Alexander Iwanowitsch Herzen

Alexander Iwanowitsch Herzen (Pseudonym Iskander; russisch Александр Иванович Герцен; * 25. März/6. April 1812 in Moskau; † 9. Januar/21. Januar 1870 in Paris) war ein russischer Philosoph, Schriftsteller und Publizist.
Leben
Herzen war der außereheliche Sohn einer aus Stuttgart stammenden Deutschen jüdischer Herkunft und eines russischen Adeligen.
Herzen studierte von 1829 bis 1833 an der Lomonossow-Universität Moskau Naturwissenschaften und war in einem oppositionellem Studentenzirkel tätig. Zwischen 1833 und 1842 wurde er mehrfach verhaftet und verbannt. Nach 1842 entstanden philosophische Abhandlungen in der Auseinandersetzung mit Hegel und Feuerbach.
1847 übersiedelte Herzen nach Westeuropa. Seit 1852 hielt er sich in London auf und gab mit dem Almanach Der Polarstern (1855–1862) und der Zeitung Kolokol (1857–1868) die erste russische Oppositionspresse im Exil heraus. Überdies entstanden Kontakte zu Lajos Kossuth und Giuseppe Mazzini, interessanterweise aber nicht zu Karl Marx.
Werke
- Wer ist schuldig? Roman, 1847
- Russlands soziale Zustände. 1851
- Erlebtes und Gedachtes. Autobiographie, 1852
- Die gescheiterte Revolution. Denkwürdigkeiten aus dem 19.Jahrhundert.1977
Literatur
- Nadja Bontadina: Alexander Herzen und die Schweiz. Das Verhältnis des russischen Publizisten und Aristokraten zur einzigen Republik im Europa seiner Zeit. Bern u. a.: Lang 1999. (= Slavica Helvetica; 62) ISBN 3-906762-28-9
- Ulrike Höffler-Preißmann: Die Technik des literarischen Porträts in Alexander Herzens Byloe i dumy. Mainz: Liber-Verlag 1982. (= Mainzer slavistische Veröffentlichungen; 2) ISBN 3-88308-035-7
- Raisa Orlova-Kopeleva: Als die Glocke verstummte. Alexander Herzens letztes Lebensjahr. Berlin: Kramer 1988, ISBN 3-87956-190-7
- Monica Partridge: Alexander Herzen collected studies. Nottingham: Astra Press 1988, ISBN 0-946134-11-1
- Vera Piroschkow: Alexander Herzen. Der Zusammenbruch einer Utopie. München: Pustet 1961.
- Ulrike Preißmann: Alexander Herzen und Italien. Mainz: Liber-Verl. 1989. (= Mainzer slavistische Veröffentlichungen; 13) ISBN 3-88308-052-7
- Eberhard Reißner: Alexander Herzen in Deutschland. Berlin: Akad.-Verl. 1963. (= Veröffentlichungen des Instituts für Slawistik; 26)
- Marie Wiedemann: Herzen und der Kolokol. Berlin: Univ. Diss. 1935.
- Judith E. Zimmerman: Midpassage. Alexander Herzen and European revolution, 1847–1852. Pittsburgh, Pa.: Univ. of Pittsburgh Press 1989. (= Series in Russian and East European studies; 10) ISBN 0-8229-3827-8
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Herzen, Alexander Iwanowitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Iskander [Pseudonym] |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Philosoph, Schriftsteller, Publizist |
GEBURTSDATUM | 6. April 1812 |
GEBURTSORT | Moskau |
STERBEDATUM | 21. Januar 1870 |
STERBEORT | Paris |