Diskussion:Heinrich Heine
Heine und das Dritte Reich
Satz vier des fünften Absatz von "Bedeutung und Leben" entspricht nicht dem Stand der Forschung. Insbesondere hinsichtlich "Dichter unbekannt" vgl. z.B. http://www.welt.de/data/2006/02/11/843844.html
Gibt es dafür noch eine weitere Quelle? Ich habe das auch so gelernt und bis heute keinen Zweifel gehabt. Weiß jemand bescheid oder hat ein Gegenbeispiel? Die alten Schulbücher liegen ja vielleicht noch irgendwo rum. Wenn nicht, sollten wir den Passus ändern. --Hardenacke 13:04, 30. Mai 2006 (CEST)
Ich habe mal gelesen - und finde den Text leider nicht wieder-, dass bisher nicht bewiesen wurde, dass die Lorelei mit "Dichter unbekannt" versehen wurde, weil keine entsprechenden Schulbücher aufzufinden sind. Es gebe allerdings glaubwürdige Augenzeugen, die sich unabhängig voneinander an "Dichter unbekannt" erinnern wollen. --Stefan L. 15:51, 30. Mai 2006 (CEST)
In der Basisbiographie von J. A. Kruse (Suhrkamp, 2005) heißt es: "Trotz mannigfacher Beteuerung ernstzunehmender Zeugen, die "Loreley" während der nationalsozialistischen Zeit in den Lesebüchern mit eigenen Augen als anonymes Volkslied ausgewiesen oder einem unbekannten Verfasser zugeschrieben gesehen zu haben, ließen sich dafür bisher keine gedruckten Quellen auftreiben."--Stefan L. 15:10, 13. Jul 2006 (CEST)
Jugendfreund Christian Sethe
Vielleicht sollte man den Jugendfreund Heines Christian Sethe erwähnen, dem er die "Fresco-Sonette an Christian S." gewidmet hat. Coni
Todestag von Onkel Salomon Heine
Man hat an mich herangetragen, daß das hier angegebenen Todesjahr von Heines Onkel, 1845, ungleich dem in Salomon Heine angegebenen Datum, 1844 ist - hat wer die nötigen Nachschlagewerke zur Hand? Ich dachte, ich hätte hier was auf Lager, müßte aber doch erst die Bücherei aufsuchen. --212.202.184.238 22:46, 16. Jan 2006 (CET)
Salomon Heine verstarb am 23.12.1844. Ich habe das Datum bereits korrigiert. --Stefan L. 18:10, 19. Jan 2006 (CET)
Heine und die Religion
Herzlichen Dank für deine Heine-Biografie. Gefällt mir. ... Ich stoße immer wieder auf folgendes Heine-Gedicht und Zitat:
- "Zerschlagen ist die alte Leier / am Felsen, welche Christus heisst! / Die Leier, die zur bösen Feier / bewegt ward von dem bösen Geist. / Die Leier, die zum Aufruhr klang / die Zweifel, Spott und Abfall sang. / O Herr, o herr, ich knie nieder, / vergib, vergib mir meine Lieder!"
- "Ich sterbe im Glauben an einen einzigen Gott, den ewigen Schöpfer der Welt, desseen Erbarmen ich anflehe für meine unsterbliche Seele. Ich bedaure, in meinen Schriften zuweilen von heiligen Dingen ohne die ihnen schuldige Ehrfurcht gesprochen zu haben, aber ich wurde mehr durch den Geist meines Zeitalters als durch meine eigenen Neigungen fortgerissen. Wenn ich unwissentlich die guten Sitten und die Moral beleidigt habe, welche das wahre Wesen aller monotheistischen Glaubenslehren ist, so bitte ich Gott und die Menschen um Verzeihung."
Als Beleg wird (Landolt 54) angegeben ...
Kannst du mir zu diesen Zitaten etwas sagen? Stammen sie wirklich von Heine? --Gregor Helms 01:45, 7. Jul 2004 (CEST)
Hallo Gregor,
erstmal danke für die Frage. Hat mich drauf gebracht, dass man den Artikel bei Gelegenheit noch um den Punkt Religion erweitern könnte.
Jetzt die kurze Antwort auf Deine Frage: Der Prosatext stammt tatsächlich von Heine, das Gedicht aber definitiv nicht.
Und nun die lange: Heines Haltung gegenüber der Religion hat sich gegen Ende seines Lebens sehr gemildert, nicht aber das zu den großen Kirchen. Der Prosatext stammt aus § 7 seines Testaments vom 13. November 1851. Er lautet vollständig:
- Ich verlange, daß mein Leichenbegängnis so einfach wie möglich sei und daß die Kosten meiner Beerdigung nicht den gewöhnlichen Betrag derjenigen des geringsten Bürgers übersteigen. Obschon ich durch den Taufakt der lutherischen Konfession angehöre, wünsche ich nicht, daß die Geistlichkeit dieser Kirche zu meinem Begräbnisse eingeladen werde; ebenso verzichte ich auf die Amtshandlung jeder andern Priesterschaft, um mein Leichenbegängnis zu feiern. Dieser Wunsch entspringt aus keiner freigeistigen Anwandlung. Seit vier Jahren habe ich allem philosophischen Stolze entsagt und bin zu religiösen Ideen und Gefühlen zurückgekehrt; ich sterbe im Glauben an einen einzigen Gott, den ewigen Schöpfer der Welt, dessen Erbarmen ich anflehe für meine unsterbliche Seele. Ich bedaure, in meinen Schriften zuweilen von heiligen Dingen ohne die ihnen schuldige Ehrfurcht gesprochen zu haben, aber ich wurde mehr durch den Geist meines Zeitalters als durch meine eigenen Neigungen fortgerissen. Wenn ich unwissentlich die guten Sitten und die Moral beleidigt habe, welche das wahre Wesen aller monotheistischen Glaubenslehren ist, so bitte ich Gott und die Menschen um Verzeihung.
Daraus geht, denke ich, hervor, dass Heine einem persönlichen Gottesglauben anhing, zu den Kirchen bzw. zur Synagoge aber in etwa gleichen Abstand hielt. Ihm waren im Kern alle monotheistischen Religionen gleich viel wert. Ein Bekenntnis zu nur einer von ihnen war ihm nach wie vor fremd. Es tat ihm leid, Menschen verletzt zu haben, die es mit ihrer Religion ernst und ehrlich gemeint hatten, aber einen "katholischen", "evangelischen" oder "jüdischen" Gott konnte er sich wohl kaum vorstellen. Dafür sprechen auch zwei Textstellen aus seine Schrift Geständnisse von 1854:
- Ausdrücklich widersprechen muß ich jedoch dem Gerüchte, als hätten mich meine Rückschritte bis zur Schwelle irgendeiner Kirche oder gar in ihren Schoß geführt. Nein, meine religiösen Überzeugungen und Ansichten sind frei geblieben von jeder Kirchlichkeit; kein Glockenklang hat mich verlockt, keine Altarkerze hat mich geblendet. Ich habe mit keiner Symbolik gespielt und meiner Vernunft nicht ganz entsagt. Ich habe nichts abgeschworen, nicht einmal meine alten Heidengötter, von denen ich mich zwar abgewendet, aber scheidend in Liebe und Freundschaft.
Und weiter:
- Sehr fromme, aber nicht sehr gescheute Männer des protestantischen Deutschlands haben mich dringend befragt, ob ich dem lutherisch-evangelischen Bekenntnisse, zu welchem ich mich bisher nur in lauer, offizieller Weise bekannte, jetzt, wo ich krank und gläubig geworden, mit größerer Sympathie als zuvor zugetan sei. Nein, ihr lieben Freunde, es ist in dieser Beziehung keine Änderung mit mir vorgegangen, und wenn ich überhaupt dem evangelischen Glauben angehörig bleibe, so geschieht es, weil er mich auch jetzt durchaus nicht geniert, wie er mich früher nie allzusehr genierte.
Nach all dem dürfte feststehen, dass ein Gedicht, in dem vom "Felsen, welcher
der Christus heißt" die Rede ist - das also ein klares Bekenntnis zu nur einer der drei monotheistischen Religionen darstellt - kaum von Heine stammen kann. Es findet sich auch in keiner einzigen seiner Gedichtsammlungen. Wer der Verfasser ist, weiß ich auch nicht, aber das letzte Zitat gibt ja bereits einen Hinweis: Schon seit dem 19. Jahrhundert geistert das Gedicht nämlich durch "fromme aber nicht sehr gescheute" Broschüren von Missionsgesellschaften. Mit Hilfe der Heine fälschlicherweise zugeschriebenen Verse sollten wohl verirrte Schafe auf den rechten Weg zurückgebracht werden mit der Argumentation: "Seht her, selbst der größte aller Spötter kroch reumütig zu Kreuze als es dem Ende zu ging." Im Internet schreibt nun kritiklos einer vom anderen ab, und so wird die "alte Leier" wohl noch eien Zeitlang die Runde machen. Nur hie und da gibt es eine Hinweis, darauf, dass das Gedicht "apokryph" oder "Heine zugeschrieben" ist.
Ich hoffe, Dir ein wenig weiter geholfen und keine allzugroßen Illusionen zerstört zu haben :-) Stefan Volk 15:54, 8. Jul 2004 (CEST)
hallo zusammen, ich häng mich mal mit in die disskusion ein. und zwar hab ich bisher immer gedacht, das heine von der syphilis (oä) in seine matratzengruft getrieben wurde. ist damit dieses -nervenleiden- gemeint?
Fettschreibung von Namen
Dass Heinrich Heine "Heinrich Heine" heißt, steht ja schon dick und fett über dem Artikel. Als Suchbegriff ist dieser allgemein bekannte Rufname ja auch der einzig richtige. Bei Wikipedia ist es aber bisher so, dass der volle Name, wenn er denn vom Rufnamen abweicht, in Fettschriuft am Anfang des Artikels steht. Deshalb sollte man es auch hier so belassen. MfG Stefan Volk 21:59, 1. Aug 2004 (CEST)
Ich denke, die Argumentation "steht ja schon dick und fett über dem Artikel" trägt nicht. Denn oben steht das Lemma (und dessen Findung gehorcht ganz anderen Überlegungen) und unten (bei Biografien) der Name. Dieser sollte einen "Wiedererkennungswert" haben - denn sonst bräuchte er überhaupt nicht fett gedruckt zu werden.
Da ich aber kein Interesse habe, hier immer wieder etwas zurückzusetzen und mich auch nicht herumstreiten mag - schau Dir doch einmal Wikipedia Diskussion:Formatvorlage Biografie an (auch bezüglich der Überschrift "Leben" statt "Biographie"). Vielleicht findet sich ja eine akzeptable Lösung, die für alle diese Fälle trägt.
MfG yorg 22:54, 1. Aug 2004 (CEST)
- Um solche Kinkerlitzchen sollte man wirklich nicht streiten. Ich finde ganz einfach, dass aus dem Lemma (auch wenn es primär einem anderen Zweck dient) der Rufname klar und unmissverständlich hervorgeht und der Wiedererkennungwert damit gegeben ist. Und es erschließt sich meiner Meinung nach auch ganz von selbst, dass der fettgeschriebene Name in der ersten Zeile den selben Menschen meint. Alle Vorschläge, die in Wikipedia Diskussion:Formatvorlage Biografie genannt werden, verwirren meiner Meinung nach mehr als dass sie weiterhelfen, weil sich aus ihnen eben nicht intuitiv erschließt, was Unterstreichung, Fett- oder Kursischrift bedeuten. Deshalb hat man da ja offensichtlich nicht zu einer allgemeinverbindlichen Lösung gefunden. So lange das so ist, würde ich auch bei Heine gerne bei der seit Monaten unbeanstandeten Form bleiben.
