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Diskussion:Kritischer Rationalismus

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Der Kritische Rationalismus (KR) hat drei Kernaspekte, die sich schrittweise darstellen lassen, wobei die einzelnen Schritte klar machen, worin sich KR grundlegend von anderen philosophischen Auffassungen unterscheidet.

Also nun die drei KR-Kernaspekte.

1. Erkenntnis hat kein Fundament (ist haltlos): Jeder Begründungsversuch scheitert an der logischen Unmöglichkeit einer Begründung.

2. Erkenntnis besteht aus Vermutungen (Vermutungswissen): Alle Bestandteile des Wissens (Theorien) sind einer kritischen Diskussion zugänglich.

3. Erkenntnisgewinn entsteht durch die Bevorzugung von Theorien, die wahrer zu sein scheinen als die jeweils zur Diskussion stehenden Konkurrenztheorien: Streng genommen ist jede Theorie falsch und keine wahr, aber in der Spannbreite zwischen falsch und wahr gibt es falschere bzw. wahrere Theorien.

Anmerkungen:

zu 1. Damit gerät der KR praktisch mit jeder philosophischen Strömung in Konflikt, weil in der Regel nach Begründungen Ausschau gehalten wird, um sichere Erkenntnis zu erlangen. Popper glaubte zunächst, die Tragweite seiner logischen Analyse, die Falsifikation als logisch möglich und Verifikation als logisch unmöglich ausweisen sollte, werde von jedem aus der Philosophenzunft verstanden. Das war aber nicht der Fall. Diesen Aspekt vertiefte später Albert in aller Breite.

zu 2. Auf dieser Stufe sind zwei Verzweigungen möglich. Der eine Zweig führt innerhalb des KR zu 3. und damit zu einer rationalistischen Auffassung. Der andere Zweig lässt Raum für eine skeptizistische Variante. So bezweifelte der spätere Feyerabend (als Halb-KR-ler) die Möglichkeit, Theorien nach ihrem Wahrheitsgehalt in wahrer oder falscher zu sortieren. -uk-


Die Erwähnung des Kuhnschen Konzepts "Paradigmenwechsel" im Zusammenhang mit dem Schritt-für-Schritt-Falsifikationismus finde ich - vorsichtig formuliert - etwas problematisch. Nach Kuhn funktioniert die Forschung in Zeiten "normaler Wissenschaft" nach dem Schritt-für-Schritt-Prinzip (innerhalb eines Paradigmas), in Phasen des Paradigmenwechsels eben gerade nicht mehr. Auch muß der Paradigmenwechsel anfangs keineswegs auf falsifiziernden/ verifiziernden Experimenten oder Daten beruhen, die tatsächlich meist erst ex post gefunden/entwickelt/beigebracht wurden (vgl. Kuhn, die Struktur wiss Rev. Kap. 12)

Zitat:Kein bisher durch das historische Studium der wissenschaftlichen Entwicklung augedeckter Prozess hat irgendeine Ähnlichkeit mit der methodologischen Schablone der Falsifikation durch unmittelbaren Vergleich mit der Natur. (Kuhn, Kap. 8) Klingt nicht sehr Popper-kompatibel, oder? SemiKondukator 18:24, 28. Apr 2005 (CEST)


Der kritische Rationalismus ist entgegen Poppers Meinung, nicht auf soziale Systeme anwendbar. Das Problem ist die Falsifizierbarkeit einer These, wenn Subjekte beobachtet werden, die a) irrational handeln können und b) lügen können. Das macht eine sichere Falsifizierung genauso unmöglich, wie den Beweis der Wahrheit. Daher ist gesellschaftlich der Konstruktivismus als Erkenntnistheorie überlegen. Genauer kann man den kritischen Rationalismus als Spezialfall des Konstruktivismus betrachten, wenn nicht Subjekte sondern Objekte beobachtet werden.

