Benutzer:Rustikal/Sicherheitstrennstreifen
Ein Sicherheitstrennstreifen ist in Deutschland ein baulich erkennbarer oder durch Markierung verdeutlichter Bereich zwischen Fahrbahn oder Parkstreifen und einer Radverkehrsanlage, im Gegensatz zum Sicherheitsraum, der nicht immer markiert oder baulich angelegt ist. Damit wird ein Abstand zwischen fahrbahnbegleitendem Radweg und Rand der Fahrbahn, oft in Form eines Bordsteins oder zwischen Radfahrstreifen oder Schutzstreifen und parkenden Autos verdeutlicht.
Zielsetzung ist beim Radweg, einen größeren Abstand zum oft deutlich schneller fahrenden Autoverkehr zu erreichen. Außerdem sollen Radfahrer außerhalb des Bereiches geführt werden, in dem durch Fahrer oder Beifahrer plötzlich aufgestoßene Autotüren zu Unfällen oder Unfallgefahren führen. Dies ist der sogenannte (Dooring-Unfall]], der immerhin jeden 7. polizeilich gemeldeten Radfahrer-Unfall ausmacht[1].
Empfohlene Breiten und Gestaltung
In den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen wird eine Breite von mindestens 0,50 m zu Längsparken und zum Fahrbandrand empfohlen. Bei Senkrecht- oder Schrägparkständen oder bei Einbauten zwischen Fahrbahnrand und Radverkehrsanlage werden 0,75 m empfohlen. Bei (Geh- und) Radwegen außerorts wird 1,75 m als Regelmaß des Abstands zur Fahrbahn der Landstraße angegeben.[2]
Verbreitung
Sicherheitstrennstreifen mit den empfohlenen Breiten sind in Deutschland an zahlreichen Radverkehrsanlagen nicht vorhanden. Grund ist der Zeitpunkt der Anlage. Gerade bauliche Radwege sind oft schon Jahrzehnte alt. Bei Bestandsradwegen kann eine Nachrüstung durch Markierung erfolgen. Systematische Nachrüstprogramme sind bisher nicht bekannt. Bei jüngeren Radverkehrsanlagen in Deutschland, insbesondere solchen, die nach 2010 gebaut oder markiert wurden, sollten Sicherheitstrennstreifen in aller Regel vorhanden sein. Eine neue Radverkehrsanlage ohne Sicherheitstrennstreifen ist ein Defizit, das bei einem Verkehrssicherheitsaudit benannt und in der Folge beseitigt werden muss.
Während in den Niederlanden gebaute Sicherheitstrennstreifen bei Radwegen der Regelfall sind, werden sie in Dänemark bisher nicht angewendet. Die in zahlreichen Veröffentlichungen hochgelobten, breit wirkenden Radwege in Kopenhagen führen zu einer Gefährdung gerade der besonders schnellen, gerade überholenden und damit weit links auf dem Radweg fahrenden Radfahrer, wenn dort eine Beifahrertür unachtsam geöffnet wird. Die Dänen gehen davon aus, dass Beifahrer seltener Autotüren öffnen als Fahrer, so dass anscheinend diese Gefahr in Kauf genommen wird.
Begriffsgeschichte
Bis zur Novelle der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) 1997 wurde der Sicherheitstrennsterifen in den Regelwerken zum Straßenbau der FGSV als Schutzstreifen bezeichnet, ähnlich anderer Bedeutungen dieses Begriffs. Da die zuvor als Angebotsstreifen[3] bezeichnete Radverkehrsführung in der StVO-Novelle 1997 als Schutzstreifen benannt wurde, musste für den vorherigen Schutzstreifen ein neuer Begriff gefunden werden.
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorie: Straßenausstattung]] Kategorie: Straßenentwurf]] Kategorie: Straßenmarkierung]]