Ob es "Leben" oder "Biographie" heißen soll, da bin ich ganz leidenschaftslos, obwohl ich den Eindruck habe, dass sich - Formatvorlage hin oder her - "Biographie" immer mehr durchsetzt. MfG Stefan Volk 01:21, 2. Aug 2004 (CEST)
Zitate oder Ähnliches
Habe versucht, das "Ideen"-Zitat ein wenig zu korrigieren; aber immer noch sind die "- - -"-Zeichen ungenau (weil sich eben des Satzspiegel des Originals schlecht imitieren läßt: vgl. HH: Ideen. Faksimiledruck. Mit einem Nachw. v. Joseph A. Kruse, Düsseldorf: Schwann 1972, S. 228). --Kluge 14:15, 4. Jul 2006 (CEST)
Die vermeintlichen Zitate sollten erst einmal belegt werden ehe sie in den Artikel gehören. Mit welcher Logik sollten sie unbelegt hineingenommen werden und dann, sagen wir mal, vielleicht belegt werden. Die deutsche Wikipedia strotzt von "Behauptungen" ohne jeglichen Anschein eines Beleges. Es ist schon erstaunlich, wer sich hier dafür einsetzt. --Cornischong 00:14, 19. Okt 2004 (CEST) Besonders die Zitat"sammlungen", die größtenteils dem google-Krabbenkorb entsprangen sind anfällig.
"Literarische Denkmäler" für Burschenschaftler
Am 13. Dezember führte Benutzer:82.135.11.238 die Textpassage ein, daß Heine sich in Göttingen
- "der Studentenverbindung Guestphalia (heute Corps Hildeso-Guestphalia) anschloss, der er mehrfach literarische Denkmäler setzte, etwa in seinen Werken Harzreise und Deutschland"
Die Einstufung der Harzreise und des Wintermärchens als literarische Denkmäler der Hildeso-Guestphalia Göttingen ist nicht nur mir neu: Auch die Homepage der Hildeso-Guestphalia weiß davon nichts.
Von daher fand ich die Korrektur des Satzes durch Stefan Volk vollkommen naheliegend und im Sinne des NPOV.
Die kommentarlose Wiedereinsetzung der ominösen Passage durch Anarch ist mir nun allerdings ein Rätsel.
Oder findet der Konflikt Wikipedia:Vermittlungsausschuss/Streit zum Themenkomplex „Studentische Verbindungen“ jetzt hier seine Fortsetzung?
Mag Benutzer:82.135.11.238 weiterhin die Corps-Mitgliedschaften in die jeweiligen Biographien einführen, literaturgeschichtliche Wertungen sind anscheinend nicht sein Metier.
Knud Klotz 09:11, 15. Dez 2004 (CET)
- Wer Heine auch nur ein bisschen kennt, weiß, mit wieviel Ironie er die so genannten "literarischen Denkmäler" (kurze Passagen in den angeführten Werken) gemeißelt hat. Wie Heine über die Burschenschaftler "aus seinen Jünglingsjahren" wirklich dachte, geht wohl zur Genüge aus dem Gedicht hervor, das unter dem Kapitel "Die gescheiterte Revolution" zitiert ist. Die einfache Erwähnung seiner kurzfristigen Mitgliedschaft in dem Verein genügt deshalb vollkommen. MfG Stefan Volk 13:00, 15. Dez 2004 (CET)
- Wer Heine auch nur ein bißchen kennt (womöglich persönlich), der weiß, daß Heine überhaupt kein Burschenschafter war, sondern Corpsstudent; das für eine Marginalie oder gar Quasi-Identität zu halten wäre grottenfalsch.
- Warum dem Leser unbedingt verschwiegen werden soll, daß er überzeugter Corpsstudent und als solcher ein natürlicher Kritiker burschenschaftlicher Ideen war, ist mir unklar.
- Natürlich bin ich gerne bereit über Änderungen zu diskutieren und bitte daher um konkrete Begründungen für die Löschung (die wilde Vermischung von Heines Auffassungen zu Corps, Burschenschaften und Studentenverbindung scheint jedenfalls nicht von übermäßiger Sachkenntnis geprägt). Vorerst kläre ich daher nur den mißverständlichen Passus "Studentenverbindung Guestphalia" & harre ansonsten der Diskussion.
- --Anarch 00:44, 16. Dez 2004 (CET)
- Ob irgendwelche Damen und Herren sich nun "Burschenschaftler" oder "Corpsstudenten" nennen, ist mir so schnurz wie piepe. Auf diesem Seitenzweig der Ornithologie bin ich tatsächlich kein Experte und habe auch nicht den Ehrgeiz, es zu werden. Ebensowenig werde ich mich an den lächerlichen Streitereien um das Thema "Studentenverbindungen" beteiligen.
Worum es hier geht, ist Heine. Da soll nichts "verschwiegen", sondern nur korrekt dargestellt werden. Wenn das mit der Einfügung des Worts "Corps" getan ist, solls mir recht sein. Eine längere Erwähnung dieser Episode aus Heines Leben wäre aber völlig überproportioniert. Ebenso überproportioniert - will sagen: aufgeblasen - ist der Ausdruck "literarisches Denkmal" auf eine kurze Textpassage in einem langen Versepos wie "Deutschland - ein Wintermärchen". Also lassen wir den Text so stehen und gut damit. Mit einem fröhlichen "Allzeit bereit!" (Oder wie grüßt man sich in diesen Kreisen?) Stefan Volk 18:01, 16. Dez 2004 (CET)
- Ob irgendwelche Damen und Herren sich nun "Burschenschaftler" oder "Corpsstudenten" nennen, ist mir so schnurz wie piepe. Auf diesem Seitenzweig der Ornithologie bin ich tatsächlich kein Experte und habe auch nicht den Ehrgeiz, es zu werden. Ebensowenig werde ich mich an den lächerlichen Streitereien um das Thema "Studentenverbindungen" beteiligen.
Das Corps Hildeso-Guestphalia Göttingen bezieht sich sehr wohl auf Heine (siehe: [1]). Meines Erachtens ist es schon für die Biographie eines so bedeutenden Dichters von Relevanz, zu wissen, in welchen Kreisen er sich als junger Mensch bewegt und von wo er seine Anregungen bekommen hat. Wir finden in seinem Werk kritische Elemente gegenüber den Aktivitäten der Burschenschafter (Bücherverbrennung auf der Wartburg, Ausschließung von Slawen, Franzosen und Juden bei der anzustrebenden Gründung eines deutschen Reiches, später Enttäuschung über die demokratischen Ideen, die mit den Farben schwarz-rot-gold verbunden waren). Andererseits finden wir hochemotionale Auslassungen über die landmannschaftlichen Zusammenschlüsse (heute als Corps bezeichnet, damals war die Terminologie noch nicht so deutlich) der Studenten an der Universität Göttingen, wenn auch satirisch etwas abgeschattet. Wenn man sich dann noch Gedanken macht über die geistesgeschichtlichen Grundlagen des Corpsstudententums, die im klassischen Idealismus liegen und sich auf Kant, Schiller und (teilweise) Fichte zurückführen lassen, bekommt man eine Vorstellung, warum sich ein Heine-Biograph durchaus mit dessen studentischer Vergangenheit befassen sollte. Es ist heute guter Brauch geworden, aus Ablehnung den heutigen Studentenverbindungen gegenüber diese Aspekte des studentischen Lebens aus geschichtlichen Darstellungen einfach auszuklammern. Für die damaligen Menschen waren das nicht irgendwelche speziellen Zusammenschlüsse, sondern die typische Organisationsform der Studenten schlechthin. Wer seine diesbezügliche Ignoranz mit herablassenden und hochnäsigen Formulierungen ("Ornithologie") zu rechtfertigen sucht, sollte sich literaturwissenschaftlich nichht allzu viel einbilden.--Rabe! 11:36, 28. Dez 2004 (CET)
Ich habe mit Benutzer:Tsui auf dessen Diskussionsseite darüber gesprochen, warum Heine in einigen Biographien als (später ausgeschlossenes) Mitglied von Burschenschaften in Göttingen und Bonn bezeichnet wird. Wir haben da leider keine Primärquelle zur Verfügung. Vielleicht können professionelle Literaturgeschichtler mit ihrer umfassenden Quellenkenntnis da mal helfen. Ich halte das für eine Bewertung des Werkes von Heine für ziemlich wichtig.--Rabe! 11:36, 28. Dez 2004 (CET)
- Heine war nicht mal ein halbes Jahr Mitglied in dem Verein. Und je genauer man sich die Literatur zu dem Abschnitt seiner Biographie anguckt, desto schlechter sehen die komischen Corps-Vögel dabei aus. Also, lasst es gut sein Jungs. Rät der alte Herr Stefan Volk 01:41, 30. Dez 2004 (CET)
Das mit dem halben Jahr war ziemlich normal, damals trat man nach dem Examen oder bei Studienortwechsel wieder aus (jedenfalls bei den so genannten Waffencorps im norddeutschen Raum), die Altherrenvereine wurden erst viel später gegründet. Heine wurde übrigens wegen eines Duellvergehens relegiert, muss also ein wilder Bursche gewesen sein. Und dass ein Satiriker seine eigenen Jugenderfahrungen satirisch beschreibt, ist auch nicht so ungewöhnlich. Im 18. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sogar typisch. Siehe dazu auch die Szene in Auerbachs Keller in Goethes Faust, wo der Dichterfürst eine studentische Trinkszene beschreibt, wie er sie wohl öfter während seines Studiums in Leipzig erlebt hat. Er war damals übrigens Mitglied er Landsmannschaft der Bayern. Warum sollen solche Dinge eigentlich aus Schriftstellerbiografien ausgeklammert werden?--Rabe! 22:11, 30. Dez 2004 (CET)
- Hallo, klopf klopf klopf - irgend jemand zuhause, da oben? Was lernt man eigentlich in diesen Trachtenvereinen? Mit Lesen (fürs Studium eigentlich ganz vorteilhaft) kanns nicht viel zu tun haben. Sonst müsstest Du doch allmählich bemerkt haben, dass hier niemand etwas ausklammert. Dein Westfalen-Corps steht doch im Text drin - und zwar in völlig ausreichender Gewichtung. Dass die knapp 5-monatige Mitgliedschaft in dem Laden Heine maßgeblich geprägt hätte, habe ich noch keiner Biographie entnommen. Wenn Du allerdings epochal Neues zu diesem Thema beitragen kannst: Bitte, nur zu! Bis dahin aber sollten wir uns an die nachprüfbaren Tatsachen halten:
- Heine ist nicht wegen des Wechsels nach Berlin regulär aus dem Corps ausgetreten, sondern unter dubiosen Umständen, die nur mittelbar mit der Duellaffäre zu tun hatten, rausgeschmissen worden. In Berlin, wo er noch längere Zeit studiert hat, ist er keiner Verbindung mehr beigetreten. Warum wohl?
- Die kurze Erwähnung der "Westfalen" in Deutschland - Ein Wintermärchen ist bestenfalls eine freundlich ironische Marginalie und kein "literarisches Denkmal"
- Die Erwähnung in Michel nach dem März (siehe Kapitel: Die gescheiterte Revolution) zeigt, dass Heine die "Burschenschaftler allesamt" eher zu den reaktionären Kräften in Deutschland zählte.
- Es gibt ein Reihe anderer Textstellen in seinen Werken, aus denen klar hervorgeht, dass er dem Treiben der damaligen Corpsknaben schon relativ früh ablehnend gegenüberstand (um es mal milde auszudrücken).
So, damit ist diese fruchtlose Diskussion hoffentlich beendet Stefan Volk 01:55, 31. Dez 2004 (CET)
- Dazu trotz Deiner unfreundlichen Worte noch ein paar Anmerkungen:
- Heine wird mit "Burschenschaftler allesamt" mit Sicherheit keine Corpsstudenten gemeint haben. Burschenschafter und Corpsstudenten standen sich damals so feindselig gegenüber wie heute vielleicht die Burschenschafter mit den Autonomen - und das ist nicht übertrieben.