Ich kann im Wikipedia-Artikel Konstruktivismus (Philosophie) keine Weiterentwicklung gegenüber dem Kritischen Rationalismus entdecken. Es sind zwei vollkommen unterschiedliche Entwicklungslinien der Philosophie: Der Konstruktivismus ist grundsätzlich subjektivistisch und damit fernab einer messbaren Realität, während der kritische Rationalismus versucht, eine Brücke zwischen Verstand und Realität zu schlagen. Ich würde sogar genau im Gegenteil sagen, dass der kritische Rationalismus die Weiterentwicklung darstellt: Probleme mit dem klassischen Empirismus führten zu einer Ablehnung derartiger Philosophien, woraus Konstruktivismus und dergleichen entstand. Popper hat mit seinem kritischen Rationalismus die besten Elemente dieser beiden philosphischen Richtungen verbunden und die Philosophie wieder auf den Boden der Realität gestellt. Damit ist der kritische Rationalismus natürlich näher am Empirismus, als am Konstruktivismus. Religiöse Menschen lehnen den kritischen Rationalismus allerdings oft ab, weil subjektivistische Philosophien eher geeignet sind, auch irrationale religiöse Inhalte zu vertragen, die selbst in religiösen Philosophien schon widerlegt wurden. Damit ist der Konstruktivismus im Resultat (Populärphilosophisch) sogar ein paar Jahrhunderte hinter der Zeit.
Das Problem mit der Beobachtung oder Beschreibung von "Subjekten" sehe ich übrigens nicht: Wenn jemand beobachtet wird, ist er per Definition auch Objekt, egal wie sehr er sich als Subjekt empfindet. Und die Komplexität menschlichen Handelns bedeutet nur, dass die Theorien, die das Handeln beschreiben, entsprechend komplex sein müssen. Hier gibt es große Fortschritte auch in den rein empirischen Wissenschaften (Spieletheorie, Organisationstheorien...).
"Popper hat mit seinem kritischen Rationalismus die besten Elemente dieser beiden philosphischen Richtungen verbunden und die Philosophie wieder auf den Boden der Realität gestellt.":
Popper hat ein massives Begründungsproblem: er geht ganz naiv davon aus, daß da halt "Basissätze" ("Protokollsätze"; wie immer man sie nennen will) existieren (im Grunde übernimmt er die einfach von den Wiener Positivisten); die nimmt er unkritisch und jongliert dann mit ihnen herum, auf daß dadurch (irgendwie) neue Hypothesen entstehen, die er dann wie beschrieben seinem Falsifikationsprinzip unterwerfen kann. Wie diese Basissätze zustandekommen, kümmert ihn wenig. Man arbeitet einfach "gewissenhaft" und "geschickt", und dann sind sie da, basta. Daß es sowas wie verschiedene Sichtweisen, Begrifflichkeiten, Denkmethoden geben kann, die in die beschreibende Arbeit eingehen und deren Ergebnisse beeinflussen und prägen, ficht ihn nicht an.
Es ist anders herum. Popper hat überhaupt kein Begründungsproblem, weil er sagt, Begründungen seien grundsätzlich unmöglich. Die Unmöglichkeit von Begründungen hat Popper in seinen frühen Arbeiten weniger deutlich in den Vordergrund gestellt bzw. ihm sind die Zusammenhänge erst in späteren Jahren völlig klar geworden.
Um dennoch argumentieren zu können, zieht Popper Schlüsse aus ein paar logischen Analysen, die er angestellt hat. Im Zusammenhang mit Falsifikation und Verifikation geht es nur um Logik. Bei der Falsifikation kommen Sätze zum Einsatz, die bestimmte falsifiziernde Wirkungen entfalten, sofern sie als wahr angenommen werden. Verifikation funktioniert deswegen nicht, weil die verwendeten Sätze auch unter der Annahme, dass sie wahr sind, eben keine verifizierenden Wirkungen entfalten können.
Die "Basissätze" haben nur Relevanz innerhalb seiner logischen Analyse. Ich nehme an, er nannte sie Basissätze, weil die logische Wirkung von den sogenannten Basissätzen ihren Ausgang nimmt. Das ist aber eine rein formale Angelegenheit. Ob die Basissätze wirklich wahr oder falsch sind, ist für den logischen Fortgang unerheblich. Deswegen sagt Popper, dass eine Falsifizierung selber eine Vermutung darstellt. -uk-
Der Konstruktivismus steht dazu in völligem Gegensatz: gerade die GRUNDLEGUNG wird hier hingebungsvoll herausgearbeitet (siehe etwa Peter Janich, der sein halbes Leben lang skrupulös seine Protophysik und dgl. Werke erarbeitet hat, um der darauf beruhenden Fachwissenschaft überhaupt erst den Boden zu geben, mit mehr wissenschaftlicher Berechtigung als einfach nur naivem Naturalismus einen (fachwissenschaftlich) elementaren Satz auszusagen!)
Vom kritischen Rationalismus als Spezialfall des Konstruktivismus kann gar keine Rede sein (umgekehrt genausowenig). (Cosmo)
"Sichere Falsifizierung" und "Beweis der Wahrheit" sind keine Gesichtspunkte, die mit Popper in Zusammenhang gebracht werden können. -uk-

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Ein neuer Aspekt: Inwieweit ist der Kritische Rationalismus falsifizierbar ? Diese Frage muss er sich gefallen lassen lassen auch wenn ich noch nicht überblicke ob es ins absurde führt. Ist der Kritsiche Rationalismus nicht auch eine Konstruktiuon die man erst als wahr anerkennen muss ? (LiquidGE)

Eine Falsifizierbarkeit sehe ich auf mehreren Ebenen: Erstens ist es durchaus vorstellbar, dass der Kritische Rationalismus durch eine bessere Theorie ersetzt wird, bzw. die Falsifizierung durch eine bessere Methode. Zweitens sind die Grundlagen empirisch belegbar und damit Angreifbar. "Das menschliche Wissen ist fehlbar" ist z. B. gleichbedeutend mit "Der Mensch macht Fehler". Diese Behauptung ist angreifbar und lässt sich mit einfachen Tests belegen.
Die Falsifizierung an sich stellt keine Behauptung dar, sondern ist nur eine Methode, die sich bislang als äußerst robust erwiesen hat. Die Behauptung, das nicht falsifizierbare Behauptungen nicht wissenschaftlich seien, ist auch eher eine sehr nützliche Definition von Wissenschaft. Sie grenzt die Wissenschaft insbesondere sehr erfolgreich von Ideologie ab.
Problematisch wird es, wenn man versucht, die letzte Konsequenz zu ziehen: dass man nicht nur behauptet, nicht falsifizierbare Behauptungen seien unwissenschaftlich, sondern auch, nicht falsifizierbare Behauptungen seien unwahr. Das wäre gleichbedeutend mit: Alle Behauptungen, die sich auch dann nicht widerlegen ließen, wenn sie unwahr wären, sind unwahr. Oder: Jede Behauptung, die nicht widerlegbar wäre, selbst wenn das Gegenteil der Behauptung wahr wäre, ist unwahr. Das ist eine sehr weitreichende und schwer zu überblickende Folgerung. Deswegen (und um einen logischen Konflikt mit "nicht widerlegbar"="wahr" zu vermeiden) sagt man lieber, nicht widerlegbare Behauptungen sind unsinnig. Ich persönlich habe aber den Eindruck, als wäre es eine selbstredende Folgerung.
Popper selbst war übrigens der Meinung, dass auch nicht-wissenschaftliche (d.h. nicht widerlegbare) Theorien durchaus wahr und vor allem bedeutsam sein können. Er bezeichnet sie nicht als unsinnig, zeigt im Gegenteil sogar, wie aus Mythen (z.B. Demokrits Atomhypothese oder Paramenides' Annahme des Stillstandes) sich wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse erreichen lassen. Auch der Adlerschen und Freudschen Psychoanalyse, die eigentlich den Ausgangspunkt seine Überlegungen zur Wissenschaftlichkeit bilden (er wollte verstehen, was an Marx, Adler und Freud so anders ist als an Einstein), räumt er Sinnhaftigkeit ein. cgk
Interessanter Einwand. Trotzdem bleibt ein starker qualitativer Unterschied zwischen angreifbar und nicht-angreifbar. So gesehen sind einige nicht-angreifbare Thesen vielleicht als Denkansätze geeignet, um entsprechende angreifbare Thesen zu entwickeln. Es gibt auch viele Behauptungen, die sich nur mit zu der jeweiligen Zeit vorhandenen Mitteln nicht belegen oder widerlegen ließen. Von daher lehne ich auch nicht alles ab, was noch nicht vollständig und jederzeit überprüfbar belegt wurde.

Kritischer Rationalismus, Falsifikationismus und Fallibismus

Ich plädiere dafür, den Artikel unter Falsifikationismus zu vereinen. Kritscher Rationalismus ist eine euphemische Selbstzuschreibung, Falsifikationismus ist die adäquate Beschreibung des Programms. Suspekt → Rede&Antwort 23:09, 14. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Mir scheint Falsifikationismus eher ein kleiner Teil des kritischen Rationalismus zu sein. Die wissenschaftliche Methode, im Gegensatz zur philosophischen Strömung. Beides sollte bestehen bleiben, auch wenn die eine oder andere gute Formulierung auch im jeweils anderen Teil Platz hätte. Sowas könnte man auch vorher diskutieren. Warum nicht erstmal ein paar sinnvolle Ergänzungen der beiden Artikel vornehmen? Außerdem kennen viele den kritischen Rationalismus - es ist ein Begriff. --Carl de 20:15, 15. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Mit deinem Einwand kann ich leben. Am besten ist es vielleicht,Falsifikationismus und Fallibilismus unter einer Überschrift in diesen Artikel zu intergrieren und klarzustellen, dass sich der Kritische Rationalismus (als allgm. Weltsicht) aus dem Falsifikationismus (als Modell der Erkenntnisgewinnung) ableitet. Gruß, --Suspekt → Rede&Antwort 20:49, 15. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Du solltest noch etwas genauer zwischen Falsifizierung/Verifizierung nach Peirce und der Falsifizierung nach Popper trennen. Zwei sehr unterschiedliche Konzepte, die beide wichtig sind.--Carl de 23:38, 15. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Das machst du am besten, weil ich darüber nichts weiß. Ich hatte den Verweis auf Peirce einfach aus dem Artikel Fallibilismus übernommen. Mir war bis dato nicht bekannt, dass Peirce was mit dem Falsifikationismus zu tun hat. --Suspekt → Rede&Antwort 00:00, 16. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Dann verschieben wir diese Bemerkung dorthin: Peirce kann für den Fallibilismus in Anspruch genommen werden. --H-J-Niemann 17:05, 11. Jan 2006 (CET)

Fallibilismus und Falsifikationismus gleichzusetzen, das geht nicht. Das erste ist eine Haltung, das zweite eine Methode. Und dann: Wikipedia-Autoren dürfen sich niemals in die Forschung einmischen. Die Wikipeia forscht nicht, schafft kein neues Wissen, das ist Aufgabe der Wissenschaft, sondern berichtet über das Wissen. Daher nicht: das, was Popper sagt, ist selbstwidersprüchlich. Sondern höchstens: Einige Forscher sagen... (wenn es denn stimmt). Ich möchte niemandem wehtun, aber der Artikel ist nicht gut. Er muss dringend überarbeitet werden. Ich selbst würde frühestens im Februar dazu kommen. --H-J-Niemann 17:05, 11. Jan 2006 (CET)

Mehrfacheintrag

Southpark hat den Baustein ja schon wieder entfernt, ich will dies aber nochmal begründen: Rein grundsätzlich bedarf es wohl keiner inhaltlichen Abgrenzung zwischen einer Person und einer Theorie, eine Zusammenlegung ist schon deshalb nicht notwendig. So gibt es Marx neben Marxismus, Kenes neben Keynesianismus etc.pp. Im vorliegenden Fall kommt allerdings noch folgendes hinzu: Das Werk von Popper beschränkt sich keineswegs nur auf den Kritischen Rationalismus (Konzept der offenen Gesellschaft z.B.), und der KR hat noch andere Theoretiker als Popper (Hans Albert etc.). Das kann man nicht ernstahft alles in einem Lemma unterbringen wollen. --Sava 14:34, 24. Sep 2005 (CEST)

siehe meine Antwort auf Diskussion:Karl Popper. --Suspekt [[Benutzer Diskussion:Suspekt|<small> &rarr; Rede&Antwort</small>]] 10:11, 19. Nov 2005 (CET)

Kritik

Der Abschnitt Kritik beginnt mit 'Kritiker des Kritischen Rationalismus wenden ein'. Wer sind denn die Kritiker mag sich nun der Leser fragen. Namen wären schön und vielleicht Literaturverweise, die den Abschnitt stützen. --Rtc 04:31, 29. Okt 2005 (CEST)

Stimmt, sehe ich auch so. Die im Abschnitt geäußerte Kritik mit der Letztbegründung kam meines Wissens vorwiegend aus Kirchenkreisen; ich müsste das aber nochmal recherchieren. Außerdem gehört Paul Feyerabend meines Erachtens ebenfalls in den Abschnitt "Kritik"; momentan liest sich der vorangegangene Absatz für mich so, als hätte Paul den K.R. weiterentwickelt, und das ist ein ziemlicher POV. Grüße, --RW 13:41, 29. Okt 2005 (CEST)
Stimmt:
Besonders in späten Jahren war er ein Gegner des Kritischen Rationalismus von Popper. Seine Popper-Kritik durchzieht sein gesamtes Lebenswerk. (Siehe Paul Feyerabend)
Ich habe den Abschnitt mal hier her verschoben:
Weitergehende philosophische Strömungen
Aus dem kritischen Rationalismus wurde von Paul Feyerabend ein Pluralismus der Theorien entwickelt, der allerdings eher auf Aussöhnung verschiedener Denkansätze als auf Weiterentwicklung im Diskurs beruht.
Sollte für eine Einfügung in den Abschnitt 'Kritik' umgearbeitet werden, so es deutlich wird, dass er sich Popper entgegengestellt hat. --Rtc 03:13, 19. Nov 2005 (CET)
Das Wort "Aussöhnung" erweckt aber keine Assoziation von "Entgegenstellen". Mir kommen auch weder Feyerabend noch seine Anhänger versöhnlich vor. --Hob 13:11, 22. Nov 2005 (CET)
Peter Janich, Gernot Böhme und andere Konstruktivisten kritisieren das Grundlegungsproblem des K. R.. (Cosmo)
Das liegt daran, dass Konstruktivisten Begründungsrationalisten sind. Im Sinne von Popper und Albert nennt sich das "klassischer Rationalismus", der die kritische Komponente vermissen lässt. -uk-

Klingt "Poppers Anhänger" nicht etwas verächtlich? Ein Forscher sollte niemals der Anhänger eines anderen sein. Ich fühle mich jedenfalls immer persönlich angegriffen, wenn mich jemand als Popperanhänger und nicht als Popperkenner bezeichnet. Können wir nicht besser "Verteidiger" schreiben? - Der ganze Brugger-Einwand sollte weggenommen werden; denn er beruht auf einem Irrtum und hat in der Forschung keine Bedeutung: Ich kenne Poppers Werk gut und habe nie eine Stelle gefunden, wo der KR als wissenschaftliche Theorie bezeichnet wird. Die Es-gibt-kein-Aussage ist schwer zu belegen. Positiv könnte ich das Handgeschriebene von Popper vorzeigen, dass er den KR nicht als wissenschaftliche Theorie ansah. --H-J-Niemann 18:36, 11. Jan 2006 (CET)

Im offiziellen Text steht: "Nicht nur gibt es keine Textstelle, an der Popper behauptet hätte, dass der Kritische Rationalismus eine wissenschaftliche Theorie sei, vielmehr sieht Popper den Kritischen Realismus explizit als eine Festsetzung die selbst weder empirisch noch rational begründet werden kann, sondern auf einer freien Entscheidung zwischen rationalem oder irrationalem Vorgehen beruht." Dazu sollte man sich vergegenwärtigen, dass es Popper nicht auf "Begründung" ankommt, weil er Begründung grundsätzlich nicht für möglich hält. Er wendet sich ausdrücklich gegen jeglichen Begründungsrationalismus (Albert ist da in der Systematik seiner Schriften noch deutlicher). Darum nennt Popper sein Projekt "Kritischen Rationalismus" = Rationalismus unter Verzicht auf Begründung, die durch Kritik ersetzt wird. Statt zu versuchen, etwas zu begründen, was grundsätzlich nicht begründet werden kann, schlägt Popper für alle Bereiche die Diskussion von Vermutungen vor. Letztes ist für Popper der Kern von Rationalität. Im zitierten Text müsste es demnach heißen: "Popper sieht den Kritschen Rationalismus als Methode zur Gewinnung von Erkenntnis, die einer Diskussion unter empirischen und rationalen Gesichtspunkten zugänglich ist." -uk-

