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Apel Vitzthum der Jüngere

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Apel von Vitzthum der Jüngere von Tannroda († um 1470) war ein deutscher Ritter.

Er entstammt einem alten thüringer Adelsgeschlecht. Sein Vater war Apel von Vitzthum der Ältere. Die Familie saß nach 1371 auf der Wasserburg Niederroßla, weshalb er auch „von Roßla“ genannt wurde. Die Familie zählte zu den mächtigsten und reichsten, aber auch zu den rachsüchtigsten Adelsgeschlechtern der damaligen Zeit.

Apel der Jüngere erscheint zuerst am 26. April 1422 als Zeuge und wird als „Marschalk Ritter Apel von Vitzthum“ bezeichnet. 1423 verkaufte der Kurfürst Apel eine jährliche Rente. Am 11. November 1439 tauschen Konrad von Stein und Apel von Vitzthum Schloß Klöden gegen Burg Lichtenwalde ein. Am darauf folgenden Tag erhielten sie den Lehnbrief. 1439 erhielt er auch Burg Camberg. Zum 1. April 1440 kaufte Apel Burg Lichtenwalde und war somit alleiniger Herr auf Lichtenwalde. Am 1. März 1443 erschien als Abgesandter der Kurfürsten in Lausanne, als des Kurfürsten dreijähriger Sohn einen Ehevertrag mit Katharina von Savoyen schloss. 1444 schrieb Apel einen Lehnbrief für die Gebrüder Lobetänze aus. Apel saß, wie sein Vater auch, auf Burg Kriebstein.

Im Sächischen Bruderkrieg, er war Vasall beider Parteien, verstand er es (zusammen mit seinen brüdern Busso und Bernhard), Herzog Wilhelm III. einzureden, dass dessen Bruder, Kurfürst Friedrich II. ihn in seinem Länderbesitz und seiner Selbstständigkeit kürzen wolle. Der Kurfürst wiederum sah Apels erbliche Gebiete (u.a. Schweikersheim, Arras, Höfchen und Holzhausen) 1445 als feindliches Gebiet an und behandelte es auch so. Apel gehörten auch Besitzungen in Camburg, Sulza und Reinstädt. 1447 musste er seine Besitzungen zu Gunsten anderer Orte in Franken aufgeben. Auch Lichtenwalde verlor er; dort empfing am 9. März 1447 Hermann von Harras den Lehnbrief über Lichtenwalde. Apel war eine wichtige aber auch zwiespältige Figur im Bruderkrieg. Nachdem er des Kurfürsten Feind war, verlor er später auch die Gunst des Fürst Wilhelm, der ihm seine Güter nahm, da er als Anstifter des Bruderkrieges betrachtet wurde. Er flüchtete nach Böhmen, wo Georg von Podiebrad ihn unter seine Räte aufnahm, wonach er in den Friedensverhandlungen zwischen Sachsen und Böhmen eine wichtige Rolle spielte.

1459 verkaufte er Kriebstein mitsamt der Stadt Waldheim, Hartha und allen Dörfern an Ritter Hans von Maltitz zu Dahlen und Otto Spiegel zu Grunau bei Eilenburg. 1465 fiel Tannroda an die Grafen von Gleichen.

Wikisource: ADB:Vitzthum, Apel v. – Quellen und Volltexte