- In den 1820er Jahren hielten die Studenten eine Mitgliedschaft in einer studentischen Verbindung tendenziell geheim, denn so was war in der Regel zumindest suspekt, wenn nicht strafbar. So ist es ziemlich schwierig, eine solche Mitgliedschaft historisch nachzuweisen. Das gilt auch für Heine in Göttingen wie in Berlin. In Berlin wurde im Jahre 1821 - also etwas zu der Zeit, als er da ankam - die vorhandene Guestphalia (bei der vorher auch Theodor Körner Mitglied gewesen war) aufgelöst. Erst im Jahre 1845 gründete sich das heute noch existierende Corps Guestphalia. Also gab es da schon mal keine "lieben Westfalen". In solchen Fällen sind die doch dort Studierenden bei anderen landsmannschaftlichen Zusammenschlüssen untergeschlüpft. Obwohl das alles verboten war, ist doch davon auszugehen, dass die weitaus meisten Studenten dabei mitgemacht haben, Heine bestimmt auch, denn wer damals nicht mit dabei war, muss ein totaler Sozialkrüppel gewesen sein - andere Freundeskreise gab es nicht. Damals kann man pro normal großer Uni von vielleicht zwanzig Verbindungen ausgehen. Und die meisten gibt es heute nicht mehr. Die einzige Verbindung, die es heute in Berlin aus dieser Zeit noch gibt, ist das Corps Marchia, also grob geschätzt, eins von zwanzig. Und die Unterlagen der anderen sind vermutlich größtenteils perdü. Und bei der schlechten Beleglage willst Du ausschließen, dass Heine in eine Verbindung eingetreten ist? Zumal er ja offensichtlich in Göttingen munter dabei war, mit "unter den Tisch trinken" und mit dem Ausfechten von Duellen. Seine Ablehnung gegenüber den "deutschtümelnden" Burschenschaftern wäre übrigens eine typische Reaktion eines damaligen (und heutigen) Corpsstudenten.--Rabe! 21:19, 4. Jan 2005 (CET)
Rabe! hat hier ja bereits alles wesentliche gekraht, daher nur eine sehr kleine Ergänzung, um den Kreis zu schließen: Dieser Abschnitt der Diskussion wurde eingeleitet durch den Kommentar von Knud Klotz...
"der Studentenverbindung Guestphalia (heute Corps Hildeso-Guestphalia) anschloss, der er mehrfach literarische Denkmäler setzte, etwa in seinen Werken Harzreise und Deutschland, ein Wintermärchen" Die Einstufung der Harzreise und des Wintermärchens als literarische Denkmäler der Hildeso-Guestphalia Göttingen ist nicht nur mir neu
... und beruhte offenbar auf des Klotzens mangelnder Lesekompetenz: Nicht durch die Harzreise und das Wintermärchen setzte demnach Heine den Burschenschaftlern Corpsbrüdern Denkmäler sondern in ihnen; nicht die Werke als solche sieht der ursprüngliche Autor auf das Corps geprägt sondern die konkreten Passagen - und dem läßt sich tatsächlich nicht widersprechen.
Und eine redundante Bemerkung noch: Rabe! hat recht, Corpsstudenten sahen (und sehen) Burschenschafter nicht als politisches Komplement sondern als Feindbild; das war zu Heines Zeiten der Fall und ist heute immer noch so. Der krampfhafte Versuch, den Corpsstudenten Heine zu verleugnen wirkt irgendwie surreal und wäre zB den Corpsstudenten Karl Marx und Wilhelm Liebknecht wohl als ziemlich wirrköpfig erschienen - das historische Bild sollte gerade von den überzeugten Dialektikern mal vom Kopf auf die Füße gestellt werden, anstatt nur wohlfeil tradierte Feindbilder zu pflegen... --Anarch 01:51, 5. Jan 2005 (CET)
- PISA lässt grüßen. Der Bildungsnotstand scheint ja mittlerweile voll auf die Unis durchzuschlagen. Wollt Ihr nicht richtig lesen, oder könnt Ihr's nicht? Also zum allerletzten Mal: Hier wird nichts verleugnet! Heines Corps-Mitgliedschaft steht im Text!! Und niemand hat das je gelöscht!!! Nur die großkotzige Formulierung "litrarische Denkmäler" wurde gestrichen, weil ein paar kurze Erwähnungen ganz einfach keine solchen sind.
Ich gewinne so allmählich den Eindruck, dass Ihr Euch in der Rolle der unschuldig Verfolgten gefallt. Oder veranstaltet Ihr das ganze Trara hier vielleicht nur deshalb, weil Vereine, deren Vorläufer noch vor '33 den Arierparagrafen für sich entdeckt haben, sich nach '45 schon immer gerne mit Alibi-Juden geschmückt haben? Bevor Ihr jetzt Zeter und Mordio schreit, lest lieber hier [2] nach und verschont uns künftig mit Euren Vereinsmeiereien. Ob Corpsknäbchen oder Bürschlein es im 19. Jahrhundert mit- oder gegeneinender getrieben haben, interessiert im Zusammenhang mit Heine kein Aas. Punktum.
Außerdem: Rabe kann ja viel vermuten, aber Heines Mitgliedschaft bei den "lieben Westfalen" oder irgendeinem dieser Kaffeekränzchen lässt sich eben nur für die 5 Monate in Göttingen belegen. Da sein Leben relativ gut dokumentiert ist, er selbst weder in seinen Memoiren noch sonstwo eine spätere Mitgliedschaft erwähnt hat und auch keinen Anlass hatte, eine solche zu verschweigen, ist es eher wahrscheinlich, dass es bei den erwähnten 5 Monaten geblieben ist. Zumal der Verein ihn unter dubiosen Gründen rausgeschmissen hat. Heine hat auf solche Zurücksetzungen immer sehr empfindlich reagiert. Schon deshalb ist es nur schwer vorstellbar, dass er von sich aus noch einmal versucht hätte bei diesen Typen mitzumischen.
Und schließlich: Rabes Behauptung, Heine müsse ein "totaler Sozialkrüppel" gewesen sein, wenn er in Berlin nicht Mitglied einer Verbindung geworden wäre, ist ja wohl der Gipfel der Borniertheit. Als ob es nicht damals schon anregendere Gesellschaft gegeben hätte, als ein paar postpubertäre Jünglinge. Rabe muss nur ein paar Zeilen weiterlesen, um festzustellen, dass Heine in Berlin Anschluss an Kreise fand, die geistig mit Sicherheit anregender waren als ein paar besoffene Westfalen. Stefan Volk 13:04, 6. Jan 2005 (CET)
So muß es wohl sein: Wenn Heine heute lebte, wäre er ein steineschmeißender Chaot. Jedenfalls wollen einem das die steineschmeißenden Chaoten weismachen. Dabei sind doch gerade diese Leute der lebende Beweis dafür, daß selbst die schrecklichsten unter Heines Visionen einer ochlokratischen Zukunft nicht an die Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts heranreichen. Ein Westfale, selbst wenn er besoffen ist (was Heine selbst zweifellos oft genug war), ist immer noch ein Mann, der eine gute Kinderstube genossen hat, und einem bekifften Hausbesetzer in jedem Falle vorzuziehen.
== Interessante Idee, erstens aufgrund von Textbeiträgen auf die bevorzugten Rauschmittel von Wikipedia-Nutzern Rückschlüsse zu ziehen und dann auch noch die Qualität ihrer Kinderstube danach zu bewerten... Hätte ich solche Wahnvorstellungen, würde ich auch nicht meine Identität offenbaren. Ingesamt wäre es vielleicht für alle Beteiligten mal eine gute Idee, sich auf einschlägige Sekundärliteratur zu berufen. Die "Corpsknäbchen oder Bürschlein" brauchen sich nicht besonders viel auf die Mitgliedschaft Heines in irgendwelchen Studentenvereinigungen einbilden, da diese damals eben einen völlig anderen Charakter hatten als heute, nämlich tatsächlich einen revolutionären, wenn man so will "steineschmeißenden" Charakter, man denke an das Hambacher Fest. Vgl. Wolfgang Hardtwig: Studentische Mentalität - Politische Jugendbewegung - Nationalismus. Die Anfänge der deutschen Burschenschaft. In: Ders.: Nationalismus und Bürgerkultur in Deutschland 1500-1914. Ausgewählte Aufsätze. Göttingen 1994. S. 108-148. (Lest aber ruhig das ganze Buch, scheint den meisten nicht zu schaden!) Die langweiligen, konservativen und reaktionären Verbindungen von heute haben mit so einem Verständnis nichts mehr zu tun. Inwieweit diese Wandlung studentischer Vereinigungen von revolutionär zu reaktionär mit dem ebensolchen Wandel der deutschen Nationalbewegung (die im Grunde zunächst eine linke Bewegung war) einherging, der etwa Mitte des 19. jahrhunderts einsetzte, weiß ich nicht, ist hier aber auch nicht wichtig. Wenn Heine irgendwo Mitglied war sollte das auch thematisiert werden, zumal er das in seinem Werk hin und wieder aufzugreifen scheint. Der Begriff "Denkmal" ist aber eher abzulehnen! Wenn Heine in seinem Wintermärchen Caput XI seines Wintermärchen Friedrich Ludwig Jahn als "Grobianus" (= Grobjahnus) verspottet, hat er ihm dann etwa ein Denkmal gesetzt?! --Greathosannah 13:39, 7. Jun 2006 (CEST)
- Nur eine kurze Anmerkung, da die Diskussion wohl mehr auf ideologischer Motivation, denn auf der scheinbaren Lesefähigkeit beruht: Heine wurde nicht aus dem Corps Guestphalia ausgeschlossen, da er 1821 diesem Corps noch gar nicht beigetreten war.
- Er schloss sich zunächst dem burschenschaftlichen (damals war Burschenschaft nicht nur eine Bezeichnung für einen Verbindungstypus, sondern auch allgemein für die Studenten) "Stammtisch der Kaiserlichen", benannt nach einem Gastwirt, an. Im Dezember 1820 kam es zwischen diesen "Kaiserlichen", die mit ca. 200 Personen im Deutschen Hause (eine damalige Kneipe) kneipten, und den Westphalen zu Streitereien und Forderungen. Eine Untersuchung des "Akademischen", resultierte Ende Januar 1821 zu 14 Consilia abeundi und 63 Karzerstrafen. Daraufhin verließ Heine Göttingen.
Dem Corps Guestphalia Göttingen, schloss sich Heine erst 1824 nach seiner Rückkehr aus Berlin an. In wie weit man nun antisemitische Gründe in Heines Rauswurf aus dem Stammtisch hineininterpretieren bzw. sogar beweisen kann, sei einmal dahingestellt. Ebenso dahingestellt sei, weshalb sich Heine gerade den Westphalen, mit denen es zu den genannten Streitigkeiten kam, 1824 anschloss. - Es ist jedenfalls der Fall, worum sich die Diskussion wohl eigentlich dreht, dass Heine bei den Westphalen, über die das Gedicht in Caput X geht, nicht rausgeworfen wurde. Ich werde mich bemühen, die entsprechenden Literaturnachweise wiederzufinden. Evtl. könnte auch eine Anfrage beim Corps Hildeso-Guestphalia hilfreich sein, was ich aber bezweifle, da Verbindung im frühen 19. Jahrhundert häufig nur über wenige Semester Bestand hatten und weder über Haus noch Archiv verfügten. Fakt ist jedenfalls, dass der Text diesbezüglich falsch ist und ich ihn ändern werde, sobald ich über die Quellen verfüge. Mit Heines Ansichten bzgl. Burschenschaften, mit denen die nach wie vor unpolitischen und fonfessionell ungebundenen Corps nichts außer Band-Tragen zu tun haben und haben wollen, will ich erst gar nicht anfangen. Christian
- Hallo Christian, gib Dir keine Mühe. Die Mitgliedschaft Heines in irgendeiner Studentenvereinigung - ob nun Corps oder Burschenschaft - ist in jedem Fall eine Marginalie. Streichen wir's ganz einfach. Der Text verliert dadurch nichts. Stefan Volk 18:46, 8. Jun 2006 (CEST)
Geburtsdatum
Hallo und guten Tag,
zum Geburtsjahr des HH folgendes:
Alle zeitgenössischen Akten, die genaue Auskunft geben könnten, sind im Laufe der letzten 200 Jahre verloren gegangen. Nach heutigem Forschungsstand gilt aber als gesichert, dass Harry Heine - so sein Geburtsname - am 13. Dezember 1797 zur Welt kam.
Den 13.Dez.1797 liest man öfters, aber einen nachvollziebaren Beweis dafür habe ich noch in keiner Bio gelesen. Hat offenbar irgendwann mal einer vom anderen abgeschrieben usw. Fakt ist: Es gibt darüber, wie es auch im Artikel erwähnt wird, keine Unterlagen mehr. Hier sollten aber nur Fakten zählen. Falls jemand mehr weiß, her damit!
Müßte also zumindest heißen:
...wahrscheinlich am 13.Dezember 1797.