Angeblicher Doppeleintrag

Die Begriffe "Kritischer Rationalismus" und "Falsifizierbarkeit" dürften sich nur in den Punkten überschneiden, die klären sollen, dass einer der Begriffe (Falsifizierbarkeit) einen wichtigen Bestandteil des anderen Begriffs (K.R.) darstellt. Das ist in der Wikipedia etwas völlig Normales und kein Doppeleintrag. Wenn niemand ausser dem "Chef" etwas dagegen hat (oder der "Chef" Argumente bringt, die uns überzeugen), werde ich das in den nächsten Tagen entfernen. Grüße, --RW 12:58, 4. Apr 2006 (CEST)

Ich habe mir beide Artikel angesehen. Die Überschneidung ist nur in dem von Rainer Wolf angesprochenen, zulässigen und sogar erwünschten Umfang gegeben. Die ausfühliche Darstellung des Artikels Falsifizierbarkeit wird hier nur insoweit wiederholt, wie es für die Darstellung des Kritischen Rationalismus nowendig ist. Ich plädiere daher dafür, den Vermerk Doppeleintrag so schnell wie möglich zu löschen. Gruß --Lutz Hartmann 13:20, 4. Apr 2006 (CEST)

Kritik ...der Kritiker

Stimmt es, oder habe ich gerade eine NPOV-Brille auf, wenn mir die Kritik am kritschen Rationalismus eher wie eine Kritik der Kritiker des Kritischen Rationalismus vorkommt? Bisher hatte ich immer beobachtet, dass, wenn überhaupt, die Kritiker der Kritik in einem Abschnitt zur Kritik innerhalb der Wikipedia nur sehr sparsam zu Wort kommen. Oder erwarte ich da zuviel Selbstkritik? :-) Vor allem, wenn man sieht wie tief der Personenartikel über Popper selbst sich dazu auslässt. Sollte man Werk und Person nicht besser (also nicht zu 100% aber auch nicht kaum erkennber) trennen? Ein Absatz zum Thema Offene Gesellschaft erwartet man sicher bei Popper selbst, doch die Frage der Diskussion um seinen kritischen Rationalismus wäre doch besser hier vertieft. Dann wird der Abschnitt zu Kritik vielleicht auch überflüssig, weil Popper wohl in allem Kritik und Bewunderung auf sich gezogen hat. So vermisse ich in dem Artikel auch eine angemessene Darstellung der wichtigsten Differenzen zu anderen bekannten Erkenntnistheorien, aalso z.B. zu seinem Problem mit dem Wiener Kreis und ihrem logischen Positivismus. Bo Kontemplation 00:25, 29. Jun 2006 (CEST)

Ich finde den Artikel höchst einseitig, auch wenn es hier natürlich erst einmal um die Darstellung des Kritischen Rationalismus geht, nicht um seine Kritik. Trotzdem sollten die Argumente der Kritiker - wie z.B. Karl-Otto Apel - fair dargestellt werden. Sie kommen in dem Artikel aber überhaupt nicht zu Wort. Vielmehr wird ihnen - stellvertretend Walter Brugger - gleich vorgeworfen, „dass sie von falschen Unterstellungen ausgehen und ihre Kritik mehr missionarischen Charakter habe“, ohne ihre Position auch nur im geringsten angemessen wiederzugeben, so dass sich der Leser selbst ein objektives Urteil bilden könnte.--HerbertErwin 00:45, 29. Jun 2006 (CEST)
Das meinte ich. Als neugierieger Laie möchte ich mir selbst eine Meinung bilden dürfen und möchte von einer Enzyklopädie nicht vereinnahmt werden. Die gute alte journalistische Regel der Schreibweise in Dritter Person und mit Konjuinktiven könnte hier schon mal sehr hilfreich sein. Und dann bitte die Vollständigkeit der relevanten Strömungen und vielleicht einer der prominentesten Aussenseitermeinungen. In der Kategorie:Erkenntnistheoretiker finde ich 36 Namen, auf die hier in keiner Weise Bezug genommen wird. Und dabei ist ein Paul Feyerabend noch nicht mal dort kategoriesiert, obwohl in seinem Artikel steht, dass sich seine Kritik an Popper durch sein gesamtes Lebenswerk zieht. Hier lese ich nur, warum seine Gegner alle von falschen Vorannahmen ausgehen. Wo grenzt sich seine Sich von z.B. fernöstlichen Forschungen ab? Oder gab es schon früher ein Äquivalent in anderen Kulturen oder Wissenschaftsbereichen, von denen er wiederum nichts wusste? Bo Kontemplation 02:54, 29. Jun 2006 (CEST)
Werde mal einen Neutralitätsbaustein einfügen. --HerbertErwin 08:35, 29. Jun 2006 (CEST)

ACK Herbert Erwin! Dieser edit zeigt seine Meinung sehr deutlich. Einen Streit, über Apologetik in Abschnitten Kritik kenne ich nur zu gut. Hierzu hat auch RW etwas geschrieben. Ich sehe hier, dass durch den KR eine Menge als Pseudowissenschaftlich bestätigt werden kann. Kritik am Kritischen Rationalismus aber wird entwertet, und "falsifiziert" (kleiner Scherz). Wie wäre es wenn ihr Apologeten euch mal ein neueres Werk über Wissenschaftstheorie anschauem würdet. Vielleicht sind dann eure Attacken gegen Kritiker nicht mehr so heftig? Widescreen ® 15:33, 12. Aug 2006 (CEST)

Falsifikationismus

Ich habe den Abschnitt mal aus dem Artikel genommen.

