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Gothic (Kultur)

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Datei:Goths.jpg
Goths in Biberach/Riß

Die Gothic-Szene ist eine Jugendkultur mit starkem Bezug zur Gothic-Musik, deren Anhänger üblicherweise international als Goths oder Gothics bezeichnet werden. Sie entstand zwischen 1982 und 1983 als Absplitterung der Punk-Bewegung in Großbritannien. Anhänger der Gothic-Szene betonen Werte wie Toleranz, Intellekt, Interesse an mythischen und okkulten Themen. Atheisten, Christen, (Neo-)Satanisten, Pagans, Buddhisten, Anhänger des Wicca-Kults oder sumerischer und altägyptischer Glaubensrichtungen sowie Okkultisten und Nihilisten fanden hier Zugang und existierten in dieser Szene (sich gegenseitig respektierend!?) nebeneinander. Damit einher geht eine Tendenz zum Synkretismus. Obwohl sich aber auch viele Anhänger der Gothic-Bewegung selbst ganz klar vom klassischen Satanismus distanzieren, werden sie auf Grund ihrer äußeren Erscheinung und durch Provokationen Einzelner oft als ganze Szene mit diesem in Verbindung gebracht und von Außenstehenden belächelt oder gar als gefährlich eingestuft. Allgemein kann man sagen, dass 'Alteingesessene' eher mit okkulten Symbolen und Anlehnungen an den Satanismus zum Zwecke der Provokation 'spielen', während 'Neueinsteiger' oft eine gewisse Hinwendung zum Satanismus für notwendig erachten um 'dazuzugehören'.

Mit nachkommenden Generationen erfolgte ab Mitte der 1990er eine Ära, die durch zunehmendes Desinteresse an den eigenen Wurzeln, Öffnung zu anderen Szene-Richtungen (vor allem Metal, Electro, Mittelalter, SM, wobei Sprüche wie “Black Metal ist Krieg“ nun gar nicht in das Konzept der einstmals friedlichen Gothic-Bewegung passt). Fremde Musikstile wurden dabei einverleibt und fusionierten mit Einflüssen der bestehenden Gothic-Musik zu neuen Subgenres. Beispielsweise entstanden so und/oder wurden vereinnahmt Gothic Metal, Industrial, Electro oder auch Techno (House).

Typische Merkmale von Goths sind:

  • schwarze Kleidung (in den frühen 1980ern noch stark vom Punk-Look geprägt); vielfach lange Röcke/Kleider, auch Verwendung von Samt (Frauen) bzw. Lederhosen und -mäntel (Männer), seit Mitte der 90er auch Lackkleidung durch Einflüsse aus der SM-Szene
  • blasse Gesichtsfarbe (oder Schminke), mitunter noch durch dunkle Schminke um Augen und Mund, sowie schwarz gefärbte Haare hervorgehoben
  • Haarschnitt: entweder rasierte Schläfen/Kopf-Seiten/Nacken, das lange Haar des Oberkopfs wird nach hinten zum Zopf zusammengefasst, toupierte Haare oder Irokese; vielfach schwarz gefärbte Haare, bunte Haarteile, hauptsächlich aber Abhebung vom "Einheitshaarschnitt" der breiten Masse
  • oft auch Piercings und Tätowierungen
  • aufdringlicher Schmuck, okkulte Symbole, häufig aus Silber. Selten Gold

Goths und verwandte Szenen wurden wegen ihres Outfits gerne als "Grufties" bezeichnet. In Teilen der Szene wird dieser ursprünglich negativ konnotierte Begriff heute als Selbstbezeichnung verwendet, ähnlich wie z.B. die Begriffe "schwul" und "gay" für Homosexuelle.

Siehe auch: Gothic (Musik), M'era Luna Festival, Wave-Gotik-Treffen

Literatur

Lokale Informationen


(www.schwarzes-[namederstadt].de führt bei größeren Städten in der Regel auf die lokale Info-Site)