Heine selbst machte auch keineswegs ein Geheimnis um sein Geburtsdatum, sondern einen öfters wiederholten Scherz: Er behauptete gern, in der Sylvesternacht des 1.1.1800 geboren zu sein. Daher wäre er mit Fug und Recht der erste Mann des Jahrhunderts.
Mit Eitelkeit (ein kleines Geheimnis um sein genaues Geburtsdatum) hat das nicht das geringste zu tun.
Henri Bender
- Na denn: Bedankt für den Hinweis. Wird gleich korrigiert Stefan Volk 14:29, 27. Jan 2005 (CET)
Heine schloß sich dem Corps an, weil er vom Treiben der Göttinger Burschenschaft die Nase voll hatte. Die Bezeichnung "Burschenschaft" bezeichnete damals gerade NICHT eine bestimmte Form studentischer Korporation, sondern, im Gegenteil, die Gesamtheit aller Studenten einer Universität. Der ursprüngliche Impetus der Burschenschaftsbewegung war GEGEN das korporative Treiben an den Universitäten, gegen den Standesdünkel, wie er in den Corps und Landsmannschaften gepflogen wurde, und gegen die Exzesse des Pennalismus und des Alkoholmißbrauchs, die seit dem Mittelalter an den Universitäten grassierten, gerichtet. Daß aus dieser "anti-korporativen" Reformbewegung eine neuartige Form von studentischer Korporation hervorgegangen ist, darf man wohl als eine ironische Fügung der Geschichte ansehen. Was Heine anbetraf, so war es nicht etwa das Corps, sondern die Burschenschaft, die ihn wegen eines Duells aus ihren Reihen ausschloß. Burschenschafter durften keine Satisfaktion geben, weshalb sie auch an allen Universitäten als der letzte Dreck galten und entsprechend behandelt wurden. Hinzukommt, daß Heine, als ein relativ begüterter Student, schon seiner sozialen Herkunft nach besser in ein Corps paßte. Es ist ein offenes Geheimnis, daß die aus kleinbürgerlichen und halb-proletarischen Familien stammenden Angehörigen der Burschenschaft sich gegen das traditionelle Studentenleben vor allem deswegen empörten, weil sie von der "guten Gesellschaft", wie sie in den Corps zuhause war, ausgeschlossen waren. Die Mehrzahl der Corpsstudenten entstammte dem Adel und dem alten Bürgertum der freien Reichsstädte - kein Wunder mithin, daß die studierenden Bärenhäuter es nicht ertrugen, in solchen Kreisen als Doppelnullen herumstehen zu müssen. Es hat Heinen nicht an Gespür dafür gefehlt, daß er, der auch nach seiner Taufe als Jude kenntlich blieb, von einer demokratischen Revolution in Deutschland nichts Gutes zu erwarten hatte, und wenn das herrschende Metternichsystem mit seiner Zensur auch seinen Wirkungsmöglichkeiten als Schriftsteller abbruch tat, so warf es andererseits doch auch die lumpenproletarischen Teutomanen vom Schlage eines Turnvaters Jahn in den Kerker, und also hatte es doch etwas Gutes. Wer sich mit der Entwicklung von Heines politisch-sozialer Grundhaltung beschäftigt, dem wird nicht verborgen bleiben, daß Heine, der in Frankreich ganz auf der Seite der radikalen Demokratie und der revolutionären Tradition stand, in Deutschland eine konstitutionelle Monarchie für wünschenswert hielt. Heinen als Corpsstudenten zu reklamieren, ist vollkommen legitim: nicht nur, daß Heine sich niemals davon distanziert hat, ein Corpsier gewesen zu sein; er hat "seinen" Westfalen, aus deren Reihen allein fünf liberale Abgeordnete der Paulskirche hervorgehen sollten, in seiner Pariser Matratzengruft sogar noch ein Gedicht gewidmet. Heine war, wiewohl vielleicht der erste moderne Mensch, in vielerlei Hinsicht eben doch ein Mensch seiner Zeit, und bei allem Abscheu, den die sozialen und kulturellen Verwüstungen der industriellen Revolution in ihm hervorriefen, war er doch weit davon entfernt, einen Zustand allgemeiner Gleichheit für wünschenswert zu halten; wohlwissend, daß man ihn, den ethnischen Juden, an der Gleichheit, die SIE meinten, nicht würde teilhaben lassen; und gewiß würde er, der auch den radikalen Revoluzzern seiner Zeit oft genug ein Ärgernis war, denjenigen, die ihm die proletarische Ballonmütze über die Ohren ziehen wollen, eine polemische Abfuhr erteilt haben. Es hat schließlich seine Gründe, daß Heine, der als Prosaist Lessing, Wieland, Lichtenberg und Goethen übertraf, in Nietzsche seinen legitimen Nachfolger fand; und Nietzsche ist es auch, dem wir die Erkenntnis verdanken, daß der Antisemitismus ein "zitterndes Erdreich unterirdischer Rache" ist; ein aus Bildungs- und Besitzneid geborenes Ressentiment, welches sich, der Einfachheit halber, die minoritäre und darum stets relativ wehrlose jüdische Gruppe zum Objekt wählt - und zwar, um die Mehrheit der armen für den beneideten Reichtum einer Handvoll reicher Juden büßen zu lassen. Bei allem Groll, den die deutschen Duodezfürsten - "die Komödianten einer Weltordnung, deren Helden längst gestorben sind" (Marx in: Einleitung zur Kritik der Hegel`schen Rechtsphilosophie) bei Heinen hervorriefen, so wird er auch in Zeiten, da er sich den Intellektuellen der frühen Arbeiterbewegung verbunden fühlte, nicht vergessen haben, daß es die Grenadiere des Königs von Preußen gewesen waren, die bei den sog. Hep, Hep-Krawallen der späten zehner Jahre den antijüdischen Mob niederkartätscht hatten.
Heine und der Kommunismus
Nachdem meine Änderung zum Thema "Marxismus" wieder teilweise rückgängig gemacht wurde, stelle ich hier mal die provokante Frage Wie hätte Heine überhaupt Marxist werden können, wenn es doch noch gar keinen Marxismus gab?
Der Absatz ist jetzt wieder so inkomplett, wie vorher ... Jetzt heißt es: Heine pflegte seit Beginn seiner Pariser Zeit Kontakte zu Vertretern des Saint-Simonismus, einer frühen sozialistischen Strömung. Trotz dieser Kontakte und der bis zu seinem Tod währenden freundschaftlichen Beziehungen zu Marx und Engels, wurde er jedoch nie zum Marxisten.
Meine Änderung war: Er hatte eine freundschaftliche Beziehung zum damals 26-jährigen Marx und zu Engels; ob Heine die jüngeren Bekannten beeinflusste oder ob es tatsächlich eine umgekehrte Beeinflussung gab, muss offen bleiben - Heine hatte schließlich schon zu Beginn seiner Pariser Zeit Kontakte zum Saint-Simonismus, einer frühen sozialistischen Stömung.
Warum sollte nicht erwähnt werden, dass Marx erst 26 war? Was spricht dagegen, dass der 47jährige Heine den 26jährigen Marx (auch) beeinflusst hat? Woher stammt die Information, dass die freundschaftlichen Beziehungen bis zu Heines Ende bestanden - wo sind Briefe, die das belegen? Sympathie gab es, ok - aber mehr?
Etwas anderes: ich finde es nicht ok, wenn ganze Texte, wie die französischen Zustände aus meiner Seite herauskopiert werden und dann in Wikisource: Heinrich Heine auftauchen; immerhin mit (in diesem Fall alter) Quellenangabe, aber doch nur kopiert aus meiner - für jeden, der den Text sucht - frei verfügbaren Quelle. Zum Abschnitt "Werke" (der mir auch sehr bekannt vorkommt, wenn auch teils verkürzt und teils ergänzt): Erneut redundant, weshalb ich neulich mal den überflüssigen siehe-auch-Link zu einem Denkmal zu einem Siehe auch auf http://www.heinrich-heine-denkmal.de/werke.shtml machte. 1. was hat es mir den 33 Gedichten (angeblich 1824 erschienen) auf sich? (edit)kann ich selbst beantworten: es war eine Veröffentlichung im "Gesellschafter" und kein Buch (/edit) 2. 1857 Tragödien? Die hatten wir doch schon 1823 ... 3. 1869 lasse ich noch durchgehen, aber 1892? Soll jede Ausgabe mit Briefen bis 2006 aufgelistet werden?
Stehe euch übrigens, wenn gewünscht, gerne mit Rat und Tat zur Seite ;-)
Gruß
Wolfgang (heinrich-heine-denkmal.de) am 22.02.2006
Die den Absatz einleitende Interpretation des Gedichts "Die Wanderratten" erscheint mir doch sehr eigenwillig, auch fragwürdig. Da heißt es: "..., war sich aber zugleich bewusst, dass der Materialismus und die Radikalität der kommunistischen Idee vieles von der europäischen Kultur vernichten würde, was er liebte und bewunderte. Ausdruck dieser Haltung ist sein Gedicht "Die Wanderratten" ..." - Das hört sich stark danach an, als wäre das Gedicht von Sorge über einen möglichen Sieg des Proletariats/Pöbels (nichts anderes ist im Grunde mit den "Wanderratten" gemeint), wie immer man sagen will, geprägt, weil die revolutionären hungerleidenden Massen die ach so schöne und erhabene "europäische Kultur" vernichten könnte. Tatsächlich aber solidarisiert sich Heine, wenn auch in einem bitteren, satirisch-polemischen Stil quasi nach dem Motto: "Erst das fressen, dann die Moral" eben mit den Unterprivilegierten, die weiß Gott andere Sorgen als die "europäische Kultur" (welche und wessen Kultur eigentlich?) hatten, und für deren Anliegen Heine mehr als nur Verständnis hatte. Sicherlich war Heine auch Romantiker, aber zugleich war er, zumal in jenen Jahren, ein sozialkritischer Sprachkünstler, der auch versuchte, mit romantisch-verklärender traditionell verstandener Ästhetik zu brechen und die Dinge (sozialen Zustände/Mißstände) ganz und gar nicht romantisch (oder erhaben sich vor der "europäischen Kultur" verneigend) beim Namen zu nennen, wie es eben auch bei "Die schlesichen Weber" (ein Fluch gegen Gott, König und (falschem) Vaterland) zum Ausdruck kommt - auch nicht gerade ein erhabenes, aber ein sehr politisch-engagiertes Gedicht, das Partei eben gegen die herrschende Kultur in Deutschland ergreift. Die von mir kritisierte Artikel-Interpretation von "Die Wanderratten" (das Gedicht hat ähnliche Intentionen wie "die schlesischen Weber") scheint mir doch ein ziemlich schräges und damit falsches Bild von Heines Motivation zu dem Gedicht zu geben. Es ist auch nicht als Kritik an Marx oder dessen Parteigängern zu verstehen. Das Gegenteil ist der Fall, auch wenn es stimmen mag, dass Heine zum Marxismus eine, wenn auch sympathisierende, aber kritische Distanz gehalten hatte. Er war jedenfalls kein Gegner des Sozialismus, eher schon Gegner des überbordenden Nationalismus der Deutschen, gerade und zunehmend auch dem der Burschenschaften. --Ulitz 22:51, 22. Apr 2005 (CEST)
- Die kritisierte Passage stammt von mir, und ich halte sie nach wie vor für richtig. Sie besagt ja auch nicht, dass Heine den Sozialismus ablehnte, sondern nur, dass er für sich persönlich (als Künstler und Romantiker), dessen Auswirkungen fürchtete. Es mag aber stimmen, dass das zitierte Gedicht diese Haltung nicht so deutlich zum Ausdruck gebracht hat wie ich dachte. Deshalb habe ich es jetzt durch eine Passage aus dem Vorwort zur französischen Ausgabe von "Lutetia" ersetzt, in der Heine selbst in aller Deutlichkeit sagt, was er meint. Schöne Grüße Stefan Volk 17:36, 23. Apr 2005 (CEST)
Danke für die Aufklärung. Die Sache war mir nicht ganz so bewusst - wobei, ganz so falsch (in Teilen) scheinen meine Gedanken auch nicht gewesen zu sein. Immerhin - jetzt wird Heines Einstellung klarer und kommt in dem Zusammenhang deutlicher zum Ausdruck. So long --Ulitz 18:36, 23. Apr 2005 (CEST)
