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Dortmund

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Basisdaten

Deutschlandkarte, Position von Dortmund hervorgehoben
Deutschlandkarte, Position von Dortmund hervorgehoben
Wappen von Dortmund
Wappen von Dortmund
Bundesland
Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk
Arnsberg
Kreis
Kreisfreie Stadt
Fläche
280,32 km²
Einwohner
589.661 (31.12.2003)
Bevölkerungsdichte
2.104 Einwohner/km²
Höhe
50-254 m ü. NN
Postleitzahlen
44001-44388
(alte PLZ: 4600)
Vorwahlen
0231 (Ortsnetz Dortmund)
02304 (Ortsnetz Schwerte)
Geografische Lage
51° 30' n. Br.
7° 28' ö. L.
KFZ-Kennzeichen
DO
Amtlicher Gemeindeschlüssel
05 9 13 000
Gliederung des Stadtgebiets
12 Stadtbezirke
Adresse der Stadtverwaltung
Friedensplatz 1
44122 Dortmund
Website
www.dortmund.de

Politik

Bürgermeister
Gerhard Langemeyer (SPD)
Schulden
1,11 Mrd. € (Stand: 31.12.02)

Bevölkerung

Arbeitslosenquote
13,5 % (30.04.04)
Ausländeranteil
16,2 % (31.12.02)

Altersstruktur

0-18 Jahre
17,4 %
18-65 Jahre
63,6 %
ab 65 Jahre
19,0 %

Dortmund ist eine kreisfreie Stadt im östlichen Ruhrgebiet und gehört zum Regierungsbezirk Arnsberg im Bundesland Nordrhein-Westfalen der Bundesrepublik Deutschland. Die Stadt ist Mitglied im Kommunalverband Ruhrgebiet. Sie ist die größte Stadt Westfalens und liegt je nach genauem Zähldatum und Quelle an der sechsten bis achten Stelle der größten deutschen Städte.

Geografie und Klima

Geografie

Geografisch gesehen weist Dortmund folgende Koordinaten auf: 51° 30' 58" nördlicher Breite und 7° 28' 05" östlicher Länge. Die Höhe über Normalnull beträgt zwischen 50 und 254 Metern. Südlich der Stadt erheben sich die Ausläufer des Ardeygebirges und des Sauerlandes, nördlich grenzt das Münsterland an Dortmund. In Osten liegt die fruchtbare Soester Börde und im Westen das industriell geprägte Ruhrgebiet (Dortmund ist Teil des Selbigen.). An der südlichen Stadtgrenze unterhalb der Hohensyburg mündet die Lenne in die Ruhr, die wiederum etwa 70 km westlich in den Rhein fließt.

Angrenzende Städte und Gemeinden (im Uhrzeigersinn):

Lünen - Kamen - Unna - Holzwickede - Schwerte - Hagen - Herdecke - Witten - Bochum - Castrop-Rauxel - Waltrop

Gewässer

Auf Dortmunder Stadtgebiet fliessen Ruhr und Emscher. Nördlich der Stadt fließt die Lippe. Südlich findet sich der Hengsteysee. Der Dortmund-Ems-Kanal bindet Dortmund an das Kanalnetz. Momentan wird das ehemalige Gelände des Stahlwerkes Thyssen-Krupp bzw. Hoesch-Phoenix für den Bau des Hörder bzw. Phoenix-See vorbereitet

Klima

Das Klima in Dortmund ist geprägt durch milde Winter und relativ kühle Sommer. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 9 - 10° C. Im langjährigen Durchschnitt fallen 750 mm Niederschläge jährlich. Das Maximum mit 80 - 90 mm im Juli, das Minimum mit 40 - 50 mm ist im Februar zu verzeichnen.

siehe auch DOLIS-DOrtmunder Luft Informations System

Geschichte

Erste Spuren der Besiedlung auf dem heutigen Dortmunder Stadtgebiet reichen bis in die Bronzezeit zurück. Die Ausgrabungen eines jungsteinzeitlichen Dorfes zwischen den Ortsteilen Oespel und Marten sowie frühmittelalterliche Friedhöfe in Wickede und Asseln belegen dies.