Der Begriff Falsifikationismus ist eine Position der Wissenschaftstheorie. Der Falsifikationismus geht davon aus, dass Hypothesen in empirischen Wissenschaften niemals verifiziert, sondern immer nur falsifiziert werden können. Bei der bis dahin vorherrschenden Art der Theorienbildung versucht der Wissenschaftler induktiv, aus Daten eine Theorie abzuleiten. Er stellt also eine Hypothese auf, wie die Realität in Bezug auf eine bestimmte Fragestellung aufgebaut sein könnte. Dann macht er Experimente und Analysen, um die Theorie zu bestätigen. Hier sieht Popper grundsätzliche Gefahren: Keine noch so große Zahl von Messungen und Bestätigungen ermögliche eine sichere Erkenntnis der Wahrheit einer Theorie.
Den Falsifikationismus sollte man nicht mit dem Fallibilismus verwechseln. Das ist eine weitere wichtige Position des Kritischen Rationalismus und bedeutet die grundsätzliche Fehlbarkeit des Menschen: Alles Wissen und Handeln kann sich als falsch erweisen.
Prägend ist für Popper die Newtonsche Physik, die vielfach bestätigt wurde und als Musterbeispiel für gesichertes, naturgesetzliches Wissen galt. Gleichwohl entspricht sie nicht der Wahrheit, sondern ist lediglich eine Annäherung an die Einsteinsche Physik. Durch bestimmte Beobachtungen lassen sich auf Newton beruhende Sätze widerlegen. Man kann also durch die genauere Prüfung von Theorien, z. B. mit empirischen Daten, die bessere von zwei Theorien erkennen.
Der Kritische Rationalismus betrachtet nur solche Theorien als wissenschaftlich, zu denen Experimente mit Ergebnissen denkbar sind, die sie widerlegen könnten (vgl. Positivismus). Überleben sie die Experimente, so haben sie sich bewährt. Wenn nicht, so ist ein Widerspruch im Gesamtsystem entstanden, für den Popper den Namen "Falsifikation" eingeführt hat. Er hält jede Behauptung für „unwissenschaftlich“, die keine Aussagen macht, die sich nicht prüfen und wenigstens prinzipiell widerlegen lassen. Nur falsifizierbare (angreifbare) Aussagen sind „empirisch“, alle anderen gelten als „metaphysisch“ und sind somit kein Teil der empirischen Wissenschaft.
Im Gegensatz zum logischen Positivismus hält Popper solche Sätze allerdings nicht für sinnlos, sondern weist insbesondere ihrer schöpferischen Kraft eine wichtige Rolle bei der Ersinnung von Theorien zu. Zum Beispiel war die Atomvorstellung der griechischen Philosophen 2300 Jahre lang eine metaphysische, unprüfbare Behauptung, bevor sie im 19. Jahrhundert experimentell geprüft werden konnte und sich bewährte. Auch der Kritische Rationalismus selbst ist ein metaphysisches Forschungsprogramm.
Dabei stellt Popper fundamentale Fragen zur Wissenschaftstheorie und hinterfragt die Art und Weise der Theorien- und Methodenbildung in den Wissenschaften. Ziel ist dabei, den erkenntnistheoretischen Wert von Theorien, Methoden und Fortschritt in der Wissenschaft analysierbar und zugänglich zu machen. Daraus sollte schließlich zu lernen sein, wie man es, falls nötig und möglich, besser machen kann.
Mit Hilfe der Widerlegung soll jede aufgestellte Theorie aktiv angegriffen werden, und dies intensiv und immer wieder. Wird die Theorie nicht erfolgreich widerlegt, so heißt das nicht zwingend, dass sie wahr ist, sondern nur, dass sie eher der Wahrheit entspricht oder ihr näher kommt als eine vorherige und bereits widerlegte Theorie. In diesem erkenntnistheoretischen Prozess tastet man sich also förmlich an die Wahrheit heran. Man kann sie laut Popper eventuell auch erreichen, jedoch ohne sich je sicher sein zu können. In diesem Sinne ist das Streben nach Wahrheit und Erkenntnis ein dynamischer Prozess.

