Heike Walpot
Heike Walpot (* 19. Juni 1960 als Heike John in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen) ist eine ehemalige deutsche Schwimmerin und Raumfahreranwärterin.
Aufgewachsen ist Walpot in Aachen. Nach vier Jahren auf der Grundschule wechselte sie aufs St.-Leonhard-Gymnasium. In dieser Zeit begann sie mit Leistungssport und wurde schon bald eine erfolgreiche Schwimmerin. Nach dem Abitur studierte sie ab 1980 an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Medizin. Ihr Physikum legte sie erfolgreich nach vier Semestern ab und promovierte 1986 zum „Dr. med.“ Sie spezialisierte sich auf Anästhesiologie und Intensivmedizin und trat Anfang 1987 eine Stelle als Assistenzärztin in der Abteilung Anästhesiologie des Klinikums der RWTH an.
Im August 1986 hatte die damalige Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DFVLR) – Vorgängerin des heutigen Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt – im Auftrag des Bundesforschungsministeriums in allen großen Tageszeitungen nach Wissenschaftsastronauten für den zweiten deutschen Spacelab-Flug (D-2) gesucht. Gefordert wurde ein abgeschlossenes Hochschulstudium in Physik, Chemie, Biologie, Medizin, oder Ingenieurwissenschaften sowie eine mehrjährige Forschungstätigkeit. Darüber hinaus war ein Doktorgrad in den genannten Bereichen von Vorteil. Ein guter psychischer und physischer Allgemeinzustand sowie ausgezeichnete Englischkenntnisse verbunden mit einer Altershöchstgrenze von 35 Jahren wurden vorausgesetzt.
Es war Heikes damaliger Mann, der aus Belgien stammende (und heute für das ZDF arbeitende) Luc Walpot, der sie ermutigte sich zu bewerben. Er hatte die Anzeige entdeckt und sie seiner Frau vorgelegt.
Auf den Aufruf meldeten sich 1.799 nationale Interessenten, von denen aber nur 40 Prozent die geforderten Kriterien erfüllten. 312 Bewerber kamen in die engere Wahl. Nach der ersten medizinischen Befragung nach erblichen und allergischen Erkrankungen oder Fehlsichtigkeit mussten weitere 76 aufgeben. Diese 236 Bewerber wurden den unterschiedlichsten Wissens- und psychologischen Prüfungen unterzogen. Nur 9,7 Prozent (23) blieben übrig. Die anschließenden Gesundheitstests (Gleichgewicht, Kreislauf) ließen weitere zehn Kandidaten scheitern. Am Ende hatten sich 13 Personen (9 Männer und 4 Frauen) durchgesetzt. Eine Jury, der auch die drei Alt-Astronauten Merbold, Furrer und Messerschmid angehörte, siebte schließlich die fünf Anwärter aus.
Der damalige Forschungsminister Riesenhuber stellte die fünf Finalisten im August 1987 der Öffentlichkeit vor. Neben Walpot verstärkten die Lehrerin und Meteorologin Renate Brümmer sowie die Physiker Gerhard Thiele, Hans Schlegel und Ulrich Walter das deutsche Astronautenkorps.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Walpot, Heike |
| KURZBESCHREIBUNG | deutsche Raumfahrerin |
| GEBURTSDATUM | 19. Juni 1960 |
| GEBURTSORT | Düsseldorf |