Die fränkischen Reichsannalen berichten 775 von der Eroberung der Syburg, einer wichtigen Fliehburg der Sachsen über dem Zusammenfluss von Ruhr und Lenne.

Dortmund wurde um 880 bis 885 das erste mal als "Throtmani" erwähnt, gegen 990 wurde das Marktrecht erteilt. Die Stadt entwickelte sich zu einem wichtigen Handelszentrum und konnte sich ab dem 13. Jahrhundert als Freie Reichs- und Hansestadt bezeichnen. Eine besondere Rolle als Handelsstraße spielte der Hellweg, dessen durch die Stadtmitte laufender Abschnitt heute die wichtigste Einkaufsstraße ist.

In Folge des Dreißigjährigen Kriegs verlor Dortmund sehr an Bedeutung. Die Einwohnerzahl Dortmunds sank bis zum Jahre 1793 auf 4500 Einwohner.

Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts begann durch die Kohlenförderung und Stahlverarbeitung der erneute Aufstieg der Stadt und der Wandel zu einer Industriestadt. Seit der Eröffnung der Köln-Mindener Eisenbahn im Jahr 1847 wurde Dortmund zu einem wichtigen Verkehrsknoten im Ruhrgebiet. Einen weiteren bedeutenden Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leistete 1899 die Eröffnung des Dortmund-Ems-Kanals und damit des Hafens.

Ab 1905 wurden damals zum Landkreis Dortmund gehörende Gemeinden als Ortsteile aufgenommen, Höhepunkt war das Gesetz über die kommunale Neuordnung des Ruhrgebiets von 1928, das, neben dem Amt Aplerbeck, die Stadt Hörde und den Landkreis Dortmund mit der Stadt Dortmund vereinigte. 1929 folgte dann auch der Landkreis Hörde.

1938 wurde noch vor der "Reichspogromnacht" die Dortmunder Synagoge abgerissen. Auf ihrem Gelände steht heutzutage das Opernhaus, eine Gedenktafel erinnert an die Ereignisse.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt mitsamt ihrer historischen Kirchen stark zerstört. 98% der innerstädischen Besiedlungsflächen lagen in Trümmern. Zeitgenössischen Berichten zufolge wurde zunächst erwogen, die Innenstadt nicht wieder aufzubauen. Der Wiederaufbau ging insgesamt gesehen aber so schnell voran, dass 1950 der 500.000 Einwohner geboren wurde.

Politik und Verwaltung

Kommunalpolitik

Im Rat der Stadt sind die SPD und die CDU mit jeweils 34 Sitzen die stärksten Fraktionen, der Oberbürgermeister ist Dr. Gerhard Langemeyer (SPD).

Die aktuelle Sitzverteilung im Rat der Stadt Dortmund:

SPD CDU Grüne Bürgerliste DVU FDP Linkes Bündnis
1999 34 34 8 2 2 1 1

Ergebnisse der Kommunalwahlen seit 1946 in Prozent

1946 1948 1952 1956 1961 1964 1969 1975 1979 1984 1989 1994 1999 2004
SPD 46,2 46,0 49,7 57,0 54,2 61,2 57,3 57,2 57,3 55,4 52,9 51,4 41,0
CDU 35,1 31,1 29,5 31,0 35,2 33,4 35,6 35,2 34,3 30,7 25,7 30,4 41,7
Grüne 10,7 9,8 12,2 9,9
FDP 3,6 7,8 10,9 6,7 7,8 5,4 5,3 6,2 4,6 2,3 3,9 2,1 1,8
sonstige 15,0 15,1 9,9 5,3 2,8 1,8 1,3 3,7 0,9 7,7 3,9 5,6