Der Begriff des Falsifikationismus ist soweit ich weiß von Popper überhaupt nicht verwendet worden und spielt auch auf etwas ganz anderes an. Der Begriff wird eher abwertend verwendet (z.B. "naiver Falsifikationismus") und beschreibt eigentlich eher ein naives und oberflächliches Verständnis von Poppers Erkenntnistheorie, als dass es dieser wirklich entspricht. Mit Falsifikationsismus wird, soweit ich das sehe, im Allgemeinen eine Umformung von Poppers Erkenntnistheorie zu einer Art leicht abgeändertem Positivismus bezeichnet, bei dem Theorien zwar nicht endgültig bewiesen, aber zumindest "endgültig widerlegt" werden. Aber Popper hat diese Sicht nie vertreten und stattdessen eher die Betonung darauf gelegt, dass eine Theorie durch Falsifikation durch eine bessere (d.h. Änderungen sind nicht ad-hoc, etc.) ersetzt wird. Wenn der Begriff im Artikel beschrieben wird, dann sollte auch gesagt werden, wer ihn verwendet (Quellen), in welcher Form, und wie er sich von Poppers Erkenntnistheorie unterscheidet. --Rtc 17:49, 13. Aug 2006 (CEST)

Damit bin ich grundsätzlich nicht einverstanden. Der Absatz gibt m. E. (und nicht nur, weil Teile von mir sind, hehe) eine ganz ordentliche Einführung in die Ideen, die Popper in der Logik der Forschung vertritt. Man muss den Absatz natürlich nicht "Falsifikationismus" nennen und ihn auch nicht so einleiten, aber unter der Überschrift "Fortschritt durch Falsifikation" ö. ä. kriegt man einen zutreffenden Überblick über sein Konzept. --Scherben 20:05, 13. Aug 2006 (CEST)
Damit wäre ich einverstanden. Ich habe mir den Inhalt garnicht angesehen, sondern nur die Überschrift bemerkt! --Rtc 20:20, 13. Aug 2006 (CEST)
Neuer Vorschlag von mir: --Scherben 09:28, 14. Aug 2006 (CEST)
Es reicht mir schon, wenn das Wort Falsifikationismus entweder weg ist, oder eben mit Quellenangaben klargestellt wird, wer es verwendet. Ich habe es aber trotzdem mal durchgelesen und einige der Punkte, die ich angesprochen habe, waren tatsächlich problematisch. Ich habe es überarbeitet, vielleicht ist meine Fassung ja brauchbar. --Rtc 11:56, 14. Aug 2006 (CEST)

Fortschritt durch Falsifikationen

Hauptartikel: Falsifikation

Ein zentraler Begriff im kritischen Rationalismus ist die Falsifikation. Grundlegend für das philosophische Konzept ist die Annahme, dass allgemeine Hypothesen formallogisch niemals verifiziert, sondern immer nur falsifiziert werden können. Bei der bis dahin vorherrschenden Art der Theorienbildung sammelt der Naturwissenschaftler mit Experimenten und Analysen eine ausreichende Menge von Daten, formuliert diese als logische Sätze (Protokollsätze) und folgert daraus mittels Induktionsschluss eine allgemeine Theorie, die beschreibt, wie die Realität in Bezug auf eine bestimmte Fragestellung aufgebaut ist. Hier sieht Popper grundsätzliche Gefahren: Da immer nur endlich viele Protokollsätze vorliegen, eine Theorie aber unendlich viele Vorhersagen macht, kann keine noch so große Zahl von Protokollsätzen eine sichere oder auch nur wahrscheinliche Erkenntnis über die Wahrheit einer Theorie liefern. Zudem sind bereits die Protokollsätze problematisch, da für ihre Bildung die Gültigkeit anderer Theorien vorausgesetzt werden muss.

Popper lehnt daher diese Sichtweise ab und setzt an ihre Stelle eine eigene Erkenntnisphilosophie. Danach entstehen die Theorien nicht durch Folgerungen, sondern werden stattdessen (schematisiert betrachtet) frei erfunden, ohne dass sie durch Protokollsätze als gesichertes Wissen rechtfertigt werden könnten. Erst im Nachhinein werden Experimente durchgeführt, aus deren Ausgang sogenannte logische Basissätze bestimmt werden (Poppers Analogie zu den Protokollsätzen, die jedoch den Charakter der konventionellen Festlegungen statt den der unfehlbare Fakten haben). Je nach Ausgang des Experiments stehen die gewonnenen Basissätze mit der Theorie im Widerspruch. Ist das der Fall, wird sie dadurch falsifiziert und in der Folge durch eine neue ersetzt, bei der dieser Widerspruch nicht gegeben ist. Daraus ergeben sich für Popper zwei Forderungen: Damit eine Widerlegung überhaupt möglich ist, müssen Theorien so verwundbar (falsifizierbar) wie möglich sein. Desweiteren muss sichergestellt sein, dass eine Theorie nicht durch eine weniger verwundbare ersetzt wird. Popper nennt dies den Falsifizierbarkeitsgrad. Entsteht die neue Theorie aus der Alten durch hinzufügen von Hypothesen, die diesen Grad lediglich verringern, spricht Popper von Ad-hoc-Hypothesen.

Als ein Hauptbeispiel führt Popper die Newtonsche Physik an, die man als Musterbeispiel für gesichertes, naturgesetzliches Wissen ansah. Trotzdem wurde sie durch die Einsteinsche Physik abgelöst, weil bestimmte Beobachtungen (u.a. Ablenkung von Sternenlicht durch die Sonne, die sich bei einer Sonnenfinsternis beobachten lässt) zu Basissätzen führten, mit denen Newtons Theorie im direkten Widerspruch und mit denen die Einsteinsche im Einklang stand. Man kann also durch die genauere Prüfung von zwei Theorien die bessere der beiden erkennen.

