Wilhelm Bockslaff
Wilhelm Bockslaff (*12. Oktober 1858; †9. März 1945) war Architekt in Riga; er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der das Stadtbild noch heute prägenden Richtungen des Eklektizismus, der Neugotik und des Jugendstil.
Wilhelm Bockslaff entstammte einer deutschsprachigen Rigenser Kaufmannsfamilie. Der Großvater gründete die erste baltische Leinweberei. Er studierte ab 1878 Architektur am Polytechnikum in Riga; nach dem Studium ist er zunächst als Assistent im Polytechnikum und als Mitarbeiter im Architekturbüro Koch angestellt. Neben dem Entwurf zahlreicher Privathäuser gelingt es ihm bald Aufträge für Großbauten in Riga zu erhalten.
Wilhelm Bockslaff lebte in einer der schwierigsten Phasen der Geschichte des heutigen Lettland von den zaristischen Russifizierungsbemühungen über Revolution und Freiheit bis hin zum Hitler-Stalin-Pakt; als Deutschbalte mußte er 1939 Riga verlassen; er starb während ständiger Bombardements in der Stadt Posen: "an eine Beerdigung konnnte man nicht denken, und die Töchter, nachdem sie den verstorbenen Vater in eine Decke gewickelt hatten, begruben ihn im Hof" (Priede, S. 60).
Wichtige Bauten
Literatur und Quelle
- Priede, Gunars: Arhitekts Vilhelms Bokslafs un Riga. Der Architekt Wilhelm Bockslaff und Riga. Riga 1997, ISBN 9984-07-070-0