Einwohnerentwicklung

Um 1300, während der Zeit der Hanse, gilt Dortmund mit bis zu 15.000 Einwohnern mit Köln und Soest als einer der größter Städte der Region. Im Laufe des Mittelalters sinken bedingt durch Kriege und Fehden sowie durch Pestepedemien die Einwohnerzahlen auf etwa 4.000. 1793 hat Dortmund 4500 Einwohner. Bis 1895 wächst die Kernstadt im Zuge der Industrialisierung auf 110.000 Menschen. Nach der Eingemeindung der Stadt Hörde und der Landkreise Dortmund und Hörde leben 1929 etwa 536.000 Personen in der Stadt. Der 2. Weltkrieg entvölkert das zerstörte Dortmund. 1945 zählt man 340.000 Menschen. Viele ins ländliche Umland evakuierte Menschen und Flüchtlinge siedeln sich in Dortmund an. Die Einwohnerzahlen steigen rasch. 1961 wird mit 650.745 Bürgern ein Höchststand erreicht. Stadtplaner träumen von einer Millionenmetropole, doch es kommt anders. Bis 2000 sinkt die Einwohnerzahl auf 587.847 Menschen.

Amtliche Ergebnisse 1961 - 2003

Stadtbezirke

Dortmund gliedert sich in zwölf Stadtbezirke und über 60 Stadtteile:
siehe Liste der Stadtteile in Dortmund

Partnerstädte

Wirtschaft

Traditionelle Wirtschaftsektoren

Im Rahmen der Industrialisierung entwickelte sich Dortmund zu einem Zentrum der Schwerindustrie (Kohle- und Stahlindustrie) mit herausragender Stellung der Konzerne Hoesch Stahl AG und Ruhrkohle AG. Die Hoesch AG wurde in den 1990er Jahren durch die Krupp Stahl AG feindlich übernommen und ein Großteil der Produktionsorte in Dortmund wurde daraufhin stillgelegt, obwohl dies vor der Übernahme in der Öffentlichkeit immer wieder ausgeschlossen wurde.

Auch der Maschinen- und Anlagebau (Uhde) besitzt in Dortmund eine große Tradition.

Über seine Grenzen hinaus wurde Dortmund als Bierstadt durch das Brauen von Exportbier bekannt. Von den unzähligen Dortmunder Brauereien (u.a. DUB, DAB, Kronen, Thier, Stifts, Hansa, Ritter) blieben durch Konzentration nur noch zwei Brauereien übrig: Die Brauerei Dortmunder Union in Lütgendortmund und die Dortmunder Actien-Brauerei in der Nordstadt.

Strukturwandel

In der Zeit von 1960 bis 1994 verringerte sich die Zahl der Industriebeschäftigten von 127000 auf 37000 Personen. Parallel dazu wurden neue Arbeitsplätze primär im Dienstleistungssektor (Banken, Versicherungen) geschaffen. Ebenso stieg die Bedeutung Dortmunds als Oberzentrum des Einzelhandels.

Ein zukunftweisendes Signal war Ende 1968 die Gründung der Universität Dortmund. Die Campus-Universität legte den Grundstein für den heutigen Wissenschaftsstandort. In räumlicher Nähe zur Universität wurde 1985 der Technologiepark als einer der ersten Deutschlands eröffnet.

Wirtschaft aktuell

  • Energie: RWE
  • Versicherungen: Hauptverwaltungen der Signal-Iduna, Continentale, Volkswohlbund
  • Telekommunikation: Dt. Telekom, UUnet, MCI Worldcom, Versatel, Dokom
  • Informationstechnologie: Materna, Elmos, ProDV
  • Logistik: e-port-dortmund
  • Mikrosystemtechnik: Microparts, MST.factory
  • Medien: Westfälische Rundschau, Ruhr-Nachrichten, Landesstudios WDR und Sat.1, tv.nrw, Deutsche Hörfunk Akademie
  • Sport: Borussia Dortmund
  • Messen und Ausstellungen: Messezentrum Westfalenhallen

Arbeitslosenquote

Verkehr

Straße

Dortmund ist über sechs Autobahnen (A 1, A 2, A 40, A 42, A 44, A 45) und drei Bundesstraßen B 1, B 54 und B 236) an das deutsche Fernstraßennetz angebunden.

Schiene

Der Dortmunder Hauptbahnhof ist ein ICE-Fernbahnhof und zählt zu den wichtigsten Verkehrsknotenpunkten in Deutschland. Darüberhinaus gibt es 18 Regionalbahnhöfe, sowie 25 S-Bahn-Stationen.