- P.S.: Nachdem ich mir die Passage nochmal zu Gemüte geführt habe, klingt Heines Zitat in der ersten Hälfte doch auch arg (selbst)ironisch (oder war das die Sprache - seine ernst gemeinte Sprache - der Zeit ? Ich kann´s mir fast nicht vorstellen bei dem Ton, den er am Ende seines Lebens sonst angeschlagen hat - dieses überquellende "ach", "der" Dichter - verallgemeinernd, weg von seiner Person, "meine Lobeerhaine" (hatte er welche ? - hatte wohl keine - hat wahrscheinlich das Wort "geliebten (Lorbeerhaine)" vergessen ...ist es womöglich eine (ironische) Anspielung auf den Siegerkranz der Cäsaren) - mir scheint er eher seine alten (in der rückblickenden Selbstbetrachtung "falschen") Illussionen dabei auf die Schippe zu nehmen), wobei er im 2. Teil des Zitats dagegen ernst und deutlich seine Abneigung/Hass gegen den Nationalismus der Deutschen ausdrückt. Übrigens: Das Gedicht "Die Wanderratten" hättest Du meinethalben ruhig drin lassen können - es hat was ... --Ulitz 23:44, 23. Apr 2005 (CEST)
- Das ist ja das Reizvolle an Heine, dass er auch die ernstesten Dinge immer noch mit Witz und Ironie rüberbringt. Viele der Formulierungen, wie die über den Lorbeer (den Dichterlorbeer, wie ich meine) waren natürlich ironisch, vielleicht, um den Inhalt für Gleichgesinnte etwas leichter verdaulich zu machen. Aber dass er das Gesagte vollkommen ernst meinte, dass es "keineswegs Verstellung" war, schreibt er ja selbst gleich am Anfang. Warum auch hätte er so harte Sätze über eine Bewegung, die er ja prinzipiell befürwortete, schreiben sollen wenn sie ihm kein echtes Anliegen gewesen wären? Im Übrigen gibt es noch weitere Texte von ihm, die in die gleiche Richtung gehen und auch Äußerungen von Marx und Engels, die über Heines Haltung zu ihren Ideen Bescheid wussten und sie sogar akzeptierten. Ich finde zudem einen Mann viel bemerkenswerter, der gegen seine ureigenen, persönlichen Interessen eine nach seiner Überzeugung gute Sache unterstützt, als jemanden, der mit einer guten Sache zugleich seinen eigenen Interessen dient. Stefan Volk 02:38, 25. Apr 2005 (CEST)
Ein "Gegner des Nationalismus DER Deutschen" ? Solange Heine lebte, waren ein paar Studenten und ein paar Professoren nationalistisch gesinnt, die große Mehrheit entsprach in ihrer Geisteshaltung dem Zustand der deutschen Kleinstaaterei, von einem politischen Bewußtsein gleichwelcher Art konnte bei 95 % der Bevölkerung gar keine Rede sein. Der deutsche Frühliberalismus bewegte sich zwischen zwei Polen, deren einer ein französierender Liberalismus war, wie er von Heine, den Jungdeutschen und den Junghegelianern vertreten wurde. Auf dem anderen Pol: ein radikaler Nationalismus, dessen Repräsentanten
Arndt, Fichte, Jahn, Fries, Maßmann etc. waren. Zwischen diesen Extrempositionen gab es vielerlei Übergänge und Vermittlungen, und mancher, wie etwa der Dichter Ferdinand Freiligrath und der junge Friedrich Engels, oszillierten zwischen beiden Polen hin & her. Bei alledem darf nicht vergessen werden, daß diese ideologischen Kämpfe auf eine verschwindend kleine Gruppe von Studenten, Professoren und Publizisten beschränkt waren. Ferner sollte nicht unerwähnt bleiben, daß der völkische Nationalismus der Teutomanen mit der Haltung solcher frühen weltbürgerlichen deutschen Patrioten wie Schubarth, Schiller, Lessing etc., deren Forderung nach Einheit und Freiheit ihres Landes gegen Kleinstaaterei und fürstliche Willkür gerichtet war, rein garnichts gemein hatte. Das System Metternichs, das der Niederwerfung Napoleons gefolgt war, hing noch immer der durchaus kosmopolitischen christlich-abendländischen Ideologie des ancien regime an, das es wiederherzustellen unternahm. In Anbetracht des von der Französischen Revolution initialgezündeten Nationalismus, der die kosmopolitische europäische "Fürsten-Republik" zu zerstören drohte, tat einer der Parteigänger des Fürsten Metternich jenen Ausspruch, der zum Motto der konservativ-reaktionären Opposition gegen die Exzesse der Fortschrittsmänner und ihrer bornierten Vaterländerei werden sollte:
"Der Weg der neueren Menschheit führt von der Humanität über die Nationalität zur Bestialität"
So der Dichter Franz Grillparzer. Wer glaubt, Heines Interesse an den Ideen sozialistischer Intellektueller mache aus ihm den virtuellen Parteigänger eines Panzerkommunismus sowjetischer oder rotchinesischer Varianz, ist auf dem Holzweg. "Kommunismus" existierte damals allein in Gestalt einiger ziemlich ätherischer Gesellschaftsentwürfe, welche obendrein in den Salons gebildeter Bürger diskutiert wurden.
Die DDR hingegen hat sich im Zuge ihrer sog. "progressiven Erberezeption" nicht nur Heinen unter den Nagel gerissen, sondern seine teutomanischen Zeitgenossen - Arndt, Jahn, Fichte etc. pp. - gleich mit. Heines zeitweiliges Sympathisieren mit sozialistischen Ideen entsprang seinem Mitleid mit den Opfern derselben Modernisierung, deren politischen Erscheinungsformen er mit äußerstem Wohlwollen gegenüberstand. Die Jakobiner hatten eine Art von bourgeoisem Selbsthaß entwickelt; Heine aber vermochte sich mit dem Gedanken nicht anzufreunden, daß das korrupte Bourgeoisregime, unter dem er in Paris nicht schlecht lebte, seine Existenz der großen Revolution von 1789 verdankte. Engels etwa gab sich keinen Illusionen darüber hin, daß das egalitäre und solidarische Pathos von 1789 eine Lüge war; daß im nämlichen Jahre die Herrschaft der Adligen und Priester durch die der Geldsäcke, der Bankiers, Reeder und Großkaufleute, ersetzt worden war. Die Frage, wie Heine es mit dem "Kommunismus" hielt, setzt voraus, daß man sich einige, was unter "Kommunismus" zu verstehen sei. Heine im Blauhemd ? Heine als Untertan des singenden Dachdeckers Erich Honecker ? Heine im Ledermantel des Tschekisten ? Armer Harry. Hätte die DDR den Harry nicht nur in sorgfältig edierten "Volksausgaben" unter die Leute gebracht, sondern ihre Jugend von der Pike auf an seinen Schriften gebildet; sie hätte spätestens 1960 die Erfahrung gemacht, daß Lächerlichkeit, nämlich ihre eigene, tötet. Darum mußte der Harry in Klassiker-Ausgaben mit Goldschnitt und hauchdünnem Seidenpapier beerdigt werden. Ein an seinen Schriften geschärfter satirischer Sinn unter Schülern und Studenten würde den sächselnden Tyrannen, die an der Spitze dieses Staatswesens standen, schlecht bekommen sein. Wenn mit Wolf Biermann ein Spötter von unendlich viel kleinerem Talent die Mächtigen so zu reizen vermochte, daß sie sich nicht anders zu helfen wußten, als ihn auszubürgern, würde das Werk Heines, sobald es nur nicht mehr auf die ideologischen Bedürfnisse der DDR-Nomenklatura heruntergestutzt war, einen Einfluß ausgeübt haben, der die regierenden Phrasendrescher und Betonköpfe so lächerlich ausschauen ließ, wie sie waren. Die Lobreden, in denen bundesdeutsche Kulturvögte und Politikaster Heinen für ihre "Berliner Republik" reklamieren, stellen gewiß eine sehr subtile Form der Unschädlichmachung des politischen Satirikers Heine dar: Stoiber, Thierse, Claudia Roth, Köhler, Friedman, Beckstein, Bütikhofer,Söder, Nahles sowie Guido Westerwelle, der postmoderne Wiedergänger des Grafen Platen, welcher, statt des klassischen Versmaßes, Steuersenkungen bis zum Staatsbankrott befürwortet - sie alle können sich glücklich schätzen, daß heutzutage kein Satiriker vom Schlage Harry Heines lebt.
Wenn Heine das Pech gehabt hätte, im 20. Jahrhundert leben zu müssen - wie wäre es ihm ergangen ? Wenn er die Naziherrschaft überlebt hätte, würden ihn die Schergen des real existierenden Sozialismus, wie sie es bei jüdischen Intellektuellen zu tun pflegten, als "Kosmopoliten" und "dekadenten Bourgeois" einem Schauprozeß unterzogen haben. Von der Natur mit einer eher dünnen Rückenhaut gesegnet, konnte Harry sich glücklich schätzen, nicht mehr mit eigenen Augen anschauen zu müssen, was die Augen seines Geistes vorausgesehen hatten. Heine war überhaupt kein zuverlässiger Parteigänger irgendeiner Sache, vielleicht weil er zu intelligent war, um nicht zu wissen, daß es um einen Künstler geschehen ist, der sich mit Haut & Haaren einer Ideologie verschreibt. Heinen einen Kommunisten oder einen fellow traveller des Kommunismus zu nennen, wäre etwa so absurd, als wollte man aus der Tatsache, daß Heine für Engländer desöfteren Verachtung bekundet hat, folgern, er würde, wäre er 60 Jahre später geboren worden, beim Kriegspressequartier der Obersten Heeresleitung mit Ernst Lissauern um den besten "Haßgesang" gewetteifert haben.
CdZ, 25.02.06, 02.21 Uhr
Marx
Vor einigen hundert Jahren habe ich mal gelesen, Heine habe Marx in Paris persönlich kennengelernt, sich aber sehr kritisch über seine Person geäußert. Kann man da wirklich von einer Freundschaft sprechen?--Diebu 09:48, 20. Jul 2005 (CEST)
Der Artikel liest sich so, als habe H. Marx auf den Reisen nach Deutschland kennengelernt. Stimmt das? Marx war doch, wie H., in Paris im Exil?--Diebu 11:12, 1. Okt 2005 (CEST)
Als Marx auf Verlangen der preußischen Regierung aus Frankreich ausgewiesen wurde, gehörte Heine, der so etwas wie Marxens väterlicher Freund gewesen war, zu jenen der in Paris lebenden Deutschen, die zurücklassen zu müssen den jungen Philosophen besonders schmerzte. Die allererste Erwähnung, die Heine seinem jungen Freunde in einer seiner Schriften zuteil werden ließ, lautete: "Der entschiedenste und geistreichste von allen (in Paris lebenden Deutschen, d.V.), Dr. Marx (...)". In der Vorrede zur Neuauflage des Riesen-Essays über "Die Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland", die der bereits schwerkranke Heine 1853 herausgab, wird des Jüngeren dann in nicht mehr gar so günstiger Art & Weise gedacht. Heine, dessen nie ganz kapitelfester Atheismus unter dem Einfluß der Krankheit einem "Judäo-Christentum" sui generis Platz gemacht hatte, schwor dem Gottlosentum seiner Sturm- und Drangjahre nun auch öffentlich ab und richtete eine milde Invektive an die Adresse derjenigen unter seinen Emigrantenfreunden, die keine Neigung zeigten, es ihm in Sachen der Religion gleichzutun: so etwa an "(...) den verstocktesten von allen, meinem Freunde Marx(...)", welcher damals bereits seit Jahren in London lebte. Möglich, daß Heine und Marx miteinander korrespondierten. Die Heine-Philologie weiß indes nichts von einem Briefwechsel zwischen Marx und Heine, der über Marxens Brüsseler Zeit hinausreichte. Bei der Beurteilung von Heines Entschluß, nach Paris überzusiedeln, sollte man sich stets vor Augen halten, daß damals, nach der "Juliusrevolution", sechzigtausend Deutsche, vorwiegend Handwerker, aber eben auch Intellektuelle, in Paris lebten.
CdZ, 25.02.06, 02.24 Uhr
Mama
Wenn Heine beim nächtlichen Gedanken an Deutschland in Wahrheit seine Mutter meinte, warum dichtete er dann nicht: "Denk ich an Mama in der Nacht..."? Bestimmt wird man hier ein sowohl...als auch annehmen dürfen, zumal einem Dichter die Mutter stets auch Symbol des Vaterlandes sein kann (und umgekehrt).--Diebu 19:18, 29. Sep 2005 (CEST)
- Hallo Diebu, das Gedicht enthält unter anderem auch die folgenden Zeilen: „Deutschland hat ewigen Bestand, es ist ein kerngesundes Land“ und „das Vaterland wird nie verderben“. Die Sorge um seine Mutter wird dagegen im Detail beschrieben. Im Verlauf des Gedichtes wird genau zwischen Mutter und Deutschland unterscheiden. Das Gedicht sagt auch klar aus, dass der Dichter um seine Mutter besorgt ist, um sein Vaterland hingegen nicht.
- Deine Aussage „wenn Heine … in Wahrheit seine Mutter meinte“ ist zumindest etwas mißverständlich. Man könnte meinen, hier handelt es sich um eine Interpretation des Gedichtes, in der eine tiefere, versteckte Bedeutung offengelegt wurde. Das ist nicht der Fall. Heine sagt im Gedicht ja ganz deutlich, dass ihn die Sorge um seine Mutter un den Schlaf bringt. Das Vaterland ist hier nur das Erinnerungsvehikel, welches die Gedanken auf seine alte Mutter bringt. Daher ist deine Interpretation zumindest sehr unwahrscheinlich, ja Heine sagt geradezu, dass sie nicht zutrifft. -- 82.21.200.32 00:50, 15. Okt 2005 (CEST)
Taufe und Platen-Affäre
Ich habe "Platen-Affäre" jetzt mit einem Artikel dazu, den ich heute neu angefangen habe, verlinkt. Stefan L.
- Verlinke bitte keine Überschriften, wie ich bereits in in der Zusammenfassung, sogar mit Link, erläutert habe (hier nochmal: Wikipedia:Verlinken "Zwischenüberschriften sollten nicht verlinkt werden, es sei denn, es handelt sich um Seiten, die eigens schematische Übersichten oder Listen darstellen."). Schreibe am besten den Text im betreffenden Abschnitt so um, dass du den Begriff von dort aus verlinken kannst. Und beachte bitte auch: Wenn etwas schon mehrmal revertiert wurde, stelle es nicht immer wieder her, ansosnten läufst du Gefahr, dass der Artikel wg. Edit-wars gespert wird. Viel Spaß ansonsten... --Inza 19:29, 13. Dez 2005 (CET)
Ich habe den Tipp umgesetzt. Danke! Stefan L.
Trägödien, nebst einem Lyrischen Intermezzo
Tragödien oder tatsächlich Trägödien ?
LG 81.189.75.121 23:08, 19. Dez 2005 (CET)
Literaturhistorische Einordnung
Warum wurde die Passage "Literaturhistorische Einordnung" ersatzlos gestrichen? Ich denke, ein Kapitel dieser Art gehört in eine gute Biografie. Stefan L.
- Tut mir leid, aber ich finde den Absatz mehr als dürftig. Teils wiederholt er, was schon im Text steht, teils verbreitet er Banalitäten, teils lässt er sich zu ziemlich unerheblichen Fragen aus (Zugehörigkeit zum "Jungen Deutschland" oder nicht). Die ganze Rezeptionsgeschichte wird komplett ausgelassen. Insgesamt entspricht er nicht dem Niveau des übrigen Artikels. Ich lass die Passage aber jetzt erst mal stehen, in der Hoffnung, dass sich mal wer anders erbarmt, und noch was Brauchbares draus macht. Stefan Volk 18:55, 8. Jan 2006 (CET)
- Nein, nach nochmaligen Lesen fand ich den Text dann doch so undiskutabel, dass ich mich jetzt selbst nochmal rangesetzt habe. Allerdimngs bleibt noch sehr vieles zu ergänzen. Stefan Volk 19:45, 8. Jan 2006 (CET)
Review?
Ich hab mir den Artikel in der gegenwärtigen Form mal durchgelesen und finde ihn ziemlich gut. Gratulation an alle, die da so fleißig mitgewerkelt haben. Wird da zur Zeit noch rumgeschraubt oder seid ihr so zufrieden? Wenn nichts Größeres mehr geplant ist, finde ich es an der Zeit, den Artikel zum Review einzureichen - lesenswert ist er auf alle Fälle. Oder? --Dr. Zarkov 18:40, 7. Jan 2006 (CET)
- lesenswert ist der Artikel auf jeden Fall!Alopex 18:46, 7. Jan 2006 (CET)
- Ich hab einfach mal einen Lesenswert-Kandidatenantrag gestellt. --Dr. Zarkov 01:22, 8. Jan 2006 (CET)
Ausgewählte Werke
Die Ergänzung "Ausgewählte Werke" ist ein erster zaghafter Versuch, dem in der Lesenswert-Wahl geäußerten Wunsch, stärker auf das Werk (z.B. Vertonung) einzugehen, entgegenzukommen. Stefan L.
Ein Oberkapitel zu Heines Werk wäre schon wünschenswert, aber in der jetzigen Form ist das nicht sehr sinnvoll. Erstens werden mal wieder hauptsächlich Dinge wiederholt die schon im Text stehen. Zweitens würde der Artikel ins Unendliche ausufern und komplett unlesbar werden, wollte man jedes Gedicht wie das "Weberlied" einzeln kommentieren. Für sinnvoller halte ich folgende Gliederung:
- Lyrik und Verseepen ("Buch der Lieder", "Romanzero", "Wintermärchen", "Atta Troll" etc.)
- Dramen und Prosaliteratur ("Rabbi von Bacherach" u.a.)
- Politische und zeitkritische Schriften ("Französische Zustände", "Über Ludwig Börne", "Die romantische Schule" u.a.)
- Reiseliteratur ("Harzreise", "Englische Fragmente", "Bäder von Lucca" etc.)
- Autobiografisches ("Geständnisse", "Memoiren" etc.)
Stefan Volk 00:10, 12. Jan 2006 (CET)
Stimmt wohl, diese Gliederung ist besser. Sollte der Artikel vielleicht in den Review gestellt werden, um sie zu füllen? Stefan L. Ich habe ihn einfach mal eingestellt. --Stefan L. 15:08, 20. Jan 2006 (CET)
Mich würde interessieren, wie Heine zum Studium zugelassen werden konnte, wenn er ohne Abgangszeugnis das Lyzeum verlassen hat? Horst V
Ich habe gehört, er habe sein Abitur mit der Note drei nachgemacht. --Stefan L.
Lesenswert-Diskussion
Dr. Zarkov 01:15, 8. Jan 2006 (CET)
Pro Der Artikel scheint mir auf jeden Fall lesenswert. Gründlich, informativ und gut geschrieben - lobenswert. --Alopex 08:24, 8. Jan 2006 (CET)
Pro sehr informativCottbus 08:39, 8. Jan 2006 (CET)
Kontra mich stört ein wenig, dass die hälfte des artikels aus Zitaten, Lebenschronik und Werke besteht. Vor allem, dass diese als Liste sind. Könnte man nicht beispielsweise die Werke im Fließtext schreiben und dann je 1-2 Sätze um was es geht? Lebenschronik kann ganz raus - steht ja alles schon im Abschnitt "Leben". Die Zitate gehören wohl eher zu wikiquote - kann man ja von hier aus verlinken. Außerdem sollten die Literaturangaben gekürzt werden. 26 Angaben sind da etwas zu viel - und dann 90% der Autoren der Literatur auch noch rot hinterlegt ...Delos 10:44, 9. Jan 2006 (CET)
Pro Nach den letzten Ergänzungen zum Nachleben auf jeden Fall "lesenswert" mit der Tendenz zur "Exzellenz". Die zahlreichen Zitate sehe ich eher als Vorteil. Wer könnte in einer Biographie besser Auskunft über eine Person geben als diese selbst?Stefan L. 16:05, 9. Jan 2006 (CET)
Pro Zeigt die vielen Facetten von Heines Leben, gut geschrieben und gegliedert.Cottbus. PS: Was soll folgende Stilblüte aus dem Artikel: "Am 17. Februar 1856 hatte Heinrich Heine ausgeküsst und ausgesungen. Drei Tage später wurde er auf dem Friedhof Montmartre beerdigt,..." Gruß Boris Fernbacher 16:28, 9. Jan 2006 (CET)
Kontra sehe es eigentlich genauso wieCottbus teile ich auch. Lesenswerte habe ja eine gewisse Vorbildfunktion. Zusätzliche Gegenargumente: Der Artikel schildert fast ausschließlich Heines Leben. Zum literarischen Schaffen erfährt man sehr wenig bis gar nichts. Was hat die Forschung zu seinen Gedichten zu sagen? Über den Kommunismus erfährt man mehr als über die Gedichte. Zum Thema Heine und die Musik erwarte ich mir mehr als ein die unter anderem in Robert Schumanns Dichterliebe vertont wurden irgendwo unter Erste literarische Erfolge. Hier erwarte ich Namen wie Schubert, Wolf, Friedrich Silcher, vielleicht sogar Richard Wagner. Siehe auch [3]. Wenn er schon zu den meistübersetzten Dichtern gehört, warum erfährt man nichts über seine Wirkung außerhalb Deutschlands? Bei Bedeutung und Nachleben erfährt man auch wenig mehr, als dass er antisemitischen Angriffen ausgesetzt war, aber auch nicht, dass seine Bücher am 10. Mai 1933 verbrannt wurden (Bücherverbrennung 1933 in Deutschland). --Griensteidl 22:20, 10. Jan 2006 (CET)
Kontra Die Einwände vonSippel2707 23:58, 11. Jan 2006 (CET)
Pro Der Artikel ist durchaus lesenswert, und auch die Zitate am Ende sehe ich nicht als negativ, sondern eher als Zusatzinformation. --SteffenG 00:19, 12. Jan 2006 (CET)
Pro Die Kritiker haben zum Teil recht; da fehlt noch einiges. Aber hier gehts ja nicht um einen Kandidaten für die Exzellenten. Und so wie er ist, ist er allemal lesenswert. (Übrigens: Dass die Nazis seine Werke verbrant haben, steht sehr wohl im Text drin.)- Ja, unter Pariser Jahre. Was aber an der substanziellen Kritik am Artikel wenig ändert, höchstens den der schlechten Strukturierung hinzufügt. --Griensteidl 19:36, 12. Jan 2006 (CET)
Pro - auf alle Fälle lesenswert - gerade da Heine so viel spricht, kann man mit Lesegenuß vertilgen. Bei einem exzellenten wird man Rahmen und Abstand schaffen müssen, Heine-Rezeption und aktuelle Forschung, doch ob das den Artikel lesenswerter machen wird? --Olaf Simons 20:12, 12. Jan 2006 (CET)
((Pro)) Guter Artikel! --84.62.172.21 23:32, 12. Jan 2006 (CET)
Platen-Affäre
Im Abschnitt steht etwas über "die Homosexualität Platens". Damals gab es das Konzept der Homosexualität noch gar nicht. Ist damit die "Vorliebe Platens für gleichgeschlechtliche Partnerschaften" gemeint? Meine Frage ist keineswegs spitzfindig, wenn man sich beispielsweise den Artikel Homosexualität durchliest und die Vorstellung neuer Forschungen, das bipolarisierende (und damit stark vereinfachende) Konzept der Homosexualität sei keine gute Abbildung einer sehr viel vielschichtigeren Realität. Demnach wäre Platen nur „homosexuell“, wenn er sich selbst so bezeichnet hätte und bewusst diese Reduktion in Kauf genommen hätte. Das kann kaum vor Erfindung des Begriffs der Fall gewesen sein :-) Stern 03:16, 22. Feb 2006 (CET)
Zitat-Edit-War
Grundsätzlich gilt: Wikipedia:Zitate. --SGOvD-Webmaster (Diskussion) 00:45, 23. Feb 2006 (CET)
- wär es nicht das beste die ganze Zitatliste zu löschen, die ist ja grauenhaft lang und unübersichtlich. Dazu aus Wikipedia:Zitate : Wikipedia ist keine Zitatsammlung: Zu diesem Zweck gibt es Wikiquote, wo sich schon jede Menge findet. --SoIssetEben! 18:53, 2. Apr 2006 (CEST)
- Wär ich dafür. Anders als die im Text eingebetteten Zitate dient die Liste nicht wirklich einem sinnvollen Zweck, und vor allem bei dem Zensoren/Dummköpfe-Zitat kommt dauernd einer vorbei und hält es für Vandalismus.--Dr. Zarkov 20:33, 2. Apr 2006 (CEST)
- ich auch, vor kurzem :) - werd die Liste jetzt löschen --SoIssetEben! 17:58, 3. Apr 2006 (CEST)
Bei einigen Zitaten in Wikiquote sind die Quellenangaben oder der Wortlaut falsch wiedergegeben; manche sind völlig belanglos. Unter "Zugeschrieben" stehen etliche, die ganz eindeutig von Heine stammen, wie ein Blick auf die Quellenangaben in der jetzt gelöschten Zitatliste des Heine-Artikels gezeigt hätte. So lange diese Liste einfach besser und zuverlässiger - weil sorgfältiger --Dr. Zarkov 01:53, 4. Apr 2006 (CEST)zusammengestellt - ist, sollte sie auch im Text bleiben.
