind als InstallShield-Installation erkennbar.

Express Edition

Diese Version von InstallShield beschränkt sich ab Version 3 auf die assistentengeführte Erstellung von Windows Installer-Dateien (*.msi). Damit ist es nur für Windows-Betriebssysteme ab Windows 2000 einsetzbar, da nur diese den Dienst Windows Installer betreiben können. Ab InstallShield Express X wird auch die Erstellung von Installationen unterstützt, die ohne Windows Installer auskommen, aber nur eingeschränkten Funktionsumfang bieten. Mit 559 Euro für eine eingedeutschte Version (449 Euro für eine Version in Englisch) ist das Programm vergleichsweise teuer.[4]

Professional Edition

In dieser Produktversion ist die Erstellung von eigenen Dialogfeldern oder lokalisierten Setups, eigenen Setup-Skripten (ISScript genannt) und die Wiederverwendung von bereits erstellten Setup-Umgebungen für neue Projekte möglich. Sie unterstützt außerdem die Interaktion mit aktuellen Technologien von Microsoft, die im Zusammenhang mit der Installation zum Einsatz kommen können, zum Beispiel .NET Framework 3.0, IIS 7.0, Microsoft SQL Server 2005, beta of Windows Server „Longhorn“, DirectX 9.0c und Windows-Mobile-Plattformen. Es unterstützt außerdem ein Windows-Vista-Zertifizierungsverfahren und bietet Spezialfunktionen, die Installationen auf Windows Vista reibungsloser gestalten sollen. Die Professional Edition kostet 2099 Euro.[4]

Premier Edition

Die Authoring-Lösung wird in nur drei, aber für die Installation in 33 auswählbaren Sprachen ausgeliefert. Ferner lässt sich die Verwendung von InstallShield beim Authoring auf den Build-Abschnitt, also die Kompilierungsphase des Setups, reduzieren, so dass auch andere oder eigene Authoring-Lösungen zum Einsatz kommen können, die InstallShield lediglich als Compiler benutzen. Die Premier Edition ist die teuerste Version von allen. Die eingedeutschte Version kostet somit direkt vom Hersteller 3899 Euro.[4]

Lizenzmanagement

Ferner unterstützt diese Version ein recht kompliziertes Verfahren für das Lizenzmanagement. Flexera bietet einen kostenpflichtigen Web-Dienst zur Lizenzverwaltung und zur „Produktaktivierung“ an, den InstallShield Activation Service. Dabei werden Lizenzen auf einem Flexera-Server gespeichert und können von Sparten des eigenen Unternehmens verwaltet werden. Es ist nicht vorgesehen, den Dienst auf eigene Server zu installieren oder das Lizenzmanagement vollständig in das eigene Unternehmen zu integrieren – Flexera wird bei Nutzung dieser kostenpflichtigen Funktion zwangsweise einbezogen.

Alternativen

Nachdem proprietäre Installationslösungen, vor allem InstallShield, im Laufe der Jahre ein Quasi-Monopol etablierten, wurden einige Konkurrenten, insbesondere kostenlose Open-Source-Alternativen populär. Flexera bemerkt dies und vergleicht InstallShield auf den Produktseiten mit „home-grown solutions“ („hausgemachten Lösungen“). Diese sind zwar kaum mit dem Funktionsumfang von InstallShield zu vergleichen, jedoch erfüllen sie den gleichen, ursprünglichen Zweck.

Kritik

Am 19. September 2008 wurde bekannt, dass der Update Agent aus InstallShield, der sich zum Prüfen von Updates mit der entsprechenden Hersteller-Webseite verbindet, unverschlüsselt kommuniziert.[5] Entsprechend kann so nicht nur der Datenverkehr belauscht werden, sondern es können dem Benutzer auf diese Weise auch beliebige Programme respektive Schädlinge untergeschoben werden.

Einzelnachweise

  1. flexerasoftware.com: InstallShield
  2. flexerasoftware.com: Thoma Bravo Completes Acquisition of Macrovision's Software Business Unit
  3. computerworld.com: Acresso who? Macrovision spinoff changes name, again
  4. a b c Shopseite des Herstellers@1@2Vorlage:Toter Link/shop.flexerasoftware.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Newsmeldung auf heise.de