Luft

Der Flughafen Dortmund befindet sich im östlichen Stadtteil Wickede und ist über einen kostenlosen Shuttlebus direkt an den Bahnhof Holzwickede/Dortmund-Flughafen an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Den Flughafen Düsseldorf erreicht man in etwa 60 Minuten mit der Bahn oder dem PKW.

Wasser

Dortmund ist über den Dortmund-Ems-Kanal mit dem Rhein und der Nordsee verbunden und verfügt über den größten Kanalhafen Europas, der aber im Zuge des Strukturwandels an Bedeutung verloren hat. Geplant ist der Bau einer Marina um den Freizeitwert des Hafens zu erhöhen.

Öffentliche Verkehrsmittel

Der öffentliche Nahverkehr in Dortmund wird großteils von den Dortmunder Stadtwerken im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr abgewickelt. Die Stadt verfügt über ein Stadtbahn-Netz mit sechs Linien, zwei Straßenbahnlinien und ein dichtes Netz an Bus-Linien. S-Bahn-Linien führen nach Düsseldorf (S1), Unna (S4), Hagen (S5) und Recklinghausen/Essen/Duisburg (S2).

Zudem gibt es eine automatische H-Bahn zwischen zwei Universitäts-Campi und dem Stadtteil Eichlinghofen sowie dem Technologiepark.

Sehenswürdigkeiten

Datei:Westfalenhalle2.jpg
Westfalenhalle Dortmund


Park- und Grünanlagen

Florianturm Dortmund

Sehenswerte Kirchenbauten

Dortmund - Alter Markt mit Reinoldikirche

Baudenkmäler

Urbane Viertel

sonstige Sehenswürdigkeiten

Kultur und Bildung

Die Stadt Dortmund vergibt zweijährig den Nelly-Sachs-Preis für Literatur.

Museen

Theater

Sport

Dortmund beherbergt den Ballspielverein Borussia 09 (BVB), deutscher Meister 1956, 1957, 1963, 1995, 1996 und 2002, Champions-League- und Weltpokalsieger 1997, der im Westfalenstadion südlich der Innenstadt spielt. Das Westfalenstadion ist Spielstätte der Fußballweltmeisterschaft 2006. Es bietet Platz für 82.932 Zuschauer. In direkter Nachbarschaft befindet sich das Leichtathletik- Stadion Rote Erde, die Westfalenhallen als Schauplatz zahlreicher Europa- und Weltmeisterschaften in verschiedenen Sportarten sowie das Leichtathletikzentrum Helmut-Körnig-Halle.

In Dortmund beheimatet ist der Olympiastützpunkt Westfalen. Daneben existieren Leistungszentren für die Sportarten Rudern, Schießen, Eiskunstlauf und Eistanz.

Eine besondere Bedeutung für den Breitensport besitzt der größte Verein TSC Eintracht Dortmund.

Bildungseinrichtungen

Persönlichkeiten

Kultur

Politik

Oberbürgermeister der Stadt Dortmund
Weitere wichtige Politiker

Sport

Kulinarische Spezialitäten

Kirchen- und Religionsgemeinschaften

Kirchen

Weitere christliche Religionsgemeinschaften

Nichtchristliche Religionsgemeinschaften

Freizeitgestaltung

Außer Besuchen in den unten genannten Badeanstalten lohnt es sich auch, den Zoo oder Westfalenpark mit Fernsehturm "Florian" zu entdecken. Außerdem gibt es zahlreiche Museen, in denen es Interessant ist, zum Beispiel die Arbeitsverhältnisse näher zu erkennen (DASA).

Baden

Neben den 6 Freibädern (Volksbad, Freibad Wellinghofen, Froschloch, Hoeschbad, Freibad Deusen, Freibad Derne) der Stadt kann man mittlerweile auch im Dortmund-Ems-Kanal und in der Ruhr an der Lennemündung unterhalb der Hohensyburg bei angenehmen Sommertemperaturen Badevergnügen genießen. Die Wasserqualität ist aufgrund abnehmender wirtschaftlicher Bedeutung des Dortmunder Hafens ausgesprochen gut.

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