Dass sie trotz mehrfacher Löschung immer wieder eingestellt wurde, zeigt doch, dass die Leser sie an dieser Stelle ganz nützlich finden, und nur das zählt. Nicht irgendwelche Regeln, die morgen wieder anders lauten können. Wen stört sie denn eigentlich beim Lesen des Artikels? Wer sich für die Zitate nicht interessiert, kann sie doch einfach überspringen. Also: Ich bin eindeutig dafür, die Liste wiederherzustellen. Vielleicht kann man sie etwas ausdünnen und die Haupt-Stichwörter fett schreiben, damit sie übersichtlicher wird. - Ein Edit-War wegen dieser Frage und die jetzige Sperrung des Artikels sind doch völlig idiotisch. 81.210.163.225 22:30, 3. Apr 2006 (CEST)
- Volle Zustimmung zur IP - auch, wenn es mir grad nicht allzu wichtig ist. Kurz: Ich fänd´s besser mit den Zitaten (einer prägnanten Auswahl) als ohne, kann aber so und so „damit leben“ --Ulitz 00:20, 4. Apr 2006 (CEST)
- Dito. Habe die Zitate jetzt erstmal wieder eingebaut. Stefan Volk 01:25, 4. Apr 2006 (CEST)
Es sind halt schon im Fließtext beinahe zu viel Zitate eingebracht für einen enzyklopädischen Artikel. Zwei oder drei der allerprägnantesten kann man von mir aus noch in den Text einbauen, wenn es denn unbedingt sein muß, aber Dinger wie "Alle kräftigen Menschen lieben das Leben" und "In uns selbst liegen die Sterne unseres Glücks" sind, aus dem Zusammenhang gerissen, nicht wirklich eine Bereicherung. Die schlechte Qualität des Wikiquote-Artikels sollte da kein Argument sein, sondern eher ein Anreiz, auch da gleich Ordnung zu schaffen. Zur Erinnerung nochmals der Punkt "Grundsätzliches" aus Wikipedia:Zitate: "Wikipedia ist keine Zitatsammlung: Zu diesem Zweck gibt es Wikiquote. Eine Enzyklopädie dient dazu, das Wissenswerte über ein Thema zusammenzufassen, mit Zitaten solltest du deshalb sehr sparsam umgehen." Ich kürze die Liste jetzt zumindest radikal, wem die Zitate wirklich am Herzen liegen, soll sie bitte bei Wikiquote einpflegen, das dazu eigens eingerichtet wurde. --Dr. Zarkov 01:53, 4. Apr 2006 (CEST)
- Mit den meisten Deiner Streichungen habe ich kein Problem. Ein paar Sätze mehr dürfens aber schon sein. Anders als Du, sehe ich sehr wohl ein Sinn darin, Zitate in Biografien einzufügen, weil sie unmittelbar deutlich machen, wie die behandelte Person selbst über gewisse Dinge gedacht hat. Ich hoffe, wir können uns auf die jetzige Auswahl einigen. Stefan Volk 10:43, 4. Apr 2006 (CEST)
andere Listen
Und wo wir grad bei den ellenlangen Listen sind: gibt es Vorschläge, welche Literatur bzw. Weblinks eher nebensächlich sind, damit der (sehr sinnvolle) Grundsatz: bitte nur vom feinsten greifen kann? Bei den Links gibt es z.B. viele, die nur Werke linken, da würde ich selektieren. Und ist nicht auch die Lebenschronik unnötig, da schon alles im Text steht (sprich löschbar) --SoIssetEben! 18:04, 3. Apr 2006 (CEST)
- Was die Chronik betrifft: Denk an die armen Schüler, die mit der Lektüre eines längeren zusammenhängenden Textes vielleicht überfordert sind ;-) Stefan64 18:52, 3. Apr 2006 (CEST)
- ich denk Schüker sollten schon lernen aus einem langen Text das wichtigste herrauszufiltern. Und wenn sie das nicht können, werden sie auch wenig mit Heine anfangen können. Und es kann auch nicht der Weg sein, alle langen Texte nochmal schülerfreundlich in einfache Stichpunkte zusammenzufassen. --SoIssetEben! 20:31, 3. Apr 2006 (CEST)
Die Sekundärbibliographie nimmt in der Tat überhand. Chronik kann man noch drinlassen, aber die Literatur müßte man echt mal ausmisten. --Dr. Zarkov 01:58, 4. Apr 2006 (CEST)
verschoben
weblinks
- Online-Werksammlung - beste Werkssammlung drinbehalten
- Werke von Heinrich Heine im Projekt Gutenberg-DE- dito
- Zitate von Heine - genug Zitate auf Wikiquote - nicht notwendig
- Heinrich Heine: "Deutschland. Ein Wintermärchen" (RealMedia-Audio einer Sendung des Bayerischen Rundfunks, auch zum Download - 23:21 Min., 16,5 MB) - mMn unnötig
- Heine-Hörbücher zum kostenlosen Download - halbkommerzielle Seite
- Dissertation Heines (1825) im Faksimile - kaum infos, allerdings hab ich die Dissertation im Text unter "Studium" nicht finden können
- Heinrich Heine: Historische Darstellungen recht interessante Seite über Heinrich Heine von Schülern, die sich sowohl mit dem heutigen Verständnis auseinandersetzt, als auch historische Darstellungen bietet.
literatur
Ich wage mal eine vorsichtige Verkleinerung - bitte unwesentliche Biographien Entfernen, das sind einfach zu viele. Und falls ich wichtiges gelöscht oder falsch einsortiert habe, bitte korrigieren.
- Heinrich Heine, Aus Politik und Zeitgeschichte, Beilage zur Wochenzeitung 'Das Parlament', 3/2006, hrsg. von der Bundeszentrale für politische Bildung ISSN 0479-611X (Online-Ausgabe s.u.)
Inhalt:- Eberhard Esche: Beiblättchen. Oder: Der Umgang mit Dichtern
- Elke Schmitter: Erfinder der modernen Liebe
- J.A. Kruse: Warum Heine heute?
- Edda Ziegler: Dichterliebe und Denkmalstreit
- Thomas Gutmann: Heine nach 1945
- Klaus Briegleb: Heines Umgang mit Judenhass
- Werner Bellmann: Chiffrierte Botschaften. Ästhetische Kodierung und Rezeptionsvorgaben in Heines "Zeitgedichten". In: Heine-Jahrbuch 26 (1987) S. 54-77.
- Peter Hasubek: Heinrich Heines 'Zeitgedichte'. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 91 (1972) Sonderh.: Heine und seine Zeit. S. 23-46.
- Ernst Pawel: Der Dichter stirbt. Heinrich Heines letzte Jahre in Paris. Berlin Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-8270-0233-8
- Heinrich Eduard Jacob: Heinrich Heine; in: „The Torch of Freedom. Twenty Exiles of History“, hrsg. von Emil Ludwig und Henry B. Kranz. New York 1943; S. 149-166.
- Ralf Schnell: Heinrich Heine zur Einführung. Junius, Hamburg 1996, ISBN 3-88506-930-X
Reviewdiskussion
Der Artikel wurde vor kurzem in die Liste der Lesenswerten aufgenommen. Die Kritik aus dieser Diskussion sollte aufgegriffen und der Artikel, auch anlässlich des Heine-Jahres, um Rezeption und Werk erweitert werden. --Stefan L. 15:04, 20. Jan 2006 (CET) Mich wundert bei diesem Artikel, dass kritische Stimmen zu Heine (mal abgesehen von dem unsäglichen Judengerede) überhaupt nicht vorkommen. Die Kritik von Karl Kraus lässt sich m.E. aber nicht auf einfach auf jüdischen Selbsthass reduzieren. Mir erscheint sie sogar ziemlich einleuchtend, und ich finde, man müsste sich schon damit auseinandersetzen. Zumindest ist das Niveau der Heinefans deutlich unter dem des Artikels von K. Kraus. Es ist auffällig, dass bei Heine-Würdigungen immer die politische Korrektheit im Vordergrund steht, und die literarische Qualität halt irgendwie als selbstverständlich vorausgesetzt wird.