Der Kritische Rationalismus betrachtet nur solche Theorien als wissenschaftlich, zu denen Basissätze denkbar sind, die mit ihnen im Widerspruch stehen können. Werden Experimente durchgeführt, die zu Basissätzen führen, die mit der Theorie im Einklang stehen, so spricht man von einer Bestätigung der Theorie. Popper hat den Begriff jedoch wegen seiner Konnotationen später durch "Bewährung" ersetzt. Das Gegenstück zur Bewährung ist die Falsifikation, ein Widerspruch im Gesamtsystem. Popper hält jede Behauptung für „unwissenschaftlich“, die keine Aussagen macht, die sich nicht prüfen und wenigstens prinzipiell logisch widerlegen lassen. Nur falsifizierbare (angreifbare) Aussagen sind „empirisch“, alle anderen gelten als „metaphysisch“ und sind somit kein Teil der empirischen Wissenschaft.

Im Gegensatz zum logischen Positivismus hält Popper solche Sätze allerdings nicht für sinnlos, sondern weist insbesondere ihrer schöpferischen Kraft eine wichtige Rolle bei der Ersinnung von Theorien zu. Zum Beispiel war die Atomvorstellung der griechischen Philosophen 2 300 Jahre lang eine metaphysische, unprüfbare Behauptung, bevor im 19. Jahrhundert auf der Idee aufbauende Theorien entstanden, die experimentell geprüft werden konnten und sich bewährten. Auch der Kritische Rationalismus selbst ist ein metaphysisches Forschungsprogramm.

Dabei stellt Popper fundamentale Fragen zur Wissenschaftstheorie und hinterfragt die Art und Weise der Theorien- und Methodenbildung in den Wissenschaften. Ziel ist dabei, den erkenntnistheoretischen Wert von Theorien, Methoden und Fortschritt in der Wissenschaft analysierbar und zugänglich zu machen. Daraus sollte schließlich zu lernen sein, wie man es, falls nötig und möglich, besser machen kann.

Mit Hilfe der Widerlegung soll jede aufgestellte Theorie aktiv angegriffen werden, und dies intensiv und immer wieder. Wird die Theorie nicht erfolgreich widerlegt, so heißt das nicht zwingend, dass sie wahr ist, sondern nur, dass sie eher der Wahrheit entspricht oder ihr näher kommt als eine vorherige und bereits widerlegte Theorie. In diesem erkenntnistheoretischen Prozess tastet man sich also förmlich an die Wahrheit heran. Man kann sie laut Popper eventuell auch erreichen, jedoch ohne sich je sicher sein zu können. In diesem Sinne ist das Streben nach Wahrheit und Erkenntnis ein dynamischer Prozess.

Strittiger Teil

Der Textabschnitt, den Widescreen verteidigt ist nichtssagend und wiederholt im Kern den ersten Absatz des Abschnitts. Er ist unnütz. Aber das schrieb ich schon im Kommentar. --Rtc 18:21, 13. Aug 2006 (CEST)

Ja, von Widescreen ist einiges unnützes eingestellt worden. Leider ist er Diskussionen nicht zugänglich und antwortet mit eristischer Dialektik. --GS 18:27, 13. Aug 2006 (CEST)

Hmm? Vielleicht habe ich auch einfach recht, und ihr unrecht? Ich weiß, diese Möglichkeit, dass ihr unrecht habt, ist äußerst gering, aber man sollte sie vielleicht in Betracht ziehen ;-). Widescreen ® 19:40, 13. Aug 2006 (CEST)

Als durch den Kritischen Rationalismus Aufgeklärter weiss ich natürlich "dass ich mich irren kann". Du gibst allerdings keine Kriterien an, unter denen Du Dich als widerlegt betrachtest. So lässt es sich schlecht diskutieren. --GS 19:45, 13. Aug 2006 (CEST)

Verstehe ich gerade richtig, dass der einzige Grund für den Edit-War die Frage "Indikativ oder Konjunktiv" ist? Wenn ja: Natürlich Konjunktiv. Es werden ja keine Fakten dargestellt, sondern Ansichten. In diesem Fall eben die Frage, wie Wissenschaftler praktisch arbeiten. --Scherben 19:55, 13. Aug 2006 (CEST)

Nehme alles zurück und lese mich mal ein. Ist zwar schon etwas her, dass ich mal über Popper gehausarbeitet habe, aber wohl auch nicht zu lange. --Scherben 19:57, 13. Aug 2006 (CEST)

Hier wiederum stelle ich mir die Frage, warum man Popper liest, und nicht sek. Literatur? Moderne? Popper ist seit 12 Jahren Tod! Soll nur eine Anregung sein... Wenn ich kritisches über Freud lesen möchte, dann lese ich bestimmt nicht Freud! Widescreen ® 23:40, 13. Aug 2006 (CEST)

Was ist denn überhaupt konkret das Problem? --Scherben 09:28, 14. Aug 2006 (CEST)

Ich frage mich, warum man hier in der Wikipedia, den Kritischen Rationalismus nicht kritisieren darf? Ich meine die Kritik ist berechtigt, sie stammt von nem echten Prof. usw. Aber sieh' Dir dass mal an. Von Adorno ist hier schon mal gar nix zu lesen. Und nachdem man die Kritik gelesen hat, ist eins sicher: Der K.R. hat nie richtig Kritik erfahren. Widescreen ® 10:42, 14. Aug 2006 (CEST)