Emil Tschakarow
Emil Tchakarov (auch Chakarov, * 29. Juni 1948 in Burgas, Bulgarien, † 4. August 1991 in Paris) war ein bulgarischer Dirigent und bekanntester Schüler Herbert von Karajans.
Tchakarov studierte ab dem Alter von 15 Jahren Dirigieren am Sofioter Konservatorium. 1970 gewann er den Internationalen Dirigentenwettbewerb der Herbert von Karajan-Stiftung Berlin und sein Idol Karajan stellte ihn als Assistenten in Berlin und Salzburg ein. Von 1974 bis 1978 war er Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters Plovdiv. In der Folge dirigierte er viele bekannte Orchester weltweit, insbesondere aber die Leningrader Philharmoniker, mit denen er einige Schallplatten einspielte und deren ständiger Gastdirigent er mit der Saison 1989/90 wurde.
Ende der 1980er Jahre wurde er international bekannt, als CBS Records, kurz darauf vollständig von Sony übernommen, die Lücke russischer Opern in ihrem Katalog schließen wollte und Tchakarov als Dirigent aller bekannten russischen Opern vorgesehen war. Es entstanden innerhalb von nur 3 Jahren Einspielungen von Eugen Onegin, Pique Dame, Boris Godunow, Prinz Igor, Ein Leben für den Zaren und Chowanschtschina, alle mit dem Sofia Festival Orchestra, das Tchakarov selbst 1986 unter Mitwirkung von Alexis Weissenberg gegründet hatte. Von CBS/Sony wurden für die Aufnahmen bekannte Sängerstars verpflichtet, so Nikolai Ghiaurov, Nikola Ghiuselev, Juri Masurok, Wieslaw Ochman, Anna Tomowa-Sintow und selbst Nicolai Gedda im Herbst seiner Karriere. Die Aufnahmen erreichten hervorragende Kritiken und hielten sich lange im Katalog.
Tchakarov starb nach kurzer Krankheit 1991 im Alter von nur 43 Jahren.