- Glecih die Einleitung: Heine ... war einer der bedeutendsten. "Bedeutend", "wichtig", "groß" etc. sind wertende Blähworte (vgl. Wikipedia:Wie redigiere ich Artikel) und sollten vermieden werden. --Phrood 22:28, 3. Feb 2006 (CET)
- "Bedeutend" ist in diesem Fall kein Blähwort. Heine ist es wirklich, wird von manchen direkt nach Goethe und Schiller geführt. Aber damit es weniger eine Wertung ist, wäre es vlt. besser, zu schreiben, Heine gilt gemeinhin als einer der bedeutendsten ... ?? --Stefan L. 15:03, 15. Feb 2006 (CET)
- Ne, das wäre geschummelt. Wenn möglich, dann sollte man begründen, warum Heine "bedeutend" ist. Andernfalls wären die neutraleren Formulierungen "...wird von einigen Literaturwissenschaftlern zusammen mit X und Y zu den bedeutendsten gerechnet". Aber eine Begründung wie "er begründete den Stil X" oder "er genoß zeitlebens deutschlandweit hohe Popularität" oder "er beeinflusste maßgeblich..." oder "seine Werke erreichen heute die vierthöchsten Verkaufszahlen" wäre besser, und dann kann man das Wort "bedeutend" auch gleich weglassen. Dass Heine ein großer Name ist, ist mir klar. Als Leser interessiert mich aber, ob dies auf einen historisch bedingten Geniekult zurückzuführen ist oder ob der Mann etwas herausragendes geleistet hat. Schließlich gab es noch andere Schriftsteller. --Phrood 18:04, 15. Feb 2006 (CET)
- Ah, voilà - eben habe ich nochmals die Einleitung gelesen und da steht ja die Begründung: Überwinder der Romantik, machte die Alltagssprache lyrikfähig, etc. Damit erübrigt sich das Wort. --Phrood 18:06, 15. Feb 2006 (CET)
- Meines Erachtens ist es durchaus zulässig und sinnvoll, im Eingang des Artikels Heine als einen der bedeutensten Dichter zu charakterisieren. Denn daran, dass er das war, besteht ja wohl kein Zweifel.--Thomas Dancker 13:27, 15. Mär 2006 (CET)
- Ah, voilà - eben habe ich nochmals die Einleitung gelesen und da steht ja die Begründung: Überwinder der Romantik, machte die Alltagssprache lyrikfähig, etc. Damit erübrigt sich das Wort. --Phrood 18:06, 15. Feb 2006 (CET)
- Ne, das wäre geschummelt. Wenn möglich, dann sollte man begründen, warum Heine "bedeutend" ist. Andernfalls wären die neutraleren Formulierungen "...wird von einigen Literaturwissenschaftlern zusammen mit X und Y zu den bedeutendsten gerechnet". Aber eine Begründung wie "er begründete den Stil X" oder "er genoß zeitlebens deutschlandweit hohe Popularität" oder "er beeinflusste maßgeblich..." oder "seine Werke erreichen heute die vierthöchsten Verkaufszahlen" wäre besser, und dann kann man das Wort "bedeutend" auch gleich weglassen. Dass Heine ein großer Name ist, ist mir klar. Als Leser interessiert mich aber, ob dies auf einen historisch bedingten Geniekult zurückzuführen ist oder ob der Mann etwas herausragendes geleistet hat. Schließlich gab es noch andere Schriftsteller. --Phrood 18:04, 15. Feb 2006 (CET)
Gefällt mir eigentlich ganz gut. Aber so etwas: Verse wie Im wunderschönen Monat Mai oder Ein Junge liebt ein Mädchen bringen bei Lesern des 21. Jahrhunderts die gleiche Saite zum Schwingen wie bei den Zeitgenossen Heines.ist entschieden störend. Woher soll man das wissen? "Ein Jüngling liebt ein Mädchen" ist sehr schön (besonders in Schumanns Vertonung), aber doch wohl hochgradig ironisch. Ich bin keineswegs überzeugt, dass diese Ironie im 19. und 21. Jahrhundert in gleicher Weise "ankommt". Dann: Die Reisebilder, va die Harzreise als "Reisebericht" und "Eindrücke schildern" ist ja wohl 'n büschen schwach. Heine hat da eine brandneue Prosaform entwickelt, die mit der "Italienischen Reise" und dem "Spaziergang nach Syrakus" nicht mehr viel zu tun hat. Ein echter Klopfer ist dies: "Trotz seiner freundschaftlichen Beziehungen zu Marx und Engels wurde Heine nie zum Marxisten." Eh? Wie soll man sich zu Heines Lebzeiten einen Marxisten vorstellen? Er sah, dass die Anliegen der entstehenden Arbeiterschicht ihre volle Berechtigung hatten - diese Formulierung hätte Heine sicherlich recht amüsant gefunden, sie besticht durch unfreiwillige Komik. Dass Heine etwas gegen den Materialismus gehabt haben soll, halte ich für ein Gerücht. Dass ihm der Kommunismus in mancher Hinsicht suspekt war, ist hier verständlich dargestellt - aber die Sätze davor sind leider komplett daneben. War Heine übrigens überzeugter Demokrat? Ich möchte es bezweifeln - aber selbst wenn: das sollte beschrieben und glaubhaft gemacht werden. Ehm - und wo ist denn der Streit mit Börne abgeblieben? Der wird hier auf jeden Fall noch gebraucht! Grüße --Mautpreller 23:11, 8. Feb 2006 (CET)
Dass Heinrich Heine "überzeugter Demokrat" gewesen sein soll, kann man wohl in der Tat bezweifeln. Im "Atta Troll" hat er die Demokratie ja geradezu ins Lächerliche gezogen: "Jeder Esel / sei befugt zum höchsten Staatsamt." Ansonsten gefällt mir der Artikel aber sehr gut. Ich würde mir nur noch einen Hinweis auf die bedeutenden Heine-Vertonungen etwa von Franz Schubert (im "Schwanengesang") oder von Robert Schumann wünschen.--Thomas Dancker 13:27, 15. Mär 2006 (CET)
Zur Literaturergänzung: Es gibt eine Neuausgabe Februar 2006 der Rowohlt Monographie über Heinrich Heine von Christian Liedtke mit der ISBN 3 499 50685 8.
Überzeugter Demokrat?
Ich habe gelesen, dass Heine nicht unbedingt überzeugter Demokrat, sondern Anhänger der konstitutionellen Monarchie war, in der er die Menschenrechte - das war sein Anliegen - am ehesten verwirklicht glaubte. Die Revolution 1848 beäugte er von Anfang an - anders als im Artikel dargestellt - kritisch, unter anderem weil er Angst vor dem in seinen Augen kulturlosen Proletariat hatte. So bezeichnete er die Ereignisse in Frankreich als "Weltkuddelmuddel" und "Universalanarchie". Vielleicht sollte man den Absatz umschreiben? Stefan L.
- Wenn du es belegen kannst, natürlich. Gib am besten hier die Quelle und die genauen Fundstellen an, damit man sich ein Bild machen kann, bevor wieder ein wildes hin und her im Artikel selbst ausbricht. --Dr. Zarkov 18:53, 22. Apr 2006 (CEST)
Hier einige Textstellen:
Kruse, Joseph A.: Heinrich Heine. Leben, Werk, Wirkung. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2005
Sie [die Februarrevolution] kam ihm freilich als Weltkuddelmuddel und keineswegs als die erhoffte notwendige Lösung der sozialen und politischen Probleme vor und hat ihn deshalb insgesamt enttäuscht. S. 64
Und das sich 1851 anschließende Kaiserreich Napoleons III. knüpfte zwar durch den Namen des Regenten ein band zu den Idealen seiner Jugend, war aber auch nicht jene konstitutionelle Monarchie mit demokratischen Zügen, in der Heine noch am ehesten die Menschenrechte verwirklicht gesehen hätte. S. 65
Aufenanger, Jörg: Heinrich Heine in Paris, dtv, München 2005
Schließlich hatte sie doch die seiner Meinung nach bestmögliche Welt aller Welten auf der Erde, eine aufgeklärte Monarchie mit einem Bürgerkönig als Souverän, in nur wenigen Februartagen hinweggefegt. Heine hatte diese Staatsform und mit ihr König Louis Philippe immer wieder idealisiert, nannte ihn einen König des Friedens, natürlich auch, weil er ihm in Paris selbst Frieden gegeben hatte. S. 103/104
Weltkuddelmuddel nannte Heinrich Heine die Revolution von 1848 und sparte nicht mit weiteren Schandnamen für das Ereignis, das vehement in sein Leben eingriff: „Universalanarchie, Weltrevolutionsgepolter, Februarmärchen, Gotteswahnsinn.“ S. 109
Doch erst einmal hatte sich die schon vor einiger Zeit geäußerte Furcht Heines vor dem Proletariat bewahrheitet. Er sah in diesem Teil der Bevölkerung weder Sinn für Dichtung noch für Ordnung, bekannte als Bürgerssohn seinen Horror vor dessen „dämonischen Freveltönen“, nannte es „staatsgefährliches Gedankengesindel“, das nun gesiegt habe. S. 110
Stefan L.
„mit demokratischen Zügen, in der Heine noch am ehesten die Menschenrechte verwirklicht gesehen hätte.“..könnte auf eine demokratische Gesinnung hindeuten, während die anderen Zitate eindeutig beweisen, dass er Kommunismus und Demokratie (Liberalismus) abgelehnt hat.Alopex 12:59, 23. Apr 2006 (CEST)
Heines kritische Haltung gegenüber dem, was zu seiner Zeit als Kommunismus bezeichnet wurde (und nicht mit dem real existierenden Zinnober nach 1917 verwechselt werden darf), ist ja bereits im Text enthalten. Und dass er ein Anhänger der konstitutionellen Monarchie war, widerspricht nicht seiner demokratischen Grundhaltung. Sonst wären doie meisten Engländer heute auch keine Demokraten. Und zu Heines Zeit ging beides noch problemloser zusammen als heute. Stefan Volk 17:29, 26. Apr 2006 (CEST)
- Das, was zu seiner Zeit als Kommunismus bezeichnet wurde und der "real existierende Zinober" waren im wesendlichen identisch. Dadurch, dass heute immer wieder behauptet wird, es habe einen "netten" theoretischen Kommunisums gegeben, der nur völlig falsch umgesetzt wurde, wird dieser Sachverhalt auch nicht wahrer. Marx zu lesen ist in dieser Beziehung übrigens sehr heilsam. Stalin war in seinem Handeln viel näher an Marx angelehnt als vielen "theoretischen" Kommunisten recht ist (welche ihn meistens auch nicht gelesen haben). MV --217.224.21.90 09:24, 14. Aug 2006 (CEST)
Tanzpoem
Heine: TANZPOEM DR.FAUST, 1851: Dieses findet sich auch im Anhang von "Der Tanz" von Max von Boehn, 1925 wiedergegeben. JP. 25.04.2006
Vollständigkeit
Im gesamten Artikel findet sich nichts über Heines Beziehungzu den Burschenschaften als Beispiel für seine Ablehnung nationaler Gedanken oder der Begriff des Nestbeschmutzers. Dies sind aber zwei bedeutende Aspekte seines Lebens.
Ergänzung zur biographischen Literatur
Im Gliederungspunkt "Literatur - Zur Biographie" sollte folgende lesenswerte Neuerscheinung ergänzt werden:
- Yigal Lossin: Heinrich Heine. Wer war er wirklich?, Melzer Verlag, Neu Isenburg 2006, ISBN 3-937389-98-9
Ich brauche ein Gedicht von Heine, möglichst ironisch gehalten, für einen super netten Deutschlehrer zum Abschied, kann mir jemand weiterhelfen???
DER RABBI VON BACHERACH
Im Artikel "Heinrich Heine" wird zweimal auf "Der Rabbi von Bacharach" hingewiesen (->"Romanfragment Der Rabbi von Bacharach (1840)..." und -> "Der Salon. Vierter Teil (darin Der Rabbi von Bacharach,..."); meines Wissens sollte das Werk richtig als "Der Rabbi von Bacherach" zitiert werden. Wäre hierzu nicht eine Korrektur durch den Artikel-Autor nötig? Innerhalb dieser Kommentar-Seite wird das Werk ja bereits einmal korrekt zitiert.
Auseinandersetzung mit Börne
Ich habe jetzt wie in der Diskussion gefordert zwei Sätze über Börne eingebaut, was dieser Auseinandersetzung aber natürlich noch nicht gerecht wird. Man sollte noch erwähnen, dass Heine sich als freier (!) Schriftsteller nie auf eine politische Linie festlegen wollte, sondern sich nur sich selbst verpflichtet fühlte. Börne legte dies dann als Gesinnungsmangel aus. In diesen Zusammenhang gehört wohl auch, dass Heine eine Staatsrente erhielt, weshalb der Vorwurf aufkam, seine Feder sei käuflich. --Stefan L. 13:16, 19. Jul 2006 (CEST)
Hi Stefan,
auch Börne hat eine Pension von der Stadt Frankfurt erhalten und war stellenweise dazu verpflichtet in Uniform mit Säbel in der Öffentlichkeit zu erscheinen. Gruß Kaya Nhük
Matratzengruft
Nach einer eingehenden wissenschaftlichen Untersuchung (siehe Publikation unten) verschiedener Haartanteile H. Heines hat sich erwiesen, dass dieser an einer chronischen Bleivergiftung gelitten hat, alle Diskussionen über Siphylis oder Rückenmakrsleiden erübrigen sich damit.
siehe Veröffentlichung in:
Rechtsmedizin
Verlag : Springer Berlin / Heidelberg
Heft : Band 13, Nummer 3
Datum : Juni 2003
Seiten : 131 - 136
Krankheit und Tod des Dichters Heinrich Heine aus der Sicht neuer spurenkundlicher Untersuchungen an Haaren, Teil 2: Mineralstoffbestimmung und Symptomatik
H. Kijewski, W. Huckenbeck, U. Reus
Auszug:
Zusammenfassung Teilmengen der im vorhergehenden Beitrag [17] beschriebenen Haare Heinrich Heines unterschiedlicher Herkunft wurden mit der hoch empfindlichen Multielementanalyse ("total reflection x-ray fluorescence", TXRF) bezüglich ihrer Mineralstoffgehalte untersucht. Dabei wurde Blei in hoher Konzentration von mindestens 125 µg/g nachgewiesen. Quecksilber wurde nicht nachgewiesen. Die Methodik und die Befunde werden ausführlich diskutiert. Die bei Heinrich Heine beschriebenen Krankheitssymptome werden im Hinblick auf eine chronische Bleivergiftung geprüft. Die beschriebene Symptomatik ist widerspruchsfrei und vollständig durch eine chronische Bleivergiftung zu erklären. Die Ergebnisse der morphologischen Haaruntersuchungen, der mikroanalytischen Untersuchungen und der Prüfung der Symptomatik sprechen—jedes für sich und insbesondere in ihrer Kombination—dafür, dass Heinrich Heine an einer schweren chronischen Bleivergiftung gelitten hatte.
Ohne Signatur eingefügt von Benutzer:Tinuegli
- Habs mal so in den Text eingebaut Stefan Volk 13:13, 8. Aug 2006 (CEST)