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TÜV

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Den Namen TÜV (Technischer Überwachungsverein) tragen mehrere Prüforganisationen, die aus den Technischen Überwachungsvereinen hervorgegangen sind.

Aufgaben und Organisation

In Deutschland sind die TÜV-Prüfgesellschaften überwiegend in den drei großen Holdings TÜV Süd, TÜV Rheinland und TÜV Nord organisiert. Sie nehmen nur noch wenige hoheitliche Aufgaben wahr. Die frühere regionale Abgrenzung in Deutschland (´Regionalprinzip´) ist infolge Deregulierung und Liberalisierung weitgehend aufgehoben. Die Unternehmen agieren eigenständig am Markt und stehen untereinander im Wettbewerb. Sie sind in vielen Arbeitsgebieten, etwa im Bereich der Produktzertifizierung und Zertifizierung von Managementsystemen, weltweit durch Tochtergesellschaften vertreten. Während das Inlandsgeschäft aufgrund der starken Marktdurchdringung stagniert, wachsen die Auslandstöchter überproportional.

Die Marke „TÜV“

Die Marke „TÜV“ ist eine zugunsten dieser Prüforganisationen sowie des VdTÜV geschützte Marke von sehr hohem Bekanntheitsgrad. Sie ist ein wertvolles Asset der TÜV-Prüfgesellschaften. Die Bezeichnung „TÜV“ hat sich umgangssprachlich zu einem Synonym für technische Prüfungen entwickelt (man bringt sein Auto „zum TÜV“, auch wenn bei einer anderen Organisation geprüft wird).

Wegen ihres hohen Bekanntheitsgrades wird der Bedeutungsgehalt dieser Marke auf viele gesellschaftliche Problemfelder angewendet, wenn Forderungen nach Kontrolle und Transparenz laut werden („Schul-TÜV“, „Politiker-TÜV“, „Alkohol-TÜV“). „TÜV-geprüft“ ist umgangssprachlich ein Qualitätssiegel für technische Prüfungen durch eine TÜV-Gesellschaft.

Geschichte

In der Zeit der Industrialisierung gründeten Unternehmer auf Länderebene unabhängige Überwachungsorganisationen in Form von Vereinen, die vor allem Dampfkessel prüfen sollten. Mit zunehmender Anzahl und Leistungsfähigkeit der Dampfmaschinen gab es immer mehr Unfälle durch explodierende (genauer: zerknallende) Kessel.

Dampfkesselexplosion 1881. Lithographie des Bayerischen Dampfkessel-Revisionsvereins

Man gründete regionale „Dampfmaschinen-Überwachungs-Vereine“ (DÜV). Diese wurden später, als weitere technische Komponenten in Unternehmen und Automobilen geprüft werden sollten, in „Technischer Überwachungs-Verein“ (TÜV) umbenannt.

Heute tragen die konkurrierenden TÜV-Gruppen das Label TÜV und eine Spezifikation (z. B. TÜV Süd, TÜV Rheinland, TÜV Nord, TÜV Österreich) im Namen. Die Namensgebung verdeutlicht die gemeinsamen historischen Wurzeln. Sie stehen untereinander und zu anderen Marktteilnehmern wie DEKRA, GTÜ und KÜS im Wettbewerb.

VdTÜV

Ein Lobby-Verband, in dem neben den meisten Technischen Überwachungsvereinen auch einige Großkunden organisiert sind, ist der Verband der Technischen Überwachungs-Vereine (VdTÜV). Verbandsvorsitzender ist im regelmäßigen zweijährigem Turnus üblicherweise ein Vorstand der großen TÜVs. Seit dem 1. Juni 2006 ist Peter Hupfer neuer Vorsitzender des VdTÜV. Der Vorstandsvorsitzende des TÜV Süd ist Nachfolger von Hans-Nicolaus Rindfleisch.

TÜV-Mitglieder im VdTÜV sind:

  • TÜV Süd
  • TÜV Technische Überwachung Hessen
  • TÜV Hannover/Sachsen-Anhalt
  • TÜV Nord
  • RWTÜV
  • TÜV Thüringen
  • TÜV Saarland

TÜV CERT

Die „TÜV CERT“ TÜV-Zertifizierungsgemeinschaft e.V. ist eine übergreifende Gruppe mit einheitlichen Grundsätzen zur Zertifizierung von Managementsystemen, Personalqualifikationen und Produkten nach internationalen Normen und europäischen Richtlinien. Organ von TÜV CERT ist die Fachzeitschrift „Management und Qualität“.

Wiktionary: TÜV – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen